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autoren:g:gossner:gossner_andachten:gossner-andachten_ueber_das_evangelium_nach_johannes [] – [Johannes 20,11-14] ajautoren:g:gossner:gossner_andachten:gossner-andachten_ueber_das_evangelium_nach_johannes [] (aktuell) – [Johannes 14,6.] aj
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 Es ist also das Abendmahl eine wesentliche Teilnahme, ein wahrer Genuss der Früchte des Todes Jesu, oder Jesu Christi selbst. Wer im lebendigen Glauben isst, isst Jesum, und wer Jesum isst, hat das Leben Jesu, Jesum in ihm lebend, und lebt durch und in ihm. So sagte er selbst (Vers 58). Es essen wohl so viele im Abendmahle, aber ohne durch Jesum genährt und gestärkt zu werden; weil sie nicht im lebendigen Glauben essen. Was lebt, das hungert nach Speise und muss essen, oder sterben. So auch der lebendige Glaube; Jesus ist seine Speise, nach der hungert, durch deren Genuss lebt und besteht er, ohne den stirbt er. Wo kein Hunger nach Jesu ist, ist kein Glaube, kein Leben des Glaubens, also auch kein wahres Essen; sondern da ist nur Wort, Wahn und Gedanke, nur äußerliches, körperliches Essen, das die Seele nicht speiset und nähret. Ein Toter verstehts nicht und kann nicht essen. Wer lebt und hungert, den darf man das Essen nicht lehren. Der tote Glaube aber fragt staunend und spottend: was soll das sein, Christum essen? Das ist es, was Jesus (Johannes 6,58) sagt, und Paulus Eph. 5, 14. u. 3,17. Wache auf, der du schläfst, stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten, und dir zeigen, was es heiße, Christum durch den Glauben essen, und im Herzen wohnend haben. Du wirst hungrig werden nach ihm, und der Hunger wird dich essen lehren. Das Abendmahl ward daher immer ein Sakrament der Lebendigen genannt, weil es als geistige Speise ein geistiges Leben voraussetzt, welches diese Speise nähren und erhalten soll; denn wo kein Leben ist, bedarf es keiner Speise. Die Toten können nicht essen. Die Taufe soll die Toten wecken, das Abendmahl die Erweckten und Lebendigen nähren, erhalten und stärken. Gewiss, da hat man ihn, so nahe man ihn auf Erden haben kann. Es ist also das Abendmahl eine wesentliche Teilnahme, ein wahrer Genuss der Früchte des Todes Jesu, oder Jesu Christi selbst. Wer im lebendigen Glauben isst, isst Jesum, und wer Jesum isst, hat das Leben Jesu, Jesum in ihm lebend, und lebt durch und in ihm. So sagte er selbst (Vers 58). Es essen wohl so viele im Abendmahle, aber ohne durch Jesum genährt und gestärkt zu werden; weil sie nicht im lebendigen Glauben essen. Was lebt, das hungert nach Speise und muss essen, oder sterben. So auch der lebendige Glaube; Jesus ist seine Speise, nach der hungert, durch deren Genuss lebt und besteht er, ohne den stirbt er. Wo kein Hunger nach Jesu ist, ist kein Glaube, kein Leben des Glaubens, also auch kein wahres Essen; sondern da ist nur Wort, Wahn und Gedanke, nur äußerliches, körperliches Essen, das die Seele nicht speiset und nähret. Ein Toter verstehts nicht und kann nicht essen. Wer lebt und hungert, den darf man das Essen nicht lehren. Der tote Glaube aber fragt staunend und spottend: was soll das sein, Christum essen? Das ist es, was Jesus (Johannes 6,58) sagt, und Paulus Eph. 5, 14. u. 3,17. Wache auf, der du schläfst, stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten, und dir zeigen, was es heiße, Christum durch den Glauben essen, und im Herzen wohnend haben. Du wirst hungrig werden nach ihm, und der Hunger wird dich essen lehren. Das Abendmahl ward daher immer ein Sakrament der Lebendigen genannt, weil es als geistige Speise ein geistiges Leben voraussetzt, welches diese Speise nähren und erhalten soll; denn wo kein Leben ist, bedarf es keiner Speise. Die Toten können nicht essen. Die Taufe soll die Toten wecken, das Abendmahl die Erweckten und Lebendigen nähren, erhalten und stärken. Gewiss, da hat man ihn, so nahe man ihn auf Erden haben kann.
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 +=====Johannes 14,2.3.=====
 +**In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen; ich gehe hin, für euch eine Stätte zu bereiten - Ich werde wieder kommen, und euch zu mir nehmen, damit ihr auch seid, wo ich bin.** 
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 +O Wort des Trostes für alle Leidende und Trostlose auf Erden; wer dich im Glauben auffasst, muss sich im Leiden freue, und in der trostlosesten Lage doch getröstet, in Unzufriedenheit zufrieden sein. So kann nur Gottes Sohn, der Sohn der ewigen Liebe trösten. Solche Verheißungen fürs ewige Leben, wer kann sie uns geben? wer erfüllen? Darum sollst du ja allein unser ganzes Herz haben, du Stättebereiter, du Baumeister himmlischer Wohnungen, du Bote des Vaters, der uns selbst abholen und einführen wird in seine kristallinen, diamantenen Paläste. Wenn das arme, schwache Herz denkt: Wo du bist, soll auch ich sein! und wie du bist, so herrlich, so selig, so erhaben! soll auch ich werden. Wenn das Herz dieses Wort in seinem ganzen Umfange, in seiner Höhe und Tiefe erfasst, so vergeht es fast vor seliger, herrlicher Hoffnung. Warum willst du uns denn bei dir, so nahe, und ewig bei dir haben? Was gefällt dir an uns so sehr? Was machen wir dir für Freude? Werden wir deine Seligkeit erhöhen? Ja, wir werden deiner Liebe ein Gegenstand sein, an dem sie sich satt lieben kann; denn kein Geschöpf bedarf so sehr deiner Liebe und Huld, als wir arme, schwache Sünder. - Wer kann den Himmel ansehen, ohne an dich, und an deine himmlische Verheißung zu denken? ohne sich dieser Verheißungen mit Entzücken zu freuen?! Himmel, du väterliches Haus! du Heimat der Jünger Jesu! wie schön bist du, wenn dich Jesu Worte uns verklären! wenn wir an die Wohnungen denken, die seine Hand für uns in  dir bereitet! Wer kann sich in dieser Hinsicht satt an dir sehen - auch nur von außen? Wie muss es drinnen sein!?
  
 =====Johannes 14,6.===== =====Johannes 14,6.=====
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 Der Herr liebt die Seinen, wie seine Kinder, und kann sie daher nicht allein in dieser Welt lassen. Ist ihnen gleich seine sichtbare Gegenwart entzogen, um sie zu üben im Glauben an dem Unsichtbaren, als sähen sie ihn, so ist er ihnen doch im Geiste nahe. Und wozu? warum kommt er zu den Seinen? Dass sie Leben und volle Gnüge, alles überschwänglich und in Fülle haben, was sie zum göttlichen Leben und Wandel bedürfen. Wehe dem, den seine Klage trifft: Ihr wollt nicht zu mir kommen - wollt das Leben nicht geschenkt von mir annehmen, wollt den Tod lieber als das Leben. O Seele! da steht dein Heiland lebendig in seinem Worte vor dir, und bietet dir sein Kommen in dein Herz, und mit ihm das ewige Leben an. In dir und außer dir und um dich ist lauter Tod und Finsternis. Was willst du? was wählest du? Der Herr liebt die Seinen, wie seine Kinder, und kann sie daher nicht allein in dieser Welt lassen. Ist ihnen gleich seine sichtbare Gegenwart entzogen, um sie zu üben im Glauben an dem Unsichtbaren, als sähen sie ihn, so ist er ihnen doch im Geiste nahe. Und wozu? warum kommt er zu den Seinen? Dass sie Leben und volle Gnüge, alles überschwänglich und in Fülle haben, was sie zum göttlichen Leben und Wandel bedürfen. Wehe dem, den seine Klage trifft: Ihr wollt nicht zu mir kommen - wollt das Leben nicht geschenkt von mir annehmen, wollt den Tod lieber als das Leben. O Seele! da steht dein Heiland lebendig in seinem Worte vor dir, und bietet dir sein Kommen in dein Herz, und mit ihm das ewige Leben an. In dir und außer dir und um dich ist lauter Tod und Finsternis. Was willst du? was wählest du?
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 +**Ich lasse euch nicht als Waisen zurück, ich komme zu euch.** 
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 +**Ich gehe hin, aber ich komme wieder zu euch; hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe.** Johannes 14,28.
  
 +Welche heilige, herrliche Verheißungen hat uns der Heiland zurückgelassen! Wie zärtlich, freundlich, tröstlich spricht er seinen Kindern zu, indem er von der Entfernung seiner sichtbaren Gegenwart redet! Selig ist das gläubige Herz, welches den Heiland beim Wort nimmt, und sich mit der unsichtbaren Gegenwart und Nähe desselben so erfreut und tröstet, sich so daran hält, als sähe es ihn. Sollte er sich einem solchen kindlichen Gemüte entziehen, sein teures Wort nicht halten, er, der allzeit hocherfreut war, wenn er nur ein Senfkörnlein Glauben an sein Wort erblickt hat? Sollte er sich nur gefreut haben, wenn die Leute zeitliche Hilfe, Heilungen ihrer kranken Leibesglieder von ihm in Glauben nahmen? Soll er nicht vielmehr himmlische Freude haben, wenn wir nicht nur seine Gaben, sondern Ihn im Glauben erfassen, wenn wir ihn bei dem Worte nehmen: Ich komme zu euch, ich lasse euch nicht Waisen? - wenn wir diese Verheißung nicht nur für Worte, sondern für Wahrheit halten und bewahren. Wer so sein Wort hält, hat ihn, ihn selbst.
 =====Johannes 16,22===== =====Johannes 16,22=====
 **Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. ** **Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. **