Markus, Kapitel 16

16:1 Und da der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, des Jakobus Mutter, und Salome Spezerei, auf daß sie kämen und salbten ihn.

16:2 Und sie kamen zum Grabe am ersten Tag der Woche sehr früh, da die Sonne aufging.

16:3 Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?

16:4 Und sie sahen dahin und wurden gewahr, daß der Stein abgewälzt war; denn er war sehr groß.

16:5 Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Kleid an; und sie entsetzten sich.

16:6 Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten; er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, da sie ihn hinlegten!

16:7 Gehet aber hin und sagt's seinen Jüngern und Petrus, daß er vor euch hingehen wird nach Galiläa, da werdet ihr ihn sehen, wie er gesagt hat.1)
An dem Ort, den Er zur Zusammenkunft mit seinen Jüngern bestimmt hatte, wollte Er zur rechten Zeit sein. Er hält sein Versprechen. Wenn Er verheißt, uns am Gnadenstuhl zu begegnen oder beim öffentlichen Gottesdienst oder bei den von Ihm eingesetzten Handlungen, können wir uns darauf verlassen, daß Er da sein wird. Wir mögen sündlicherweise von dem bestimmten Ort der Zusammenkunft wegbleiben, aber Er tut dies niemals. Er spricht: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“ Er sagt nicht: „Da will ich sein“, sondern: „Ich bin schon da.“
Jesus ist immer der Erste in der Gemeinschaft: „Er gehet vor euch hin.“ Sein Herz ist mit den Seinen, Er hat Freude an ihnen, Er zögert nie, ihnen zu begegnen. In aller Gemeinschaft gehet Er vor uns hin.
Aber Er offenbart sich denen, die nach Ihm kommen: „Da werdet ihr Ihn sehen.“ Freudiger Anblick! Uns liegt nichts daran, die größten der bloßen Menschen zu sehen, aber Ihn zu sehen, das heißt, voll Freuden und Frieden werden. Und wir wollen Ihn sehen, denn Er verheißt, zu denen zu kommen, welche an Ihn glauben, und sich ihnen zu offenbaren. Seid versichert, daß es so sein wird, denn Er tut alles nach seinem Wort der Verheißung: „Wie Er euch gesagt hat.“ Ergreift diese letzten Worte, und seid gewiß, daß bis ans Ende Er für euch tun wird, „wie Er euch gesagt hat“. (Charles Haddon Spurgeon)

16:8 Und sie gingen schnell heraus und flohen von dem Grabe; denn es war sie Zittern und Entsetzen angekommen. Und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich.2); 3); 4)

16:9 Jesus aber, da er auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er am ersten der Maria Magdalena, von welcher er sieben Teufel ausgetrieben hatte.
Daß die Gerechten werden dem Namen des HErrn danken, zuletzt mit vollkommenster Befriedigung ihrer Herzen, das hat uns JEsus, der Auferstandene, verbürgt, der, wie Er kaum erwacht ist, als tröstender Heiland für die Weinenden da ist. Maria weint, und alsbald ruft ihr der HErr beim Namen, und sie ist getröstet. Wie wohl mag's ihr geworden sein, plötzlich den, um den sie, weil sie Ihn gekreuzigt hatten, eben weinte, auferstanden, in vollster himmlischer Lebenskraft vor sich zu sehen, und zwar als den, der, was Er ist, ihr, wie allen Menschenkindern, die nach Ihm verlangen, sein will! Einen Tröster haben denn auch wir am auferstandenen Heiland, der ja fortan bei uns sein will alle Tage bis an der Welt Ende. 'Sichtbar erscheint' Er uns wohl nicht, wie der Maria; aber Sein Nahesein können wir empfinden. Oft kann's uns, wenn wir lange in tiefer Kummernacht geseufzt haben, begegnen, daß wir uns mit Einem Male, wenn wir eindringlich von Ihm reden hören, oder im Gebet vor Ihm liegen, wie von einer himmlischen Luft umflossen fühlen, als stünde Er vor uns, Er, der tot war und nun lebet in Ewigkeit. Wie groß aber wird der Augenblick sein, da Er in voller Herrlichkeit, und dann vor allem Fleisch, nicht aus dem Grab heraus, sondern vom Himmel her sichtbar erscheinen wird! Wohl dem, der da nicht unter denen ist, die Ihn gestochen haben Off. 1, 7, sondern unter denen, die mit Geduld und Glauben als Gerechte auf Ihn geharret haben! (Christoph Blumhardt)


Der Herr Jesus „erschein am ersten der Maria Magdalena“, wahrscheinlich nicht bloß um ihrer großen Liebe und ihres ernstlichen Suchens willen, sondern weil sie, nach der Andeutung der Heiligen Schrift, ein ganz besonderes Denkmal der erlösenden Macht Christi war. Daraus lerne, dass die Größe unsrer Sündenschuld vor unsrer Bekehrung uns nicht zu der Vorstellung drängen darf, als ob wir nicht mit der höchsten Innigkeit seines Umgangs könnten ganz besonders begnadigt werden. Sie gehörte zu denen, die alles verlassen hatten, um beständig bei dem Herrn sein zu können. Er war ihr Erstes und Höchstes. Viele, die sich zu Christo hielten, nahmen sein Kreuz nicht auf sich; sie aber tat es. Sie gab all ihr Vermögen hin, um Ihm zu dienen. Wenn wir Christum recht genießen wollen, so müssen wir Ihm dienen. Sagt mir, wer die sind, die am meisten unter dem Panier seiner Liebe ruhen und in vollsten Zügen aus dem Becher seiner Gemeinschaft trinken? Ich weiß gewiss, dass es die sind, welche dem blutenden Herzen ihres teuren Herrn am meisten schenken, am besten dienen und am nächsten bleiben. Aber seht nur, wie sich Christus dieser Trauernden naht, mit dem einen Wort: „Maria.“ Es brauchte nur ein einziges Wort aus seinem Munde, so erkannte sie Ihn augenblicklich, und ihr Herz antwortete gleichfalls mit einem einzigen Wort, denn ihr Herz war voll, um mehr hervorzubringen. Dies Wort war natürlich für diesen Augenblick das geeignetste; es drückt Gehorsam aus. Sie sprach: „Meister.“ Es gibt keinen Gemütszustand, in welchem dieses Bekenntnis der Zugehörigkeit zu kalt wäre. Nein, wenn unser Geist am meisten vom himmlischen Feuer erglüht, müssen wir sagen: „Ich bin Dein Knecht, Du hast meine Bande zerrissen.“ Wenn du „Meister“ sagen kannst, wenn du fühlst, dass sein Wille auch der deine ist, dann stehst du an heiliger, seliger Stätte. Erst muss Er „Maria“ zu dir gesprochen haben, sonst kannst du nicht „Rabbuni“ antworten. Aus dem allem siehst du nun, wie Christus diejenigen ehrt, die Ihn ehren, wie die Liebe unsern Freund zu uns neigt, wie es nur ein Wort von Ihm bedarf, um unser Weinen in Freude zu verwandeln, um unsre Herzen mit dem Sonnenschein seiner Nähe zu beglücken. (Charles Haddon Spurgeon)


Maria von Magdala war die Beute von einer furchtbaren Heimsuchung. Sie war besessen nicht nur von einem einzigen Teufel, sondern von sieben. Diese entsetzlichen Inwohner verursachten dem armen Leibe, in welchem sie ihren Wohnsitz aufgeschlagen hatten, große Leiden und schreckliche Schmach. Ihr Zustand war hoffnungslos und unerträglich. Sie konnte sich nicht helfen, noch sich von irgendeiner menschlichen Macht helfen lassen. Aber Jesus sprach das Allmachtswort aus, durch welches Maria Magdalena ein Siegesdenkmal der heilenden Kraft Jesu wurde. Alle sieben bösen Geister verließen sie, flohen von ihr, um nie wieder zurückzukehren, denn sie wurden ausgetrieben von dem Herrn aller Dinge. Welche selige Erlösung! Welche glückliche Veränderung! Vom Wahnsinnsschrei zum Wonnelied, von der Verzweiflung zum Frieden, von der Hölle zum Himmel! Alsogleich wurde sie eine beständige Jüngerin und Nachfolgerin Jesu, achtete auf jedes seiner Worte, folgte Ihm auf allen mühsamen Pfaden, nahm teil an seinem arbeitsvollen Leben, und vor allem wurde sie seine großherzige Gehilfin, zunächst mit jener Menge der von Ihm geheilten und mit Dank gegen Ihn erfüllten Frauen, die Ihm Handreichung taten von dem Ihren. Als Jesus an das Kreuz erhöht wurde, teilte Maria auch seine Schmach: erst folgte sie von ferne, und nachher stellte sie sich mit unter sein Kreuz. Sie konnte nicht mit Jesu am Kreuze sterben, aber sie blieb Ihm möglichst nahe, und als sein lieber Leichnam herabgenommen wurde, schaute sie zu, wie und wohin Er gelegt wurde. Sie war voll treuen und wachsamen Glaubens, zuletzt an der Stätte, wo Jesus entschlief, zuerst am Grabe, wo Er auferstand. Ihre heilige Treue machte sie zu einer begnadigten Auferstehungszeugin ihres geliebten Rabbuni, der sie liebevoll bei ihrem Namen nannte, und sie zu seiner Verkündigerin froher Botschaft an Petrus und seine furchtsamen Jünger erkor. So fand die Gnade sie als Besessene, und machte sie zur hochbegnadigten Jüngerin, trieb die Teufel von ihr aus und ließ sie Engel schauen, befreite sie vom Satan und vereinigte sie auf immer mit dem Herrn Jesu. Ach, dass ich doch auch solch ein Wunder der Gnade würde! (Charles Haddon Spurgeon)

16:10 Und sie ging hin und verkündigte es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten.

16:11 Und diese, da sie es hörten, daß er lebte und wäre ihr erschienen, glaubten sie nicht.

16:12 Darnach, da zwei aus ihnen wandelten, offenbarte er sich unter einer anderen Gestalt, da sie aufs Feld gingen.

16:13 Und die gingen auch hin und verkündigten das den anderen; denen glaubten sie auch nicht.

16:14 Zuletzt, da die Elf zu Tische saßen, offenbarte er sich und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härtigkeit, daß sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten auferstanden.5)

16:15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur.
Zur Zeit des Alten Testaments konnte ein Israelit singen: der HErr zeiget Jakob Sein Wort, Israel Seine Sitten und Rechte. So thut Er keinen Heiden, noch lässet sie wissen Seine Rechte. Hallelujah, Ps. 147,19.20. Der HErr Jesus aber sagte vor Seiner Himmelfahrt zu Seinen Aposteln: gehet hin in alle Welt, und prediget das Evangelium aller Kreatur. Keine Gegend der Welt war also den Aposteln verschlossen, keinem Volk war das Evangelium versagt. Wer den Namen einer Kreatur führte, durfte es hören, und dadurch selig werden: ja auch auf unvernünftige und leblose Geschöpfe sollte ein Nutzen vom Evangelio ausfließen, weil ihnen darin eine Befreiung vom Dienst des vergänglichen Wesens verheißen war. Weil nun Christus den Aposteln einen so uneingeschränkten Beruf gab, so gab Er ihnen auch am Pfingstfest das Vermögen, mit fremden Sprachen zu reden, weil sie das Evangelium in vielen Sprachen predigen mußten. Zwar sind die zwölf Apostel wegen der Kürze ihres Lebens, und wegen der vielen Hindernisse, die ihnen vorkamen, nicht in der ganzen Welt herumgekommen, und haben nicht allen Völkern das Evangelium geprediget: der HErr Jesus hätte aber dasselbe nach Seiner ausgebreiteten Liebe allen Völkern und allen Menschen gegönnt, und deßwegen hat Er Seinen Aposteln einen so uneingeschränkten Beruf gegeben. Die Hindernisse, welche der völligen Ausrichtung dieses Berufs im Wege standen, kamen von der Bosheit der Menschen her, welche sich vom Satan antreiben ließen, die Apostel zu verfolgen und zu tödten. Ob nun gleich heut zu Tag keine Apostel mehr leben, so ist man doch noch immer berechtigt, das Evangelium nach dem Maße der Gnade, welche den jetzt lebenden Knechten Gottes gegeben ist, einem jeden Volk, bei dem die Vorsehung Gottes es möglich macht, zu predigen: denn weil der HErr Jesus Seinen Aposteln befohlen hat, das Evangelium aller Kreatur zu predigen, so darf man es noch jetzt aller Kreatur predigen, weil Seine Liebe noch so ausgebreitet ist, als sie ehemals war. Das Evangelium ist nichts Schreckliches, nichts Schädliches. Es ist die Lehre Christi, die christliche Religion, die ganze heilsame Wahrheit, welche die Menschen erleuchten, heiligen und selig machen kann. Wer es glaubt und getauft wird, wird selig, wer es nicht glaubt, wird verdammt werden. Auch zu unsern Voreltern ist dieses Evangelium gekommen, aber freilich später als zu andern Völkern. Nun ist es aber leider Vielen, die es gehört haben, entleidet und unwerth worden. Sie erdichten sich eine andere Religion: sie werfen ihnen selber Lehrer auf, nachdem ihnen die Ohren jücken. Der größte Haufe aber wandelt, ohne sich über die Religion zu besinnen, nach seinem Herzensdünkel und nach seinen Lüsten. Wir aber wollen das Evangelium immer für unser Licht, für unsern Schatz, für eine von Gott ausgeflossene Wahrheit, und für eine Gotteskraft halten, welche Alle selig macht, die daran glauben. Das Evangelium soll uns durch die Knechte Gottes, durch welche es verkündigt wird, nicht verächtlich werden; denn obgleich dieselben mangelhafte Menschen sind, und heutiges Tages wider Viele derselben Vieles einzuwenden ist, so ist doch das Evangelium, das sie predigen, ein Wort Gottes, und hat seine Glaubwürdigkeit, seine Kraft und sein Ansehen von Gott selbst. Wem es geprediget wird, der darf und soll es glauben, und auf sich selbst deuten. Der Heilige Geist schließe uns den Inhalt desselben immer weiter auf, und lasse uns seine Kraft zu unserer Seligkeit empfinden. (Magnus Friedrich Roos)


Der Missionscharakter unserer Zeit wird immer deutlicher. Allerlei andere Rettungsarbeit und Wohlfahrtspflege muß der von christlichen Gedanken beeinflußte Staat den Gläubigen abnehmen, damit dieselben entlastet werden und ihre ganze Kraft und ihr gesteigertes Interesse in diesen letzten Zeiten auf die Mission verwenden können. Ist das Jesu Wille, dann werden Segnungen offenbar, sobald man ihn anhebt zu erfüllen. Eins der wirksamsten Mittel, um eine tote Gemeinde, aber auch um eine tote Familie lebendig zu machen, ist die fleißige Beschäftigung mit der Mission. Da merkt man den Unterschied zwischen Manöver oder Krieg, zwischen Gewohnheitschristentum oder Glaubensleben, und die Liebe Christi fängt an zu drängen. Messe ein jeder sein Alltagsleben, seine Erholungen und Ferienausgaben, sein Benehmen gegen seine Nächsten an der Missionsaufgabe. Das gibt Bußestunden und Antriebe zur Selbstverleugnung. Dann, wenn so unser Alltagsleben in Missionsbeleuchtung steht, braucht man uns am Missionsfest nicht extra anzufeuern - dann ist es ein Fest dankbarer Freude für das, was die Mission uns getan.
Herr Jesus, vergib uns unsere alten Missionsschulden, und lehre uns, das Interesse deines Reiches als die wichtigste Frage unseres neuen Strebens und Wirkens betreiben. Gib uns mehr Liebe, damit wir uns mehr in dein Werk hineinstellen können. Amen. (Samuel Keller)

16:16 Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.6); 7)
Der Reiseprediger Macdonald fragte die Bewohner der Insel St. Kilda, wie ein Mensch könnte selig werden. Ein alter Mann erwiderte: „Wir werden selig, wenn wir Buße tun und unsern Sünden absagen und zu Gott umkehren.“ „Ja,“ sprach eine Frau im mittlerem Alter, „und das mit aufrichtigem Herzen.“ „Freilich,“ fügte ein dritter hinzu, „durch das Gebet;“ „und,“ ergänzte ein vierter, „es muss das Gebet des Herzens sein.“ „Wir müssen überdies Fleiß tun,“ sprach ein fünfter, „die Gebote zu halten.“ Als so ein jeglicher seine Ansicht geäußert hatte, meinten sie alle, sie hätten ein sehr schönes Glaubensbekenntnis abgelegt, und sahen auf den Prediger und wollten seinen Beifall hören; aber sie hatten sein tiefstes Mitleid erregt. Der fleischliche Sinn sucht sich immer einen Weg zu bahnen, in welchem die Selbstsucht wachsen und wuchern kann, aber des Herrn Weg ist ganz der entgegengesetzte. Glauben und getauft werden sind nichts Verdienstliches, womit man sich rühmen könnte, sie sind etwas so Einfaches, dass alles Rühmen dabei ein Ende hat, und die freie Gnade allein die Palme erringt. Vielleicht bist du noch nicht selig, lieber Freund? Woran fehlt es? Meinst du vielleicht, der Heilsweg, wie er in unsrer Schriftstelle gezeichnet ist, sei unsicher? Wie ist das möglich, wenn Gott sein eigenes Wort für seine Untrüglichkeit verpfändet hat? Meinst du, er sei zu leicht? Warum hältst du dich denn nicht daran? Weil er so leicht ist, haben diejenigen keine Entschuldigung, die ihn vernachlässigen. Glauben heißt: einfältig vertrauen, sich Christo hingeben und sich auf Ihn verlassen. Getauft werden heißt: sich dem Befehl unterziehen, den auch Christus am Jordan erfüllte, welchem sich die Bekehrten am Pfingstfeste unterwarfen, welchem der Kerkermeister Gehorsam leistete noch in derselben Nacht, da er bekehrt wurde. Das äußerliche Zeichen errettet nicht, aber es hält uns den Tod, das Begräbnis und die Auferstehung mit Christo vor und darf so wenig missachtet werden, als das Abendmahl des Herrn. Lieber Freund, glaubst du an den Herrn Jesum? Dann gib deiner Furcht den Abschied, du wirst selig. Bist du noch ungläubig, dann bedenke, dass es nur eine Tür gibt, und wenn du nicht willst dadurch eingehen, so wirst du umkommen in deinen Sünden. (Charles Haddon Spurgeon)


Was die Schwärmer gegen die Taufe der Unmündigen vorbringen, beunruhigt mich nicht: 'Wer das glaubt und getauft wird, der wird selig; die Unmündigen aber hätten keinen Glauben.' Wie wollen sie denn beweisen, daß sie nicht glauben? Etwa, weil sie nicht sprechen und ihren Glauben nicht bekunden? Wie schön! Sollte also Gott nicht auf diese Weise den Glauben in den Kindern, die im dauernden Schlafe liegen, bewahren können? - Aber wir haben ja noch den Glauben der Paten. Oder hältst du etwa den Glauben eines andern nicht für zuverlässig? Für mich ist nichts zuverlässiger. (Denn wer nur so betet, daß er nicht zweifelt,) fürden besteht die Verheißung Christi(Matth. 21, 22): 'Alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubt, so werdet ihr's empfangen usw.' - Sonst könnten sie auch die (alttestamentliche) Aufnahme der Kinder in das Gesetz Moses verwerfen; da uns doch sicher ist, daß diese Sitte von gleicher Kraft wie die Taufe gewesen ist. (Und endlich:) Da das Kind zur Taufe bringen nichts andres ist, als es in die offenen Gnadenarme des gegenwärtigen Christus legen: warum zweifeln wir? (Martin Luther)


Ein Mensch ist nach seinem natürlichen Zustand ein finsteres Geschöpf, unwissend, und noch dazu mit falschen Vorstellungen angefüllt, welche verkehrte Lüste in ihm erwecken. Der alte Mensch verderbt sich durch Lüste in Irrthum. Es wäre aber weder seiner Natur noch dem Zweck, zu dem ihn Gott erschaffen hat, gemäß, wenn ihn Gott mit einer Kraft, welcher Niemand widerstehen kann, ohne sein Wissen und Wollen umschaffen wollte. Worte des Satans haben die Menschen verderbt: Worte Gottes müssen sie wieder zurechtbringen. Das Gesetz, das ist alles Scharfe in der Bibel, das man ohne Bezug auf Christum und Seinen Geist aus der Bibel herausnimmt, ist auch ein Wort Gottes, aber dieses Gesetz ist nicht des Glaubens, sondern der Mensch, der es thut, wird dadurch leben, Gal. 3,12. Der Glaube ist also an sich selber kein thätiger Gehorsam, weil, wenn er’s wäre, das Gesetz und der Glaube sich geradezu aufeinander bezögen. Der Glaube muß ein anderes Wort Gottes haben: und was für eines? Dasjenige, welches Evangelium heißt. Darum sagte Christus zu Seinen Aposteln: predigt das Evangelium aller Kreatur; wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden. Evangelium ist nach Seinem Namen etwas Liebliches, eine gute Botschaft, folglich, wenn es die Religion betrifft, eine Verkündigung der Freundlichkeit und Leutseligkeit Gottes, die in Christo Jesu als dem Mittler ihren Grund hat, und durch die Wirkungen des Heiligen Geistes dem Menschen zugeeignet wird. Hier ist nun nichts nöthig als glauben. Wer das Evangelium glaubt, bei dem vertreibt es die Finsterniß der Unwissenheit und der lügenhaften Vorstellungen, und die daraus entspringenden verkehrte Lust und Furcht; da es dann an dem thätigen Gehorsam nicht fehlt, weil der verheißene Geist, den man durch den Glauben empfängt, dazu tüchtig macht. Wer das Evangelium glaubt, an dem wird es realisirt oder erfüllt. Gott sagt im Evangelio: du sollst selig werden, und der Mensch wird selig durch den Glauben, und seine Seligkeit fängt schon an, wenn er glaubig wird, wird aber durch das Schauen vollendet. Ueberhaupt kommt der Glaube mit dem Sinn, Vorsatz, Ausspruch, und der Anstalt Gottes überein, und macht den Menschen des ewigen Lebens fähig. Dabei ist aber doch auch die Taufe nöthig. Warum aber? Weil Christus sie befohlen hat, und weil Sein Vorsatz dahin ging, daß eine Gemeinde der Glaubigen gesammelt werden sollte, welche durch die Taufe von andern Menschen ausgezeichnet würde, und, damit dieses Taufen keine schwache und dürftige Satzung wäre, durch dieselbe geistliche Gaben empfinge. Wer aber das Evangelium nicht glaubt, bleibt ein finsteres und durch Lust und Furcht zerrüttetes Geschöpf, denkt Arges von seinem Schöpfer, vermag Seinem Gesetz nicht unterthan zu sein, hält Ihn, wenn Er ihm das wahre Evangelium verkündigen läßt, für einen Lügner, und setzt die Gedanken seines finstern Herzens dem geoffenbarten Rath und Willen Gottes entgegen. Wie kann ein Mensch, der so bleibt, selig werden? Er wird, wie Christus sagt, verdammt werden. HErr, wirke durch Dein Evangelium den Glauben, der Dein Evangelium annimmt, in vielen Herzen. (Magnus Friedrich Roos)

16:17 Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: in meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden.

16:18 Schlangen vertreiben; und so sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird es besser mit ihnen werden.

16:19 Und der HERR, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward er aufgehoben gen Himmel und sitzt zur rechten Hand Gottes.

16:20 Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten; und der HERR wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen.8)

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