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 V. 25.** Wolf und Lamm sollen weiden zugleich.** Alles wird wiederhergestellt werden, wenn Christus herrscht. Hier scheint eine Vergleichung zwischen Christus und Adam vorzuliegen. Denn wir wissen, dass alle Leiden dieser Zeit von der Sünde des ersten Menschen herrühren; seit damals sind wir der Herrschaft beraubt, die Gott dem Menschen über Tiere aller Art verliehen hatte. Diese gehorchten vorher alle willig dem Befehl des Menschen und folgten seinem Winke; jetzt aber lehnen sich die meisten von ihnen gegen den Menschen auf und führen auch untereinander Krieg. Wenn nun Wölfe, Bären, Löwen und andere wilde Tiere dem Menschen Schaden zufügen und auch den Tieren, von denen wir einen gewissen Nutzen haben, ja, wenn die Tiere, die dem Menschen eigentlich nützen sollten, ihm feindselig gegenübertreten, so ist dies seiner Sünde zuzuschreiben, da sein Ungehorsam die Ordnung der Dinge zerstört hat. Da es aber Christi Aufgabe ist, alles wieder in rechten Stand und Ordnung zu bringen, so wird die Verwirrung und Unordnung, die jetzt in den menschlichen Verhältnissen besteht, durch die Ankunft Christi beseitigt werden, weil dann nach Aufhebung des Verderbens die Welt zu ihrem ersten Ursprung zurückkehrt. Der** Löwe** wird fressen, ohne zu schaden, er wird nicht mehr Verlangen tragen nach Beute; die** Schlange** wird, mit ihrem Staub zufrieden, sich darin verkriechen und nicht mehr durch ihren tödlichen Biss schaden; kurz, alles, was verstört und in Unordnung gebracht ist, wird wieder geordnet werden. Daneben darf man ohne Zweifel in den Worten des Propheten eine allegorische Hindeutung auf blutdürstige, grausame Menschen finden, deren rohe und wilde Natur gebändigt wird, sobald sie unter das Joch Christi treten. Aber zunächst müssen wir an die durch den Fall der Menschen bei allen Geschöpfen eingetretene Verwirrung denken; wenn wir das nicht täten, könnten wir diese Wohltat der Wiederherstellung nicht deutlich und völlig verstehen. Zugleich müssen wir uns an den Inhalt des elften Kapitels erinnern. Hier wird uns gesagt, wie die Menschen sind, bevor der Herr sie bekehrt und sie seiner Herde hinzufügt, nämlich wilde und ungezähmte Tiere; dann erst beginnen sie, jede schädliche Handlung zu unterlassen, wenn der Herr ihre unreine Lust und ihre wahnwitzige Begierde zum Böses tun unterdrückt hat. Schließlich stehen noch die Worte da: **„auf meinem heiligen Berge.“** Der Herr will nach der Beseitigung des Schmutzes und des Auswurfes der Menschen sich eine reine Gemeinde sammeln. Es darf darum nicht wunderbar erscheinen, dass so viele bis jetzt noch trotzig dahinleben, denn es gibt nur wenige wahre Bewohner des Berges Gottes, nur wenige Aufrichtige und Gläubige auch unter denen, die sich Christen nennen. Solange in ihnen der alte Mensch lebt und regiert, werden notwendig auch Streitigkeiten und Kriege unter ihnen herrschen.  V. 25.** Wolf und Lamm sollen weiden zugleich.** Alles wird wiederhergestellt werden, wenn Christus herrscht. Hier scheint eine Vergleichung zwischen Christus und Adam vorzuliegen. Denn wir wissen, dass alle Leiden dieser Zeit von der Sünde des ersten Menschen herrühren; seit damals sind wir der Herrschaft beraubt, die Gott dem Menschen über Tiere aller Art verliehen hatte. Diese gehorchten vorher alle willig dem Befehl des Menschen und folgten seinem Winke; jetzt aber lehnen sich die meisten von ihnen gegen den Menschen auf und führen auch untereinander Krieg. Wenn nun Wölfe, Bären, Löwen und andere wilde Tiere dem Menschen Schaden zufügen und auch den Tieren, von denen wir einen gewissen Nutzen haben, ja, wenn die Tiere, die dem Menschen eigentlich nützen sollten, ihm feindselig gegenübertreten, so ist dies seiner Sünde zuzuschreiben, da sein Ungehorsam die Ordnung der Dinge zerstört hat. Da es aber Christi Aufgabe ist, alles wieder in rechten Stand und Ordnung zu bringen, so wird die Verwirrung und Unordnung, die jetzt in den menschlichen Verhältnissen besteht, durch die Ankunft Christi beseitigt werden, weil dann nach Aufhebung des Verderbens die Welt zu ihrem ersten Ursprung zurückkehrt. Der** Löwe** wird fressen, ohne zu schaden, er wird nicht mehr Verlangen tragen nach Beute; die** Schlange** wird, mit ihrem Staub zufrieden, sich darin verkriechen und nicht mehr durch ihren tödlichen Biss schaden; kurz, alles, was verstört und in Unordnung gebracht ist, wird wieder geordnet werden. Daneben darf man ohne Zweifel in den Worten des Propheten eine allegorische Hindeutung auf blutdürstige, grausame Menschen finden, deren rohe und wilde Natur gebändigt wird, sobald sie unter das Joch Christi treten. Aber zunächst müssen wir an die durch den Fall der Menschen bei allen Geschöpfen eingetretene Verwirrung denken; wenn wir das nicht täten, könnten wir diese Wohltat der Wiederherstellung nicht deutlich und völlig verstehen. Zugleich müssen wir uns an den Inhalt des elften Kapitels erinnern. Hier wird uns gesagt, wie die Menschen sind, bevor der Herr sie bekehrt und sie seiner Herde hinzufügt, nämlich wilde und ungezähmte Tiere; dann erst beginnen sie, jede schädliche Handlung zu unterlassen, wenn der Herr ihre unreine Lust und ihre wahnwitzige Begierde zum Böses tun unterdrückt hat. Schließlich stehen noch die Worte da: **„auf meinem heiligen Berge.“** Der Herr will nach der Beseitigung des Schmutzes und des Auswurfes der Menschen sich eine reine Gemeinde sammeln. Es darf darum nicht wunderbar erscheinen, dass so viele bis jetzt noch trotzig dahinleben, denn es gibt nur wenige wahre Bewohner des Berges Gottes, nur wenige Aufrichtige und Gläubige auch unter denen, die sich Christen nennen. Solange in ihnen der alte Mensch lebt und regiert, werden notwendig auch Streitigkeiten und Kriege unter ihnen herrschen. 
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