Judd Montgomery, Carrie Frances - Das Gebet des Glaubens - Kapitel II. Die Macht des Namens Jesu.

Judd Montgomery, Carrie Frances - Das Gebet des Glaubens - Kapitel II. Die Macht des Namens Jesu.

Ich glaube, dass der Befehl jetzt auch an mich ergeht, wie er an jenen wiederhergestellten, lobpreisenden Menschen vor so vielen Jahrhunderten ergangen ist: „Gehe hin in dein Haus und zu den Deinen und verkündige ihnen, wie große Wohltat dir der HErr getan und Sich Deiner erbarmt hat.“ Es ist mir ein köstlicher Gedanke, dass vermittelst des starken Bandes der Liebe und der Gemeinschaft, welches unter den Jüngern. Christi besteht, ich Euch alle als Freunde ansehen darf. Ich möchte einem Jeden von Euch recht nahe treten mit der besonderen Teilnahme und Zärtlichkeit, welche Leiden bei denen erwecken, die auch in ähnlicher Weise gelitten haben, und es verlangt mich sehr, Worte des Trostes zu reden, welche Euch versichern sollen, dass es eine Salbe in Gilead und einen großen Arzt daselbst gibt.

In dieser Absicht habe ich in dem vorstehenden Kapitel meine Erfahrung von der göttlichen Heilsmacht erzählt, welche mir ein erneutes geistliches und leibliches Leben mitgeteilt hat.

Wie befremdend und traurig ist es doch, dass, während die Bibel voll von so reichen Verheißungen in Bezug auf die Bedürfnisse der Seele wie des Leibes ist, es bei uns so sehr am Ergreifen derselben mangelt. Lasst uns jetzt miteinander mit Ernst und Gebet Gottes Wort durchforschen, und in Seinem Licht die Nebel des Unglaubens zerstreuen, welche das klare Erkennen der Segnungen verhindern, die nur darauf warten, im Glauben von uns ergriffen zu werden.

Wir sind von Natur nicht dazu geneigt, die Bibel so wörtlich, wie wir sollten, anzunehmen. Die gefährliche Gewohnheit liegt uns nahe, ihre Ermahnungen zum großen Teil als bildliche anzusehen, und als solche, die wohl den vergangenen Generationen, aber nicht der unsrigen angehören. Kein Wunder deshalb, dass wir sehr wenig ernst von unsrer Verpflichtung, ihr zu gehorchen, denken. Würden wir jeden Befehl, den die Bibel enthält, wie ein direktes Gebot von unserm Herrn an uns persönlich gerichtet, ansehen, so müssten wir bald erfahren, welche außerordentlichen Segnungen damit verknüpft sind. Nachdem mir Licht und Gnade, um Solches zu tun, geschenkt worden ist, habe ich gefunden, dass von meiner Seite nur die Mühe des Gehorchens erforderlich ist, und sofort strömt mir die Kraft zur Ausführung des Gebotes aus einer höheren Quelle zu. Keins der Gebote des Herrn ist zu schwer zu erfüllen, wenn wir uns nur bemühen, auf Seine Kraft dabei zu rechnen. Lasst uns jetzt einmal den wörtlichen Befehl ansehen, den der Apostel in Bezug auf die Kranken gibt. Er sagt (Jak. 5,14.15.): „Ist Jemand krank, der rufe zu sich die Ältesten von der Gemeinde und lasse sie über sich beten und salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen und der Herr wird ihn aufrichten und so er hat Sünden getan, werden sie ihm vergeben sein.“ Dies ist wahrlich kein schweres Gebot, und dennoch lassen wir es uns lieber die größte Mühe und viel Geld kosten, ehe wir diese einfache, schlichte Anweisung befolgen. Ist sie etwa Etlichen unter uns, wie einstmals diejenige des Elisa, die er dem aussätzigen Naeman gab, zu einfach und leicht erschienen, um sie befolgen zu können? Wenn dem so ist, so lasst uns an die Worte der Diener des Naeman denken, welche zu ihm sprachen: „Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes hätte geheißen, solltest du es nicht tun? Wie viel mehr, so er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein.“ Ist es nicht Angesichts dieser klaren Verheißung im Jakobus sonderbar und traurig, dass wir so lange auf unsern Leidenslagern hinsiechen, und dennoch keinerlei Versuch machen, uns nach dieser verheißenen Heilung auszustrecken, und weshalb tun wir es nicht? Lasst uns einige der Schwierigkeiten betrachten, die so Viele unter uns von einem vollen Genuss unsrer Vorrechte ausschließen. Ein großes Hindernis, das uns gleich am Anfang begegnet, ist der traurige Unglaube der Welt, und was noch betrübter ist, vieler bekennenden Christen. Wenn die schwache Hoffnung eines Leidenden durch das gläubige Lesen der gnadenreichen Verheißungen der Bibel neu belebt worden ist, so wird diese Hoffnung oftmals wieder durch den tadelnden Ausspruch eines Bekannten erschüttert, welcher sagt: „O, auf diese Weise kannst du nicht geheilt werden. Die Zeit der Wunder ist längst vorüber.“ Unsern leicht betrogenen Herzen ist es dabei ziemlich gleichgültig, dass wir Nichts in der Bibel finden können, um diese Behauptung zu stützen. Wir denken, das müssen die Menschen richtig zu beurteilen wissen, und so glauben wir an das Wort derselben und heben Gottes Wort durch ihre Überlieferungen auf. (Mark. 7,13.)

In der Apostelgeschichte 2,39 steht geschrieben: „Euer und Eurer Kinder ist diese Verheißung und Aller, die ferne sind.“ Hier redet Petrus von der Gabe des Heiligen Geistes und Niemand, der die wunderbare Macht empfunden hat, welche als Antwort auf das Gebet des Glaubens der Seele und dem Leib Heilung zuströmen lässt, kann daran zweifeln, dass es die Macht des Heiligen Geistes ist, welche allen Zeiten und Geschlechtern verheißen ist. Viele trauen den Heilungen durch den Glauben nicht, weil, wie sie zuversichtlich behaupten, die Zeit der Wunder vorüber sei. Wir überlassen es ihnen, zu sagen, welchen Grund sie für solche Behauptung anführen können, zumal täglich so viele Wunder auf dem geistlichen wie auf dem physischen Gebiet durch die Macht des Heiligen Geistes geschehen; aber wir möchten ihnen die Frage vorlegen: wenn diese wunderbaren Heilungen nicht durch Gott gewirkt sind, durch welche andere Macht sind sie zu Stande gebracht? Einige mögen sie physischen Phänomenen, dem Einfluss eines Gemüts auf das andere, einer Mitwirkung des Glaubens mit den Fähigkeiten des Willens rc. zuschreiben, allein wenn wir gut verbürgte Fälle ihrem Urteil unterwerfen, in welchen Krebs, Schwindsucht und andere tödliche Krankheiten, in wunderbar kurzer Zeit als Antwort auf das Gebet des Glaubens geheilt wurden, wenn, wie Dr. Cullis in seiner Einleitung zu dem Buch „Dorothea Trudel“ erzählt, zerbrochene Glieder in Folge des Glaubens eines kleinen Kindes in weniger als 24 Stunden wieder zusammenwachsen, so können ihre Gründe auch für die Vorurteilvollsten nicht stichhaltig sein.

Sehen wir etwa, dass die geheilten Personen sich der Sünde und Eitelkeit ergeben, und ihre erneute Gesundheit und Kraft im Dienste des Satan gebrauchen? Ganz im Gegenteil; wir sehen, wie sie jede Seelen- und Leibeskraft im freudigen Liebesdienst für ihren Herrn und Meister opfern; wir sehen sie als ein Volk des Eigentums, das fleißig ist zu guten Werken, und voll Verlangen, den Fußstapfen ihres Heilands so treu als möglich nachzufolgen.

Dr. Ch. Cullis, durch dessen Glaubensgebet so viele Leidende geheilt worden sind, sagt: „Ich habe bei jeder Heilung durch das Gebet bemerkt, dass ein ebenso großer Segen der Seele, wie dem Leib zu Teil wird, das ist ohne Ausnahme der Fall gewesen.“ Und warum sollte es auch nicht sein? wenn uns die heilige Schrift sagt, dass, wenn der Kranke Sünden getan hat, dieselben ihm vergeben sein sollen. Wer es wagt, diejenigen, die im Namen Jesu Christi Wunder wirken, zu tadeln, der würde wohl tun, wenn er des Heilandes eigene Worte in Bezug auf diesen Gegenstand lesen wollte: „Johannes antwortete Ihm und sprach: Meister, wir sahen Einen, der trieb Teufel in Deinem Namen aus, welcher uns nicht nachfolgte, und wir verboten es ihm, darum, dass er uns nicht nachfolgte.“ Jesus aber sprach: „ihr sollt es ihm nicht verbieten. Denn es ist Niemand, der eine Tat tue in Meinem Namen und möge bald übel von mir reden. Wer nicht wider uns ist, der ist für uns.“ Mark. 9,38-40. „In Meinem Namen,“ sagt Christus und das ist der große Unterschied zwischen den Wundern, die durch die Macht des Heiligen Geistes gewirkt werden, und jenen falschen, die im Namen der Jungfrau, oder bei den Denkmälern anderer Heiligen stattfinden. Petrus, voll des Heiligen Geistes, sagte zu den Obersten des Volkes und Ältesten von Israel: So wir heute werden gerichtet über dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch welche er ist gesund geworden, so sei euch und allem Volk von Israel kund getan, dass in dem Namen Jesu Christi von Nazareth, welchen ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat, stehet dieser allhier vor euch gesund. Auch ist in keinem Andern Heil, ist auch kein andrer Name den Menschen gegeben, darinnen wir sollen selig werden.“ Apostelg. 4,9.10.12. Dass falsche Wunder nicht im Namen Christi gewirkt werden können, wurde durch die schreckliche Begebenheit bei den unbekehrten Juden bewiesen, die Apostelg. 19,13.15.16 erzählt wird.

Als Christus Seine letzten Aufträge Seinen Jüngern gab, da weist er unter andern Zeichen, welche denjenigen, die da glauben, folgen sollen, auch darauf hin: „Auf die Kranken werden sie die Hände legen und es wird besser mit ihnen werden;“ aber lasst uns wohl bemerken, dass alle diese wunderbaren Dinge im Namen Jesu getan werden sollten: „In Meinem Namen werden sie Teufel austreiben.“ Ach, lasst uns nicht die Macht des Namens unsres Erlösers verkennen, und wenn wir diesen gebenedeiten Heiland und Erbarmer anrufen, so lasst uns, wie der blinde Bartimäus fortfahren, bis unser Ruf Sein gnadenreiches Ohr erreicht. Dieser Blinde hörte die Fußstapfen der Menge, und er fragte, was es bedeute, und sie sagten ihm, dass Jesus von Nazareth vorüberginge, und als man ihn dann vom Kommen zum Heiland abhalten wollte, da war sein Glaube viel größer, als die Furcht vor denen, die ihn abhalten wollten, und er rief nun um so mehr: „Du Sohn Davids, erbarme dich meiner.“ Hätte er nur auf die tadelsüchtigen Stimmen derjenigen gehört, die ihm vorangingen, und hätte er nicht darauf bestanden, sich von den Menschen fort und Jesu selbst zuzuwenden, so hätte er einen unbeschreiblich großen Segen eingebüßt. Ging Jesus an diesem Blinden mit einem Wort des Vorwurfs vorüber und mit einem Befehl, geduldig sich seinem Leiden zu unterwerfen? O nein, denn war nicht dieser barmherzige Heiland willig, an Seinem eignen Leibe die Sünden und Leiden des blinden Mannes zu tragen und aller Derer, die im Glauben ihre Bürden auf das Kreuz legen wollen? Wir hören Seine Stimme in Liebe und Macht reden: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ Bedenkt einmal, was diese Worte bedeuten würden, wenn sie auch nur von einem irdischen Monarchen ausgingen; wie viel mehr bedeuten sie in dem Mund Dessen, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist! „Was willst du?“ Jeder von uns kann diese Frage von unserm HErrn hören, und alle Seine Verheißungen, die wir durch den Glauben uns aneignen, werden sich für uns verwirklichen. Des blinden Mannes Bitte war, dass er sein Augenlicht wieder erlangen möchte. Zunächst war er nur fähig, die Segnung zu begreifen, die sich auf seines Leibes Auge bezog, allein zugleich mit den Worten Jesu: „Sei sehend, dein Glaube hat dir geholfen“ empfing auch seine Seele neue Kräfte der Erleuchtung, und mit Freuden sah er das wahre Licht, welches gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt; wer Mir nachfolgt, wird nicht wandeln in Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Und alsobald ward er sehend und pries Gott. Und alles Volk, das Solches sah, lobte Gott. Luk. 18,35-43. Es wird von diesem Menschen, sowie von vielen Andern, die Christus geheilt hatte, berichtet, dass seine erste Tat, nachdem er gesund geworden, war, dass er Gott pries. Anbetung ist der wesentliche Ausfluss des Herzens, das seinen Erlöser erkennt, der selbst unsre Krankheiten auf sich nahm und unsre Schmerzen trug. Matth. 8,17.

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