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autoren:a:ahlfeld_friedrich:andachten:ahlfeld-andachten_ueber_das_evangelium_nach_johannes [] – created aj | autoren:a:ahlfeld_friedrich:andachten:ahlfeld-andachten_ueber_das_evangelium_nach_johannes [] (aktuell) – [Johannes 1,26.] aj | ||
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======Ahlfeld, | ======Ahlfeld, | ||
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+ | =====Johannes 1,15.===== | ||
+ | **Johannes zeugt von ihm, ruft und spricht: dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist, denn er war eher denn ich.** | ||
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+ | Christi Geburt ist nach Johannes Geburt verkündigt worden, Christus ist nach Johannes geboren, er ist auch nach ihm mit seinem Werk hervorgetreten, | ||
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+ | Herr rücke uns recht hinein in die Erkenntnis unserer Sünde und unseres Elendes. Gib unserem Herzen Trauer, unserem Verstande die Erkenntnis der Strafe, die wir verdient haben, und unseren Augen Tränen der Buße. Mit diesem zerschlagenen Herzen und weinenden Auge lass uns dann zu dir aufblicken und fragen: „Herr, was tust du mit mir?“ Und antworte uns: „Ich habe mich deiner erbarmt und will mich deiner erbarmen. Ich will das glimmende Docht nicht auslöschen und das zerstoßene Rohr nicht zerbrechen. Ich vergelte dir nicht nach deiner Missetat, ich töte dich nicht nach deinen Sünden, sondern ich gebe, ich gebe für dich in den Tod meinen eingeborenen Sohn, mein eigenes Herz.“ Ja Herr stärke unseren Glauben zur Erkenntnis solcher Liebe. Amen. | ||
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+ | =====Johannes 1,16.===== | ||
+ | **Und von seiner Fülle haben wir Alle genommen Gnade um Gnade. ** | ||
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+ | Die Fülle Christi ist die Fülle Gottes. Alles was des Vaters ist, das ist sein. In ihr ist Herrlichkeit, | ||
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+ | Herr Jesu Christe. In dir ist die Fülle der Gottheit leibhaftig erschienen. Mit Freuden können wir Wasser schöpfen aus dem Heilsbrunnen. Herr erbarme dich unser, dass wir recht schöpfen, und dabei recht in die Tiefe gehen. Lass uns daran denken, wenn das arme Herz aus dieser Fülle, aus diesem Born nicht erquickt wird, dann verdorrt es. Jeder Tag wo wir im Wort nicht an diesen Brunnen gegangen sind, ist ein dürrer Tag gewesen. Und was sollte das für ein Christfest werden, wo die Freude nicht aus deiner Fülle ausströmte? | ||
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+ | =====Johannes 1,18.===== | ||
+ | **Niemand hat Gott je gesehen. Der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt.** | ||
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+ | In Gottes heilige Tiefen und in sein Wesen kann kein Mensch hineinsehen. Können wir arme Kreaturen unser Herz schon verschließen, | ||
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+ | Herr, himmlischer Vater. Jeder neue Morgen muss uns wieder danken lassen, dass du uns verkündigt bist als der Gott der Liebe und des Erbarmens durch Jesum Christum. In deiner Liebe haben wir diese Nacht geruht, in ihr lass uns auch den beginnenden Tag durchleben. Wer diese Liebe hat, der hat Alles was er braucht. Du lässt Niemand zu Schanden werden, der auf dich traut. Es gibt keine Not, in der du nicht helfen könntest. Gnade um Gnade schenkst du uns Tag für Tag. O lass auch diese Tage dazu dienen, dass wir dich sehen in deinem lieben Sohne. Doch auch als den Heiligen offenbarst du dich in ihm; so hilf uns bedenken, wie deine Liebe heilige Stätten sucht um sich offenbaren zu können. Richte darum auch heute unsern ganzen Wandel nach deinem heiligen Wort. Amen. | ||
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+ | =====Johannes 1,19.===== | ||
+ | **Und dies ist das Zeugnis Johannis da die Juden sandten von Jerusalem Priester und Leviten, dass sie ihn fragten: Wer bist du?** | ||
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+ | Der Herr war dem Johannes nahe, als diese Frage an ihn gerichtet wurde. Auch uns ist er nahe. Der Herr ist nahe. Er ist bei uns alle Tage bis an der Welt Ende. Sein Fest ist vor der Tür. Vor seinem Angesicht wird denn auch die Frage an uns gerichtet: „Wer bist du?“ Geht ihr nicht aus dem Weg! Sagt nicht in Bescheidenheit: | ||
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+ | Herr Herr, alle Gerechtigkeit und Seligkeit, welche du uns schenken willst, hast du angeknüpft an die Demut. Selig sind, die geistlich arm sind, denn das Himmelreich ist ihr. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, | ||
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+ | =====Johannes 1,26.===== | ||
+ | **Er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt.** | ||
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+ | Johannes, der Demütige, der sich selbst nur eine Stimme eines Predigers in der Wüste nennt, der sieht und erkennt Jesum, der weist auch das Volk zu ihm hin. Und wie damals, steht es auch heute. Tausende und Millionen sammeln sich vor der Christzeit und in der Christzeit um den Christ. Er ist mitten unter sie getreten; aber bei der großen Zahl können wir auch hinzufügen: | ||
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+ | Herr, unser Heiland, aus welcher Höhe kommst du hernieder? Das Wort, das bei Gott war, wird Fleisch. Wer kann's messen? Wer kann's denken? Nur deine heilige himmlische Liebe hat es gekonnt. Herr unser Heiland, in welche Tiefe kommst du hernieder. Kindesstand, | ||
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+ | =====Johannes 1,35.36. ===== | ||
+ | **Des andern Tages stand abermal Johannes und zwei seiner Jünger. Und als er sah Jesum wandeln, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm.** | ||
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+ | An Allen, die es redlich meinten, die ihrer Sünde ledig sein wollten, übte Johannes den Liebesdienst, | ||
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+ | Herr Jesu Christe, lass uns doch die Last und das Elend unserer Sünden recht fühlen. Durchbrich du den Leichtsinn unseres Geschlechts, | ||
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+ | =====Johannes 1,37-39. ===== | ||
+ | **Und zwei seiner Jünger hörten ihn reden und folgten Jesu nach. Jesus aber sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu ihm: „Rabbi, wo bist du zur Herberge? | ||
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+ | Zwei Jünger des Johannes suchten ihn und ihrer Seele Heil. Sie wollten nicht eine flüchtige Bekanntschaft mit ihm machen. Sie wollten ihn gründlich kennen lernen und haben. Darum antworten sie auf seine Frage: „Meister, wo bist du zur Herberge? Er aber lädt sie ein, indem er zu ihnen spricht: „Kommt und seht es.“ Du nun, der du einen Klang von ihm vernommen hast, der du dich auf den Weg zu ihm machen möchtest, du fragst: „Wo finde ich ihn jetzt, wo ist er jetzt zur Herberge? | ||
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+ | Da gehe du zu ihm. Da siehe ihm sein Angesicht, da höre seine gewisse und holdselige Rede, da vernimm die Taten, welche er einst durch das mündliche und dann fort und fort durch das geschriebene und gepredigte Wort getan hat. Geh hinein in die stillen Morgen- und Abendstunden. Sage ihm: „Herr rede, denn dein Knecht hört.“ Du wirst ihn erkennen. Auch dich wird er überwältigen mit der himmlischen Klarheit seiner Rede, mit seinen Taten, und endlich mit seiner hochheiligen Person, welche überall hinter dem Worte und den Taten steht. | ||
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+ | Herr Jesu Christe, du willst nicht nur wohnen in deiner Kirche und in deinem Wort. Du willst Herberge machen auch in jedem demütigen Christenherzen und in jedem Haus. Du fragst nicht nach Reich oder Arm; du scheuest dich vor keiner Niedrigkeit. O so komme auch zu uns; schütte deinen Frieden in uns aus und präge dein Bild in unsere Seelen, dass wir und die Welt es spüren, welch herrlicher Gast bei uns wohne. Gib uns den rechten Sinn, dass wir dich nicht wieder aus dem Herzen lassen, und die Welt und unser Fleisch sich nicht wieder zwischen dich und uns stelle. Ja, mache uns, unser Haus, unsere Gemeinde, unser ganzes Volk wieder zu deiner Herberge und vereinige uns Alle zu treuer Nachfolge auf deinen Wegen. Amen. | ||
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+ | =====Johannes 1,41.42. ===== | ||
+ | **Andreas findet am ersten seinen Bruder Simon, und spricht zu ihm: „Wir haben den Messias gefunden“ (welches ist verdolmetscht: | ||
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+ | Andreas bleibt nicht dabei stehen, dass er zu seinem Bruder Simon Petrus von dem gefundenen Heiland redet. Er nimmt ihn an die Hand und führt ihn zu Jesu. Er mag zu ihm gesagt haben: „Herr, da bringe ich meinen Bruder, der auch auf den Trost Israels wartet. Was ich gefunden habe, daran soll er auch Teil haben.“ | ||
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+ | Und du, der du lebendig geworden bist in dem Herrn, der du den Messias gefunden hast, geh und fasse deinen Bruder an die Hand. Nimm ihn mit zu Christo. Führe ihn hinein in die Tiefe des Worts. Trage ihn vor den Herrn mit fleißigem Gebet. Überwinde ihn mit ungefärbter Brüderliebe. Was dem Andreas oblag, liegt auch dir ob. Glaube es, du hast den reichsten Segen davon. Zunächst wird dein Bruder erst wenn er den Herrn gefunden hat, dein rechter Bruder. Wie ganz anders legt man den Arm in den Arm seines Bruders, wenn man weiß, dass beide Herzen sich in Aufrichtigkeit dem Herrn hingegeben haben! Wie ganz anders klingt der Name Bruder, wenn sich beide auch in der Gnade als Brüder wissen; wenn beide nicht allein von einem Vater und von einer Mutter geboren, sondern auch von dem einen Heiland zu einem unvergänglichen Leben wiedergeboren und erneuert sind. Du hast den ersten und reichsten Segen davon. Wer aber keinen Bruder zu gewinnen hat, der lese weiter in unserem Kapitel. Da wird er finden, wie Philippus, nachdem er selbst gewonnen ist, sogleich das Netz nach dem Nathanael auswirft. Er war nicht sein Bruder, er ward nun sein Bruder in Christo Jesu. Durch solche Treue soll die Gemeinde wachsen. | ||
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+ | Herr, himmlischer Vater, du hast uns viele Brüder und Schwestern gegeben, denen unsere Arbeit und unser Herz auch gehören soll. Viele kennen dich nicht, und fragen noch gar nicht nach dem Heiland ihrer Seele. Viele haben dich verloren und suchen dich auf falschem Wege. Viele haben dich vergessen und gehen unter in Lust und Sünde, wenn sie nicht einen Andreas finden, der sie an der Hand nimmt und zu dir führt. O hilf uns, dass wir gern solche Bruderarbeit tun, und unsere Herzen denen nicht entziehen, die sie brauchen. Haben wir doch durch deine Gnade dich finden dürfen, lass uns auch dadurch dir danken, dass wir immer mehr Seelen sammeln in deinen seligmachenden Dienst. Amen. | ||
+ | =====Johannes 2,1.2. ===== | ||
+ | **Und am dritten Tage ward eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen.** | ||
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+ | Jesus beginnt sein großes Werk, er tritt mit seiner kleinen Schar in das weite Leben herein. Und wo beginnt er sein Werk? Im Hause. Schon seit 14 bis 15 Jahrhunderten geht der Wahn durch die Kirche, dass es die höchste und reinste Stufe des Christentums sei, wenn man dem Herrn in der Einsamkeit oder klösterlicher Beschaulichkeit diene. Der Herr widerspricht dem gleich mit dem ersten Schritte ins weitere Leben. Er geht nicht hin zu den Essenern, die am Ufer des toten Meeres und an den anderen Stätten des jüdischen Landes in strenger Absonderung und Fasten ein beschauliches Leben führten. Er tritt zuerst in das Haus. Und wie er da zuerst hinkommt, sollen wir ihn auch da zuerst hinhaben wollen. Kein Haus kann gebaut werden, ohne dass der Herr drinnen wohnt. Ihn brauchen wir in guten und bösen Tagen. Er ist das wahre Glück im Glücke, er ist der helle Morgenstern in der Trübsal. Darum gibt es so viele elende, friedelose Familien, weil er nicht bei ihnen wohnt. | ||
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+ | Herr Jesu Christe, gib Gnade und Glauben, dass wir dich auch heute nicht nur als Gast, sondern als täglichen und steten Genossen in unser Haus bitten. Kehre ein in jedes Haus. Wo du kommst, wird die Ehe ein heiliger Stand. Wo du kommst, zieht der Friede Gottes ein, der höher ist, denn alle Vernunft. Wo du kommst, lernen wir auch das Kreuz in Demut und Geduld zur Ehre Gottes tragen. Wo du wohnst, da offenbarst du auch deine Herrlichkeit, | ||
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+ | =====Johannes 2,2. ===== | ||
+ | **Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen.** | ||
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+ | Der Hochzeitstag ist ein großer Ehren- und Freudentag im christlichen Hause. Unser Herr hat ihn selbst geehrt, indem er teils seine innigste Verbindung mit der Gemeinde am Tage der Heilsvollendung mit der Hochzeit vergleicht, teils auch selbst auf die Einladung in Kana zur Hochzeit gekommen ist, und gerade hier mit seinen Heilswundern begonnen hat. Auch unser deutsches Wort Hochzeit zeugt von seiner Ehre. Fürwahr der Trauungstag ist die rechte hohe Zeit. Die Sonne der Gnade steht hoch am Himmel, Gottes Freundlichkeit scheint hell hernieder. Es ist ein großer Tag, an welchem zwei ehrbare Christenkinder einander Herz und Hand geben, den Pilgerweg des Lebens bis an die Pforten der Ewigkeit mit einander zu wandeln. Da sollen neben den Eltern auch die Freunde und Freundinnen mitfeiern, sie sollen mitbeten und sich mitfreuen. Es ist lieblich, wenn der Kranz der bisherigen Freundinnen in den Brautjungfrauen um die Braut her vor dem Altar steht. Aber obenan denken wir immer wieder an die Mahnung, welche Valerius Herbergers Mutter diesem ihrem Sohne vor der Hochzeit gab. Sie traf ihn gerade, als er die Gäste aufschrieb, welche geladen werden sollten. Da ermahnte sie ihn: Valeri, schreib mir ja den Herrn Christum obenan! | ||
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+ | Barmherziger Herr, dein Apostel ermahnt uns: Lasst uns rechtschaffen sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Christus. Bereite du uns, dass wir in dir herrschen und in dir dienen lernen. Dann drückt das Herrschen nicht, dann wird das Dienen nicht sauer. Schenke uns Herr von deiner Treue. Um deine arme Braut, um deine arme Kirche, hast du gedient in Niedrigkeit bis in den Tod, und im Sterben hast du sie frei gemacht, hast du ihr den Brautring an den Finger gesteckt, da du sprachst: Es ist vollbracht. O Herr, gib, dass alle Eheleute von dir um die Seelen des andern Teiles werben lernen, werben bis in den Tod. Amen. | ||
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+ | =====Johannes 2,3.4. ===== | ||
+ | **Und da es an Wein gebrach, sprach die Mutter Jesu zu ihm: „Sie haben nicht Wein.“ Jesus spricht zu ihr: „Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“** | ||
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+ | Wer wäre denn wohl, der nicht in seinen Hausstand Friede und Freude, ja man könnte wohl sagen, ein Stückchen Paradies hineinmalen möchte? Die Zukunft ist ja ein weißes Blatt, es leidet noch alle Farben. Aber die dunklen Farben mischen sich oft auch schon in den Hochzeitstag hinein; und dies geschah dort in Kana in ganz eigener Weise: es gebrach an Wein. Es gibt schwerere Wolken, die über einem jungen Paare aufsteigen können, als solche Verlegenheit. Und was dort der Herr tat, das hat gewiss auch seine Bedeutung für alle Sorgen, die mit nach der Kirche gehen und vor den Altar treten, oder die im Hause sich regen. Er der dort die Not kannte, die über dem jungen Paar schwebte, der kennt und fühlt auch deine Not. Mag sie einen jungen oder alten Hausstand drücken, mag sie heißen wie sie wolle, er hat sie eher gefühlt als wir. Und der die Wasserkrüge zu Wunderquellen verwandelte, | ||
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+ | Herr Jesu Christe, du weißt auch für uns die rechte Zeit und Stunde der Hilfe; und wir wissen, dass du die Stunde besser kennst als wir. So hilf uns doch, dass wir dir still vertrauen, auch wenn die Hilfe lange ausbleibt. Gib uns Demut und Geduld zu warten. Wir wollen so oft den Zeiger deiner Uhr vorwärts schieben mit ungeduldiger Hand, und dir vorschreiben, | ||
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+ | =====Johannes 2,5. ===== | ||
+ | **Seine Mutter spricht zu den Dienern: „Was er euch sagt, das tut.“** | ||
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+ | „Was er euch sagt, das tut,“ sprach Maria zu den Dienern. Und er sagt diesen Dienern etwas gar Sonderbares. Es standen da sechs große, steinerne Wasserkrüge, | ||
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+ | Herr Jesu Christe, lass uns nie vergessen beim Beginn eines Tages uns zu fragen, was du uns sagst, dass wir tun sollen. Wir überlegen ja wohl was wir von früh bis Abend zu tun haben im Hause und Geschäft und Amt. Aber was du zu tun befiehlst, vergessen wir oft. Du willst, dass wir eins seien in rechter Liebe; o so lass uns in solcher immer herzlicher werden, dass kein Streit, keine Selbstsucht diesen Tag beflecke. Du willst, dass wir fest stehen in rechter Treue; o so mache uns treu im äußeren wie im inneren Beruf, dass wir auch heute nach allen Seiten hin unsere Pflicht tun. Du willst, dass wir uns auf dich verlassen im rechten Glauben, und deine Befehle ausführen, auch wo sie den Anschauungen der Welt oder unseres natürlichen Menschen entgegenlaufen. Wenn dann der Tag Trübsal und Sorgen bringt, dann wirst du uns nicht verlassen, sondern zur rechten Zeit als Helfer eintreten. Amen. | ||
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+ | =====Johannes 2,10. ===== | ||
+ | **Jedermann gibt zum ersten guten Wein, und wenn sie trunken worden sind, alsdann den geringeren. Du hast den guten Wein bisher behalten.** | ||
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+ | Auch der Speisemeister, | ||
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+ | Herr Jesu, lass deine Herrlichkeit auch aufgehen in unseren Häusern, wie du es in Kana getan hast. Bezeuge uns, dass es keinen besseren und reicheren Hausgenossen geben kann, als dich. Du bringst die Schätze des ewigen Lebens, du verklärst die Trübsal in eine heilige und selige Zucht Gottes, dass wir rühmen lernen: „Ich danke dir, Herr, dass du mich gezüchtigt hast, und dass du mich lehrst die Rechte deiner Gerechtigkeit.“ In dir ist das Haus auf den Fels gegründet. Herr, Herr, ziehe uns mit deiner Herrlichkeit und mit deiner reichen Barmherzigkeit, | ||
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+ | =====Johannes 3,19. ===== | ||
+ | **Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist; und die Menschen liebten die Finsternis mehr, denn das Licht.** | ||
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+ | Was wird auf Erden doch Alles Licht genannt! Jedes neue Fündlein, ja jede kecke Behauptung des Menschenverstandes soll Licht sein. Wenn ein Mensch die Stirn hat, die ganze Offenbarung Gottes für Wahn und Aberglaube zu erklären, und seines Kopfes arme und schwankende Gedanken an deren Stelle zu sehen, so nennt man dies Licht. Wenn Einer es ausspricht, dass es keinen Gott gebe, dass alles Geistesleben und geistige Tätigkeit nur Tätigkeit der feineren Stoffe im menschlichen Körper sei, dann soll das auch Licht sein. Darf man sich wundern, dass die Hunderttausende, | ||
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+ | Herr Jesus Christus, du bist das Licht, welches alle Menschen erleuchten soll, die in diese Welt geboren werden. Du bist die Sonne des Heils, und nur unter deinen Gnadenstrahlen geht uns das Heil auf. O segne uns, dass es sich in uns scheide zwischen Licht und Finsternis. Hilf uns, dass das Zwielicht, welches in uns noch ist, keine Abenddämmerung werde, auf welche dann die Nacht folgt. Lass es eine Morgendämmerung sein, auf die ein heller Tag im Glauben und neuem Gehorsam folge. Gib uns keine Ruhe, bis wir zur sicheren Entscheidung gekommen sind. Und weil wir nicht wissen, ob der heutige Tag der letzte ist, an welchem wir unsere Herzen dem Licht erschließen können, so verleihe uns heilige Liebe zu dir und heiliges Streben nach deinem Licht, damit wir nicht umkommen in Finsternis. Amen. | ||
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+ | =====Johannes 4,37. ===== | ||
+ | **Hier ist der Spruch wahr: Dieser sät, der Andere schneidet.** | ||
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+ | Unter dem, der da sät, können wir keinen Anderen verstehen als den Herrn. Und Alles, was er aussät, ist Barmherzigkeit. Übersehen wir das Feld des vergangenen Jahres, so ist es voll unaussprechlicher Barmherzigkeit. Wenn es auch im Augenblick oft ganz anders erschien, es war doch Barmherzigkeit. Denn wer müsste denn beim Rückblick auf sich und sein Haus nicht bekennen: „Herr, was sind wir, dass du uns bis hierher gebracht hast? Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? | ||
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+ | Herr, himmlischer Vater! Du hast bisher uns eingeschlossen in die Arme deiner Barmherzigkeit, | ||
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+ | ===== Johannes 15,1. ===== | ||
**Ich bin der rechte Weinstock und mein Vater der Weingärtner.**\\ | **Ich bin der rechte Weinstock und mein Vater der Weingärtner.**\\ | ||
- | (Joh. 15,1.) | + | |
Wir rüsten uns auf das Weihnachtsfest, | Wir rüsten uns auf das Weihnachtsfest, | ||
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Herr, du hast uns zu Reben gemacht an dir, dem Weinstock. Groß ist die Gnade, die du uns hast widerfahren lassen; denn wir sind eingesenkt in einen köstlichen Stamm und genießen dazu auch deine ewigen Lebensfrüchte. So hilf denn, dass wir uns nicht von dir scheiden und als tote Zweige liegen bleiben; hilf auch dass wir nicht den wilden Reben gleichen, die wohl Blätter treiben und auch einmal blühen, bei denen es aber nicht zur Frucht kommt. Aus dem bloßen Jasagen, dem Anerkennen Deiner Gnade, den flüchtigen Wünschen nach der Seligkeit führe uns zur innigen Hingabe an dich. Fördere uns im Glauben und in der Heiligung, dass wir, aus dir allein unsere Lebenskraft ziehend, auch Früchte des Lebens bringen. Amen. (Fr. Ahlfeld) | Herr, du hast uns zu Reben gemacht an dir, dem Weinstock. Groß ist die Gnade, die du uns hast widerfahren lassen; denn wir sind eingesenkt in einen köstlichen Stamm und genießen dazu auch deine ewigen Lebensfrüchte. So hilf denn, dass wir uns nicht von dir scheiden und als tote Zweige liegen bleiben; hilf auch dass wir nicht den wilden Reben gleichen, die wohl Blätter treiben und auch einmal blühen, bei denen es aber nicht zur Frucht kommt. Aus dem bloßen Jasagen, dem Anerkennen Deiner Gnade, den flüchtigen Wünschen nach der Seligkeit führe uns zur innigen Hingabe an dich. Fördere uns im Glauben und in der Heiligung, dass wir, aus dir allein unsere Lebenskraft ziehend, auch Früchte des Lebens bringen. Amen. (Fr. Ahlfeld) | ||
+ | ===== Johannes 15,5. ===== | ||
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**Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.**\\ | **Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.**\\ | ||
- | (Joh. 15,5. ) | + | |
In Christo müssen wir sein. Zuerst sind wir wohl an ihm. Wir sind Christen aus Herkommen oder aus verständiger Anerkennung der Herrlichkeit unseres Glaubens. Aus dem an ihm wird erst durch die Arbeit des Heiligen Geistes ein „in ihm“. Wir fangen an, durch den Glauben in ihm zu wurzeln und fest zu stehen. Ist das der Fall, dann zieht er das Band immer fester, dann muss auch alles Andere weiter an ihn binden. O der liebe Weingärtner versteht sein Amt gar gut! Er kann aus allerlei Stoff Fäden machen. Was uns in schwachem und schwankenden Glaubensstand von dem Herrn trennt, Not, Krankheit, Armut, Feindschaft, | In Christo müssen wir sein. Zuerst sind wir wohl an ihm. Wir sind Christen aus Herkommen oder aus verständiger Anerkennung der Herrlichkeit unseres Glaubens. Aus dem an ihm wird erst durch die Arbeit des Heiligen Geistes ein „in ihm“. Wir fangen an, durch den Glauben in ihm zu wurzeln und fest zu stehen. Ist das der Fall, dann zieht er das Band immer fester, dann muss auch alles Andere weiter an ihn binden. O der liebe Weingärtner versteht sein Amt gar gut! Er kann aus allerlei Stoff Fäden machen. Was uns in schwachem und schwankenden Glaubensstand von dem Herrn trennt, Not, Krankheit, Armut, Feindschaft, |