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 +Dieser und die noch übrigen zwei Propheten haben nach der Babylonischen Gefangenschaft geweissagt, unter dem Volk, das wieder ins Land Israel zurück kam, und den von Cyrus vergönnten Bau des Tempels unternahm, aber auch die Schwierigkeiten und Hindernisse erfuhr, bis das gute Vorhaben unter Darius eine neue Förderung bekam. Da der vorigen Propheten Lebens- und Amts-Jahre von Königen in Juda und Israel her benannt waren, so wird nun dieser ihre Zeit von auswärtigen Königen bestimmt, unter deren Macht das Volk GOttes und ihr Land damals stand. Von solcher Zeit an gab es in der Jüdischen Kirche neue Versuchungen, gegen welche auch das Zeugnis GOttes durch diese Seine Knechte allermeist gerichtet war. Durch ihre Zerstreuung unter die Heiden haben die Juden tiefer in den Weltlauf hineingesehen, und daraus allerlei Ärgernis, Zweifel, verfängliche Denkungsart aufgefangen, woraus mancherlei Gemenge unter die ihnen sonst anvertraute Wahrheit GOttes gekommen ist; bei der Wiederaufrichtung ihrer kirchlichen und bürgerlichen Verfassung ging es klein und schwer her, darüber ließen sie aus verzagtem Mut in Vielem nach, worüber sie um des Bundes und der Zusage GOttes willen hätten getroster halten sollen. Darum waren Haggai und seine Mitknechte erweckt, des Volks lässige Hände aufzurichten, und ihre müde Knie zu stärken, aber nicht mit Verheißungen, die wieder auf Davidische Siege, oder Salomonischen Reichtum zielten, sondern mit solchen Trostworten, die sich mehr zu dem Geist und Inhalt des Neuen Testaments hinneigten, wonach sie aus dem, was in die Augen fiel, weniger machen lernen, und die Herrlichkeit des Tempels nicht nach Silber und Gold, sondern nach der Gegenwart des HErrn und nach der Offenbarung Seines Geistes schähen sollten. Und was sie aus ihrer Zerstreuung unter die Heiden für mildere Gedanken von ihnen gefasst hätten, das sollte nicht zu einer Vermengung der Wahrheit mit heidnischem Unglauben Anlass geben, sondern diese Erben der Verheißung GOttes zu der Hoffnung allgemach lenken, dass die Heiden hierin auch noch ihre Miterben werden, wenn der Messias sich auch als der Heiden Trost zeigen werde. Die Einteilung seiner Weissagung macht der Prophet Haggai selber am Deutlichsten durch Bemerkung der unterschiedenen Zeiten, darin das Wort des HErrn zu ihm geschehen, im andern Jahr des Darius, im sechsten Monden, am ersten Tag Kap. 1, 1. am ein und zwanzigsten Tag des siebenten Monden Kap. 2, 2., am vier und zwanzigsten Tag des neunten Monden Kap. 2, 11. Man kann es aber auch bei der Einteilung in die zwei Kapitel lassen, wenn man nur die Worte, die im deutschen zum Anfang des zweiten Kapitels gezogen sind, an ihren rechten Ort zum Schluss des ersten Kapitels setzt.
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 |  ★  |[[Rieger - Haggai 1]]| |  ★  |[[Rieger - Haggai 1]]|
 |  ★  |[[Rieger - Haggai 2]]| |  ★  |[[Rieger - Haggai 2]]|
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