Spurgeon, Charles Haddon - Ährenlese - Sonnenschein nach Regen
Die königliche Macht Christi ist nach der Beschreibung Davids wie der „Glanz nach dem Regen“, wodurch das Gras aus der Erde wächst. Solchen Glanz haben wir ja oft gesehen. Nach schweren Regengüssen, oder nach langer trüber Regenzeit, verbreitet der Glanz des Sonnenscheins eine köstliche Klarheit und Frische in der Luft, wie wir es sonst kaum gewahr werden. Vielleicht folgt das schöne Wetter gerade unmittelbar nach dem Regen, wenn der Wind die Wolken zerstreut hat und die Sonne hervorgeht aus ihrer Kammer, und die Erde mit wonnigem Lächeln begrüßt.
Und so erfährt es das geprüfte Christenherz. Der Kummer währt nicht ewig.
Nach dem stürmischen Regenschauer, nach der Prüfung kommt je und je der klare Sonnenschein. Gläubiger Dulder, bedenke das. Nach all deinen Heimsuchungen ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volk Gottes. Es kommt ein Sonnenglanz, mit welchem für deine Seele aller Regen vorbei ist. Wenn die Zeit deiner Züchtigung vollendet und vorbei ist, dann wird dir sein, wie der Erde, wenn der Sturm sich schlafen gelegt hat, und die schweren Wolken zerrissen sind und die Sonne abermals hervorgeht wie ein Bräutigam an seinem Hochzeitstag. So wirken Traurigkeit und nachfolgende Freude zusammen wie Regen und Sonnenschein, um das junge Grün aufsprossen zu lassen. Trübsal und Trost dienen zusammen zu unserem Heil. „Denn gleich wie wir des Leidens Christi viel haben, also werden wir auch reichlich getröstet durch Christum.“ Der Glanz nach dem Regen reinigt die Luft und erfrischt Gras und Kräuter: und so macht die Freude des Herrn die Seele nach den Zeiten des Elends fruchtbar. Also wachsen wir in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi.