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   - Was tröstet uns dabei?   - Was tröstet uns dabei?
  
-=====1) Wie verbirgt Gott sein Antlitz vor uns? =====Nicht als wendete er sein Auge wirklich von uns ab, nein, sein Auge ist allezeit offen über allen Menschenkindern, seine Güte ist alle Morgen neu auch über uns. Und so ist denn gewiss keines unter uns, dem der Herr nicht sein Antlitz recht oft und viel hätte leuchten lassen, ja, dem er das Glück nicht oft wochenlang, mondenlang, jahrelang vielleicht hätte leuchten Lassen, fast ungetrübt, fast ohne dass je einmal eine rechte Trübsalswolke aufgestiegen wäre. Leider denken wir an solche sonnige Zeiten der ungestörten Ruhe und des ungetrübten Friedens oft erst wenn sie vorüber sind. Aber so gehts nicht immer fort; es kommen im Leben jedes Christen auch Zeiten vor, wo es uns ist, als ob Gott sein Antlitz über uns verbärge, verborgen hielte, und am Ende gar nimmer zeigen. wollte, so dass man auch mit David seufzt: Herr wie lange willst du meiner so gar vergessen? wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir?+=====1) Wie verbirgt Gott sein Antlitz vor uns? ===== 
 +Nicht als wendete er sein Auge wirklich von uns ab, nein, sein Auge ist allezeit offen über allen Menschenkindern, seine Güte ist alle Morgen neu auch über uns. Und so ist denn gewiss keines unter uns, dem der Herr nicht sein Antlitz recht oft und viel hätte leuchten lassen, ja, dem er das Glück nicht oft wochenlang, mondenlang, jahrelang vielleicht hätte leuchten Lassen, fast ungetrübt, fast ohne dass je einmal eine rechte Trübsalswolke aufgestiegen wäre. Leider denken wir an solche sonnige Zeiten der ungestörten Ruhe und des ungetrübten Friedens oft erst wenn sie vorüber sind. Aber so gehts nicht immer fort; es kommen im Leben jedes Christen auch Zeiten vor, wo es uns ist, als ob Gott sein Antlitz über uns verbärge, verborgen hielte, und am Ende gar nimmer zeigen. wollte, so dass man auch mit David seufzt: Herr wie lange willst du meiner so gar vergessen? wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir?
  
 Das sind zuerst Zeiten äußerer Trübsal. Wie oft am heiteren Tag auf einmal eine Wolke aufsteigt, vielleicht nur so groß als eine Mannshand und ganz silberhell zuerst, aber die kleine Wolke wird immer größer, die silberne Wolke wird immer bleifarbener, zu der einen Wolke kommen viele und über ein kleines, so ist der ganze Himmel grau überlaufen und keine Sonne mehr da, so gehts in des Menschen Leben. Eine Sorge steigt auf und die andere folgt nach, ein Unglück erscheint und das zweite dazu und nun, wo ist Gott und sein mildes Vaterantlitz? Verborgen, tief verborgen! Und wenns nur eine Zeitlang dauerte, man ließe sichs gefallen, man zehrte von der Erinnerung früherer Gnade, man zehrte von der Hoffnung künftiger Hilfe; aber die Wolkendecke will nicht brechen; Tage, Wochen, Monden, Jahre vielleicht vergehen und es wird nicht besser - o da klagt man auch mit David immer kläglicher: Herr, wie lange willst du meiner so gar vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? Das sind zuerst Zeiten äußerer Trübsal. Wie oft am heiteren Tag auf einmal eine Wolke aufsteigt, vielleicht nur so groß als eine Mannshand und ganz silberhell zuerst, aber die kleine Wolke wird immer größer, die silberne Wolke wird immer bleifarbener, zu der einen Wolke kommen viele und über ein kleines, so ist der ganze Himmel grau überlaufen und keine Sonne mehr da, so gehts in des Menschen Leben. Eine Sorge steigt auf und die andere folgt nach, ein Unglück erscheint und das zweite dazu und nun, wo ist Gott und sein mildes Vaterantlitz? Verborgen, tief verborgen! Und wenns nur eine Zeitlang dauerte, man ließe sichs gefallen, man zehrte von der Erinnerung früherer Gnade, man zehrte von der Hoffnung künftiger Hilfe; aber die Wolkendecke will nicht brechen; Tage, Wochen, Monden, Jahre vielleicht vergehen und es wird nicht besser - o da klagt man auch mit David immer kläglicher: Herr, wie lange willst du meiner so gar vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir?