Zeller, Johannes - Naht Euch zu Gott, so wird er sich zu Euch nahen

Zeller, Johannes - Naht Euch zu Gott, so wird er sich zu Euch nahen

Text: Jakob. IV, 8.
Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.

Da stehen wir vor Gott, unserem Herrn versammelt. Ist Er uns nahe, sind wir Ihm nahe? - ist die Frage, die beim Blicke auf euch in meinem Herzen aufsteigt. Du mattes, leeres Herz, das du noch nicht oft Gott, deinen Gott weder in seinem Zorn noch in seinem Erbarmen empfunden hast und auch jetzt nichts fühlst von ihm, wisse: der Herr hat sich dir schon oft genaht, und er ist dir nahe, er kann sich dir nahen! und du, zerschlagenes Herz, dass doch ein einziges unter uns sei! - wisse: du kannst dich ihm nahen. - Ihr Sünder und Christen, es ist ja heute Vorbereitungstag auf den Bußtag, aber da ihr nun heute schon das heilige Abendmahl genießt, und da wir wahrlich mit nichts mehr eilen müssen, als mit der Bekehrung des Herzens zu Gott, so rufe ich euch noch einmal das Wort des Apostels Jakobus zu - wer Ohren hat, zu hören, der höre! - das Wort: „Naht euch zu Gott, und er wird sich zu euch nahen!“ Nun denn:

Gott naht sich uns, und Wie nahen wir uns ihm? - Du naher, allgegenwärtiger Gott, du hast das Weltall aus Nichts zum Dasein gerufen, du hast uns geschaffen; du kannst uns wieder vernichten, mit Einem Hauche; aber nein, du tust es nicht, hast es wenigstens bis heute noch nicht getan. Nein. Wie der Regenbogen dem Noah das Zeichen war, dass du einen Bund mit dem Menschengeschlechte aufgerichtet hast, und hinfort nicht mehr alles Fleisch verderbt soll werden, und hinfort keine Sündflut mehr komme - so ist uns, uns, die zwar die Sünde auch umflutet und uns bis ans Herz geht, ja über die sie zusammenschlägt, uns ist doch das Kreuz auf Golgatha, der Gekreuzigte das Bundeszeichen, deiner Gnade Zeugnis. - Gott, allgegenwärtiger Gott, ja Du hast uns lieb, Du bist bei uns, ziehst uns zu dir, suchst uns, hast uns abermals diesen Tag er- leben lassen Du bist unser Herr, der Nahe, der Lebendige. Amen.

I.

Gott naht sich uns, uns Menschen, uns Sündern. Die Geschichte seines Reiches auf Erden zeigt uns dies: er nahte sich als Richter und als Vater, er kam im Donner und Blitz, oder in sanftem Säuseln; er kam in furchtbarer Größe, und die Menschen zitterten, und er kam in wunderbarer Milde, und die Sünder freuten sich. Er kam, und Adam verbarg sich; er kam, und Kain konnte seine Nähe nicht ertragen: „Siehe, ich muss mich vor deinem Angesichte verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf Erden“. Er war nahe, und Sodom und Gomorrha gingen in Flammen unter; er nahte sich, und der Berg Sinai zitterte, und dessen Grundfesten erbebten. Wer kann die Zeugnisse der Schrift alle aufzählen, die uns lehren, dass der Herr nahe ist. Bin ich nicht ein Gott, der nahe ist, spricht er durch Jeremias, und ein Gott, der ferne ist? Meinest du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe? spricht der Herr. Bin ich's nicht, der Himmel und Erde füllt? spricht der Herr. Seine Stimme sprach zu seinen Knechten: Fürchte dich nicht; denn so du durchs Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht sollen überwältigen, und so du durchs Feuer gehst, sollst du nicht

brennen, und die Flammen sollen dich nicht anzünden. Ja, der Herr ist nahe. Siehe, ich bin bei dir, dein Herz erschrecke nicht, so redet der Allmächtige. Und wie viel wäre zu erzählen, was in den Herzen derer vorging, die seine Nähe wirklich empfanden, und zwar als eine beseligende, erquickende. Wenn er mit Abraham redete, wie ein Freund mit dem Freunde; als er dem flüchtigen Jakob im Traume erschien, umgeben von seinen Engeln, die von dem müden Wanderer zu dem Herrn auf- und niederstiegen, wie war es wohl diesem bekümmerten Herzen, als er den Herren reden hörte: Ich bin der Herr, und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst! Ja, er täuschte sich nicht, als der Beglückte zu sich sprach: wie heilig ist die Stätte, hier wohnt Gott, hier ist die Pforte des Himmels! Und mit wem musste bei seiner Rückkehr nach Kanaan derselbe Jakob in der Nacht ringen? mit wem rang er so und ließ ihn nicht, bis dass er ihn segnete? Es war der Herr, der ihm nahte. - Wer rief dem Mose aus dem Feuerbusch: „Mose, Mose! tritt nicht herzu, zeuch' deine Schuhe aus, hier ist heiliges Land!“? - Es war wieder der Gott seines Vaters, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. - Und in der Wolke, die am Tage vor dem Heere Israels herzog, in der Feuersäule, die des Nachts demselben leuchtete, war er; während Moses zum Volke redete, sprach der Allgegenwärtige mit ihm, und in der Stiftshütte offenbarte Er sich diesem seinem Knechte. - O hätte ich jetzt Zeit, euch in die heiligen Geschichten hineinzuführen, wer gab dem Bileam, der fluchen wollte, Segen für Israel auf die Lippen? wer rief im Heiligtum: „Samuel, Samuel!“? wer gab dem Saul ein anderes, ein königliches Herz? wer zerschlug das Gemüt des David, dass er Buße tat mit Tränen Tag und Nacht? wer rüstete den Salomo mit Weisheit aus? - Gott, der Herr ist es, der sich zum Menschen herabließ und ihm nahe kam! Ja, er nahte sich ihnen, diesen Vätern des Glaubens.

Und noch lebt derselbe Gott, wie damals; noch kann er Wunder tun und seine Macht uns offenbaren; noch kann er die Seele der Menschen berühren. Er ist uns noch nahe! und seine Nähe kann uns noch fühlbar sein. Wahrlich, es ist ein allgegenwärtiger Gott. Kein Haus, kein Baum, kein Blatt, -kein Winkel auf der Erde ist, wo Er nicht nahe ist, aber nicht nur auf der Erde ist er, sondern bei den Sternen und unermesslichen Himmelsräumen, die in der Nacht sich unserem Auge zeigen, bei der Sonne, die am Tage hoch über dem Haupte steht und Alles erwärmt, ja selbst unten in den Orten, wo die Unseligen, wo die Teufel wohnen, hört seine Nähe noch nicht auf. Das ist eben die Seligkeit der Seligen, dass Gott bei ihnen ist, und die Unseligkeit der Unseligen, dass sie Gott nicht lieben, und er ihnen doch nahe ist, und sie darum zittern. - Aber fassen mit unserem Verstande, ausdenken mit unserer Vernunft, begreifen mit unserem Herzen können wir das nicht. Doch darum sollen wir diese Wahrheit: der Herr ist nahe! nicht bezweifeln, nicht leugnen, nicht überhören, sondern glauben und durch den Glauben an uns selbst erfahren sollen wir es.

Nun, solltet ihr denn, die ihr hier seid, es noch nie erfahren haben, dass der Herr euch nahe war? Schaut zurück in euer Leben! Es ist freilich schwer oder unmöglich, dem Blinden von den Farben, dem Tauben von Tönen, dem Toten vom Leben zu erzählen und ihnen das begreiflich zu machen, wofür sie kein Fassungsvermögen haben. So ist es schwer, unmöglich, dem die Nähe Gottes begreiflich zu machen, dessen Seele Gott nicht liebt und, statt hinauf zu den himmlischen Gütern und dem Herrn, der ein Geist, gerichtet zu sein, in diese sichtbare Welt und all' ihre Freuden und Schmerzen, alle ihre Lust und Sünde versenkt ist. Wie kann man euren Herzen von der Seligkeit der Gottesnähe, von den Tugenden der frommen gläubigen Seele, von ihrer Demut, ihrer Ergebenheit, ihrem Kampfe mit der Sünde und dem Siege über dieselbe, was alles Folgen der Nähe Gottes sind, einen klaren Begriff geben, da ihr ja die Sünde liebt und nicht wider sie kämpft; da ihr ja jene Tugenden nicht wünscht, sondern nur die Befriedigung der Leidenschaften und euch selbst liebt; da ihr ja nicht Gott sucht

und nach Ihm euch sehnt, sondern in Sicherheit und im geistigen Tode dahin geht? und doch, doch ist es ja so nötig, dass man es gerade diesen Seelen immer zurufe: der Herr ist auch euch nahe, und wenn ihr's nicht fühlt, so ist wahrlich die Schuld nicht an Ihm, sondern an euch, an eurer Fühllosigkeit und Herzenshärtigkeit. Euch allen war Er schon nahe! Ihr seid ja alle auch schon außer diesem Hause gewesen, und den meisten von euch hat der Herr in früheren Tagen guten Verstand gegeben und bis heute ihn erhalten. Nun da ward doch wohl euer Herz auch oft bewegt, wenn ihr die herrliche Sonne aufsteigen saht, und das Licht mit der Finsternis rang und siegte; oder wenn die Früchte der Erde aus dem ausgestreuten Samen aufgingen und euch und den Eurigen Nahrung gaben. Wer war es, der da zu euch redete? Gott, der euch nahe war. Oder wenn dunkle Gewitterwolken am Himmel sich sammelten, und die Blitze zuckten, der Donner rollte, der Hagel die Früchte des Feldes und der Bäume zerschlug, und ihr für Euch und die Eurigen zittertet; oder wenn im Leben sich schwere Not und Gedränge um euch sammelte, und ihr vielleicht nicht wusstet, wo ihr euer Haupt hinlegen konntet, wo ihr für die hungrigen Kinder das tägliche Brot verdienen werdet, und womit ihr euch bekleidet, - und dann unvermutet euch eine Türe aufgetan, und eurer Not abgeholfen wurde; oder wenn die Seele dunkel und gedrückt war, ohne Trost und Erquickung, und dann wieder ein Hauch des Friedens und der Hoffnung euch stärkte; oder war euer Kind krank, lag schon im Todeskampfe, und plötzlich wandte sich die Krankheit, und das teure Gut ward euch erhalten; - oder ihr selbst wart von Krankheit heimgesucht, der Abschied von der Welt war euch nahe, der Gedanke, bald vor Gottes Richterstuhl stehen zu müssen, immer in der Seele: und auch aus dieser Grube wurdet ihr herausgeführt, - und von wem? - wer führte euch herein, wer heraus? Gott, der nahe, der lebendige, der allmächtige Herr ist es. Als ihr einer Leidenschaft, sei es dem Zorne oder der Eitelkeit, dem Neid, der Wollust, euch hingabt, und ihr unterlagt und

ihr da vor euch selbst zurückbebtet, weil solche Finsternis in euch wohnt, die euch zum Entsetzlichsten führen könnte: was war dies für eine Stimme, die ihr nicht zum Schweigen bringen konntet? oder wenn ein Bibelwort euer Inneres traf, oder ein Wort des Predigers, oder eines andern Menschen Fluch oder Segenswunsch das Herz rührte, - was war es, als die Stimme des lebendigen, nahen Herrn? Ja, er war euch schon nahe und suchte euch. Wehe dem, der keine Ohren hat, zu hören! Er ist aber euch noch nahe, er ist noch der Allgegenwärtige, der euch erhalten hat bis auf diesen Augenblick, der euch Brot und Kleidung gibt.

Doch noch anders ist er nahe. Er naht sich gerade in dieser Stunde euch, weil er euch sein Wort, das ja ein Hammer ist und die steinernen Herzen weich machen kann, gibt, sein Wort, welches ein Schwert ist und Fleisch und Geist scheidet. Dies lebendige Wort Gottes wird euch jetzt gegeben; es ruft euch heute zu: heute, da du seine Stimme hörst, verstocke dein Herz nicht, reiße dich aus dem Betrug der Sünde heraus und bekehre dich aufrichtig zum Herrn. Ja, wo sein Wort ist, da ist auch der Herr. Er ist nahe, hier mitten unter uns, der heilige Gott. Soll ich euch noch mehr erzählen, wie Er. uns nahe ist, der unermessliche, ewige Gott?

Nun sammelt eure Seele und werdet innerlich stille, auf dass ihr das Gewicht dieser Worte empfindet. Er nahte sich uns, Gott, der heilige, den fündigen Menschen, so wie es nur Ihm möglich ist, sich zu nahen in unendlichem Erbarmen. Gott wurde selbst Mensch: also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingebornen Sohn dahin gegeben hat, auf dass ein jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben. habe. - Ja, das heißt Nahesein, dass der Sohn Mensch ward, wie wir sind, aß und trank, freute sich und weinte, litt und starb wie wir und ward versucht in Allem, nur ohne Sünde. Ja, so nahe ist der große Gott, dass er in Jesu Christo unser Bruder wurde und der geringste unter uns ward, so nahe, dass wir Menschen ihm als Mensch ins Angesicht schauen dürfen; denn Jesus sagt uns selbst: seht ihr mich, so seht ihr meinen Vater; und von ihm zeugte der Apostel: es wohne in ihm die Fülle der Gottheit. Und jetzt, da Jesus, Gott und Mensch ewig, unzertrennlich in Eins verbunden, als der verklärte Menschensohn zur Rechten des Vaters ist, ist er treu seinem Verheißungsworte: sieh, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende bei uns. Er lebt und stärkte den Stephanus bei seinem Märtyrertod; er ist nahe und hielt mit starker Hand den Paulus in seinem Sündenlaufe auf: bis hierher und nicht weiter! und hernach tröstete er ihn oft in seinen Trübsalen, und in den Jahrhunderten seit seiner Auferstehung gründete und breitete er seine Kirche aus, er der allgegenwärtige König, so dass selbst die Pforte der Hölle sie nicht überwinden können. Jesus ist nahe und erhört jeden, der aus dem Herzensgrunde betet: erbarme dich meiner! Er vergibt noch Sünden, erlöst noch aus dem Welt- und Sündendienst, tröstet noch den Betrübten; er ist nahe und naht sich uns. Und gerade uns, ihr geliebten Zuhörer, naht er sich jetzt, noch in dieser Stunde, im Abendmahl, das wir genießen wollen, ist Er bei uns; es ist ja das Gedächtnismahl seines erlösenden Todes, welches wir feiern, und da ist er gewiss mit seinem Geiste bei den Seinigen. Hier, wo er zu uns spricht: nehmet, esst, dies ist mein Leib;, trinkt aus diesem alle, das ist mein Blut! und wo wir Vergebung unserer Sünde suchen; hier, wo die Erinnerung an das Kreuz Christi uns vor die Seele geführt wird, und sein Wort an uns erschallt: dies habe ich für euch getan, was habt ihr für mich getan? hier ist der Herr nahe, hier naht er sich uns allen.

II.

Darum aber naht euch ihm. Und wie können wir uns dem Herrn nahen? werdet ihr mich noch fragen. Draußen in der Luft der Freude, hier im lauten Geräusche und bei dem Treiben der vielen Menschen unter einander findet ihr Ihn nicht. Der Herr ist zwar euch nahe, ihr aber seid von ihm ferne - nein, in die Stille müsst ihr euch mit dem Herzen zurückziehen, die Welt und alles Äußere (auch die Geschäfte), nun bei Seite legen, still euch sammeln; die Stille, die Einsamkeit ist der Segensort, wo Gott mit der Seele vernehmbar spricht. Nun, und wie müsst ihr's dann ferner machen, wenn ihr in der Stille seid? denn wie könnt ihr mit dem unsichtbaren Gotte reden, wie seine Worte verstehen, da er ja nicht laut, wie ein Mensch zum Menschen, spricht? Nun dann, nehmt das Buch hervor, in welchem die Worte und Taten Gottes, die die Menschen kennen sollen, stehen, und so stehen, dass sie der Einfältigste und Ärmste verstehen kann; da lest, lest in der Bibel, und der alte Bibelgott wird euch immer lebendiger und euren Bedürfnissen nötiger erscheinen, lest nur von seiner Liebe, von seiner Strenge, von seiner Macht, von seiner Langmut lest treu und lest besonders von dem, dass er in Jesu Mensch ward; o schaut dann das Leben und Leiden und Sterben und Auferstehen Jesu, und durch ihn ins Vaterherz Gottes: dann habt ihr euch Gott genaht, und er wird sich euch nahen. Wehe aber dem, der gleichgültig gegen dieses geschriebene Wort des Herrn ist, und nicht in demselben liest! Wehe dem, der nur aus alter Gewohnheit und ohne Aufmerksamkeit die Bibel gebraucht! in dem wird sich der Herr nicht offenbaren. Nein, naht euch dem Herrn ohne Heuchelei, ohne Selbstgerechtigkeit, ohne innere Unwahrheit, sondern Hilfe suchend, und ihr werdet seine Nähe empfinden.

Aber noch einen Weg zu Ihm haben wir, und wir müssen beide gehen von dem einen kommt Segen und Stärkung für den andern. Es ist das Gebet. Ja bittet, so wird euch gegeben werden; klopft an, so wird euch aufgetan: aber das merkt euch wohl: nicht ein bloßes Beten mit den Lippen, nicht ein gedankenloses Hersagen von Liedern, nicht ein schnelles Ablesen von geschriebenen Gebeten ist die Art, wie wir uns müssen zu Gott nahen, o da fühlen wir nichts von ihm; sondern uns auf unsere Knie niederwerfen und aus dem eignen Herzen rufen: Herr, erbarme dich meiner! im Innersten der Seele seufzen nach Gott - das das ist der Weg, wie wir ihn finden, wie ihn noch alle frommen Christen gesunden haben. O dass wir doch alle so beten könnten, dann wäre uns der Weg in den Himmel offen, die Tore des Gottesreichs tun sich dem betenden Herzen auf. Ach, naht, naht euch Gott, so naht sich Gott euch auch.

Aber nun heute nahen wir uns dem Herrn noch auf eine Weise und gar zutraulich im Genuss des heiligen Abendmahls. Hier nun sollen alle Leidenschaften schweigen, alle Unversöhnlichkeit, Unkeuschheit aus dem Herzen gerissen sein; hier nun sollen nur die Gedanken: Gott, Heiligkeit, Gericht, - Jesus: Erlösung, Friede, - Ewigkeit, Hölle, Himmel, unsere Seele erfüllen. Ja, naht euch nun dem Tische des Herrn und seid willkommen dabei: weil ihr euch naht, so naht sich euch Gott. freut euch in dem Herrn allewege! und abermals sage ich: freut euch, der Herr ist nahe! so ruft uns Paulus zu. O ja, wer zerschlagenen Herzens ist um seiner Sünden willen und Gnade, Kraft sucht zum Wandel in den Himmel, der freue sich, dass wir einen Erlöser haben, Jesum Christum, der sich selbst uns gibt in seinem Blut und seinem Fleisch, o das tröstet! Auch ihr, die ihr zwischen Welt und Gott schwankt und gerne los sein möchtet von der Unseligkeit - freuet euch, denn, wenn ihr jetzt im Glauben seine Gnadenhand ergreift, so hilft er euch durch und macht euch zu seinen treuen Kindern. Aber ihr Sichern, Gleichgültigen, Sündeliebenden, Gottvergessenen naht euch, und der Herr wird sich auch nahen: aber dann zittert, wer unwürdig isst und trinkt, bereitet sich das ewige Gericht! O tut noch Buße in diesem Augenblick. Kommt, reinigt die Hände, ihr Sünder, und läutert die Herzen! - der Herr ist nahe. Naht euch zu Gott, und er wird sich zu euch nahen.

Amen.

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