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 Sie haben sich gestoßen an den Stein des Anlaufens. Wie man sich an Christus stößt, wenn man sein Vertrauen auf Werke stützt, ist leicht einzusehen. Denn wenn wir uns nicht als Sünder erkennen und leer und bloß sind von aller eignen Gerechtigkeit, verdunkeln wir Christi Würde, welche darin besteht, dass er für uns alle Licht ist, Heil, Leben, Auferstehung, Gerechtigkeit und Arznei. Wozu ist er aber das alles? Doch nur, um Blinde zu erleuchten, Verdammt freizusprechen, Tote lebendig zu machen, Vernichtete wieder aufzurichten, Schmutzige abzuwaschen, Kranke zu pflegen und zu heilen. Glauben wir aber selbst etwas von Gerechtigkeit zu besitzen, so kämpfen wir gewissermaßen wider Christi Kraft. Denn dessen Amt ist es nicht minder, den Hochmut des Fleisches zu dämpfen, als die Mühseligen und Beladenen aufzurichten und zu trösten. Das Schriftwort aus Jesaja verwendet der Apostel (V. 33) mit vollem Recht. Denn dort (Jes. 8, 14) spricht Gott aus, er selbst werde dem Volk Juda und Israel ein Fels sein, an dem sie sich stoßen und zugrunde gehen sollten. Ist nun Christus derselbe Gott, der durch den Propheten redete, so darf man sich nicht wundern, dass der Spruch jetzt auf ihn eine Anwendung findet. Heißt aber Christus ein Stein des Anlaufens, so will der Apostel sagen: wundert euch nicht, wenn solche Leute auf dem Wege der Gerechtigkeit nicht vorwärts kommen, deren verkehrter Eigensinn an diesen Block stoßen musste, während Gott ihnen doch einen sehr leicht gangbaren Weg gezeigt hatte. Übrigens ist Christus im eigentlichen Sinne und nach seinem eignen Wesen kein Fels des Ärgernisses: er wird es nur infolge der Bosheit der Menschen, wie die alsbald folgende Aussage ergibt: und wer an ihn glaubt, der soll nicht zu Schanden werden. Diesen Spruch fügt der Apostel aus Jes. 28, 16 hinzu, um die Frommen zu trösten. Es ist, als wolle er sagen: heißt auch Christus ein Stein des Anlaufens, so brauchen wir vor ihm doch nicht zu erschrecken oder Furcht statt des Vertrauens uns einjagen zu lassen. Nur den Ungläubigen ist er zum Fall gesetzt, den Gläubigen zum Leben und zur Auferstehung (Luk. 2, 34). Wie die Weissagung über das Anlaufen und Ärgernis sich an den Widerspenstigen und Ungläubigen erfüllt, so gibt es eine andere, welche den Frommen gilt: Christus ist ein starker, kostbarer, fest gegründeter Eckstein; wer auf ihn sich stützt, der wird nicht fallen. So will Gott ohne Zweifel mit diesem Prophetenspruch die Hoffnung der Seinen stärken. Wenn aber Gott uns gute Hoffnung macht, können wir nicht zu Schanden werden. Der gleiche Trost steht auch an der sehr ähnlichen Stelle 1. Petr. 2, 7. Sie haben sich gestoßen an den Stein des Anlaufens. Wie man sich an Christus stößt, wenn man sein Vertrauen auf Werke stützt, ist leicht einzusehen. Denn wenn wir uns nicht als Sünder erkennen und leer und bloß sind von aller eignen Gerechtigkeit, verdunkeln wir Christi Würde, welche darin besteht, dass er für uns alle Licht ist, Heil, Leben, Auferstehung, Gerechtigkeit und Arznei. Wozu ist er aber das alles? Doch nur, um Blinde zu erleuchten, Verdammt freizusprechen, Tote lebendig zu machen, Vernichtete wieder aufzurichten, Schmutzige abzuwaschen, Kranke zu pflegen und zu heilen. Glauben wir aber selbst etwas von Gerechtigkeit zu besitzen, so kämpfen wir gewissermaßen wider Christi Kraft. Denn dessen Amt ist es nicht minder, den Hochmut des Fleisches zu dämpfen, als die Mühseligen und Beladenen aufzurichten und zu trösten. Das Schriftwort aus Jesaja verwendet der Apostel (V. 33) mit vollem Recht. Denn dort (Jes. 8, 14) spricht Gott aus, er selbst werde dem Volk Juda und Israel ein Fels sein, an dem sie sich stoßen und zugrunde gehen sollten. Ist nun Christus derselbe Gott, der durch den Propheten redete, so darf man sich nicht wundern, dass der Spruch jetzt auf ihn eine Anwendung findet. Heißt aber Christus ein Stein des Anlaufens, so will der Apostel sagen: wundert euch nicht, wenn solche Leute auf dem Wege der Gerechtigkeit nicht vorwärts kommen, deren verkehrter Eigensinn an diesen Block stoßen musste, während Gott ihnen doch einen sehr leicht gangbaren Weg gezeigt hatte. Übrigens ist Christus im eigentlichen Sinne und nach seinem eignen Wesen kein Fels des Ärgernisses: er wird es nur infolge der Bosheit der Menschen, wie die alsbald folgende Aussage ergibt: und wer an ihn glaubt, der soll nicht zu Schanden werden. Diesen Spruch fügt der Apostel aus Jes. 28, 16 hinzu, um die Frommen zu trösten. Es ist, als wolle er sagen: heißt auch Christus ein Stein des Anlaufens, so brauchen wir vor ihm doch nicht zu erschrecken oder Furcht statt des Vertrauens uns einjagen zu lassen. Nur den Ungläubigen ist er zum Fall gesetzt, den Gläubigen zum Leben und zur Auferstehung (Luk. 2, 34). Wie die Weissagung über das Anlaufen und Ärgernis sich an den Widerspenstigen und Ungläubigen erfüllt, so gibt es eine andere, welche den Frommen gilt: Christus ist ein starker, kostbarer, fest gegründeter Eckstein; wer auf ihn sich stützt, der wird nicht fallen. So will Gott ohne Zweifel mit diesem Prophetenspruch die Hoffnung der Seinen stärken. Wenn aber Gott uns gute Hoffnung macht, können wir nicht zu Schanden werden. Der gleiche Trost steht auch an der sehr ähnlichen Stelle 1. Petr. 2, 7.
  
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