Tatian - Rede an die Bekenner des Griechentums (Auszüge)

Tatian - Rede an die Bekenner des Griechentums (Auszüge)

XI, 2.

Herrschen will ich nicht. Nach Reichtum strebe ich nicht. Ämter. die mit militärischen Würden verbunden sind, lehne ich ab. Unzucht ist mir verhaßt. Kein unersättlicher Goldhunger treibt mich aufs Meer. Um Siegeskränze kämpfe ich nicht. Vom Wahn der Ruhmsucht bin ich frei. Den Tod verachte ich. Über jeder Krankheit stehe ich. Kein Leid verzehrt meine Seele.

XI, 5,6.

Stirb der Welt, indem du der Tollheit ihres Treibens entsagst. Lebe für Gott, indem du dich durch Erkenntnis seines Wesens des alten Menschen entledigst. Wir sind nicht zum Sterben geboren: wir sterben durch eigene Schuld. Die Freiheit unseres Willens hat uns zugrunde gerichtet. Sklaven sind wir geworden, die wir frei waren. Durch die Sünde sind wir verkauft worden. Nichts Böses ist von Gott geschaffen. Die Bosheit haben erst wir hervorgebracht: Die sie hervorgebracht haben, können sie nun auch wieder abtun.

XII, 6.

Das kann jeder im Einzelnen einsehen, wenn er nicht in eitler Aufgeblasenheit die hochheiligen Offenbarungen von sich weist, die im Laufe der Zeit schriftlich aufgezeichnet worden sind. Sie haben alle zu Freunden Gottes gemacht, die ihnen ihr Ohr öffnen.

XV, 1.

So bleibt uns nichts übrig, als nach dem, was wir besaßen und verloren haben, jetzt zu suchen: die Seele mit dem Heiligen Geist zu verbinden und so die gottgewollte Vereinigung mit ihm zu bewirken.

XX, 6.

Wir haben, was wir von uns aus nicht wissen können, durch die Propheten gelernt. Sie hatten den festen Glauben, daß gemeinsam mit der Seele der Geist, der himmlische Panzer unserer Sterblichkeit, die Unsterblichkeit erwerben wird. So sprachen sie ihrer Zeit weit voraus Dinge aus, die die übrigen Seelen noch nicht erkannten.

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