Hebich, Samuel - 3 Vorträge - Dritte Abendpredigt.

Hebich, Samuel - 3 Vorträge - Dritte Abendpredigt.

Den 9. Jan. 1867. Text: Marc. 12,35.36. K. 13,1-23.

Lied Nr. 63b: Der HErr bricht ein um Mitternacht.

V. 36. „David spricht durch den heiligen Geist: Der HErr hat gesagt zu meinem HErrn: Setze dich zu meiner Rechten rc.“ Der HErr JEsus hat von der heiligen Schrift ganz anders gedacht, als die Leute in unserer Zeit tun.

Marc. 13,1-4. Es ist nichts Köstlicheres für einen Jünger, als einen Blick zu tun in die Zukunft des HErrn. Für den Jünger JEsu bringt sie lauter Freude, für den Gottlosen unaussprechlichen Schrecken. Der HErr JEsus stellt Sein Kommen sehr schrecklich dar. Lasst uns einen Eindruck davon bekommen! Wir können solche schreckliche Sachen gut hören, so lange sie noch nicht kommen. Lasst uns doch nicht schlafen und besoffen sein von dem Geist der Welt, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein! Wir sollen jetzt einsammeln auf die Zeit der Not. Es handelt sich hier nicht um's Wissen, sondern um's Tun.

V. 5. „Sehet zu, dass euch nicht Jemand verführe.“ Dieses schreckliche Wort ist nicht zu der ungläubigen Welt gesagt, sondern zu Seinen wahrhaftigen Jüngern, die schon Alles verlassen haben. Wenn du das Wort Gottes recht verstehen willst, so musst du erst sehen, an wen es gerichtet ist. Die Jünger erhielten hier die nötigen Verhaltungsregeln. Das erste ist, was du jeden Augenblick genau beobachten musst, dass du nicht abkommst von dem, was du hast. Das ist der große Punkt: JEsum musst du haben, Sein Zeugnis und dann heißts: „Israel hat dennoch Gott zum Trost, wer nur reines Herzens ist;“ - und wenn das Herz nicht mehr rein ist, dann muss ich es so schnell wie möglich reinigen lassen, sonst stinke ich in der Nase Gottes. Das in V. 5 ist das erste, was ein Jünger JEsu beobachten muss, denn es verführen uns die anständigen Leute, an denen wir hinaufsehen.

V. 6. „Es werden Viele kommen unter Meinem Namen und sagen: Ich bin Christus; und werden Viele verführen.“ Die Verführung fängt nicht gottlos an, sondern die Leute wollen es besser wissen, als Christus. (Es sind falsche Christus.)

V. 7. „Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so fürchtet euch nicht, denn es muss also geschehen.“ Dies ist die Politik. Ein Mensch, der sich mit Politik abgibt, hört auf ein Pietist zu sein. Das steht einem Pietisten nicht an, sich mit Politik einzulassen; aber das kommt daher, wenn man den HErrn JEsum nicht mehr hat, dann kommt man in allerlei Sachen hinein. Wir sollen rechte Kinder Gottes sein und Recht und Gerechtigkeit lieben. Darum betet für die Pietisten. Ein Kind Gottes darf immer getrost sein und sich nicht fürchten. Sowie du dich fürchtest, hast du das Wort der Prophezeiung nicht. Tue daher Buße! Es geschieht Alles unter Gott.

V. 8.9. „Es wird sich ein Volk über das andere empören und ein Königreich über das andere und werden geschehen Erdbeben und wird sein teure Zeit und Schrecken“ rc. Dies haben wir alles, man weiß gar nicht, woher es kommt; aber alles das sind Kleinigkeiten und der Not Anfang: es kommen noch viel schrecklichere Sachen. Ich soll mich vorbereiten für diese schrecklichen Sachen. Es geht oft wunderlich zu: Es kommt so ein armer Mensch, durch den der HErr uns diese schrecklichen Sachen sagen lässt zu einem Zeugnis über uns. Das Wort ist den Seelen verkündigt.

V. 10. „Das Evangelium muss zuvor verkündigt werden unter allen Völkern.“ Das heißt man Missionssache und das muss geschehen. Wer den HErrn JEsum nicht mehr lieb hat, der hat auch keine Freude an der Missionssache und das ist ein Zeugnis der letzten Zeit und der Verweltlichung auch unter den Frommen, dass die warme, zarte, innige Liebe zur Mission nicht mehr da ist, wie früher. Darum betet für die Brüder, denn es handelt sich darum, dass Seelen errettet werden.

V. 11. „Wenn sie euch nun führen und überantworten werden, so sorget nicht, was ihr reden sollt. Denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern der heilige Geist.“ Ein jedes von uns, das gläubig geworden ist, muss Rechenschaft von seinem Glauben geben; aber die Weisheit dazu kommt von Oben. Diese Verheißung hat ein jedes Kind Gottes, dass der Heilige Geist ihm durchhelfen werde.

V. 12. .“Es wird aber überantworten ein Bruder den andern zum Tode, und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider die Eltern, und werden sie helfen töten.“ Wir wissen nicht, was ein Tag bringen kann; aber da hinaus geht's, die Pietisten umzubringen. Wenn du ein Christ sein willst, so musst du unter den Namen der Pietisten und willst du das nicht sein, so bist beim Teufel und schämst dich an JEsus. Die Kinder Gottes kommen Alle zusammen in großer Eile, sowie die Verfolgungen kommen. Alle Steckenpferde, auf denen sie reiten, müssen wegfallen. Die Hauptsache ist: ich soll wahrhaftig JEsum lieb haben und einen heiligen Wandel führen außer dem Haus und in dem Haus, und wenn du das tust, hast du den heiligen Geist. - Die Feindschaft sitzt im Fleisch und das sind die leiblichen Verwandten. Es ist ein Mordgeist in einem Jeden, der nicht wiedergeboren ist. Der HErr JEsus wird in deinem Herzen totgeschlagen, sowie du's mit ihnen hältst. Wo Leben ist, da kommts heraus und du musst beweisen, dass du Leben hast und dass der HErr JEsus dich erkauft hat, sonst verlierst du Ihn. Darum halte fest an JEsus und gib nicht ein Haar nach, sonst verleugnest du den HErrn und der HErr wird dich auch verleugnen.

V. 13. „Und ihr werdet gehasst werden von Jedermann um Meines Namens willen.“ Es ist unmöglich, dass die Welt mich liebt - sie muss mich hassen. Es ist ein tiefer Hass da. Wenn die Welt dich liebt, so bist du gerade wie sie. Wehe mir, wenn die Welt mich liebt! Wenn du dem heiligen Geist gehorsam bist, da entsteht der Hass und dann trägst du das Alles still. „Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig.“ Ich muss beharren bis an's Ende - darin besteht die Seligkeit. Was heißt beharren? Das heißt: immer fort glauben.

V. 14. „Wenn ihr aber sehen werdet den Gräuel der Verwüstung, von dem der Prophet Daniel gesagt hat rc.“ Der Gräuel der Verwüstung ist noch nicht da; das ist der Antichrist, der wird sich in Jerusalem niederlassen.

V. 20. „Und so der HErr diese Tage nicht verkürzt hätte, würde kein Mensch selig; aber um der Auserwählten willen, die Er auserwählt hat, hat Er diese Tage verkürzet.“ Es ist Zeit und Stunde festgestellt, bis die Trübsalszeit anbricht und Gott der Vater hat sie bereits verkürzt. Es ist ein enger Weg und so eng müssen wir jetzt schon einen Weg haben: „Stilb!“ „Nein ab von der Welt!“

V. 21-23. „Wenn nun Jemand zu der Zeit wird zu euch sagen: Siehe, hier ist Christus, siehe, da ist Er; so glaubet nicht. Denn es werden sich erheben falsche Christi und falsche Propheten, die Zeichen und Wunder tun, dass sie auch die Auserwählten verführen, so es möglich wäre. Ihr aber sehet euch vor. Siehe, ich habe es euch Alles zuvor gesagt.“ Die Auserwählten halten sich an's Wort Gottes.

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