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- | ======Hofacker, | ||
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- | =====Matthäus 5,3.===== | ||
- | **Selig sind, die da geistlich arm sind, denn das Himmelreich ist ihr. ** | ||
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- | Mit acht Seligkeiten beginnt der Heiland seine gewaltige Bergpredigt. Es ist also nicht auf ein Jammerleben abgesehen in Christentum, | ||
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- | =====Matthäus 5,20.===== | ||
- | **Ich sage euch, es sei denn eure Gerechtigkeit besser, denn der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. ** | ||
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- | Man lese, was der Heiland zur Erläuterung dieses seines Ausspruchs selber V. 21-48 ausführt, und man wird sich überzeugen, | ||
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- | =====Matthäus 6,21.===== | ||
- | **Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. ** | ||
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- | Hat eine Seele erkannt, dass Gott das höchste Gut ist, ist ihr so viel Licht geworden, dass sie deutlich einsieht, alles Andere neben Gott ist für nichts zu schätzen, und wenn ich Millionen auf Millionen hätte, und wenn ich aller Welt Freude genösse und hätte alle Bequemlichkeiten des Lebens, ja wenn ich auch den Frieden Gottes hätte, so wäre es ohne ihn nichts, er allein ist das höchste Gut, hat eine Seele dies erkannt, so wird sie auch ihm allein mit dem Herzen anhängen wollen. Ach dieses arme Herz, es muss etwas haben, an dem es hängt, es ist ohne dieses so leer, so verlassen, jo bloß, darum hängt sich der Mensch bald an dies, bald an jenes, hängt sich an diese oder jene Kreatur, selbst an das Leblose, an die Güter dieser Welt, daran manches Herz ja gebunden ist wie mit eisernen Ketten, es hängt sich, wenn es hoch kommt, an sich selber, will mit sich selber die Unendlichkeit, | ||
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- | =====Matthäus 9,2.===== | ||
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- | **Da nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: | ||
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- | Es hat schon Viele gegeben, die sich lange und ängstlich bemüht haben, ein solches Trostwort in ihrem Herzen zu vernehmen, wie der Heiland eines zum Gichtbrüchigen sprach; sie haben sich abgekümmert und die Vergebung ihrer Sünden nicht glauben wollen, weil sie eigensinnig darauf bestanden sind, es müsse ihnen in ihrem Innern vom Heiland zugerufen werden: „Sei getrost mein Sohn, meine Tochter, deine Sünden sind dir vergeben!“ oder ein anderes ähnliches Wort, und sie haben sich mit diesem Eigensinn manchen Monat, vielleicht manches Jahr unnötiger Weise verkümmert, | ||
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- | Lass uns in deiner Nägel Mal \\ | ||
- | Erblicken uns're Gnadenwahl. | ||
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- | Hier liegt die Vergebung der Sünden. | ||
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- | O, wie wohl wird es einem Herzen, wenn ihm gegeben wird, seinen Versöhner im Glauben zu erblicken! Wie brünstig liebend sieht es hinauf an dem treuen Heiland, wie zerflossen setzt es sich hin an den Marterleichnam Christi, und findet in den Wunden des Sohnes Gottes, in seinem blutigen, bleichen Antlitz alle seine Sünden, aber auch die Versöhnung für alle seine Sünden, Gnade und Freiheit! Da wird der Gekreuzigte recht groß und unentbehrlich; | ||
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- | Weg, mein Herz, mit dem Gedanken, Als ob du verstoßen wärst! Bleib' in Gottes Wort und Schranken, Da du anders reden hörst. Bist du bös und ungerecht, Ei, so ist Gott fromm und schlecht. Hast du Zorn und Tod verdient: Sinke nicht, Gott ist versühnt. | ||
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- | =====Matthäus 11,29.===== | ||
- | **Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. ** | ||
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- | Der Heiland ist der Anfänger und Vollender des Glaubens, das A und O; er ist das herablassendste, | ||
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- | Wenn ich mit diesem Blick in die Welt hineinsehe, so wird es mir leichter, zu hoffen für mich und für die ganze Welt. Sieht man ohne dies auf sich selber und auf die Welt, so muss man freilich in das Wort einstimmen, das der Heiland seinen Jüngern in Absicht aufs Seligwerden der Reichen sagte: „Bei den Menschen ists unmöglich!“ Der Leichtsinn des menschlichen Herzens ist unbeschreiblich groß; und wenn dieser aus dem Herzen weicht, so wollen finstere, trübsinnige Gedanken hereinbrechen; | ||
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- | Liebe Seele, was sorgst du? Warum grämst du dich? Ergib dich, Den zu lieben, der heißt Immanuel! O ein treuer Gott! Fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, und ihr, armer Haufe Israel; ich helfe dir, spricht der HErr; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein; ich vertilge deine Missetat, wie eine Wolke, und deine Sünde, wie den Nebel; kehre dich zu mir, ich erlöse dich! | ||
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- | =====Matthäus 18,23.===== | ||
- | **Das Himmelreich ist gleich einem König, der mit seinen Knechten rechnen wollte. ** | ||
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- | Er will immer rechnen und abrechnen; er zeigt den Menschen in ihrem Gewissen eine Schuld um die andere an; er bringt sie in größere oder geringere Verlegenheit darüber; er sucht sie dazu zu bewegen, dass sie sich zur ganzen Abrechnung über ihren Haushalt hergeben. Die Menschen aber weichen dieser Abrechnung aus, so lange sie können, sie ist ihnen unangenehm. Es geht ihnen, wie es Allen geht, die viele Schulden haben. Solchen Leuten ist es wohl, wenn sie nicht an ihre Schulden gemahnt werden; es ist ihnen lieb, wenn sie lange nicht ins Klare darüber kommen; sie rechnen deswegen ihre Schulden nicht gern zusammen; sie bekommen nicht gern einen Überblick; sie bereden sich gern, ihre Schuld sei nicht so groß, als sie doch wirklich ist. So geht es auch im Geistlichen: | ||
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- | =====Matthäus 18,25.===== | ||
- | **Da er nun nicht hatte zu bezahlen, hieß der Herr verkaufen ihn und sein Weib und seine Kinder und alles, was er hatte, und bezahlen. ** | ||
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- | Bezahlt soll es sein, bezahlt! Dies Gesetz geht durch die ganze Geisterwelt; | ||
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- | =====Matthäus 22, | ||
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- | **Das Himmelreich ist gleich einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte, und sandte seine Knechte aus, dass sie die Gäste zur Hochzeit riefen: und sie wollten nicht kommen. ** | ||
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- | Wenn der König nicht nur seinen Sohn dahingibt für uns aus unbeschreiblicher Liebe, sondern auch noch einmal über das andere uns rufen, bitten, inständig bitten lässt, dass wir doch möchten nicht unser eigenes Verderben, sondern das Leben wählen was wäre unsere Pflicht? Offenbar das, dass wir diesem Ruf, den der König durch seine Knechte, aber nicht nur durch seine Knechte, sondern noch viel öfter durch seinen Geist in unserm Innern, durch allerhand Schickungen, | ||
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- | Ach Gott, vom Himmel, sieh' darein \\ | ||
- | Und lass dich des erbarmen; \\ | ||
- | Wie wenig sind der Heil' | ||
- | Verlassen sind wir Armen. \\ | ||
- | Dein Wort man lässt nicht haben wahr, \\ | ||
- | Der Glaub' ist auch verloschen gar \\ | ||
- | Bei allen Menschenkindern. | ||
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- | =====Matthäus 22,11.===== | ||
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- | **Da ging der König hinein, seine Gäste zu besehen, und sah allda einen Menschen, der hatte kein hochzeitlich Kleid an. ** | ||
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- | Errettet werden wollen, ist was wir sollen. Gott zwingt uns nicht. Wir müssen unsern Willen dazu hergeben, und seinem Ruf und Zug folgen; wir müssen den Weg zur Seligkeit antreten, sonst kommen wir nie zum Ziel. Aber mit solch einem ersten Anfang ist es eben noch nicht ausgerichtet. Im Vorzimmer des Königs geht etwas vor, das man sich auch muss gefallen lassen, wenn man als ein würdiger Gast zu Tische sitzen will. Der König hat die Art an sich, dass er seine Gäste nur in feinen, des Königs, Kleidern sehen will. Zu dem Ende hat er die Einrichtung getroffen, dass im Vorzimmer des Hochzeitsaals herrliche königliche Kleider bereit liegen, die von den Gästen angezogen werden müssen, nachdem sie ihre eigenen mitgebrachten Kleider ausgezogen haben. Wenn dann der König hineingeht, die Gäste zu besehen, so schaut er mit seinen feuerflammenden, | ||
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- | Herzog unsrer Seligkeiten, | ||
- | Zeuch uns in dein Heiligtum, \\ | ||
- | Da du uns die Statt bereiten \\ | ||
- | Und zu deines Namens Ruhm \\ | ||
- | Als deine Erlösten siegprächtig willst führen! \\ | ||
- | Lass unsere Bitte dein Herze jetzt rühren; \\ | ||
- | Wir wollen dem Vater zum Opfer dastehn \\ | ||
- | Und mit dir durch Leiden zur Herrlichkeit gehn! | ||
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- | Amen. | ||