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autoren:g:gossner:gossner_andachten:gossner-andachten_ueber_das_evangelium_nach_matthaeus [] ajautoren:g:gossner:gossner_andachten:gossner-andachten_ueber_das_evangelium_nach_matthaeus [] (aktuell) – [Matthäus 26,30.37] aj
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 **Und sie gingen hinaus an den Ölberg, da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr euch alle an mir ärgern. - Und er fing an zu zittern und zu zagen.**  **Und sie gingen hinaus an den Ölberg, da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr euch alle an mir ärgern. - Und er fing an zu zittern und zu zagen.** 
  
-Möchten alle Herzen der Menschen sich im Geiste dahin begeben und nur eine Stunde recht ernstlich betrachten, was der Heiland da für sie gelitten hat, gewiss, sie würden alle der Sünde und Welt Abschied geben und sich ihm in die Arme werfen - sie würden Christen. Nun du, frommer Christ! wenn sie Alle nicht mit dir gehen, wenn sich Alle an ihm ärgern, wenn sie Alle seine Leiden zu geringe achten, so eile doch du recht oft zu ihm hin, zu deinem leidenden Versöhner, und lass es dein liebstes Geschäft auf Erden, deine Herzenslust sein, in den Leiden des Erlösers deine Seele zu weiden. Du kannst keine wohlriechenderen Blumen, keine Herz und Geist stärkenderen Gerüche finden, als in diesem Garten. Es kann dir kein helleres Licht leuchten, als in dieser Nacht, wenn du dich zu deinem Heiland am Ölberge hinwirfst und ihn betrachtest, wie er für dich betet, weint, seufzet, ringt, sich ängstet und Blut schwitzet. O lass diese heiligste Geschichte, die allermerkwürdigste, die je auf Erden geschehen und geschrieben worden ist, nicht vergeblich für dich geschrieben sein, sondern sammle dir Alles, was von den Schmerzen und Leiden deines Heilandes aufgezeichnet ist, als köstliche Kleinodien in den Schatz deines Herzens und weide deine Augen Tag und Nacht daran, so bist du reicher und glücklicher, als alle Glücklich - und Reichgenannten auf Erden.+Möchten alle Herzen der Menschen sich im Geiste dahin begeben und nur eine Stunde recht ernstlich betrachten, was der Heiland da für sie gelitten hat, gewiss, sie würden alle der Sünde und Welt Abschied geben und sich ihm in die Arme werfen - sie würden Christen. Nun du, frommer Christ! wenn sie Alle nicht mit dir gehen, wenn sich Alle an ihm ärgern, wenn sie Alle seine Leiden zu geringe achten, so eile doch du recht oft zu ihm hin, zu deinem leidenden Versöhner, und lass es dein liebstes Geschäft auf Erden, deine Herzenslust sein, in den Leiden des Erlösers deine Seele zu weiden. Du kannst keine wohlriechenderen Blumen, keine Herz und Geist stärkenderen Gerüche finden, als in diesem Garten. Es kann dir kein helleres Licht leuchten, als in dieser Nacht, wenn du dich zu deinem Heiland am Ölberge hinwirfst und ihn betrachtest, wie er für dich betet, weint, seufzet, ringt, sich ängstet und Blut schwitzet. O lass diese heiligste Geschichte, die allermerkwürdigste, die je auf Erden geschehen und geschrieben worden ist, nicht vergeblich für dich geschrieben sein, sondern sammle dir Alles, was von den Schmerzen und Leiden deines Heilandes aufgezeichnet ist, als köstliche Kleinodien in den Schatz deines Herzens und weide deine Augen Tag und Nacht daran, so bist du reicher und glücklicher, als alle Glücklich- und Reichgenannten auf Erden
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 +=====Matthäus 26,39.===== 
 +**Und er fiel nieder auf sein Angesicht und betete, und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.**  
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 +Was bist du, o Mensch? Wie tief bist du gefallen, dass Gottes Sohn deinetwegen zur Erde sinken und also ringen muss! Wie groß muss dein Verderben, wie schrecklich deine Sünde, wie gefährlich deine Wunde, wie unheilbar deine Krankheit sein, da dein Arzt sich so viel bemühen, sich so zerarbeiten, so anstrengen, solche Angst und Not ausstehen muss? Aus dem Mittel, welches zu deiner Wiederherstellung angewendet wurde, kannst und sollst du schließen auf deine Krankheit. Das Mittel ist schrecklich, man kann es ohne herzzerreißenden Schmerz nicht ansehen; es verwundet wie ein zweischneidend Schwert das Innerste der Seele und geht durch Mark und Bein; - wie schrecklich, wie verzweifelt muss dein Schade, deine Krankheit sein! Lerne doch an deinem Versöhner und Mittler, an deinem Arzt und Heiland, an seinem Leiden dich selbst kennen, wer und wie du bist. Demütige dich doch einmal und wirf dich zu ihm hin auf die mit seinem für dich vergossenen Angstblute gefärbte Erde, und fasse seine Blutstropfen auf in dein Herz, dass sie es erweichen, ändern und reinigen. Diesen bitteren Todeskelch hast du ihm eingeschenkt. Du hast den Tod und des Todes Schrecken in diesen Kelch getan, und er musste ihn trinken. Dafür reicht er dir nun darf den Kelch des Heils und des Lebens. Setze deinen Glaubens-Mund an und trinke. Siehst du deinen Heiland, auf seinem Angesicht liegend, für dich beten und den bittersten Kelch für dich trinken, so schäme dich nicht, auch deine Kniee zu beugen, ja auch auf deinem Angesicht ihm abzubitten, ihn anzubeten und dir Kraft und Gnade zum Kampf und zur Geduld in deinem Pilgerlauf auszubitten.