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autoren:g:gossner:gossner_andachten:gossner-andachten_ueber_das_evangelium_nach_johannes [] – aj | autoren:g:gossner:gossner_andachten:gossner-andachten_ueber_das_evangelium_nach_johannes [] (aktuell) – [Johannes 14,6.] aj | ||
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Es ist also das Abendmahl eine wesentliche Teilnahme, ein wahrer Genuss der Früchte des Todes Jesu, oder Jesu Christi selbst. Wer im lebendigen Glauben isst, isst Jesum, und wer Jesum isst, hat das Leben Jesu, Jesum in ihm lebend, und lebt durch und in ihm. So sagte er selbst (Vers 58). Es essen wohl so viele im Abendmahle, aber ohne durch Jesum genährt und gestärkt zu werden; weil sie nicht im lebendigen Glauben essen. Was lebt, das hungert nach Speise und muss essen, oder sterben. So auch der lebendige Glaube; Jesus ist seine Speise, nach der hungert, durch deren Genuss lebt und besteht er, ohne den stirbt er. Wo kein Hunger nach Jesu ist, ist kein Glaube, kein Leben des Glaubens, also auch kein wahres Essen; sondern da ist nur Wort, Wahn und Gedanke, nur äußerliches, | Es ist also das Abendmahl eine wesentliche Teilnahme, ein wahrer Genuss der Früchte des Todes Jesu, oder Jesu Christi selbst. Wer im lebendigen Glauben isst, isst Jesum, und wer Jesum isst, hat das Leben Jesu, Jesum in ihm lebend, und lebt durch und in ihm. So sagte er selbst (Vers 58). Es essen wohl so viele im Abendmahle, aber ohne durch Jesum genährt und gestärkt zu werden; weil sie nicht im lebendigen Glauben essen. Was lebt, das hungert nach Speise und muss essen, oder sterben. So auch der lebendige Glaube; Jesus ist seine Speise, nach der hungert, durch deren Genuss lebt und besteht er, ohne den stirbt er. Wo kein Hunger nach Jesu ist, ist kein Glaube, kein Leben des Glaubens, also auch kein wahres Essen; sondern da ist nur Wort, Wahn und Gedanke, nur äußerliches, | ||
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+ | =====Johannes 14, | ||
+ | **In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen; ich gehe hin, für euch eine Stätte zu bereiten - Ich werde wieder kommen, und euch zu mir nehmen, damit ihr auch seid, wo ich bin.** | ||
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+ | O Wort des Trostes für alle Leidende und Trostlose auf Erden; wer dich im Glauben auffasst, muss sich im Leiden freue, und in der trostlosesten Lage doch getröstet, in Unzufriedenheit zufrieden sein. So kann nur Gottes Sohn, der Sohn der ewigen Liebe trösten. Solche Verheißungen fürs ewige Leben, wer kann sie uns geben? wer erfüllen? Darum sollst du ja allein unser ganzes Herz haben, du Stättebereiter, | ||
=====Johannes 14,6.===== | =====Johannes 14,6.===== | ||
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Der Herr liebt die Seinen, wie seine Kinder, und kann sie daher nicht allein in dieser Welt lassen. Ist ihnen gleich seine sichtbare Gegenwart entzogen, um sie zu üben im Glauben an dem Unsichtbaren, | Der Herr liebt die Seinen, wie seine Kinder, und kann sie daher nicht allein in dieser Welt lassen. Ist ihnen gleich seine sichtbare Gegenwart entzogen, um sie zu üben im Glauben an dem Unsichtbaren, | ||
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+ | **Ich lasse euch nicht als Waisen zurück, ich komme zu euch.** | ||
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+ | **Ich gehe hin, aber ich komme wieder zu euch; hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe.** Johannes 14,28. | ||
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+ | Welche heilige, herrliche Verheißungen hat uns der Heiland zurückgelassen! Wie zärtlich, freundlich, tröstlich spricht er seinen Kindern zu, indem er von der Entfernung seiner sichtbaren Gegenwart redet! Selig ist das gläubige Herz, welches den Heiland beim Wort nimmt, und sich mit der unsichtbaren Gegenwart und Nähe desselben so erfreut und tröstet, sich so daran hält, als sähe es ihn. Sollte er sich einem solchen kindlichen Gemüte entziehen, sein teures Wort nicht halten, er, der allzeit hocherfreut war, wenn er nur ein Senfkörnlein Glauben an sein Wort erblickt hat? Sollte er sich nur gefreut haben, wenn die Leute zeitliche Hilfe, Heilungen ihrer kranken Leibesglieder von ihm in Glauben nahmen? Soll er nicht vielmehr himmlische Freude haben, wenn wir nicht nur seine Gaben, sondern Ihn im Glauben erfassen, wenn wir ihn bei dem Worte nehmen: Ich komme zu euch, ich lasse euch nicht Waisen? - wenn wir diese Verheißung nicht nur für Worte, sondern für Wahrheit halten und bewahren. Wer so sein Wort hält, hat ihn, ihn selbst. | ||
+ | =====Johannes 16,22===== | ||
+ | **Ich will euch wiedersehen, | ||
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+ | **Als nun die Jünger versammelt waren — trat Jesus in ihre Mitte, und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Zeigte ihnen seine Hände und seine Seite; da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. **\\ | ||
+ | (Johannes 20, 19-20)\\ | ||
+ | **Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. **\\ | ||
+ | (Johannes 20, 29)\\ | ||
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+ | Sie freuten sich seines Wiedersehens, | ||
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+ | =====Johannes 19, | ||
+ | **Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt: Schädelstätte, | ||
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+ | Er, der Himmel und Erde und alle Dinge trägt mit dem Worte seiner Kraft, trägt dein Kreuz, o Seele, und das nennt er aus Liebe zu dir sein Kreuz. Seine Liebe hat sich dasselbe zugeeignet; denn ihm gehört kein Kreuz. Die Himmel und aller Himmel Herrlichkeiten sind sein. Anbetung und Ehre von allen Engeln und Menschen gebühret ihm - und nun hat er ein Kreuz, das Holz des Fluches, der Schmach und des Todes auf seinen Schultern, und nennt das sein Kreuz, als wäre er der Schuldige, der Sünder, der am Kreuze sterben müsste. So geht er hin unter deinem Kreuze, das er wie das seine liebt, und trägt deine Schulden. O Seele! sieh ihm nach, betrachte diesen Weg des Kreuzes, den dein Heiland wandelt. Bedenke, wie konnte Gott seinem geliebten Sohne ein so schweres Kreuz auflegen, und zwar dein Kreuz, das du hättest tragen sollen, nahm er von deinen Schultern und warf es auf die Schultern seines unschuldigen Sohnes; als wenn du ihm lieber wärest, als wenn ihm an dir mehr gelegen wäre, als an seinem Sohne. Wer fasst diese Liebe? kein Mensch und kein Engel. Diese gelüstet, da hinein zu schauen, in dies Geheimnis der Liebe Gottes; aber sie können nicht, haben auch, wie wir, zu kurze und zu schwache Augen, um diese Tiefen zu erforschen. Aber Etwas kannst du und sollst du - das Kreuz, das er für dich trug, fasse auf und pflanze es in dein Herz, und lass es dir nimmermehr aus dem Sinne kommen, wie schwer er an deinem Kreuze zu tragen hatte und wie sehr dich Gott geliebt hat, so dass er seines Einigen Sohnes nicht verschonte, sondern ihm dein dir unerträgliches Kreuz auflegte, damit du nicht verloren gehen, sondern selig werden möchtest. | ||
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+ | =====Johannes 19, | ||
+ | **Danach, als Jesus wusste, dass alles vollbracht war, dass die Schrift erfüllt würde, spricht er: Mich dürstet. Da stand ein Gefäß voll Essig da. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysopen, und hielten es ihm dar zum Munde.** | ||
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+ | Jesus hatte nun, nach jener finstern Verlassungsstunde, | ||
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+ | =====Johannes 20, | ||
+ | **Maria aber stand vor dem Grabe und weinte — und sprach: Sie haben meinen Herrn weggenommen, | ||
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+ | Wer so suchen könnte, wie Maria, müsste auch so finden. Ihr Sucher und Sucherinnen des Suchenswürdigsten, | ||
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+ | =====Johannes 20,16===== | ||
+ | **Weib, was weinest du? Wenn suchst du? Sie aber, in der Meinung, dass es der Gärtner sein, sprach zu ihm: Herr hast du ihn weggetragen, | ||
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+ | Er hat ihn freilich Weggetragen; |