Lies die Bibel nicht, um klüger, sondern um besser zu werden. Wenn du dich an Versen stößt, die du nicht verstehen kannst oder die Fragen aufwerfen, die du nicht lösen kannst, dann beunruhige dich nicht, sondern lies weiter. Was wichtig ist, sagt die Bibel in einer sehr einfachen, jedermann verständlichen Sprache. Die stellen dagegen, deren Sinn schwierig herauszufinden ist, bleibt ohne praktischen Nutzen für den Gläubigen. Hüte dich, dich in sie zu verbohren.

Wenn dieses Buch nach außen hin auch ein Buch ist wie andere Bücher, so vergiß nicht, daß es sich in Wirklichkeit bei diesem Buch um etwas ganz anderes handelt. Es ist der Fernsprecher, den Gott benützt, um zu dem Menschen zu sprechen, dessen Herz aufrecht ist. Wenn du dich dieses göttlichen Fernsprecher bedienen willst, dann kämpfe gegen den Stolz, der dich von Gott trennt, und gegen die Bosheit, die dich von deinen Brüdern abwendet. Wenn du mich fragst: „Woran kann ich es erkennen, daß Gott sein Wort an mich richtet?“ antworte ich darauf: Jedesmal, wenn du beim Nachsinnen über die Bibel dich dazu getrieben fühlst, besser zu glauben und besser zu gehorchen, dann freue dich darüber: denn Gott ist hier gegenwärtig.

Hüte dich, nur mechanisch zu lesen, ohne dich ums Verstehen zu mühen. Gott will keine Papageien. Lege deinen ganzen Verstand ins Lesen. Lies sehr wenig auf einmal und wäge jedes Wort. Lies, indem du zu Gott redest. Lies langsam, damit Gott Zeit hat, dir zu antworten. Mache aus jedem gelesenen Wort eine Regel für deine Lebensführung.

Wenn du dich zusammen mit Brüdern zum Lesen des heiligen Buches sammeln kannst, dann tu das. Gott liebt es, zu uns durch andere und für andere zu reden. Gott wendet sich vom Stolzen, der sich abseits stellt und sagt: „Was brauche ich Menschen? Die Bibel genügt mir!“ Das Buch Gottes gehört nur Menschen, die sich freuen, Glieder der Familie Gottes zu sein.