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2. Timotheus, Kapitel 2

2. Timotheus, Kapitel 2

2:1 So sei nun stark, mein Sohn, durch die Gnade in Christo Jesu.
Christus beherbergt einen unendlichen Gnadenschatz, aber Er behält ihn nicht für sich allein. Gleichwie der Wasserbehälter sich in die Röhren ergießt, so schüttet Christus seinen Gnadenschatz aus in die Herzen der Seinen. „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ Es ist, als ob Er nur besitze, um uns beschenken zu können. Er steht da wie ein lebendiger Brunnen, der immer fließt, der aber sein Wasser nur ergießt, um die leeren Eimer zu füllen und die lechzenden Lippen zu letzen, die sich Ihm nahen. Er ist wie ein Baum, der köstliche Früchte trägt, nicht damit sie an den Zweigen hängen, sondern gepflückt werden sollen von denen, die ihrer bedürfen. Ob die Wirkung der Gnade bestehe in Vergebung oder Reinigung, in Bewahrung, Stärkung, Erleuchtung, Belebung oder Heiligung, so wird sie allezeit umsonst und ohne Geld von Ihm empfangen; auch ist keinerlei Gestalt noch Gehalt im Wirken der Gnade, die Er nicht stets reichlich seinem Volk hat zukommen lassen. Gleichwie des Leibes Blut, das aus dem Herzen quillt, allen Gliedern gleichmäßig zuströmt und zugehört, so sind die Ausflüsse der Gnade das Erbteil eines jeden Heiligen, der im Gefolge des Lammes ist; und darin besteht die liebliche Gemeinschaft zwischen Christo und seiner Gemeinde, dass sie beide derselben Gaben teilhaftig sind. Christus ist das Haupt, auf welches das Öl zuerst ausgegossen wird; aber dies Öl träufelt hinab bis auf den Saum des Gewandes, so dass auch der geringste Heilige mit derselben kostbaren Narde gesalbt wird, die auf das Haupt ausgegossen wurde. Das ist die wahrhafte Gemeinschaft, wo der Saft der Gnade vom Stamm in die Zweige steigt, und wo es sich auch von selbst versteht, dass hinwieder der Stamm von derselben Nahrung gekräftigt wird, die auch die Zweige am Leben erhält. So wie wir tagtäglich von Jesu Gnade empfangen, und mehr und mehr erkennen, dass sie uns von Ihm zuströmt, so sollen wir Ihn auch ansehen als den, der Gemeinschaft mit uns hat, und sollen uns des seligen Umgangs mit Ihm freuen. O, wir wollen doch Tag für Tag unsre Gnadenschätze gebrauchen und allezeit bei Ihm als unserem Bundesherrn Zuflucht suchen, und von Ihm empfangen die Gewähr aller unsrer Bedürfnisse mit solcher unbefangenen Freiheit, wie ein Mensch, der Geld aus seinem Beutel nimmt, wie ein Gärtner, der Feigen bricht von seinem Feigenbaum. (Charles Haddon Spurgeon)

2:2 Und was du von mir gehört hast durch viele Zeugen, das befiehl treuen Menschen, die da tüchtig sind, auch andere zu lehren.

2:3 Leide mit als ein guter Streiter Jesu Christi.

2:4 Kein Kriegsmann flicht sich in Händel der Nahrung, auf daß er gefalle dem, der ihn angenommen hat.

2:5 Und so jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht.

2:6 Es soll aber der Ackermann, der den Acker baut, die Früchte am ersten genießen. Merke, was ich sage!

2:7 Der HERR aber wird dir in allen Dingen Verstand geben.

2:8 Halt im Gedächtnis Jesum Christum, der auferstanden ist von den Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium,
Was man fest im Gedächtnis hat und behält, das ist einem jeden Augenblick gegenwärtig, bereit zum Gebrauch. Dabei braucht es keine auswendig gelernte Sache zu sein, sondern das Gedächtnis ist hier als die immer mit uns gehende Vorratskammer von Gedanken verstanden. Der Braut braucht man das nicht erst groß in die Seele zu binden: Vergiß deinen Bräutigam nicht! Wenn man es müßte, stünde es schlecht um ihre Liebe bestellt. Warum denn die Mahnung, Jesum Christum, der von den Toten auferstanden ist, immer in Gedanken behalten? Vielleicht liegt hier der Nachdruck auf dem Nachsatz: Daß er der Lebendige ist! Wenn man an einen Toten denkt, springt aus solchem Gedenken keine Kraft; höchstens treue Anhänglichkeit, ein längeres Durchwintern von Gefühlen. Aber der Lebendige! Das ist eine Kraftquelle. Bin ich in meinen Gedanken eine Stoßkraft, eine treibende, drängende Macht für mein Leben. Werde ich mit solchen Gedanken verzagt, gedrückt, untreu, jämmerlich am Boden liegen bleiben? Oder reißen sie mich empor? Spricht er dann nicht stets zu mir: Ich lebe, und du sollst auch leben mit mir und durch mich?
Seit du mich gelehrt hast, Herr Jesus, an dich als Lebendigen, Gegenwärtigen denken, wurde manches in meiner Gedankenwelt anders. Laß das noch stärker, lebendiger, wirksamer werden. Zeige mir, daß du an mich gedenkst. Sei du mit mir! Amen. (Samuel Keller)


Die Zeit ist wieder herbeigekommen, die dem Andenken an das bittere Leiden und Sterben unseres Herrn Jesu gewidmet ist, und all die unaussprechlichen Segnungen, die wir Ihm, dem unschuldigen Gotteslamm, zu danken haben, treten uns vor die Seele. Wer kann ihn hinaufgehen sehen nach Jerusalem, ohne im tiefsten Grunde des Herzens bewegt zu werden? Der Herr kennet die Leidenstaufe, die er dort empfangen soll. In immer deutlicheren Worten hatte er von seinem Ausgange zu den Jüngern geredet. „Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird Alles vollendet werden, das geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Er wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet werden, und sie werden ihn verdammen zum Tode und werden ihn überantworten den Heiden, und er wird verspottet, geschmähet und verspeiet werden, und sie werden ihn geißeln und kreuzigen und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.“ Jerusalem ist seines Erdenlaufes Ziel. Dort muß er sterben nach Gottes Rath. Dort war das Heiligthum, wo Gottes Name wohnte; dort war der Feuerheerd alles Hasses wider Gottes Boten und seiner Wahrheit Zeugen; dort war so vieler Propheten Blut geflossen; dort gingen die greulichsten Sünden im Schwange; dort saßen die Bauleute, die den Stein verwarfen, der zum Eckstein geworden ist; dort versammelte sich der hohe Rath über Gottes heiliges Kind, und beschloß, den wahren Messias und einzigen Arzt auszustoßen und an's Kreuz zu heften.
Mit stillen Thränen, mit Bangen und Zagen geht der Heiland den entscheidenden Tagen und Stunden entgegen, da er als Lamm Gottes die Sünde der Welt tragen, und uns erlösen sollte von allem Uebel in Zeit und Ewigkeit. Aber hinter den dunkeln Schatten, die in seine Seele fallen, strahlt das Licht der unendlichen Liebe des Vaters und die Siegesgewißheit, daß der Hingang zum Kreuz Heimgang ist zum Vater, daß aus seinem Tode, neues Leben erblüht für alle armen Sünder. Ungeschreckt von den Drohungen des blinden Hasses, unbeirrt von den Mahnungen kurzsichtiger Liebe (Matth. 16, 22) wandelt der Heilige Israels den Weg, den der Vater ihm vorgezeichnet. O wie herrlich leuchtet in Allem der Sohn Gottes uns vor! So würdevoll geht kaum die Sonne ihre Bahn durch finstere Wolken und trübe Nebel. Kein Uebel findet ihn rathlos, kein Schrecken verwirrt sein Gemüth. Ueberall trägt er heilige Ruhe, unerschütterlichen Frieden mit sich. Mit Wohlthun vergilt er den Haß der Feinde und Verleumder, duldet alle Pein, leert den Leidenskelch bis auf den letzten Tropfen, wird der Allverachtetste und Unwertheste, um uns vom Staube zu erheben, uns aus dem Elend herauszureißen und uns zu Ehren zu bringen. (Spieker, Christian Wilhelm)

2:9 für welches ich leide bis zu den Banden wie ein Übeltäter; aber Gottes Wort ist nicht gebunden.

2:10 Darum erdulde ich alles um der Auserwählten willen, auf daß auch sie die Seligkeit erlangen in Christo Jesu mit ewiger Herrlichkeit.

2:11 Das ist gewißlich wahr: Sterben wir mit, so werden wir mitleben;
Paulus bezeugt an vier Orten: „Das ist je gewisslich wahr.“ Die erste Stelle finden wir im 1. Brief an Timotheum 1, 15: „Das ist je gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort, dass Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen.“ Die folgende Stelle steht in 1. Timotheus 4, 8. 9: „Die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütze, und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens. Das ist je gewisslich wahr, und ein teuer wertes Wort.“ Die dritte Stelle, 2. Timotheum 2, 11, lautet: „Das ist je gewisslich wahr: Sterben wir, so werden wir mit leben;“ und die vierte Stelle treffen wir im Brief an Titum 3, 8: „Das ist je gewisslich wahr. Solches will ich, dass du fest lehrest, auf dass die, so an Gott gläubig sind geworden, in einem Stande guter Werke gefunden werden.“ Wir können einen innern Zusammenhang entdecken zwischen diesen vier so nachdrücklich bezeugten Wahrheiten. Die erste legt den Grund zu unsrer ewigen Erlösung in der freien Gnade Gottes, die uns geoffenbaret wird in der Sendung des großen Mittlers. Die folgende bezeugt den doppelten Segen, den wir durch diese Erlösung empfangen, die Segnungen, die uns vom Himmel zufließen, und jene, die uns aus dem lieblichen Leben entspringen, die Segnungen der Zeit und der Ewigkeit. Die dritte Stelle weist uns auf eine der Pflichten hin, zu welchen die Auserwählten berufen sind; wir werden verordnet um Christi willen zu leiden, mit der Verheißung: „Dulden wir, so werden wir mit herrschen.“ Die letzte Stelle hält uns die tätige Seite unsers Wandels im Christentum vor Augen, und fordert von uns, dass wir uns in einem Stande guter Werke erfinden lassen. So haben wir hier: die Wurzel der Erlösung in der freien Gnade; dann die Segnungen dieser Erlösung in diesem und in dem zukünftigen Leben; weiter haben wir hier die beiden großen Zweige des Leidens mit Christo und des Wandels mit Christo, beladen mit den Früchten des Geistes. Sammle diese wahrhaftigen Zeugnisse dir zu einem Schatze. Wir wollen sie uns zum Führer unsers Lebens, unsers Trostes, unsrer Aufmunterung erwählen. Der Heiden-Apostel bewies, dass diese Zeugnisse wahrhaftig seien, und sie sind noch immer wahrhaftig, auch nicht das kleinste Wörtlein wird auf die Erde fallen; sie sind teure, werte Worte, darum wollen wir sie jetzt annehmen und ihre Gewissheit und Unfehlbarkeit bewähren. (Charles Haddon Spurgeon)

2:12 dulden wir, so werden wir mitherrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen;
Paulus schrieb in diesem Kapitel an den Timotheus V. 3.: leide dich als ein guter Streiter Jesu Christi. Von sich selber aber sagt er V. 9.: ich leide mich über dem Evangelio bis an die Bande, und V. 10.: ich dulde Alles um der Auserwählten willen u.s.w. Hernach hielt er sich und dem Timotheus diese Wahrheit zum Trost vor: das ist je gewißlich wahr, dulden wir, so werden wir (königlich) mit herrschen. die Zeit, die man in der Welt zubringen muß, ist zum Dulden gegeben. Man sei gerechtfertigt, und durch Gnade zum Erben Gottes erklärt, und ein Tempel Gottes und ein Glied am Leib Christi: so ist man doch zum Dulden berufen. Paulus hält es den Korinthern zu ihrer Beschämung vor, daß sie schon ohne die Apostel herrschen, das ist oben schwimmen, Andere meistern, sich um nichts bekümmern, und alles Ungemach von sich wegstoßen wollen, setzt aber hinzu: wollte Gott, ihr herrschetet in der Wahrheit, und hättet schon wirklich alle Duldung rechtmäßig überstanden, damit auch wir mit euch herrschen möchten. Allein er legt ihnen hernach die großen und mannigfaltigen Leiden ausführlich und nachdrücklich vor die Augen, welche die Apostel noch dulden müssen. Auch die Salome dachte zu bald an das Herrschen, da sie den HErrn Jesum bat, von ihren Söhnen einen zu Seiner Rechten, und den andern zu Seiner Linken in Seinem Reich zu setzen: allein der weise Heiland wies sie und ihre Söhne auf Seinen Leidenskelch und auf Seine Schmerzenstaufe, und mahnte sie also an das Dulden, welches vor dem Herrschen hergehe. Paulus sagt nicht: indem wir dulden, so herrschen wir schon als Könige, sondern er stellt das Dulden als gegenwärtig, und das Herrschen als zukünftig vor. Das Dulden sollen wir jetzt durch die Kraft der Gnade Gottes ausüben, das Herrschen aber hoffen, und dieses wird auch von denjenigen ausgeübt werden, die gewürdigt werden, Bürger im neuen Jerusalem zu sein; denn von diesen wird Offenb. Joh. 22,3.5. gesagt, daß sie Gott und dem Lamm als Seine Knechte dienen, aber auch königlich regieren werden von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wer duldet, ergibt sich zum Tragen, Nachgeben, Schweigen, Zurückstehen, und wird von der Welt, die sich, so lange Gott es ihr zuläßt, durch List und Gewalt zu helfen weiß, und dabei Ungerechtigkeit ausübt, für einen Thoren gehalten: aber eben diese duldenden Christen werden als Könige im neuen Jerusalem auftreten, indem die Welt als das Auskehricht draußen im Feuersee liegen wird. Ueberhaupt wird die Verfassung in der zukünftigen Welt ganz anders sein, als die Verfassung in der gegenwärtigen. Wer sich selbst erhöhet hatte, wird erniedrigt sein, und wer sich selbst erniedrigt hatte, wird erhöhet sein. Darnach wollen wir uns richten, im Dulden nicht müde werden, und die Vorzüge des Christenthums oder den Adel der Kindschaft Gottes jetzt nicht nach einem fleischlichen Sinn gebrauchen, oder in die Verfassung dieser Welt einzuführen begehren, wie schon Viele zu ihrem Schaden versucht haben. Ein Jeglicher sei gesinnet, wie Jesus Christus auch war. Lasset uns aber herzhaft glauben, was gewißlich wahr ist, daß nämlich diejenigen, die hier dulden, mit Christo herrschen werden. Das Dulden will uns oft zu schwer werden, und zu lange währen; darum ist bei der Geduld auch Langmüthigkeit nöthig.(Magnus Friedrich Roos)


Paulus schrieb hier eben dieses, was der HErr Jesus Matth. 10,33. gesagt hatte: wer Mich verleugnet vor den Menschen, den will Ich auch verleugnen vor Meinem himmlischen Vater. Christus warnte vor diesen Worten vor der Furcht, und sagte, man solle sich nicht vor Menschen fürchten, die den Hausvater Beelzebub geheißen haben, und vielmehr seine Hausgenossen so heißen werden: ja man solle ich nicht vor Leuten fürchten, die den Leib tödten. Auf gleiche Weise redete Paulus, ehe er von der Verleugnung Christi redete, von Sterben und Dulden, V. 11.12. Hieraus wird klar, daß eigentlich die Furcht zur Verleugnung Christi treibe. Die Menschen können sich fürchterlich machen. Sie können spotten, schelten und schmähen, sie können mit dem Tod drohen, und, wenn es Gott zuläßt, wirklich tödten. Wer nun dieses Alles nicht dulden, wer nicht um Christi willen auch sterben will, verleugnet Christum, um dem Zorn der Welt zu entgehen. So verleugnete Petrus Christum in des Hohepriesters Palast, und sagte: er kenne ihn nicht, weil er fürchtete, er möchte sein Leben bei dem Bekenntniß Jesu einbüßen. Unter den Christen gibt es eine falsche scheinbare Kirche, welche Babel, oder die große Hure genannt, und von welcher Offenb. Joh. 17,6. gesagt wird, daß sie von dem Blut der Heiligen trunken worden sei. Auch gibt es ein Thier, da ist eine grimmige und fürchterliche Macht, welche mit den Heiligen schon einen öffentlichen Krieg geführt und sie überwunden hat. Wer das Bild dieses Thiers dereinst nicht wird anbeten wollen, soll getödtet werden, und wer sein Malzeichen nicht an sich nimmt, nicht kaufen und verkaufen dürfen. Offenb. Joh. 13,7.15.17. Bei diesen wichtigen Fällen sind wahre Christen auf die Probe gesetzt worden, und werden noch auf die Probe gesetzt werden, ob sie Christum vor den Menschen bekennen oder verleugnen wollen, und nach ihrer Treue oder Untreue, welche sie hiebei beweisen, richtet sich ihr Schicksal in der Ewigkeit. Doch da diese namhaften Gelegenheiten nicht allenthalben und allezeit vorkommen, so bedenke man, daß die Welt oft nicht verlangt, daß man Christum lästere, oder von seiner Religion abfalle, nur soll man keiner von den Frommen oder Heiligen sein, welche die Welt, wie Noah (Hebr. 11,7.), verdammen, und Heuchler, Pietisten, Mucker, Sonderlinge genannt werden. Wer zu tief in die Buße hinein gerathen, wer’s mit den Geboten Gottes genau nehmen will, wird von Welt-Freunden, oder vom Teufel selbst durch seine Eingebungen gewarnt. Man hält auf solche Leute nichts, sie werden zurückgesetzt, und machen ihr Glück nirgends. Große Männer lassen sie ihre Ungnade fühlen. Man spottet ihrer in’s Angesicht oder hinterwärts. Durch solche Vorstellungen wird oft ein schwacher Mensch in eine Furcht gesetzt, welche ihn bewegt, dem Heiligen Geist, der ihn fromm machen will, zu widerstreben, und mit Worten und Werken zu zeigen, daß er nicht zu jener verhaßten Partei gehöre. Man behilft sich eine Zeit lang mit den Gedanken, daß man Christum vor Seinem himmlischen Vater bekennen, folglich heimlich beten, lesen, fromm sein wolle. Christus aber fordert, man solle Ihn vor den Menschen bekennen. Wird am Tag des Gerichts die Welt ihren furchtsamen Anbetern helfen können? Werden alsdann die Vortheile, die man durch die mit der Verleugnung Christi erkaufte Gunst der Welt erlangt hatte, noch trösten können?(Magnus Friedrich Roos)


Wir dürfen uns nicht einbilden, als ob wir um Christi willen und mit Christo leiden, wenn wir nicht in Christo sind. Lieber Freund, vertraust du ganz allein auf Jesum? Wenn nicht, so leidest du nicht „mit Christo,“ worüber du auf dieser Erde auch magst zu trauern haben; und darum hast du auch keine Hoffnung, im Himmel mit Christo zu herrschen. Auch dürfen wir nicht den Schluss ziehen, dass alle Leiden eines Christen Leiden seien um Christi willen, denn es gehört wesentlich dazu, dass wir von Gott zu solchen Leiden berufen sind. Wenn wir unklug und unvorsichtig sind und in Verlegenheiten kommen, zu welchen uns weder die Vorsehung, noch die Gnade berufen hat, so tun wir eher Sünde, als dass wir mit Christo Gemeinschaft der Leiden haben. Wenn wir uns von unsern Leidenschaften hinreißen lassen, und unser Eigenwille herrscht, statt des Ansehens des göttlichen Worts, so führen wir des Herrn Kriege mit den Waffen des Teufels, und wenn wir uns dabei in die Finger schneiden, so darf‘s uns nicht wundern. Auch in Trübsalen, die um unsrer Sünden willen über uns kommen, dürfen wir uns nicht einbilden, dass wir um Christi willen leiden. Als Mirjam über Mose murrte, und der Aussatz an sie fuhr, da litt sie nicht um Gottes willen. Noch mehr, ein Leiden, das Gott wohlgefällig ist, muss zur Ehre Gottes dienen. Wenn ich durch mein Leiden mir einen Namen oder Beifall erwerbe, so habe ich keinen andern Lohn zu gewärtigen, als den der Pharisäer. Es ist auch erforderlich, dass die Liebe zu Jesu und die Liebe zu seinen Auserwählten stets die Hauptquelle aller unsrer Geduld sind. Wir müssen den Geist Gottes offenbaren durch Sanftmut, Freundlichkeit und Vergebung. Wir wollen ernstlich fragen, ob wir wahrhaft mit Christo leiden. Und wenn wir also leiden, was ist dann unsre „Trübsal, die zeitlich und leicht ist,“ im Vergleich damit, dass wir mit Ihm herrschen sollen? O, es ist so selig, mit Christo im Feuerofen zu sein, und eine so große Ehre, neben Ihm am Pranger zu stehen, dass auch ohne allen künftigen Lohn wir uns in solcher Ehre glücklich schätzen müssten; wollten wir da nicht unser Kreuz auf uns nehmen und unsern Weg gehen mit Freuden? (Charles Haddon Spurgeon)

2:13 glauben wir nicht, so bleibt er treu; er kann sich selbst nicht verleugnen.
Ein wunderbares Wort; beschämend und Glauben weckend zugleich. Ein reicher, edler Mann hat eine Geldsumme an einer Bank deponiert mit der Bestimmung:„Wenn Pastor Keller im Vertrauen auf meine mündliche Zusage kommt, um von diesem Guthaben einen Betrag abzuheben, soll er ihm ausbezahlt werden.“ Glaube ich nun heute und morgen seiner Zusage nicht, zieht er seine Wohltat nicht zurück: er kann von seinem edlen Unternehmen nicht zurücktreten. Es bleibt dabei, und wenn Jahre vergehen, daß seine Zusage gehalten wird. Er bleibt sich treu! - So handelt Gott mit uns seit unserer Taufe. Da wurde uns seine Gnade und der Segen seiner Gemeinschaft mitgeteilt als eine Zusage. Wie lange Zeit verging, bis wir uns getrauten, in der himmlischen Bank ein Stückchen Vergebung, Friede und Freude in bar zu erheben! Wie viel mag noch vorhanden sein! Warum soll ich nicht heute abend noch vor dem Schlafengehen mich melden und bitten: ,,Hundert Mark Gnade in Gold und hundert Mark Kraft in Kleingeld!„ Die himmlischen Bankbeamten freuen sich, wenn sie was ausbezahlen können!
Herr, vergib mir all die Tage, wo ich, ohne dir etwas zuzutrauen, mich mit meiner eigenen Armut behelfen wollte. Heute will ich's wagen, all meine Sorgen wie leere Geldbeutel dir zu bringen. Fülle sie mir mit deiner Gnade, daß ich errettet gar fröhlich rühmen könnte. Amen. (Samuel Keller)

2:14 Solches erinnere sie und bezeuge vor dem HERRN, daß sie nicht um Worte zanken, welches nichts nütze ist denn zu verkehren, die da zuhören.

2:15 Befleißige dich, Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit.

2:16 Des ungeistlichen, losen Geschwätzes entschlage dich; denn es hilft viel zum ungöttlichen Wesen,

2:17 und ihr Wort frißt um sich wie der Krebs; unter welchen ist Hymenäus und Philetus,

2:18 welche von der Wahrheit irregegangen sind und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und haben etlicher Glauben verkehrt.

2:19 Aber der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der HERR kennt die seinen; und: Es trete ab von Ungerechtigkeit, wer den Namen Christi nennt.
Der Grund, darauf unser Glaube ruht, ist der: „Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit Ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu.“ Die große Tatsache, auf welche der echte Glaube sich stützt, ist die: „Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns,“ und: „Christus hat einmal für unsre Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, auf dass Er uns Gott opferte;“ „Welcher unsre Sünden selbst geopfert hat auf dem Holz;“ „Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilet.“ Mit einem Wort, der große Grundpfeiler der Hoffnung des Christen ist das stellvertretende Leben und Leiden Christi. Das Opfer Christi für die schuldbeladenen Sünder, in welchem Er für uns zur Sünde gemacht ist, auf dass wir würden die Gerechtigkeit Gottes in Ihm; dass Christus ein wahres und reines, versöhnendes und stellvertretendes Opfer dargebracht hat, dass die Seinen das Siegel empfangen haben durch ihr Vertrauen auf Jesum: das ist die Grund- und Haupttatsache des Evangeliums. Wenn dieser Grund aufgehoben würde, was könnten wir machen: Aber er steht fest wie der Thron Gottes. Wir kennen ihn; wir bauen auf ihn; wir freuen uns über ihn; und es ist unsre Wonne, daran festzuhalten, darüber nachzudenken, ihn zu verkündigen; während wir wünschen, aus Dankbarkeit für ihn in Tätigkeit und Bewegung zu bleiben in allen unsern Lebensverhältnissen und unter allen Umständen unsrer irdischen Wallfahrt. Aufs neue wird in unsern Tagen die Lehre von dem Sühnopfer Christi unmittelbar angegriffen. Die Menschen wollen sich keine Stellvertretung gefallen lassen. Sie knirschen mit den Zähnen bei dem Gedanken an das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt. Wir aber, die wir aus seliger Erfahrung den köstlichen Wert dieser Wahrheit erkennen, wollen dieselbe unaufhörlich und mutig verkündigen. Wir wollen sie weder abschwächen, noch verändern, noch ihr in irgendeiner Art und Weise Gewalt antun. Nur Christus allein, ein vollkommener Stellvertreter, der die Schuld der Menschen trägt und anstatt der Menschen leidet, ist unsre Losung. Das können und dürfen und wollen wir nicht fahren lassen, denn trotz alles frechen Widerspruchs fühlen wir, dass dennoch „der feste Grund Gottes bestehet.“ (Charles Haddon Spurgeon)


Paulus hatte den Timotheus V. 16. ermahnt, sich des ungeistlichen losen Geschwätzes, welches damals wie ein Krebs um sich fraß, zu entschlagen, weil es viel zum ungöttlichen Wesen helfe. Anstatt dieses Geschwätz zu widerlegen, sagte er hernach: der feste Grund Gottes bestehet und hat dieses Siegel: der HErr kennet die Seinen, und: es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Namen Christi nennet. Er gab durch eine verblümte Rede zu verstehen, Gott habe einen festen Grund gelegt, worauf die ganze Kirche als Sein Haus gebaut sei. Auf diesen Grund aber seien diese zwei Sprüche als ein Siegel gleichsam aufgedrückt oder geschrieben: der HErr kennet die Seinen, und: es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Namen Christi nennet. Der erste Spruch ist die Summe aller Trostsprüche, die in der heiligen Schrift stehen, der andere aber die Summe aller Gebote Gottes, die in der Bibel enthalten sind. Der HErr kennet die Seinen mit Gnade und Barmherzigkeit. Seine Augen sehen mit Wohlgefallen auf sie. ER liebet sie mit einer vorzüglichen Liebe. Er höret ihr Gebet und weiß ihr Anliegen. Er hat ihren Namen im Buch des Lebens geschrieben. Dieses Alles hat seinen Grund in dem vergossenen Blut Jesu Christi, durch welches sie erkauft und Sein Eigenthum worden sind. Es trete aber ab von der Ungerechtigkeit, wer den Namen Christi nennet, folglich zu sagen sich erkühnt: ich bin ein Christ. Das Bekenntniß des Namens Christi schickt sich nicht zur Ungerechtigkeit, denn von Christo wird Hebr. 1,9. gesagt: Du hast geliebet die Gerechtigkeit und gehasset die Ungerechtigkeit; darum hat dich, o Gott, Dein Gott gesalbet mit dem Oel der Freuden über deine Genossen. Wer also Seinen Namen nennen, wer sich zu Ihm bekennen, wer zu Seinem Christenvolk gehören will, und wer als ein Christ auch mit dem Oel der Freuden gesalbt sein will, muß von der Ungerechtigkeit abtreten, die Christus hasset, und mit welcher sich das heilige Freudenöl nicht vermengen kann.
Ist nun in diesen zwei Sprüchen die Summe aller tröstlichen Zusagen und aller Gebote Gottes enthalten, und sind sie wie ein Siegel auf den festen Grund gleichsam aufgedrückt, auf den das Haus Gottes erbauet wird, so ist ein jedes Geschwätz ein grundstürzender oder tödtender Irrthum, wodurch die Liebe des HErrn gegen die Seinen geläugnet oder verdeckt, und die Menschen zum Beharren in der Ungerechtigkeit verleitet werden. Ein solches Geschwätz ist ja wohl ein ungeistliches und loses Geschwätz, das wie ein Krebs oder Brand tödtet. Lasset uns also jene zwei Sprüche festhalten. Lasset uns die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntniß übertrifft. Lasset usn Seinen Fußstapfen nachfolgen, Seine Gebote halten, und der Heiligung nachjagen; denn Er ist heilig und die Heiligungsquelle. Selig sind, die Er als die Seinigen kennt. Selig sind, die Seine Gebote halten, auf daß ihre Macht sei an dem Holz des Lebens, und zu den Thoren einzugehen in die Stadt des lebendigen Gottes. (Magnus Friedrich Roos)

2:20 In einem großen Hause aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und etliche zu Ehren, etliche aber zu Unehren.

2:21 So nun jemand sich reinigt von solchen Leuten, der wird ein geheiligtes Gefäß sein zu Ehren, dem Hausherrn bräuchlich und zu allem guten Werk bereitet.

2:22 Fliehe die Lüste der Jugend; jage aber nach der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit allen, die den HERRN anrufen von reinem Herzen.

2:23 Aber der törichten und unnützen Fragen entschlage dich; denn du weißt, daß sie nur Zank gebären.
Vermeide öftere Streitigkeiten über untergeordnetere Wahrheiten, vermeide eine bloße Verstandesreligion. Diejenigen wissen gewöhnlich höchst wenig von einem himmlischen Leben, welche gerne über die Nebengegenstände der Religion streiten. Wessen Religion ganz in seinem Verstand liegt, wird am häufigsten und eifrigsten von seinen Ansichten sprechen; der aber, dessen Religion in der Erkenntnis und Liebe Gottes und Christi beruht, wird am liebsten von der seligen Zeit reden, wo er jener völlig teilhaftig werden wird. Das ist ein seltener und köstlicher Christ, welcher allbekannte Wahrheiten fruchtbar zu machen weiß. Trachtest Du daher nach einem himmlischen Leben, so lass Dir raten, nicht zu viel von Deinen Gedanken, Deiner Zeit, Deinem Eifer auf Streitigkeiten zu verwenden, welche Deine Seele weniger nahe angehen; sondern wenn Heuchler Hülsen und Trebern essen, so labe Dich an himmlischen Freuden.
Wohl wünsche ich, dass du fähig bist, jede Gotteswahrheit zu verteidigen und dass Du zu diesem Ende liest und forschst, aber die Hauptwahrheiten sind es, welche Du hauptsächlich erwägen musst, und von der Ewigkeit dürfen sich Deine Gedanken nicht entfernen. Diejenigen Punkte, über die man am wenigsten streitet, sind gewöhnlich die wichtigsten und von nützlichstem Gebrauch für Deine Seele. Darum studiere genau die Gebote der heiligen Schrift, wie diese: „den Schwachen im Glauben nehmt auf und verwirrt die Gewissen nicht.“ (Röm 14, 1.) „Der törichten und unnützen Fragen entschlage Dich; denn Du weißt, dass sie nur Zank gebären. Ein Knecht aber des Herrn soll nicht zänkisch sein.“ (2Tim 2, 23. 24.) „Der törichten Fragen der Geschlechtsregister, des Zanks und Streites über dem Gesetz entschlage Dich; denn sie sind unnütze und eitel.“ (Tit 3, 9.) „So jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unseres Herrn Jesu Christi, und bei der Lehre von der Gottseligkeit, der ist verfinstert, und weiß nichts, sondern ist süchtig in Fragen und Wortkriegen, aus welchen entspringt Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn, Schulgezänk solcher Menschen, die zerrüttete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die da meinen, Gottseligkeit sei ein Gewerbe. Halte Dich fern von solchen.“ (1Tim 6, 3-5.) (Richard Baxter)

2:24 Ein Knecht aber des HERRN soll nicht zänkisch sein, sondern freundlich gegen jedermann, lehrhaft, der die Bösen tragen kann

2:25 und mit Sanftmut strafe die Widerspenstigen, ob ihnen Gott dermaleinst Buße gebe, die Wahrheit zu erkennen,

2:26 und sie wieder nüchtern würden aus des Teufels Strick, von dem sie gefangen sind zu seinem Willen.
Paulus ermuthigt den Timotheus in diesen Worten zur Standhaftigkeit und Treue im Kämpfen und Leiden, und zeigt ihm, wie er den Irrlehrern ohne Streitereien ein weises, festes und doch sanftmüthiges Benehmen entgegen stellen sollte. Ein rechtes Schreckenswort für alle laue Christen ist das Wort: „So jemand auch kämpfet, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht.“ Die Krone wird ihnen abgesprochen. Für das Garnichtkämpfen wider ihre Sünden und Begierden werden sie gestraft, für das Nichtrechtkämpfen werden sie nicht belohnt werden. Es giebt gewisse Regeln, nach denen der rechte Kampf einzurichten ist. Jemand stellte sie folgender Art zusammen: 1) Du mußt nicht etwa nur wider die unangenehmen, sondern auch, und zwar am meisten, wider die angenehmen Sünden, wider die, bei welchen mehr Neigung, mehr Widerstand wider sich selbst ist, kämpfen. 2) Deine Absicht bei deinen Kämpfen muß wohl geläutert sein; allerdings um der Krone, der ewigen Seligkeit willen, aber nur aus Gehorsam gegen Jesum, auch ohne sichtbaren Vortheil, denn dieser Gehorsam selbst ist schon Vortheil. 3) Die Waffen Deines Kampfs müssen keine andern sein, als die der Heiland vorgeschrieben und gebilligt hat; du mußt überwinden blos durch des Lammes Blut, weil du Vergebung und Gnade hast; was du dem Feinde vorhältst, muß Jesus und seine Marter sein. Damit verbinde das Gebet, die Demuth, das Vertrauen auf Gottes Beistand und enthalte dich all’ der Dinge, die den Kampf hindern. 4) Der Kampf muß ehrlich und anhaltend geführt werden, bis Sieg da ist, und die Schwachheiten beim Kampfe mußt du gleich zum Versöhnen dem Heilande hinbringen. Es heiße: es ist entschieden, daß ich nicht ablasse, wenn es auch Jahre lang dauern sollte, bis ich durch Jesu Kraft ein Herr über die Sünde geworden bin. Wenn du dich nicht anders als durch die Flucht retten kannst, so fliehe vor der Sünde, daß du sie und ihre Gelegenheiten nicht an dich kommen lässest. Ermüde nicht, und bleibe nicht müde! Geschwinde zu Jesu, wenn der Lauf langsam wird; noch geschwinder zu Ihm, wenn du übereilt und gefallen bist. Er muß, Er kann vergeben.
Wie hast du dich, meine Seele, bisher nach diesen Regeln verhalten? Wie hast Du gegen deine Leidenschaften angekämpft, besonders in den Jahren, da sie am heftigsten waren und es was zu streiten und zu unterdrücken gab? Geschah es, um rein zu werden? Geschah es mehr durch Gnade als durch Natur und bloße vernünftige Ueberlegung? Bist du noch im Kampf? Willst du lieber sterben, als nicht kämpfen? Bedenke nur: nicht gekrönt werden! – O mein Heiland, zeige mir diese Krone in allem ihren Glanz. Du Anfänger und Vollender des Glaubens, führe mich selbst auf den Kampfplatz und lehre mich streiten und siegen. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)


Wenn nun gleich kein Spruch wäre, denn der einige St. Paulus 2. Tim. 2,26.: Sie sind des Teufels Gefangenen nach seinem Willen: so hätten wir eben damit Schrift und Grund genug. Denn, dem Teufel gefangen sein, ist wahrlich keine Freiheit, und sonderlich, weil sie also gefangen sind, daß sie nach seinem Willen leben müssen. Da muß der liebe freie Wille gewißlich des Teufels sein, denn nach demselbigen müssen sie leben als seine Gefangene. Das ist klärlich hier St. Pauli Lehre. Und Christus selber stimmet auch mit zu, Luc. 11,21. 22., da er sagt: Wenn der Starke seinen Hof bewahret, so bleibet das Seine mit Frieden; kommt aber ein Stärkerer über ihn, und überwindet ihn, so nimmt er ihm seinen Harnisch, darauf er sich verließ, und theilet seinen Raub aus. Hier zeuget ja Christus selber, daß der Teufel die Seinen mit Friede besitze, wo nicht der Stärkere über ihn kommt. (Martin Luther)

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