Kettenbach, Heinrich von - Ein Sermon bruoder Heinrichs vonn Kettenbach zu der loblichen statt Ulm zu eynem valete:

Kettenbach, Heinrich von - Ein Sermon bruoder Heinrichs vonn Kettenbach zu der loblichen statt Ulm zu eynem valete:

das ist zu der letze. An welcher gemelt werdenn vil artickel die er wider die papisten geprediget hat. in schrifft gegrünt unnd bewert. Aber hye kurtzlich widerumb gemelt. Hat doch dyse predigung uff der Canceln nit gethan: verhyndert von papisten. Aber eym erbern studenten von ulm geschenkt

Audite celi que loquar / Audiat terra verba oris mei. Terra / terra / terra / Audi verbum domini.

Noluit intelligere ut bene ageret. Benedictionem noluit / et elongabitur ab co.

Eim christen menschen zymet on allen orten das wort gotes zu reden und zu hoeren / nit allein in der kirchen. Jacob der patriarch prediget synen kindern im todbett. Moses prediget offt unnd dick im hoer uff dem feldt als er Israel auß Egipto fuert. Josue thuet desglichen. Jonas der Prophet gieng durch die stat Ninive / prediget uff der gaßsen. Esaias und Hieremias haben deßglichen gethan zu Jerusalem. Sant Peter prediget Cornelio in synem huß. Paulus uff eym summer huß / uff dem staten des Moers als in die Heyden in Listris wollten anbeetenn / des glichen zu Rom in der gefencknyß / zu Cesarea etc. Sant Katherina prediget im thurn der Künigin und dem riter Porphirio / und bekert sy. Abraham der altvatter prediget syner Basen in der schlaffkammern darinn die buben mit ir handeltenn etc. Also Narcissus der heylig Bischoff sant Affre. etc. Christus prediget imm tempel. Item by Jacobs bronn dem Heydischenn freülyn. Item uff eym berg in dem grunen graß. Item uff dem wasser in sant peters schyfflin. Item by dem nachtmal imm summer huß. Item imm gartenn des Olbergs. Item in Pilati rathuß. Item an dem Creutz / by unns als under dem galgenn. Darumb mag man auch an sant Michels berg predigen uf dem feldt. Und zu Ulm in den trinckstubenn und Burger heüser geschehenn etwan besser predigen / dann uff allen Canceln der Statt.

Thema. Miros quot tam cito transferimini. Gala. 1.

Der heilig apostel Paulus hat dem volck gnant Galater / geprediget das heylig Evangelium / Christlichen glauben und fryheit / wie dz sy nytmer schuldig zu halten wern der Juden opffer / fasten / fyrn / Saboth / beschnidung / wie all spyß mit danckberkeyt genossen den christen erleubt sy zu aller zyt / Ayr / schmaltz / fleysch etc. Und wie durch den glauben der mensch gerechtfertigt wird / unnd nit durch eüsserlich werck / wiewol / alweg wo ein lebentiger glaub ist der stet nit styll / er wirckt durch die lieb / unn die werck geben gezeugnyß dem glauben dasa er leb unn nit tod sy etc. Darnach kamen falsch Apostel und prediger zu den Galatern / und verkerten das Evangelium und die leer sancti Pauli / sprachenn das Evangelium wer nit gnug zu der ewigen seligkeyt / sy muesten auch halten das gesetz Mosi / etlich spyß vermyten / sich lassen beschnyden / den Saboth fyren etc. Unnd zugen die lüt uff vil eüsserlich werck als ob selikeyt darinn stand / und achten nicht oder wenig des glawben Christi / das man durch christum allein mag und muß selig werden / unnd er uns den hymel verdient hat / er für uns hat gnug gethan / unser sünd hyn genommn so wir des glauben und anhangen mit lieb / und also halten syn gebot / es warn die falsch Aposteln wie jetzunt syndt / des enchristi prediger die sagen auch nit gnug sseyn das Evangelium und text der Bibel / man muß auch halten das geystloß recht des Babst erdachte gebott / und sprechen es synt gebot der heyligen Christlichen kirchen / so jren thant / uff die Sinagoga Satane gemacht hat. Als nun sannt Paulus das verstanden hat von den Galatern / schrybe er jn einn sendbrieff unnd sprach / O jr Galater / Ich verwunnder mich das jr so bald syt verfuert und abgefaln von dem der euch berufft hat in die gnad Christi / das ist in seyn leer syn glawben / unn seyt gefuert in ein ander Evangelium / das ist in ein leer der falschen Aposteln / das ist nit anderst / dann das etlich syndt die euch betruegen / unnd woeln verkoern das Evangelium / aber wenn ich / paulus / oder ein Engel von dem hymel werden euch predigen unnd leeren ein annders / dann das ich euch geprediget hab / so sy solichs predigen Anathema / das ist ein verfluchung unnd verbannung oder vermaledyung / darumb wie ich euch vormals gesagt hab / also sag ich euch widerumb / prediget euch yemant anderst / das ich euch nit gelert hab / sonder darwider ist / so sy solich predigen Anathema ein fluch unn verbannung. O jr Ulmer dyß wort pauli hab ich jetzunt zu vielnn uß euch zu sagen / unnd klagen / Mich wundert nitt ein wenig / das jr so bald nach mynem abscheydt und vertreiben durch arglistigen feynd der warheit / seyt abgefaln in vilen punckten die jr von mir gehoert habenn / in schrifft gegründt / mit schrifft bewert / das mein unn gots feynd im hertzen ergrimmet / nye haben mügen widersprechen dann allein mit menschenn fabeln / des Babst bullen / geystloß recht / mit mandat des keysers / solch befestigung jr leer haben die verkerer des Evangelij / die baalitesse plerrer / die Enchristliche herholt vor sich gehabt / darauß gut zu merckenn ist / das sy falsch Aposteln syndt / unnd leren euch ein ander Evangelium dann Christi (darumb sy auch gesagt habenn / man müg das Evangelium verwandeln / das ist nymmer halten) unnd fueren euch zu des Babst Evangelium / zu Thome von Aquin Evangelium / zu des narrenstultilis Evangelium / zu der leüsen schieffer und somnisten evangelium / das ist uff menschen drem / fündly / und erdichtung und betrueben euch mit sollicher leere / dann sy groß burden bynden / euch ufflegen / vil sündt und strick den armen gewissen / wie ich davon gesagt hab im advent / als ich prediget von dem gewissen oder conscientzen. Die art solicher prediger / ist die hertzenn zu betrueben mit einer boßhafftigen glyßnery / falsch ynfuerung der schrifft / Aber das Evangelium Christi troestet und erfreüet die hertzen der sünder die gern seligkeyt wolten erlangen / darumb Evangelium heyst ein gut botschafft oder verkündung / do ein mensch der vil sündt gethan hat und wenig guts / auch mag selig werden durch den verdynst unnd glawben Christi / also synt groß sünnder dem mylten guetigen Herrn Jesu nachgelauffen / Matheus / Zacheus / Magdalena / Aber unser jetzige plerrer wolten gern die engel heyligen uß dem hymel treyben mit jrem geschrey / unn daryn setzen / wer jn jren buch / seckeln / und kasten füllet / darumb fueren sy euch in ein annder Evangelium. Aber spricht paulus / Wenn ich oder ein engel anderst prediget / so sy es anathema ein fluch und bann.

i.
Darumb die zu Ulm geprediget habenn / man müge das evangelium verwandeln / und all die jren lugen glauben / sindt in dem fluch unnd bann pauli unnd Christi.

ij.
Also es sy / und ist / ein fluch und bann / das yemant schuldig sey zuhaltenn / das die Roemisch kirch sy ein mutter aller kirchen in der Christenheyt / dann Jerusalem ist sollich mutter do Christus selber und syn Aposteln geprediget / gelebt / gelitten / und gewandert haben / unnd das evangelium / do hat angefangen / unnd nit zu Rom.

iij.
Item es sy Anathema ein fluch unnd bann / da der verdampt unnd nit recht Christen sy / der der roemischen kirchen das ist / dem Babst unnd synen trabanten nitt gehorsam ist / man ist jn zu vil gehorsam / auch nach jrem rechten capi admonendi ij. q. vij. Dann jr boeßheyt gemert unnd geert wirdt durch sollich ytell gehorsam.

iiij.
Item es sy anathema das man glawben solt alles was unns der Babst gebeut oder lernet / dann er mag jrren unnd ein ketzer syn.

v.
Item es sy anathema das / das geystloß recht der heyligen schrifft gleych gehalten werd / dann es oft wider das evangelium ist / als anzeygt das büchlyn imm lxvj. artickeln vonn dem Enchristo.

vj.
Item es ist und soll syn anathema / das des Babst gebot uns bynden / oder binden mügen zu sünd / an grunt der schrifft er ist ein knecht der kirchen unnd nit ein herr / darumb hat er unns nitt zugebietenn zu fasten oder fyrenn einn tag jmm jar.

vij.
Item es ist und sy anathema / das ein jeglich gebot des Babsts sey apostolicum ein apostels gebott / es stee dann geschryben in der aposteln leer / oder imm Evangelio / der Babst ist keyn apostel / apostata potius.

viij.
Item es sy anathema / das ein yeglicher Babst sey ein gewyser stathelter Christi / er mag des teüffels unnd Judas stathelter syn / christus spricht er wolt by uns syn byß zu dem end der welt / er hat dyner / nit stathelter.

ix.
Item anathema sy es / das der Babst unnd sein Credinel synn die kirch die wir hoeren sollen / und do von unser glawb sagt / sy mügen auch syn / ein synagoga Satane.

x.
Item anathema sy das ein Concilium sy die gmein heylig christlich kirch / unnd nitt jrrenn müge / do vonn ich ein sonderlich predig hab gethon / unnd beschriben inn truck wirt kommen.

xj.
Item es sy anathema / das nymannt solt predigen wider den Babst oder syn gesetz so sy jrren / dann das allermeyst not ist / und syn recht teüfelisch / do es sollichs verbeut.

xij.
Item es ist anathema / glauben das der Babst oder prelaten yemant mügen verbannen und berauben der gnad / seligkeyt / unnd gebets der Christenheyt / gott hab jn dann vorhyn gebant und beraubt / sich selber bannen sy.

xiij.
Item es sy anathema / glawbenn das die heylig gemein christlich kirch geboten hab den oder ghenn tag zu fasten oder fyren / dyß oder gehen spyß verbotten hab zu essenn / so das geschycht mit danckberkeyt.

xiiij.
Item es sy unnd ist anathema / die bull des babsts Leonis x. zuhaltenn als recht / quia damnat articulum fidei / et est heretica.

xv.
Item es sy unnd ist anathema / das einer der einn boesenn pfaffen schlecht der es wol verdynt hat / mer imm bann sy dann der einn frommen baurenn oder burger schlecht / nach leer des evangelij zureden / dann wir all brueder synn / und priester.

xvj.
Item es sy anathema / das man den pryestern verbeut eelich wyber zunemmen zu der ee / und nympt zynß unnd lesset sy concubynn oder hurn halten / daruß die welt geergert wirt / unnd sprechen die juden unnser prelatenn syn ytel hurn wirt / mit urlaub zureden.

xvij.
Item es sy unnd ist anathema / das man schuldig sy uß christi ufsetzung oder gebot zubychten heymlich sündt einem priester / es ist gnug das sich ein mensch erkenn gegen got etc. wie ich do von geprediget hab / bycht offlich sündt wyltu.

xviij.
Item es sy anathema / glauben das ein casus reservatus sy in heymlichen sünden / Christus hat keynen gemacht / es ist ein gelt strick etc. Also ist es ein fluch und bann / so die bycht vetter die prediger / oder wer die buben synt / sagen ein Eelich person so sy jr ee gebrochen hab / solt nit meer begerenn eelich werck an jren gemahel.

xix.
Item es sy anathema / das der verdampt sy der ein sünd (so er sich schemet) verschwygt in der bicht / und exempel synt falsch unnd tüfelisch do mitt sy das bewerenn / wie ich wyter do von sagt von den gewissen.

xx.
Item es sy anathema glauben und halten / das ein mensch schuldig sy widerumb zu bichtenn / die sünd die er ein mal gebycht hat / er hab ja erlich gern verschwygen oder vergessen er hat des bichtvatters uffgesetzte buß gehalten oder nit.

xxj.
Item es sy anathema / das ein bychtvatter müge absolvyrn oder nit absolvyrn nach synem eygen kopff unn wolgefaln / als mocht er den hymel uff unnd zu schlissenn wem er wolt / das evangelium hat jn solich gewlt nit geben. mat. xvj. et xviij. xxij. Item es sy anathema / das ich schuldig sy zuglaubenn das sy all heylig synn die der Bapst in das buch der heyligenn geschriben hat und canonisyrt oder erhebt / got kent syn heyligen / des enchristenn prediger werden auch zeychenn thun / so thut der teüffel auch das seynen.

xxiij.
Item es sy anathema das Christus gesprochenn hab zu Thome von Aquin / syn schrifft unnd leer sy all recht und war / es ist erdachtt / oder hat ein Münich oder der Teüfel also geredt.

xxiiij.
Item es sy anathema das man geredt halten unn glauben soldt denn hohen schuln / yr ding sey dann probirt uß der schrifft.

xxv.
Item es ist Anathema das Arestotelis leer nutz hab bracht / dem Christlichen glauben / aber grossen schaden hat er gethon die jungen hertzen gefangen und verhyndert.

xxvj.
Item es sy anathema zu haltenn oder glaubenn das münch oder nonnen standt / besser sy dann der eelich standt / der nonnen crälyn und crentzlein dar uff sy bauen (forcht ich) werden von disteln syn / oder kesselring.

xxvij.
Item es yst anathema / das pfaffen münch nonne unn das unntz volck soll fry syn von zoll gewerffet / reyß / steuer etc. der Babst hat nyt gewalt sy zu freyen der keyser oder fürsten hetten es eegewalt.

xxviij.
Item es ist anathema / eynigen verdrawen oder glawben setzen daryn / das ein mensch in der kutten leb oder sterb / oder vergraben wird / oder besser sy by den München vergraben werden danan in der pfarr / umb des wiln das in der babst hat geben ablaß fryheit verzeihung des dritten teils der sünd / er vorzeyhet vil die der teuffell vorhyn geholt hat / es synt yttel fabeln.

xxix.
Item es ist anathema das man so groß ding prediget von dem ablas es synd gelt strick / hat keyn grundt in der schrifft

xxx.
Item es ist anathema glauben oder halten das es besser sy uff dem altar opffernn zu der meß dann almuß geben einem armen / ußgenommen die iiij opffer ym jar für ein lon.

xxxi.
Item das sy und ist ein fluch unnd bann / die sterbenden menschen rytzung / das sy muench oder pfaffen setzen oder machen presentz / testament zins etc. und also yr erben berauben / und das mueßgenig volck ernern in aller vollerey / also die sy reitzen zustifften jardag etc.

xxxij.
Item es sey anathema / das man verdampt hat martinum edelhuser zu ein widderruff do er gesprochen hat /die ußerlich werck syn wenig nutz / wenn sant paulus dyß wort geredt hat .i. Thimo. iij. und sant bernhart etc.

xxxiij.
Item in solichem fluch unnd bann syndt die / die den Edelhuser verdampt haben / das er gesprochenn hat / all heyl unnd hilff sy allein vonn got / dann gott solichs selber geredt hat durch Osee xiij. Auxilium tuum etc.

xxxiiij.
Item in solichem fluch unnd bann / syndt gefaln die jn verdampt haben so er gesagt hat / Fastenn / fyren / speyß / tranck / synn fry von Christo / und sy nit syn gebot / wie die papisten do von liegen in sentenn. de jciunio vide / Sie haben christum und paulum verdampt / Ma. xv. Chol. ij. et. j. Thi. iiij.

xxxv.
Item es sy anathema / die leut reytzenn / das vil kertzen in der kirchen brennen / und den armen solichs gelt abbrechen / so gott hat gebotten almuß geben / aber nit kertzen brennenn / den oelgoetzen / Also die do reytzen zu wallen / und opfer bringen den hültzen margen und heyligenn / imm Crimmentall / Swatzwalt / Ach / Eynsideln etc.

xxxvj.
Item es sy anathema / die menschenn reytzenn / so vil golts / cleynoter / pater noster / agnus die / cleyder / hencken an die bylder / tafeln / und deßglichen / und lassen die armen Christen hunger / mangel / kelt / unnd armut lydenn. In dem fluch synt die so vil ornat / caseln / meßgewant on not lassen besteln mit perlyn / golt / sylber zieren etc.

xxxvij.
Item fluch unnd bann sy es / das man schuldig sy zu glauben das keyn brot meer sy / so der priester die wort der benedyung in der meß darüber gesprochen hat / Also auch mit dem wyn / es sy gnug das man glaub / das der lyb Christi do sy unnd syn blut / es gee zu wie es will / das geet unns nit an / wir wissen auch nit wie er uß Maria ist geborn das sy ein junckfraw ist blyben / ist auch nit not zuwissenn / also hie / keer dich nit an Tho. oder das geystloß recht / sy haben kein artickel des glawben zu machen.

xxxviij.
Item es sy anathema / das die meß eins boesenn todsündigen priesters / also gut und got angenem sy / als ein meß eyns frommenn bußfertigenn priesters / unnd jr geschwetz de opere operante unnd operato / es ist ein lautter danth vonn fabelburg.

xxxix.
Item es ist Anathema / Meßlesenn umb gelts oder guts willen / unnd ist mitt Juda widerumb das blut Christi verkauffenn.

xl.
Item Anathema ist es / sagen oder glawben do einer seinn orden und ordes cleydt verlässet / und imm glauben blybt / das er ein apostata sy / dann keyner ist ein apostata / er sy dann von dem glawbenn abgefaln / als Julianus Rapsaces etc. Wann ein Schnyder wurdt ein goltschmyt / wer er darumb ein apostata / wir künnen nit geloben das uns diene zu der seligkeyt / dann das wir in der tauff gelobt habenn / unnd das Evangelium innhelt / wann die Ordenn ein volkommer stant wern / dann der gemeyn Evangelisch stant unnd leben / so het Christus unnd syne Junger nitt gehaltenn auch nitt gelernet den besten und volkommesten stant / sonder Franciscus Dominicus / Bernhardus etc. wer will das sagenn / Sehenn sich für die Closterleut das sy nit syn die apostate do vonn pau. sagt i. Thimo. iiij. Es werden etlich abwichen von dem glawben / unnd sich gebenn uff glyßnery unnd eüsserlich werck etc.

xlj.
Item verflucht und vermaledyt sy unnd ist der / der das gesetz Christi unnd wort gots lesset farn / und hengt an menschen gesetz unnd wort.

xlij.
Item unnd bann ist / das ein kyndt müg in einn ordenn gan / wider vatter unnd mutter willenn / ist wider das vierd gebot gots.

xliij.
Item Anathema ist / das einer der einer die Ee gelobt hat / müge in einn orden kommen. Math. xix. quod deus coniunxit.

O lieben burger unnd burgerinn von Ulm / sehet euch für das solich fluch unnd bann gots nitt uber euch kommen / des Bapst oder bischoffs bann / schadt euch nit / jr seyt dann in gots bann / der ist verderblich.

Mein liebenn freündt / dencket auß dem Evangelio / das es ytell falsch prophetenn unnd verfuerer synt / die menschen gesetz / leer / und gebot / meer halten / prysen unnd achten dann gots gesetz / Christi leer / unnd gebott / Die hoch fertige gytzige gelt suchtige pfaffheyt hat alzeyt die menschenn betrogenn / Hie. vj. cuncti in eym schyn des guten / neben dem wort gots.

Die priester der Heydenn in Egipto / hättenn den künig uberredt / und das volck / das jr gutter fry warn / unnd sy alzyt wol versehenn / Gene. lxvij. Was warn sy den Egiptiern nutz / nicht dann das sy die jn guts thetenn dem teüffel heymgaben mit jr abgoettery / abzogen von dem waren gott / unser pfaffen wendenn an solich fryheit der Heydischenn pfaffen / als ob sy sprechen wir synn noch gut Heydenisch pryester / meer dann Christi diener / woellen heydenisch fryheit haben.

Die priester Belis betrogenn den König vonn Babilone unnd syn volck / machten ein grossen abgot Bel genant mit einem grossen bauch / unn sprachen er freß vil / und der künig wer schuldig / das er jm gut spyß und gnug gebe / das thet der künig / so kamen in der nacht die priester mit jren Metzen / und schlempten die spyß unnd tranck die der Künig synem abtgot hät für gesetzt.

Die priester in Calicut sprechenn / es sy dem Künig unnd den Fürsten ein groß eer / das ein priester die erst nacht by syner frawen lyg unnd sy beschlaff / das geschicht. Etlich wyber so jn jr man gestirbt / springenn in ein fewrige grub unnd verbrinnen / darzu haben sy jr teüfels pfaffen bracht.

Die priester Baal betrogen den Künig Achab unnd syn kuenigyn Jezabel umb groß unkosten.

Die priester Maloch uberredtenn die kuenig unnd ander lüt / das sy jr liebsten kynder dem teüffel und abgot Maloch opferten durch das fewer.

Die priester des falschen propheten Machumets in der stat Mecha do er verbraben lyt / sprechen wer mit dem waßser eyns bronnes by synem Tempel begossenn wirt / der sy fry und absolvyrt von pyn und schult aller sündt / ist wie unsers Babsts ablaß / noch glauben die heyden es sy also / das machen jr pfaffenn.

Die priester / glysner / unnd schrift gelerten der Juden / haben nit mynder verfuert das volck gots von der leer der rechten propheten / Christi / und syner aposteln / haben allzyt woellen das volck zwyngen zu jrer leer / jren erdachten gesetz unnd weyß / und was doch alzyt umb den geytz zuthun / oder umb ytel eer wiln / do von die Historie von Abiathar und Jasone wern hie einzufürenn / aber ich weyß auff den Text der Bibell. iij. Regum. j. et ij. Macha. v.

Item wiltu wissenn etwas von der schalckeyt der priester zu Jerusalem / wie sy ein grempelmarckt / geltstrik in dem tempel gots zu Jerusalem / und under dem gemeinern volck hättenn uffgericht / so lyß das Evangelium Marci. xj. Luce xij. Math. xij. unnd xxiij. Sie verkerten das wort gots umb jrs geyts wiln / wie jezunt Münich und pfaffen thon. O wie haben unns die Papisten so groblich betrogenn mit jrer leer / mit bychtenn / mitt gnug thun / mit den Sacramenten mit Meßlesenn / mit stiftunng Jartag / Fruemeß / Vigilien / mit ablaß / mit dem namenn der Christlichenn kirchenn / mitt des Babsts gewalt / mit beschluß der Concilien / der hohenschuln unnd deßglychen / wir haben das wort gots lassen farn / und synn angehangenn jren danth / Darumb hat gott verhengt das jr liegen unnd fabeln / werden von unns glawbt und angenommen / unnd umb unnser gelt und gehorsam kauffen wir gots ungnad unnd ewig verdamnuß / wie die Heydenn / als obgemelt ist.

Ander boeßheyt unnser beschorn knabenn sehen wir / ist nit not anzuschreyben.

Also zu eym beschluß / was ich versuemet hab yn meinem abschyd / will ich mit dysem sermon eynß teyls erfült haben / paulus hat also auch etwen gethon / mit schryben erfült ds er myt mund nit mocht volbrengen. Ich byn lenger dann ein jar by euch beehart by schrifft und warheyt / hab nymant geforcht / do ich aber wyst das ich nit bleyben kondt unnd tod fynd hät / wolt ich yn nit gebenn ursach ein mort an myr zu volbryngen waß auch solichs nit schuldig / Christus gyng nit yn chayhe huß do sye radt hätten wye sye yn toeten wollten / sye musten yn yn dem garten holn / ich wolt meyn moerdern auch nyt yn die hant gehen / warumb gryffen sy mich nyt an do ich fry jr wartet lenger dann ein jar / sant Barbara floch yren eygen vatter das er nit ein moerder an yr wardt / Christus sprach flyhet vonn eyner stat yn die andern so man euch verfolget / paulus wich heimlich von Damasco do man jn wolt fangen zu dem todt / ist sein leer darumb ein falscher prophet / die rechten aposteln unn propheten warden verfolgt und vertriben so die falschen etwen bleben / warn die falschen darumb recht so sy blybenn.

David floch syn eygen sun / thet er darumb unrecht. Tho. von Cantuaria / floß uß Engellant. Sant Hieronimus floch von rhom / von den boesen pfaffen.

Athanasius ein heyliger Bischof von Alexandria was vj. jar verborgenn / umb der warheyt wiln / dannocht was er gut Christen / syn leer recht / und syn widersacher waren ketzer mit jrem Keyser und prelaten / ytell buben.

Christus verbarg sich und gieng uß dem tempel von den argelystigen Juden. Johan. viij. Item zu Nazaret als die Juden jn wolten sturtzenn von eym felß / gieng mitten durch die rott / das sy in nit kunden halten. Item er weych vor synem lyden ein zyt in das stetlin Effrem / als die juden jn todten wolten. Warumb haben mir nun etlich zu dem boesten uß gelegt das ich dem gyfft und mort myner feyndt byn entrunnen. Warumb zymet mir nit das Paulo / den aposteln / Hieronimo / Athanasio etc. gezymmet hat / Ja das Christus geheissen hat / unnd selber mit werckenn erzeugt hat / jr seyt mit solichen geplomten worten nit entschuldiget / sehet schrifft an unnd blybt do bey.

Ich byn noch nitt todt / ich mag noch wol ein mal kummen unnd sprechen Refurrexiet adhuctecum sum alleluia / die zyt bringt rosen / bringt auch schne / fiat voluntas dnni. Amen.

Hie mit ob ich nit wyder zu euch kummen wurd / will ich euch gesegnet haben zu der letz / wie Moses Israhel gesegnet vor seynem endt sprechent O hymel unn erdtrich hoeret heut zu tag mein wort / ich wyll euch zu gezeugnuß haben das ich dem volck den weg gots hab fürgehalten / aber ich weyß sprach er das yr bald werdet abfallenn dann dieweyll ich noch bey euch bin gewest seyt yr allzeyt widerstreytig gewest / wie vil meer so ich wird von euch sein / also wil ich unschuldig sein an dem plut ewerer selen / weycht jr von dem wort gots / yr werdent dencken wie ir es wolt verantwortenn vor gott / ich hab euch dyß ding vorhyn gesagt / auff das wenn es darzu kumpt / das es an das treffen ghet / das yr gedencket das ich euch es vorhin gesagt hab unnd gewarnet / gots frid sey mit unns allen.

AMEN.

Dir geschech wie dw glaubst.
Er sprach nit wie dw gethan hast.
Gut glawb / aber bringt gut frücht.
Bruder Henrich vonn Kettenbach ewer mitbruder.

Johannis .xi.
Lassen wir jn also hyngan / so werden alle menschen in jn glawben / unnd dann werden kummen die Rhoemer unnd ein nemmen unnser / Stat unnd das volck hynweck fueren / Also sprechen ytzunt die N von dem frummen christichen leerer Mar Luther aber der Judenn radt was wyder sye / Sehet euch für yr N ee x. jar vergeen was yr gethan habt.

Aus dem Original abgeschrieben

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