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Simons, Menno - Von dem Glauben

Simons, Menno - Von dem Glauben

Zum dritten lehren wir mit Christo, und sagen: „Glaubt dem Evangelio.“ Marc. 1.1) Dasselbe Evangelium ist die Freudenreiche Botschaft und Verkündigung Gottes günstiger Gnade gegen uns, und von der Vergebung unsrer Sünden durch Christum Jesum. Das nimmt der Glaube an, durch den heiligen Geist, und siehet nicht auf seine vorige Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit, sondern er hofft die Dinge, die nicht zu hoffen seynd, Röm. 4. und wirft sich mit vollem Herzen auf des Herrn Gnade, Worte und Verheissung, dieweil er wohl weiß daß Gott wahrhaftig ist, und in seiner Verheissung nicht fehlen kann, Ps. 51, 14. 4. Dadurch das Herz erneuert, umgekehrt, rechtfertig, fromm, friedlich und fröhlich wird, Röm. 3,5. Gal. 2. Ein Kind Gottes geboren wird, Joh. 1. mit vollem Vertrauen zu dem Throne der Gnaden gebet, Heb. 4. und wird also ein Mitgenosse Christi und des ewigen Lebens. Joh. 7. Röm. 8. Tim. 1.

Solche wachen in Zeit auf; sie hören und glauben des Herrn Wort; sie beweinen ihr vergangen, unnütz Leben und Wandel; sie begehren Arzney, Hülfe und Rath vor ihre kranken Seelen. Matth. 26. Zu solchen spricht Christus, (der ein Tröster aller betrübten Herzen ist) glaubt dem Evangelio; das ist, fürchtet euch nicht, seyd friedlich und wohl getrost, ich will euch nicht strafen und schlagen, sondern gesund machen, euch trösten, und das Leben geben. Esa. 41. Das zerknickte Rohr will ich nicht zerbrechen, das glühende Töchtlein will ich nicht auslöschen; sondern das zerbrochene will ich heilen; dem Kranken will ich helfen; das verwundete will ich verbinden, und das verlorne suchen, Ezech. 34. Matt. 1. Dann ich bin nicht kommen um der Gerechten willen, sondern die Sünder zur Buße zu rufen. Matt. 9. Luc. 2. Joh. 1. 1 Joh. 1. Ich bin nach dem guten Willen meinem Himmlischen Vaters in die Welt kommen, und durch die Kraft des heiligen Geistes ein sichtbarer, greiflicher und sterblicher Mensch worden; in allen Dingen euch gleich, ausgenommen die Sünde, Hebr. 4. Luc. 2. Phil. 2. Ich bin aus Maria, der unbefleckten Mutter und reinen Jungfrauen geboren; vom Himmel herab kommen; entsprungen aus dem Mund des Allerhöchsten; der Erstgeborne von allen Creaturen; der Erste und der Letzte; der Anfang und das Ende, Pred. Salom. 24. Coloss. 3. Offenb. Joh. 1, 21. Ein Sohn des allmächtigen Gottes, Matth. 16. gesalbt mit dem heiligen Geist; darum daß ich den Armen das Evangelium verkündigen sollte; daß ich sollte gesund machen, die eines zerbrochenen Herzens sind; Esa. 61. Luc. 4. daß ich den Gefangenen die Erlösung predigen sollte; den Blinden das Gesicht geben; daß ich die Zerbrochenen und Gefangenen frey lassen sollte, und predigen ein angenehm Jahr des Herrn.„ Glaubt dem Evangelio. Ich bin das Lämmlein, das für euch alle aufgeopfert ist. Ich nimm hinweg die Sünden der ganzen Welt. Ich bin euch von meinem Vater worden zur Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligmachung und Erlösung. 2 Mos. 5. 1 Cor. 5. Joh. 1. 1 Cor. 1. Esa. 28. Röm. 6, 10. Alle die an mich glauben, sollen nicht zu Schanden werden. Ja alle, die glauben daß ich bin, haben das ewige Leben. Joh. 3.

Sehet, liebe Herren, Freund und Brüder, alle die dies also glauben, sind diejenigen, davon die Schrift sagt:. Er hat ihnen Macht gegeben Kinder Gottes zu werden, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern die aus Gott geboren sind, Joh. 1. Das sind diejenigen, die durch den Glauben gerechtfertiget sind, und Friede mit Gott haben, durch unsern Herrn Jesum Christum; durch welchen wir zu dieser Gnade kommen sind, daß wir uns rühmen von der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes, Röm. 5. Das alles aus Gnaden und Liebe, wie Paulus lehret und spricht: Sie sind allzumal Sünder, und sind beraubet der Ehr, die Gott an ihnen haben sollte. Aber umsonst werden sie gerechtfertiget durch seine Gnade, durch die Erlösung die da ist in Christo Jesu, welchen Gott hat fürgestellt zu einem Versöhner und Gnadenstuhl, durch den Glauben, rc. Röm. 3. Da ist niemand auf Erden, der von sich selbsten des Glaubens halben freuen, und sich der Seligkeit rühmen kann,2) dann es ist eine Gabe Gottes. Ephes. 2. Alle die den Glauben von Gott empfahen, die empfahen einen Baum voll allerley bequemer und süßer Früchte. Wohl denen die mit diesem Geschenk von dem Herrn begabet werden, dann sie geht über alles Silber, Gold und Edelgesteine; da ist nichts das man mit vergleichen kann. Wer sie empfähet, der empfähet Christum Jesum, Vergebung der Sünden, ein neu Gemüth und das ewige Leben. Dann der rechte, wahrhaftige Glaube, der vor Gott gilt, kann nicht müßig stehen, er muß seine Früchte bringen, und seine Art beweisen. Er wirkt beständig in der Liebe; er tritt freywillig in die Gerechtigkeit; er tödtet Fleisch und Blut; er kreuziget Lüste und Begierden; erfreuet sich im Kreuz Christi; erneuert und wiedergebährt; macht lebendig, freymüthig, friedlich in Jesu Christo.3) Sehet, ein solcher Glaube (sagen wir) ist Gottes Gabe, Röm. 1. aus welchem nach laut der Schrift, der Gerechte leben muß, gleich wie Abel, Enoch, Noah, Abraham, Moses, Rahab, und alle fromme Heiligen gethan haben, Hebr. 11. Ein jeglicher guter Baum bringet gute Früchte, nach seiner Art, Gal. 3. Hebr. 10. Und ein jeglicher Baum der nicht gute Früchte bringet, ob er schon mit viel Blättern behängt ist, muß dem Fluch unterworfen, und von dem Feuer verzehrt werden. Matth. 3, 21. Marc. 11. Luc. 3. Also auch ein unfruchtbarer, kraftloser Glaube, gleich wie die ganze Welt hat,4) der nicht durch die Liebe wirkt, er sey wie gelehrt, wie Klug, wie wohlredend, wie scheinbar und wunderthätig er immer seyn mag, so ist er doch ebenwohl für Gott unrein, todt und verflucht. Matth. 6. 1 Cor. 13. Jac. 2.

Darum ermahnen wir euch mit Christo Jesu, glaubt dem Evangelio, Marc. 1. das ist, glaubt diese freudenreiche Zeitung und Botschaft der göttlichen Gnaden, durch Christum Jesum. Laßt ab von Sünden, beweiset Reue vor euer vergangenes Leben. Schickt euch unterthänig zu seyn des Herrn Wort und Willen, so werdet ihr Mitgenossen, Bürger, Kinder und Erben des neuen, himmlischen Jerusalems seyn; frei von allen euren Feinden, Höll, Sünd, Tod und Teufel, so ihr nur nach dem Geist wandelt, und nicht nach dem Fleisch. Röm. 8. Qui credit filio Dei, habet vitam eternam. Joh. 3.

1)
Merket was vom Evangelio gesagt sey.
2)
Die Seligkeit ist eine Gabe Gottes.
3)
Hie werde was Glaubens Art und Kraft sey
4)
Der Welt Glaube ist unfruchtbar
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