Rochat, Auguste - Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude dem frommen Herzen

Rochat, Auguste - Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude dem frommen Herzen

Ps. 97,11

Die Welt behauptet fort und fort, und sie wird es bis zum Überdruß wiederholen, daß die Frömmigkeit der Leute, die sich gottesfürchtig nennen, düster und traurig sei, und daß die Frömmigkeit eben die Leute unglücklich mache, indem sie ihnen verbiete, die Freuden des Lebens zu genießen.

Zunächst wollen wir zugeben, daß manche, die für gottesfürchtig gelten, nicht genug von jener wahren Freude besitzen, die der Heilige Geist so oft anempfiehlt, und die eine seiner köstlichsten Früchte ist. Aber nicht, weil sie zu fromm sind, fehlt es ihnen an Freude; im Gegenteil, weil sie es nicht genug sind. Die Freude ist für die „frommen (aufrichtigen) Herzen“. Wenn das Herz noch zwischen Gott und der Welt geteilt ist, so ist auch das Leben zwischen der Freude und der Traurigkeit geteilt. Dann also ists nicht die Frömmigkeit, welche ihnen die Freude verdirbt, sondern umgekehrt gerade das, was noch von Weltförmigkeit übrig ist. - Ferner, wenn die Christen nicht fröhlich genug sind, so kommt das daher, daß sie ihre Vorrechte nicht genug erkennen. Laßt sie „wachsen in der Gnade und Erkenntnis des Herrn Jesu“, dann werden sie auch in der Freude wachsen; und wenn ihr nicht im Stande seid, zu glauben, daß ihr Glück eine Wirklichkeit ist, so werden sie euch doch zwingen, wenigstens zuzugeben, daß es eine glückliche Selbsttäuschung sei. Gesteht es indessen nur ein, ihr Weltgesinnten: Ihr habt solche gesehen, die mitten im Unglück des Lebens ruhig, heiter und zufrieden mit dem vom Herrn ihnen zugewiesenen Teil schienen, und die in Trauer und großen Schmerzen Tröstungen hatten, die ihr nicht habt, und Hoffnungen, die euch nicht erfreuen. Gebet auch zu, daß solche im Angesicht des Todes friedevoll, selbst glücklich sind, und mit dem Triumphgesang hinübergehen können: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesum Christum!“ (1. Kor. 15, 57)

Quelle: Gärtner - Eine Wochenschrift für Gemeinde und Haus 1922

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