Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen der Seite angezeigt.

Link zu der Vergleichsansicht

autoren:c:calvin:calvin-jesaja:calvin-jesaja_-_kapitel_45 [] – angelegt - Externe Bearbeitung 127.0.0.1autoren:c:calvin:calvin-jesaja:calvin-jesaja_-_kapitel_45 [] (aktuell) aj
Zeile 86: Zeile 86:
  
 V. 25. ** Im Herrn wird gerecht aller Same Israels.** Jetzt begegnet der Prophet kurz einem Vorwurf, der erhoben werden konnte. Es mochte ungeheuerlich scheinen, dass die Heiden, die doch immer ferne standen, von dem Herrn berufen würden. Hätte der Herr den Samen Abrahams umsonst erwählt? oder ist seine Verheißung nichtig, die er so oft wiederholt hat? Diesen Zweifeln gegenüber sagt er: der Herr werde trotzdem zu seinen Verheißungen stehen; obwohl er die Heiden erwähle, werde der mit den Vätern geschlossene Bund nicht hinfallen, weil er seinem auserwählten Volk den Vortritt lassen werde. Hier ist ja nicht die Rede von der Verwerfung des Volkes, sondern der Prophet will einfach auf die Gnade Gottes hinweisen, die sich über die ganze Welt erstreckt, aber bei den Juden ihren Anfang nahm. Wenn Gott die größte Hälfte enterbt, so macht er doch seinen Bund nicht zunichte. Denn das wahre, echte Israel hat immer die Kindschaft behalten, und trotz ihrer geringen Zahl waren sie doch die Erstlinge in der Gemeinde. Wer fernerhin aus den Heidenvölkern in jenen Leib hineinverpflanzt wurde, wurde auch zu Abrahams Samen gerechnet, wie wir schon hörten (44, 5): „jener wird genannt werden mit dem Namen Jakob“ -, obwohl er ihn nicht von Geburt an trug. Der Prophet erwähnt dies ausdrücklich, um den Juden den Glauben zu nehmen, des Herrn Bund sei hinfällig; auch will er es ihnen austreiben, sich ihrer Abstammung zu rühmen und die Heiden zu verachten. Wenn von „allem Samen Israels“ die Rede ist, so erstreckt sich dieser Ausdruck über das Geschlecht Abrahams hinaus. Der Herr sammelt sein Volk nicht bloß aus den Juden, sondern auch aus den Heiden. So ist hier ganz allgemein vom gesamten Menschengeschlecht die Rede. Beachtenswert ist auch, was der Prophet davon sagt, dass wir im Herrn gerecht werden und uns seiner rühmen. Denn nirgends anders ist Gerechtigkeit und Ruhm zu finden. Der letztere wird mit der ersteren verbunden, weil er von der Gerechtigkeit abhängt und in ihrem Gefolge ist. Darum sagt auch Paulus (Röm. 3, 27): „Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch der Werke Gesetz? Nicht also, sondern durch des Glaubens Gesetz.“ Und abermals (Röm. 4, 2): „Ist Abraham durch die Werke gerecht, so hat er wohl Ruhm, aber nicht vor Gott.“ Also haben die allein ein Recht, sich zu rühmen, die in Gott ihre Gerechtigkeit suchen und in sich kein Fünklein finden können, dessen sie sich zu rühmen vermöchten.  V. 25. ** Im Herrn wird gerecht aller Same Israels.** Jetzt begegnet der Prophet kurz einem Vorwurf, der erhoben werden konnte. Es mochte ungeheuerlich scheinen, dass die Heiden, die doch immer ferne standen, von dem Herrn berufen würden. Hätte der Herr den Samen Abrahams umsonst erwählt? oder ist seine Verheißung nichtig, die er so oft wiederholt hat? Diesen Zweifeln gegenüber sagt er: der Herr werde trotzdem zu seinen Verheißungen stehen; obwohl er die Heiden erwähle, werde der mit den Vätern geschlossene Bund nicht hinfallen, weil er seinem auserwählten Volk den Vortritt lassen werde. Hier ist ja nicht die Rede von der Verwerfung des Volkes, sondern der Prophet will einfach auf die Gnade Gottes hinweisen, die sich über die ganze Welt erstreckt, aber bei den Juden ihren Anfang nahm. Wenn Gott die größte Hälfte enterbt, so macht er doch seinen Bund nicht zunichte. Denn das wahre, echte Israel hat immer die Kindschaft behalten, und trotz ihrer geringen Zahl waren sie doch die Erstlinge in der Gemeinde. Wer fernerhin aus den Heidenvölkern in jenen Leib hineinverpflanzt wurde, wurde auch zu Abrahams Samen gerechnet, wie wir schon hörten (44, 5): „jener wird genannt werden mit dem Namen Jakob“ -, obwohl er ihn nicht von Geburt an trug. Der Prophet erwähnt dies ausdrücklich, um den Juden den Glauben zu nehmen, des Herrn Bund sei hinfällig; auch will er es ihnen austreiben, sich ihrer Abstammung zu rühmen und die Heiden zu verachten. Wenn von „allem Samen Israels“ die Rede ist, so erstreckt sich dieser Ausdruck über das Geschlecht Abrahams hinaus. Der Herr sammelt sein Volk nicht bloß aus den Juden, sondern auch aus den Heiden. So ist hier ganz allgemein vom gesamten Menschengeschlecht die Rede. Beachtenswert ist auch, was der Prophet davon sagt, dass wir im Herrn gerecht werden und uns seiner rühmen. Denn nirgends anders ist Gerechtigkeit und Ruhm zu finden. Der letztere wird mit der ersteren verbunden, weil er von der Gerechtigkeit abhängt und in ihrem Gefolge ist. Darum sagt auch Paulus (Röm. 3, 27): „Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch der Werke Gesetz? Nicht also, sondern durch des Glaubens Gesetz.“ Und abermals (Röm. 4, 2): „Ist Abraham durch die Werke gerecht, so hat er wohl Ruhm, aber nicht vor Gott.“ Also haben die allein ein Recht, sich zu rühmen, die in Gott ihre Gerechtigkeit suchen und in sich kein Fünklein finden können, dessen sie sich zu rühmen vermöchten. 
 +{{tag>Jes_45}}