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Johannes, Kapitel 10

Johannes, Kapitel 10

10:1 Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer nicht zur Tür eingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Mörder.

10:2 Der aber zur Tür hineingeht, der ist ein Hirte der Schafe.

10:3 Dem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie aus.1)

10:4 Und wenn er seine Schafe hat ausgelassen, geht er vor ihnen hin, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.

10:5 Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen von ihm; denn sie kennen der Fremden Stimme nicht.

10:6 Diesen Spruch sagte Jesus zu ihnen; sie verstanden aber nicht, was es war, das er zu ihnen sagte.2)

10:7 Da sprach Jesus wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.
Das Wort „Tür“ allein würde die Vorstellung in uns erwecken, daß sich etwas vor uns öffnet, ein Eingang, eine Aussicht. Türen allein gibt es nicht; es müssen Zimmer, Räume dahinter sein. Aber wenn Jesus sich selbst die Tür nennt, wird noch eine andere Vorstellung damit verknüpft: Die Möglichkeit des Eingehens ist an seine Person geknüpft; die Aussicht der Zukunft hängt von ihm ab. Immer wieder dreht sich das Seeleninteresse, das Gottes Wort geweckt hat, um die innigste, intimste, innerlichste Stellung, die wir zu seiner Person einnehmen. Von hier aus öffnen sich die Türen des Verständnisses, der Offenbarung, der Gebetserhörung, des Liebesumgangs und einst der Ewigkeit. Die Eingangstür zu des Vaters Haus, in dem viele Wohnungen sind, die jeder passieren muß, ist keine Sache, keine Zeremonie, keine Lehre, sondern eine Person! Was für ein Aufgeben unserer Selbständigkeit, unseres Eigendünkels, unserer Selbstsucht muß wohl vor sich gehen, bis wir unpersönlich genug geworden sind, durch diese Tür einzugehen. Jesus wird uns von Tag zu Tag mehr das, was er uns beim wirklichen Anfang unseres Erlebens mit ihm schon sein mußte: die Tür, der Eingang, der Anbruch der Ewigkeit.
Wir danken dir, Vater, daß du deinem Hause solch eine Tür gabst und daß du uns gezogen hast zu Jesus. Laß uns in die Offenbarung seines Wesens immer besser eindringen, damit wir weiter dringen ins Licht. Amen. (Samuel Keller)

10:8 Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Mörder; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht.

10:9 Ich bin die Tür; so jemand durch mich eingeht, der wird selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden.3); 4)
Jesus, der große Ich bin, der Ich bin, ist der Eingang zur wahren Gemeinde und der Weg, der zu Gott selber führt. Er schenkt dem Menschen, der durch Ihn zu Gott kommt, ein vierfaches Vorrecht.
1. Er wird selig werden. Der flüchtige Totschläger ging ein durch das Tor der Freistadt, so war er errettet. Noah ging ein zur Tür der Arche und war geborgen. Niemand kann verloren werden, der Jesus zur Glaubenstür seiner Seele erwählt. Der Eingang zum Frieden durch Jesus ist das Unterpfand für den Eingang zum Himmel durch dieselbe Tür. Jesus ist die einzige Tür; und selig ist, wer all seine Hoffnung auf den gekreuzigten Erlöser setzt.
2. Er wird eingehen. Er empfängt das selige Vorrecht, einzutreten in die göttliche Familie, so dass er teil hat am Brot der Kinder des Hauses und alle ihre Ehren und Freuden darf mitgenießen. Er wird wohnen in den trautesten Gemächern, eingehen in den Festsaal der Liebe, sich ergötzen an den Schätzen des Bundes und schöpfen aus den Vorratskammern der Verheißungen. Er wird eingehen zum König der Könige in Kraft des Heiligen Geistes, und das Geheimnis des Herrn wird bei ihm sein.
3. Er wird ausgehen. Dieser Segen bleibt oft unbeachtet. Wir gehen aus in die Welt, zu wirken und zu leiden; aber welch eine Gnade, dass wir das tun dürfen im Namen und in der Kraft Jesu! Wir sind berufen, für die Wahrheit zu zeugen, die Betrübten zu trösten, die Sichern zu warnen, Seelen zu gewinnen und Gott zu verherrlichen, und gleichwie der Engel zu Gideon sprach: „Gehe hin in dieser deiner Kraft,“ so will der Herr auch, dass wir ausgehen als seine Boten in seinem Namen und seiner Kraft.
4. Er wird Weide finden. Wer Jesus kennt, wird nie Mangel leiden. Sein Eingang und sein Ausgang wird ihm gleich gesegnet sein; in der Gemeinschaft mit Gott wird er zunehmen, und gleichwie er andre fruchtbar macht, wird er fruchtbar werden. Hat er Jesus zu seinem Ein und Alles gemacht, so wird ihm in Jesus alles zufallen. Seine Seele wird sein wie ein gewässerter Garten, wie ein Wasserquell. (Charles Haddon Spurgeon)

10:10 Ein Dieb kommt nur, daß er stehle, würge und umbringe.

10:11 Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.
Wenn dir Jesus geoffenbart ist und du erkannt hast, dass du außer Ihm nichts, aber in Ihm alles besitzest, wenn du Ihn nun tatsächlich als deinen Heiland erfasst hast, so kannst du in Ihm und mit Ihm den Willen Gottes tun. Es stehen dir Gnaden und Kräfte zur Verfügung, durch die du Jesus verherrlichen kannst, und je mehr du den Herrn in dir mächtig sein lassest, desto mehr Gnaden und Kräfte stehen dir für den Dienst Gottes zu Gebote. Insoweit nun Jesus mächtig ist in dir, kann Er sich auch durch dich mächtig erweisen. Wer die Erlösung in Christo erfahren hat, der weihe seine ganze Person und alles, was ihm Gott anvertraut hat, dem Herrn; er stelle sich und alles Ihm zur Verfügung, und er wird erfahren, dass sich Jesus ihm jetzt noch mehr kundtut und ihm zur Arbeit an den Seelen Gnade und Kräfte mitteilt, die ihn dem Satan und der Welt gegenüber mächtig machen. Es ist der Wille unseres Herrn, dass sich Seine Gottesmacht durch die Geheiligten in der Welt entfalte. Durch Seine Gläubigen will Jesus wirken, und durch sie will Er an vielen Seine Gnade groß machen. Je völliger ein Begnadigter seine ganze Hoffnung auf Jesum setzt, desto ungehinderter kann der dreieinige Gott ihn erfüllen und Seine Sättigung sein. O komm zu Jesu Gnadenfülle! Nimm und danke! Dann bleibe mit dieser Fülle auf immer verbunden, so erfülle sie dich beständig, und deine Klagen lösen sich in Lob- und Dankgesänge auf. Der Herr gibt einen Gotteslohn allen, die in Kraft Seiner Gnade ihm gedient haben. (Markus Hauser)

10:12 Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für seine Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf erhascht und zerstreut die Schafe.
Während der, der im Taglohn eine Herde hütet, vor dem Wolf flieht, flieht der Hirte nicht, sondern er kämpft. Damit sagt mir Jesus, warum ihn jenes weichliche Ideal von Sanftmut und Friedfertigkeit nicht gelockt hat, das wir so oft mit seinem Namen schmücken. Wie oft haben wir unsere Maler aus Jesus eine kraftlose Figur gemacht, die nur empfinden, leiden und seufzen kann, ganz und gar ein Mietling, der, wenn der Wolf in der Nähe ist, fortspringen muss, weil ihn der Wolf fräße. In Wahrheit ging Jesus, ohne zu schwanken, dem Wolf entgegen und hat ihn dadurch erlegt, dass er sein leben für seine Schafe ließ. Das sieghafte Wort, mit dem er hier erläutert hat, warum er das Kreuz erfasst, steht völlig im Einklang mit den zahlreichen Worten, mit denen jesus das Schwert des Geistes gewaltig handhabt, herrlich in seinem richtenden Zorn, wahrlich der zum Kampf Bereite, der den Wolf nicht machen lässt, was er mag, sondern seine Herde schützt und ihrem Feind den tödlichen Streich versetzt. Sie rieten ihm alle: Flieh! Er aber sagt ihnen, warum er dem Rat ihrer kranken, eigensüchtigen liebe nicht gehorcht. Die Schafe sind sein eigen. Aus seinem königlichen Recht entsteht sein Griff nach dem kreuz, nicht aus seiner Schwachheit die sich nicht zu schützen weiß. Die Liebe, mit der er sein Eigentum an sich zieht und sich mit den Seinen eint, macht ihn streitbar und aus seiner Gnade strömt sein zürnender Eifer hervor, mit dem er mit Wort und Tat die Werke des Teufels zerstört. Er hieß den Verkläger den Menschenmörder von Anfang an. Denn er ist der Feind des Lichts, das er verdrängt, indem er den Menschen lügen lehrt, und der Feind des Lebens, das er dem Menschen raubt, indem er ihn schuldig macht. Darum vernichtet Jesus mit seinem Kreuz die Lüge und begräbt mit seinem Tod die Schuld. Nun ist der Wolf verjagt. Die Festigkeit seiner Liebe beruht darauf, dass sie völlig eins mit seinem Gehorsam gegen den Vater ist. Er hat ja die Schafe nicht mit eigener Kunst und Macht für sich erworben, sondern sie sind deshalb sein, weil sie Gottes Eigentum sind, und sein königliches Recht ist nicht die Einbildung seines Eigenwillens, sondern gehört ihm deshalb unverlierbar, weil er der Sohn des Vaters ist. Dass er seine Herde nicht verlässt und dass er den Vater nicht verlässt, das ist ein und derselbe Wille, eine und dieselbe Tat. Er verschloss sich für das Teuflische dadurch, dass er sich Gott ergab, und hat den Satan dadurch geschlagen, dass er Gott gehorcht.
Du stellst, Herr Christus, Deinen Gehorsam ohne Flecken und Lücken zwischen uns und unseren Verkläger und bist dadurch unser Schutz, in dem wir ewiglich geborgen sind. Weil Du Deine Gnade durch Dein vergossenes Blut vollendet hast, gibt es für uns keine Verdammung. Darum preisen wir Deinen zerbrochenen Leib als unsere Speise und dein ausgeschüttetes Blut als unseren Trank und folgen Dir, dem Hirten, der für seine Schafe sein Leben ließ, dem Lamm, das für uns geschlachtet ward. Amen. (Adolf Schlatter)

10:13 Der Mietling aber flieht; denn er ist ein Mietling und achtet der Schafe nicht.

10:14 Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen und bin bekannt den Meinen,
Jesus erkennet als ein guter Hirte die Seinigen. Dieses Erkennen aber ist nicht die bloße Allwissenheit, nach welcher keine Kreatur vor Ihm unsichtbar, und Alles vor Seinen Augen bloß und entdeckt ist (Hebr. 4,13.), sondern es ist ein liebevolles Erkennen, wovon Er am jüngsten Tage den Uebelthätern das Gegentheil bezeugen wird; indem Er zu ihnen sagen wird: wahrlich Ich kenne euer nicht; Ich habe euch noch nie erkannt. Doch ist Seine liebevolle Erkenntniß auch allwissend; denn Er erkennt die Seinigen so, daß Er ihren innerlichen und äußerlichen Zustand, ihre Arbeit, ihre Leiden, ihre Treue, ihre Bedürfnisse, ihre Gefahren weiß. Er weiß, wo sie wohnen. Er weiß nicht nur ihre vergangenen und gegenwärtigen, sondern auch ihre zukünftigen Begegnisse, und kann sie deßwegen auf’s Beste berathen. Er kennet sie sämmtlich und weiß ihre Anzahl: Er kennet sie aber auch einzeln nach ihren Namen, das ist nach eines Jeden eigenem Charakter und Zustand. Er kennet sie als die Seinigen; denn obschon Alles Sein ist, was unter allen Himmeln ist, so sind doch diejenigen, die Seine Stimme, das ist Sein Wort, glaubig hören, und Ihm folgen, in einem besondern Verstand Sein. Sie gehen Ihn nahe an, sie liegen Ihm besonders am Herzen, sie stehen in der Verbindung mit Ihm, in welcher Schafe mit ihrem Hirten stehen, und zwar mit einem solchen, der kein Miethling ist, und fremde Schafe um den Lohn hütet, sondern mit einem solchen, deß die Schafe eigen sind, und der also die Sorge für dieselben viel weiter treibt als der Miethling.
Gleichwie aber der Heiland die Seinigen kennet, also ist Er auch den Seinigen bekannt. Diese Erkenntniß Jesu besteht aber freilich nicht nur in dem natürlichen Angedenken und Nachsagen der Sprüche und Gesänge, die von Ihm handeln, oder in der kunstmäßigen Auslegung derselben, sondern sie ist eine solche Erkenntniß, welche bei dem Gebrauch dieser Sprüche und Gesänge durch die Erleuchtung des heiligen Geistes entsteht, und eine oftmalige Empfindung und Erfahrung Seiner Liebe mit sich führt. auf diese Weise ist der Heiland den Seinigen als der gute Hirte bekannt, der Sein Leben für Seine Schafe gelassen, und dadurch die höchste Probe Seiner Liebe und Treue gegen sie abgelegt, ihnen selbst aber alles Gute erworben hat. Sie kennen Ihn ferner als einen Hirten, der Seine Schafe nicht ihrer eigenen Willkür überläßt, und nicht selbst erwählte Wege gehen läßt, sondern sie durch Seine Stimme und durch Seinen Stecken und Stab, das ist, durch Sein Wort und durch Seine unsichtbare Kraft und Macht, unterweiset und regieret. Sie kennen Ihn aber auch als Denjenigen, der Seinen Schafen, die Seine Stimme hören, und Ihm folgen, ewiges Leben, Leben und volle Genüge gibt, und sie, nebst dem Vater, so in Seiner Hand hat, daß Niemand sie daraus reißen kann. Sie kennen insonderheit Seine Stimme, das ist, sie verstehen Sein Wort, so viel ihnen nöthig ist, und wissen den Inhalt Seines Evangeliums. Wenn deßwegen ein Fremder daher kommt, der sie an Christus Statt meistern und führen, sie durch seine Stimme leichtsinnig oder verzagt machen, und mit unkräftigen Unterweisungen aufhalten will: so folgen sie ihm nicht nach, sondern fliehen vor ihm, weil sie merken, daß die Stimme dieses Fremden nicht so laute, wie die Stimme Jesu. Uebrigens ist der HErr Jesus einer jeden Seele nahe, und leitet sie selber durch Seinen Geist. Er ist gut. alles, was man von Ihm rühmen kann, ist in diesem Wort gut enthalten. So sei denn auch mein Leib und meine Seele der Aufsicht und Pflege dieses guten Hirten empfohlen. (Magnus Friedrich Roos)

10:15 wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.5)


Jesaias Kap. 40,11., Ezech. Kap. 34,23. 37,24. und Zacharias Kap. 11,4. 13,7. weissagten von dem Messias, daß Er ein guter Hirte Seiner Schafe sein werde. Hernach trat Jesus auf, und sagte: Ich bin der gute Hirte, und bewies Sich auch als einen solchen in den Tagen Seines Fleisches, da Er einen Haufen Jünger sammelte, und für ihr ewiges Heil treulich sorgte. Er sagte aber auch Joh. 10,16.: Er habe noch andere Schafe, die nicht aus dem jüdischen Stall seien, und dieselben werde Er auch als ein Hirt führen, und es werde dahin kommen, daß, gleichwie Ein Hirt sei, also auch aus den Schafen vom jüdischen Stall, und aus den übrigen, die von den Heiden abstammen, Eine Heerde werde. Der HErr Jesus hört also auch in der Herrlichkeit nicht auf, ein Hirt zu sein; denn die Auserwählten aus den Heiden führte Er nicht eher, als da Er schon erhöhet war; und damals nannte Ihn auch Petrus 1 Petr. 2,25. den Hirten und Bischof der Seelen. Zwar ist er als erhöhet nicht mehr sichtbar bei den Schafen, und hat in der Kirche Hirten und Lehrer gesetzt, Er ist aber doch alle Tage und bis an der Welt Ende bei ihnen, und braucht die Hirten und Lehrer nicht als Mittler zwischen Ihm und den Schafen, auch gibt Er ihnen die Schafe nicht als ihr Eigenthum hin, sondern heißt sie nur Seine Haushalter, Botschafter und Knechte, und ihre Treue besteht darin, daß durch sie die Stimme des guten Hirten an die Schafe gelangt. Uebrigens erkennt Er die Seinen mit einer beständigen und wirksamen Barmherzigkeit, Obhut und Fürsorge, und ist den Seinigen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes vermittelst Seines Worts erfahrungsmäßig bekannt. In diesem Kennen und Bekanntsein besteht das verborgene Leben der Glaubigen, ihre Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes, ihr Wandel vor Ihm, und alle Erfahrung und Uebung, die bei einem evangelischen Christenthum vorkommt. So oft der Heiland einem Christen einen besondern Trost durch Seinen Geist zueignet, oder eine Hülfe zu rechter Zeit erzeigt, so gibt Er ihm zu verstehen, daß Er ihn kenne, und alle Bewegungen der Ehrerbietung, des Zutrauens, der Liebe, der Freude, des Dankes, des Verlangens u.s.w., welche bei einem Christen in sein Gebet einfließen, und auch ohne ein mündliches Gebet in seiner Seele vorkommen, zeigen an, daß er seinen Heiland kenne, der sein Hirte ist. Dieser Hirte hat Sein Leben für die Schafe gelassen, und dadurch die größte Probe der Liebe und Treue gegen sie abgelegt. Sonst kommen die Schafe um, wenn der Hirte todt ist, der sie allein führen und waiden kann, als aber Jesus starb: so starb Er für die Schafe, nämlich zu ihrem Heil. Er versühnte und erkaufte sie durch Seinen Tod, und legt den Grund zu der seligen Gemeinschaft, nach welcher Er sie kennt, und ihnen bekannt ist. Ueberdieß lebte Er bald wieder nach Seinem Tod, und waidet und führet nun als ein Lebendiger Seine Schafe, die im Himmel, Offenb. 7,17., und auf Erden sind. Auch ich soll ein Schaf des guten Hirten sein, und mich dessen trösten, daß Er mich kenne, und wisse, was ich leide, und wo ich wohne, und ein beständiges Aufsehen auf mich habe. Er weiß aber auch meine Werke, und deßwegen soll ich lauterlich vor ihm wandeln und handeln. Er will Sich aber auch mir offenbaren durch Sein Wort und durch die Erweisungen Seiner Gnade. Sein Tod ist mein Heil, und Sein Leben mein Leben. (Magnus Friedrich Roos)

10:16 Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und dieselben muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden.6); 7)
Dies Wort weiset uns hin auf die allumfassende Gnade, mit welcher der Herr Christus seine Heerde mehrt. Scharf ist sein Auge in der Nähe: er kennt das Bedürfniß jedes der Seinigen; scharf auch sein Auge in der Ferne: er sieht Solche, die entweder niemals unter seiner Heerde waren, oder dieselbe verlassen haben.' Ganze Völker wandeln noch in der Irre: die Heiden, die noch nichts von dem guten Hirten wissen, die noch in Finsterniß und Todesschatten sitzen, mögen sie keinen Mangel spüren, oder verschmachten in der öden Wüste, müde vom fruchtlosen Umherirren, zerstochen von den scharfen Dornen, bedroht von dem räuberischen Wolfe. Sie sollen der Heerde Christi beigesellet werden. Dazu hat er seine Apostel und Evangelisten abgeordnet, dazu sein Wort in den Mund seiner Boten und seinen Segen auf ihren Beruf gelegt, dazu erweckt er noch heute in seiner Kirche Herzen, die willig das heilige Werk der Mission treiben, und dankbar mit Gebet und Almosen helfen, daß des guten Hirten Absicht erreicht wird. (Christian Wilhelm Spieker)

10:17 Darum liebt mich mein Vater, daß ich mein Leben lasse, auf daß ich's wiedernehme.

10:18 Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wiederzunehmen. Solch Gebot habe ich empfangen von meinem Vater.
Der HErr Jesus setzte diesen Worten hinzu: solches Gebot habe Ich empfangen von Meinem Vater. Was für wunderbare Verhältnisse müssen wir bei der Erkenntniß Jesu zusammenfassen! Er sagte: Ich habe ein Gebot von Meinem Vater empfangen, Mein Leben zu lasen, und wieder zu nehmen, und sagte doch zugleich: Ich habe Macht, Mein Leben zu lasen, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Bei dem Sterben und Auferstehen Jesu kam also Seine eigene Macht über Sein Leben und das Gebot Seines Vaters zusammen. Es ist also weit gefehlt, wenn wir die Zeugnisse von der Erniedrigung Jesu zur Verleugnung Seiner göttlichen Würde und Macht mißbrauchen. Als derjenige, der sagen konnte: Ich und der Vater sind Eins; alle Dinge sind Mir übergeben von Meinem Vater; Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden, ja als das wesentliche Wort, als der wahrhaftige Gott und das ewige Leben, hatte Er Macht, das Leben Seiner menschlichen Natur für Seine Schafe zu lassen und es wieder zu nehmen: aber als ein Menschen-Sohn, der Sich selbst ausgeleeret und bis zum tiefsten Gehorsam erniedrigt hatte, und wegen dieser Erniedrigung sagen konnte: der Vater ist größer denn Ich, hatte Er ein Gebot von dem Vater wegen Seines Lebens empfangen. Er trug auch keinen Augenblick Bedenken, dieses Gebot zu erfüllen, und in der ganzen Zeit Seines Lebens auf Erden war Er an Einem fort so gesinnt, wie von Ihm Ps. 40,9. geweissagt war: Deinen Willen, Mein Gott, thue Ich gern, und Dein Gesetz habe Ich in Meinem Herzen. Er empfing auch wegen dieser Seiner Bereitwilligkeit, Seine Macht über Sein Leben nach dem Gebot Seines Vaters anzuwenden, die erquicklichsten Empfindungen der Liebe Seines Vaters, weßwegen Er Joh. 10,17. sagte: darum liebet Mich Mein Vater, weil Ich Mein Leben lasse, auf daß Ich’s wieder nehme. Das Gebot des Vaters war bei dem Tod und bei der Auferstehung Jesu nöthig, damit offenbar würde, daß auch der Wille des Vaters in das ganze Werk der Erlösung einfließe, daß der Kreuzestod Jesu, woran sich die fleischliche Vernunft ärgert, dem Vater wohlgefallen habe, und daß die Auferstehung Jesu ein Zeugniß sei, wodurch der Vater zeuge, daß Er Sein Sohn und Seine Erlösung giltig sei. Der Wille des Vaters aber mußte die Form eines Gebots annehmen; damit bei Jesu ein Gehorsam statt hätte, so daß Paulus hernach schreiben konnte: wie durch Eines Menschen Ungehorsam Viele Sünder worden sind: also auch durch Eines Gehorsam werden Viele gerecht, Röm. 5,19. Damit aber dieser Gehorsam ganz rein und vollkommen wäre, mußte Jesus selber Macht haben, Sein Leben zu lassen und wieder zu nehmen; denn wer etwas läßt oder nimmt, worüber er nicht die höchste Gewalt hat, beweiset keinen so kostbaren und edlen Gehorsam als der Gehorsam Jesu sein sollte. Habe Dank, guter Hirte der Schafe, daß Du Deine Macht über Dein Leben nach dem Gebot Deines Vaters gebraucht, und Dein Leben zu unserm Heil gelassen, aber auch wieder genommen hast. Dein Gehorsam sei meine Gerechtigkeit. (Magnus Friedrich Roos)

10:19 Da ward abermals eine Zwietracht unter den Juden über diese Worte.

10:20 Viele unter ihnen sprachen: Er hat den Teufel und ist unsinnig; was höret ihr ihm zu?

10:21 Die andern sprachen: Das sind nicht Worte eines Besessenen; kann der Teufel auch der Blinden Augen auftun?

10:22 Es ward aber Kirchweihe zu Jerusalem und war Winter.

10:23 Und Jesus wandelte im Tempel in der Halle Salomos.

10:24 Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du unsere Seele auf? Bist du Christus, so sage es uns frei heraus.

10:25 Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir.

10:26 Aber ihr glaubet nicht; denn ihr seid von meinen Schafen nicht, wie ich euch gesagt habe.

10:27 Denn meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie; und sie folgen mir,
HIe hörestu/ wo und welche die Schaffe Christi/ das ist / Gottes volck und die heilige Christliche Kirche/ sind.
Wo man die stimme Christi höret/ das ist/ das liebe Euangelium von Christo prediget/ Das er der gute Hirte sey/ der sein Leben fur seine Schaffe gelassen hat/ da ist gewislich Gottes kirche. Und alle so das Euangleium hören/ und mit glauben annemen/ sind gliiedmas Christi und der rechten Kirchen.
Die selbigen kennet der gute Hirte / Christus/ und erhöret sie nicht allein (wenn sie in jren nöten zu jm schreien) sondern versichert sie auch des ewigen Lebens/ und sagt/ Sie sollen nimermehr umbkomen/ noch sie jemand aus seinen henden reissen.
DA gegen können die Kirche nicht sein / so das Euangelium Christi lestern und verdamnen/ und seine Lerer und Bekenner/ als Ketzer/ verfolgen und tödten. Und ob sie gleich namen und Titel der Kirchen haben/ und sich der selben herrlich wissen zu rhümen/ So beweisen sie doch mit der that/ das sie die ergsten Feinde Christi und seiner Kirchen sind.
Auch sind unter dem Hauffen/ da das Euangelium rein geprediget und angenomen wird / viel stinckender Böcke/ das ist / Heuchler/ welche uns unbekand sind / weil sie mit uns das Euangelium bekennen/ und der Sacrament Christi brauchen/ und doch das Wort mit ernst nicht meinen / sondern jrem Mammon dienen/ Die kennet Christus auch nicht fur seine schaffe. Sind derhalb nicht seiner Kirchen/ sondern des Satans hauffe/ gliedmas. (Johannes Bugenhagen)


Wir sollten unserem Herrn und Heiland so ungesäumt folgen, wie Schafe ihrem Hirten, denn Er hat ein Recht, uns zu leiten, wohin es Ihm gefällt. Wir sind nicht unser eigen, wir sind teuer erkauft, darum wollen wir die Rechte des versöhnenden Blutes an uns ins Auge fassen. Der Krieger folgt seinem Führer, der Knecht gehorcht seinem Herrn, um wie viel mehr haben wir unsrem Heiland zu folgen, dessen teuer erworbenes Eigentum wir sind! Wir sind unsrem Christenbekenntnisse nicht treu, wenn wir das Gebot unsres Führers und Herzogs in Frage stellen. Ergebung ist unsre Pflicht, Eigenwille unsre Torheit. Oft könnte der Herr zu uns sprechen wie zu Petrus: „Was gehet es dich an? Folge du mir nach.“ Wohin uns auch der Herr führt, so geht Er uns stets voran. Wenn wir nicht wissen, wohin wir gehen, so wissen wir dafür, mit wem wir gehen. Wenn wir einen solchen Begleiter bei uns haben, wer will dann die Gefahren des Weges noch fürchten? Die Reise mag lange währen, aber seine ewigen Arme tragen uns bis ans Ende. Die Gegenwart Jesu ist die Versicherung des ewigen Heils; weil Er lebt, sollen auch wir leben. Wir sollten Christo einfältig und gläubig nachfolgen, weil die Wege, auf denen Er uns leitet, uns zur Herrlichkeit und Unsterblichkeit führen. Zwar mögen diese Pfade nicht sanft sein; vielleicht sind sie mit scharfen, spitzigen Feuersteinen der Trübsal bedeckt; aber sie führen zu der „Stadt, die einen Grund hat, welcher Baumeister und Schöpfer Gott ist.“ „Die Wege des Herrn sind eitel Güte und Wahrheit denen, die seinen Bund und Zeugnis halten.“ Wir wollen volles Vertrauen zu unsrem Führer fassen, dieweil wir wissen, dass im Glück oder Unglück, in Krankheit oder in Gesundheit, in Achtung oder in Schmach sein Ziel erreicht wird, und dieses Ziel ist das reine, ungetrübte Heil, das jedem Erben der Gnade zuteil wird. Wir gehen gern mit Christo den rauen Abhang des Berges hinauf; und wenn uns Regen und Schnee entgegen wehen, so erquickt uns seine teure Liebe weit mehr, als die, die zu Hause sitzen und ihre Hände am Feuer der Weltlust wärmen. Zur Höhe Amana, zu den Wohnungen der Löwen, zu den Bergen der Leoparden wollen wir unsrem Freunde nachfolgen. Herr Jesu, ziehe uns Dir nach, so folgen wir. (Charles Haddon Spurgeon)


Er kam in sein Eigentum, sagt Johannes. Jesus bewegte sich in der Natur nicht wie in einem fremden Land, sondern war in ihr heimisch; denn sie ist Gottes Werk. Er ging auch mit den Menschen nicht so um, als seien sie ihm fremd, als gäbe es zwischen ihnen nichts Gemeinsames. Denn der Vater gibt ihnen das Leben, nährt sie und kleidet sie. Er gibt ihnen auch sein Wort, durch das sie ihn kennen, und sein Gesetz, durch das sie ihm dienen. Seine Söhne sind sie, auch wenn sie trotzig von ihm weglaufen oder ihm nur widerwillig dienen. Und wenn sein Wort im Menschen Raum hat, dann sagt er nicht: von jetzt an bist du mein, sondern: du warst mein, und weil du mir gehörst, hast du meinen Ruf vernommen und meine Stimme erkannt. Darum verglich er sich mit dem Hirten, dem die Schafe gehören. Er erwirbt sie nicht erst, sondern sie sind sein. Das gab Jesus die ruhige Sicherheit, in der er mit allen verkehrt. Er greift nicht nach künstlichen Mitteln, um sie an sich heranzuziehen, und wirbt nicht um ihre Zustimmung, als ob ein Schaf den Ruf seines Hirten nicht kennte und seine Stimme mit der eines Fremden verwechselte. Diese innere Vorbereitung für ihn hat der Mensch darum, weil er als Gottes Werk an Gott gebunden ist. Darum erkennt er auch in dem, der in der Sendung Gottes zu ihm kommt und ihm Gottes Willen sagt, den, dem er gehört. Ehe uns Jesus begegnet, wissen wir nicht, worauf wir warten, sondern wissen nur, dass wir auf etwas warten, das uns fehlt. Was uns Geheimnis blieb, wird aber deutlich, wenn uns Jesus sichtbar wird. An die Stelle der Sehnsucht nach dem unbekannten Gott tritt nun der Glaube, der dem rufenden Christus folgt. An der sicheren Ruhe Jesu hat auch alles teil, was wir, seine Christenheit, zu tun haben. Wir können und sollen nicht fremdes Eigentum an uns raffen, sondern die Stimme des guten Hirten denen hörbar machen, die sein sind. Wir dürfen uns nicht stellen, als ob wir mit schöpferischer Macht die Menschen umbilden könnten. Vielmehr bleibt unser ganzer Dienst Gottes von Gottes Wirken umfasst, in dem er seine Voraussetzung hat und durch das er seine Vollendung bekommt. So ist freilich alles, was wir tun, von einem Geheimnis umgeben, in das wir nicht eindringen. Aber dieses Geheimnis gibt unserem Verkehr mit den Menschen die unvergleichliche Tiefe, die Paulus mit dem Wort aussprach, dass wir Gottes Mitarbeiter seien.
Wunderbarer König, Du gibst uns das Ohr, das den Ruf unseres Hirten hört, damit wir ihm folgen, wann und wohin Er uns ruft. Ihm hast Du uns zum Eigentum gegeben. Dafür sei Dein Name gelobt. Amen.(Adolf Schlatter)

10:28 und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen.
Alle gläubigen Christen sind Schafe des HErrn Jesu, und wer unter sie gerechnet sein will, muß von Herzen des HErrn Jesu Eigenthum sein; denn dieser Jesus ist kein Miethling, dessen die Schafe nicht eigen sind. Das Eigenthumsrecht des HErrn Jesu geht so weit, daß Paulus den Glaubigen nicht nur 1 Kor. 7,23. schreiben konnte: ihr seid theuer erkauft, werdet (in Gewissenssachen) nicht der Menschen Knechte; sondern auch 1 Kor. 6,19.20.: ihr seid nicht euer selbst, denn ihr seid theuer erkauft. Ich muß also alles Recht, das ich über mich selbst zu haben meinte, dem HErrn Jesu abtreten und übergeben; und darin wird meine ewige Glückseligkeit bestehen, daß Er mich als Sein Schaf kennet und behandelt; denn Er wird Sein Eigenthumsrecht, das Er über mich hat, immer als ein allmächtiger und reicher HErr mit der treuesten und weisesten Liebe ausüben. Er kennet Seine Schafe, nicht nur so wie Er alle Dinge nach Seiner Allwissenheit kennet, sondern auch im Gegensatz gegen diejenigen, zu denen Er an Seinem Tage sagen wird: Ich kenne euch nicht, Ich habe euch noch nie erkannt. Er kennet sie also mit einer besonderen Liebe als die Heiligen, die auf Erden sind, und als die Herrlichen, an denen Er alles Wohlgefallen hat. Er rufet ihnen mit Namen, V. 3., und übersieht also nicht ihren ganzen Haufen auf einmal, sondern kennet sie als einzelne nach ihren besonderen Merkmalen. Sie hören aber auch Seine Stimme; sie sehen Ihn zwar nicht, und können Ihn bei Leibesleben durch’s Schauen nicht erkennen: indem sie aber Seine Stimme hören, so wird Er ihnen bekannt, V. 14. Alles, was in der Bibel steht, ist Seine Stimme oder Sein Wort, durch Seinen Geist aber eignet Er ihnen Seine Worte so deutlich und eigentlich zu, als ob Er mit ihnen redete, und wenn sie die Kraft der Worte fühlen, so merken sie, daß Er es sei, der mit ihnen rede. Sie kennen also Seine Stimme; aber der Fremden Stimme kennen sie nicht, V. 4.5. Seine Stimme oder Sein Wort macht sie auch folgsam. Die Schafe Jesu folgen Ihm, indem sie in Seine Fußstapfen treten, aber auch nach und nach sich williglich in die Gemeinschaft Seiner Leiden hineinführen lassen; und Er gibt ihnen dabei ewiges Leben. Schon hier gibt Er’s ihnen dem Anfang nach, denn das geistliche Leben ist schon ein ewiges Leben, wenn es bewahret wird, weil es von der Schwachheit und dem Tod des Leibes nicht geschwächt und vertilgt wird; in jener Welt aber gibt Er ihnen das ewige Leben völlig, indem Er nicht nur ihre Seelen bis zu Seinem Thron, wo lauter Leben ist, entrückt, sondern auch ihre Leiber zum ewigen Leben auferweckt. Sie werden auch nimmermehr umkommen, so lange sie Ihm folgen. Ihr Gnadenstand wird nie von sich selbst auslöschen, ihr Weg wird nie vergehen, wie von den Gottlosen Ps. 1,6. gesagt wird, sie werden nie aus Mangel der Treue ihres Hirten verlorne Schafe werden: und Niemand wird sie mit Gewalt aus Seiner Hand reißen, weil Seine Hand stärker als Alles ist. HErr Jesu, lasse mich ewiglich Dein Schaf sein; erfülle an mir, was Du hier versprochen hast, und schenke mir Deinen Geist reichlich, daß ich mich immer als Dein Schaf beweisen könne.(Magnus Friedrich Roos)


Der HErr Jesus sagte dieses von Seinen Schafen, und setzte hinzu: der Vater, der sie Mir gegeben hat, ist größer, denn Alles, und Niemand kann sie aus Meines Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind Eins. Wer siehet nicht hieraus, daß der HErr Jesus andeuten wollen, Er sei selbst auch größer denn Alles, weil er eben dieses auch von Seiner Hand sagte, was Er von Seines Vaters Hand sagte, daß nämlich Niemand sie daraus reißen könne? Es war aber dem Stand Seiner Erniedrigung nicht gemäß, Seine eigene Größe so ausdrücklich zu rühmen, wie Er die Größe Seines Vaters pries, wiewohl Er doch sagte: Ich und der Vater sind Eins, und dadurch aufmerksamen Zuhörern zu verstehen gab, dasjenige, was Er von Seines Vaters Größe gesagt hatte, gehe Ihn auch an. Niemand wird also die Schafe Jesu aus Seiner Hand reißen, weil Er, wie der Vater, größer als Alles ist, folglich Seine Hand sie fest genug halten kann. Wenn man wissen will, von wie vielen fürchterlichen Dingen die Schafe Jesu gefährdet werden können, so darf man nur das Register betrachten, welches Paulus Röm. 8,35.38.39. gemacht hat. Christus nannte auch Joh. 10,8. Diebe und Mörder, das ist verführerische, harte und eigennützige Hirten, und V. 12. den Wolf, das ist den Satan. Gegen alle diese Feinde ist die Hand Jesu mächtig genug. In derselben hält Er Seine Schafe, und aus derselben wird Niemand sie mit Gewalt reißen. Freilich können die Schafe durch ihren Ungehorsam Ihn zum Zorn reizen, daß Er sie von Seinem Angesicht verwirft und so hingibt, wie Röm. 1,24.26.28. dreimal gesagt wird: allein außer diesem kläglichen Fall sollen sie durch die starke Hand Jesu geschützt und zum ewigen Leben erhalten werden.
Diese starke Hand Jesu ist auch allein der Grund der Beharrlichkeit in der Gnade bis an’s Ende und der wirklichen Erlangung des himmlischen Erbes. Wer etwas von der Gnade empfunden hat, und sich hernach auf die Festigkeit seiner Vorsätze und auf seine Klugheit zu verlassen anfängt, oder ein Leben in seiner eigenen Hand zu finden meint (Jes. 57,10.), wird bald von seinen geistlichen Feinden überwältigt und zu Schanden gemacht werden. Unsere Stärke und Sicherheit beruht allein auf der Stärke und Treue des HErrn Jesu. Wer dieses nicht glaubt, den kann es Gott durch starke und anhaltende Versuchungen, worin die Natur in ihrer Schwachheit offenbar wird, lehren. So wurde Paulus bei den satanischen Faustschlägen schwach, dabei aber zur Ehre des HErrn Jesu gewahr, daß Dessen Kraft in seiner Schwachheit mächtig sei, oder sich völlig offenbaren könne. Wer sollte nicht gern in eine solche Schwachheit versinken, bei welcher man gegen alle Feinde geschützt wird, und Alles vermag durch Christum, der die Seele mächtig macht? Auch im Himmel werden die Schafe Jesu nicht aus sich selbst zehren, oder auf sich selbst beruhen, sondern Sein Leben wird ihr Leben, Sein Licht ihr Licht, Seine Freude und Ruhe ihre Freude und Ruhe sein.
So will ich denn gern ein Schaf Jesu sein, und mich nicht fürchten, weil Seine starke Hand mich schützt und erhält. Ihm soll auch der Ruhm allein sein, wenn Er mich durch die gefährliche Welt durchbringen, und in das himmlische Gewahrsam, wohin kein Feind nachfolgen kann, einführen wird.(Magnus Friedrich Roos)


Die Christen sollten es nie leicht nehmen mit dem Unglauben, sei‘s in Reden oder in Gedanken. Denn wenn ein Kind Gottes kein Vertrauen hat zu Gottes Liebe, zu seiner Wahrheit, seiner Treue, so muss Ihm das sehr missfallen. Wie sollen wir Ihn denn nun betrüben mit unsern Zweifeln an seiner bewahrenden Gnade? Lieber Christ! Es läuft gegen alle Verheißung des teuren Gottesworts, dass du je könntest vergessen, oder dem Verderben überlassen werden. Wenn das möglich wäre, wie könnte Er noch treu sein, der doch gesagt hat: „Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie desselben vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen.“ Was hätte denn die Verheißung noch für einen Wert: „Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer?“ Wie stände es mit der Wahrhaftigkeit der Worte Christi: „Ich gebe meinen Schafen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer, denn alles; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen?“ Wie stünde es mit der Lehre von der rechtfertigenden Gnade? Wenn ein einziges Kind Gottes könnte verloren gehen, so hätte sie allen Grund und Boden verloren. Wo bliebe die Wahrhaftigkeit Gottes, seine Ehre, seine Macht, seine Gnade, sein Bund, sein Eid, wenn irgendeines von denen, die ihre Hoffnung auf Christi Blut bauen und auf Ihn ihr ganzes Vertrauen setzen, trotzdem könnte verworfen werden? O, verbannt diese ungläubige Furcht, die Gott so sehr verunehrt. Stehe auf, erhebe dich aus dem Staube, und kleide dich in das herrliche Gewand seiner Gerechtigkeit! Bedenke, wie sündhaft es ist, an seinem Wort zu zweifeln, worin Er dir verheißen hat, du werdest nimmermehr umkommen. O, dass doch das ewige Leben, das in dir wohnt, sich kund machte in glaubensvoller Freudigkeit! (Charles Haddon Spurgeon)


Wir glauben an die ewige Sicherheit der Heiligen. Zuerst, weil sie Christi sind, und Er niemals die Schafe verlieren wird, die Er mit seinem Blut erkauft und von seinem Vater empfangen hat.
Ferner, weil Er ihnen das ewige Leben gibt, und wenn es ewig ist, nun, dann ist es ewig, und es kann kein Ende haben, wenn nicht auch Hölle, Himmel und Gott ein Ende haben können. Wenn das geistliche Leben aussterben kann, so ist es augenscheinlich nicht ewiges Leben, sondern zeitliches Leben. Aber der Herr spricht von ewigem Leben, und das schließt die Möglichkeit eines Endes aus.
Beachtet weiter, daß der Herr ausdrücklich sagt: „Sie werden nimmermehr umkommen.“ So lange Worte einen Sinn haben, sichert dies die Gläubigen vor dem Umkommen. Der hartnäckigste Unglaube kann nicht diesen Sinn aus diesen Worten herausdrängen.
Dann, um die Sache vollständig zu machen, erklärt Er, daß die Seinen in seiner Hand sind und fordert alle ihre Feinde heraus, sie aus derselben zu reißen. Gewiß, es ist etwas Unmögliches, selbst für den Fürsten der Hölle. Wir müssen sicher in dem Griff eines allmächtigen Heilandes sein.
Unsre Sache sei es, fleischliche Furcht sowohl wie fleischliches Vertrauen fahren zu lassen und friedlich in der Hand des Erlösers zu ruhen. (Charles Haddon Spurgeon)


Er öffnet uns die Ohren, dass wir hören wie Jünger. Unser Herz soll und darf stets auf den guten Hirten gerichtet sein. Er will sich ja denen offenbaren, die Ihn lieben und Seine Gebote halten. Schlimm wären wir daran, wenn wir nicht ganz und gar von Ihm abhängig sein dürften. Er hört und antwortet, wenn wir Ihn anrufen. Auf unseren Verstand können wir uns nicht verlassen. Wir müssen wissen, was der Wille Gottes ist. Bald sind wir verleitet, wenn wir uns selber leiten, und dann kann unsere Lage sehr verwickelt werden. Zum richtigen Hören der Stimme Jesu ist aber Geistessammlung erforderlich. Stille sein vor dem Herrn müssen wir lernen. Im eigenen Reden und Rennen und Wirken, im Lärm eigener Gedanken und Pläne hören wir Seine Stimme nicht. Der Herr lebt, Er ist gegenwärtig, Er ist eine uns nahe, gegenwärtige Person. „Nimm mein Herz in Deine Hände wie ein Töpfer seinen Ton“, bitten wir. Und Er will es auch tun. Dem Herrn die Arbeit aus den Händen nehmen, ist namentlich für energische Personen eine große und sehr naheliegende Gefahr. So leicht büßen wir im Drange mannigfacher Arbeit die Geistessammlung ein. Dann hört das innere Aufmerken auf. Dann aber ist unser Verhältnis zum Herrn getrübt. Er kommt nicht mehr zu Seinem Recht. Leicht kann in solchen Fällen der Arge unser Führer und Regierer werden. Weine, wenn deine Beziehungen zum Herrn locker sind. Suche mit Fasten und Beten Sein Angesicht. Ruhe nicht, bis dein Herr und Gott wieder in dir, mit dir, um dich ist. An Seine besondere und tägliche Leitung wollen wir uns gewöhnen. (Markus Hauser)


DIesen tröstlichen Spruch sollen wir allezeit im hertzen bey uns tragen / und offt betrachten / Uns damit zu berichten / was Kirche ist / und wie man seligkeit erlanget / Das hertz in trübsal und engsten zu trösten.
Denn dis ist ein seer reicher grosser trost / das er spricht / Niemand wird sie Mir aus meiner Hand reissen. Diese rede zeiget an / einen grossen streit / und einen tewren schutz. Der Teufel arbeit mit allerley anfechtung / das er dich von Gott abreisse / Wie an David ist zu sehen / Und ein jeder in eigener erfarung mercken kan.
DAgegen aber sol das hertz diesen trost ansehen / Niemand wird sie mir aus meiner Hand reissen. Stercke dich mit diesen worten / und ruffe den Heiland Christum an / und gewart gewislich schutz und hülffe von im.
So du diesen glauben und anruffung uben wirst / wird dein Hertz gewislich trost fülen / Und befinden / das dich der Heiland Christus in seinen henden festiglich helt / und lasse dich nicht versincken.
Darumb schreibe diesen Spruch in dein Hertz / und stercke dich da mit / So wirstu gewislich erfaren / das es nicht vergeblich ist.
Dabey erinnert auch diese rede Christi / Wo und was rechte Kirche ist. Nemlich alle diese / welche das Evangelium hören / und mit glauben annemen. Darffest nicht weiter umbher gaffen / Sondern schliesse gewislich / das du ein gliedmas Christi und der rechten Kirchen bist / so du das Evangelium hörest / und mit glauben angenomen hast / und im gehorsam gegen Gott da durch angefangen hast. (Philipp Melanchthon )

10:29 Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn alles; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen.

10:30 Ich und der Vater sind eins.8)

10:31 Da hoben die Juden abermals Steine auf, daß sie ihn steinigten.

10:32 Jesus antwortete ihnen: Viel gute Werke habe ich euch erzeigt von meinem Vater; um welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich?

10:33 Die Juden antworteten ihm und sprachen: Um des guten Werks willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen und daß du ein Mensch bist und machst dich selbst zu Gott.

10:34 Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter “?

10:35 So er die Götter nennt, zu welchen das Wort geschah, und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden,
Dieses sagte der wahrhaftige Sohn Gottes, dessen Zeugniß alle Zweifel und Lästerreden der Weisen dieser Welt zu Schanden macht. Er sagte dieses ohne Verstellung, nicht den Juden zu Gefallen, sondern mit derjenigen Aufrichtigkeit, mit welcher Er Alles redete. Er sagte von der Schrift ohne Einschränkung und Ausnahme, sie könne nicht gebrochen werden. Nicht nur etwas in der Schrift, sondern die Schrift oder die Bibel, wie man sie damals hatte, ist unzerbrechlich oder unumstößlich. Wenn von einer Schrift gesagt wird, daß sie gebrochen oder aufgelöst werde, so gibt man zu verstehen, daß sie nichts gelte, daß man davon abgehen und ihr widersprechen dürfe, s. Matth. 5,17.19.; die Schrift aber oder die Bibel kann oder darf nicht gebrochen werden. Wir haben nicht nöthig, die Namen aller ihrer Verfasser zu wissen; wir haben auch nicht nöthig, die Beschaffenheit der göttlichen Eingebung, durch welche sie entstanden ist, zu bestimmen und zu erklären: genug ist’s, daß sie nach dem Zeugniß des Sohnes Gottes unumstößlich wahr sei. Die Juden wollten damals Jesum steinigen, weil Er gesagt hatte: Ich und der Vater sind Eins; denn sie schloßen mit Recht daraus, daß Er dadurch zu verstehen gegeben habe, Er sei Gott. Hierauf führte Jesus einen Spruch aus Ps. 82,6. an, in welchem die Könige und Fürsten, zu denen dort das Wort Gottes geschah, oder welche dort angeredet werden, Götter genannt werden, und sagte zugleich: die Schrift kann nicht gebrochen werden. Nun ist’s je kein Glaubens-Artikel, den alle Menschen zu wissen nöthig hätten, daß mächtige Obrigkeiten Götter heißen; weil es aber in der Bibel steht, so ist’s wahr, und wird bis an’s Ende der Welt wahr bleiben; denn die Schrift kann nicht gebrochen werden. Was nun Christus von der Schrift des Alten Testaments gesagt hat, gilt auch von der Schrift des Neuen Testaments, weil die Apostel, welche dieses geschrieben haben, größer waren, als die Propheten, und das Wenige, das Markus und Lukas geschrieben haben, mit den apostolischen Schriften übereinkommt, und von Aposteln bestätigt worden ist. Kann nun die Schrift nicht gebrochen werden, so muß derselben schlechterdings geglaubt, ja der Verstand und Wille eines jeden Menschen unterworfen werden. Gelobet sei der HErr, daß Er so für uns gesorgt hat. Der größte Theil der Menschen besteht ohnehin aus Leuten, welche keine scharfen Vernunftschlüsse machen können, und wo sind diejenige, die durch Vernunftschlüsse zu überzeugen sind, wenn sie ihre natürlichen Neigungen verleugnen und unsichtbare Dinge glauben sollen? Sie müssen also durch das Ansehen eines unfehlbaren Gebieters und Zeugen gelenkt werden. Wo ist aber ein solcher Gebieter und Zeuge? Unter den sterblichen Menschen gibt’s keinen. Wir haben eine Schrift nöthig, die ganz von Gott eingegeben sei. Wenn man eine Auswahl unter ihren Sprüchen machen müßte, so käme Alles wieder auf die menschliche Weisheit an, welche diese Auswahl machte. Wir haben also eine Schrift nöthig, die nicht gebrochen werden kann, weil Gott als der höchste Gebieter und wahrhaftige Zeuge überall in derselben mit uns redet. Sie zeuget aber von Christo. (Magnus Friedrich Roos)

10:36 sprecht ihr denn zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: „Du lästerst Gott “, darum daß ich sage: Ich bin Gottes Sohn?

10:37 Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht;

10:38 tue ich sie aber, glaubet doch den Werken, wollt ihr mir nicht glauben, auf daß ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in mir ist und ich in ihm.

10:39 Sie suchten abermals ihn zu greifen; aber er entging ihnen aus ihren Händen

10:40 und zog hin wieder jenseit des Jordans an den Ort, da Johannes zuvor getauft hatte, und blieb allda.

10:41 Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes tat kein Zeichen; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr.

10:42 Und glaubten allda viele an ihn.
Ich habe heute wiederum Dein Wort im Heiligthum gehört, und jetzt eben eine köstliche Rede Deines Mundes über Dich selbst und Dein Verhältniß zu mir gelesen. Es ist der Sonntag des Worts und seiner Aufnahme oder Verwerfung. Wie werde ich Dir würdig danken, Herr, mein Gott, für Dein heiliges Wort? – Ich habe Dein Wort lieb; denn es hat mich gelehret, Dich lieben, Herr Jesu, als den guten Hirten meiner Seele. Dein Wort ist stärker als die Welt. Es schützt mich, wenn sie droht; es warnt mich, wenn sie lockt; es heilt mich, wenn sie mich verwundet. Dein Wort ist stärker als der Tod. Es erweckt aus den Gräbern die Leichname und macht sie lebendig, daß sie aufstehen und gehen und wandeln im Lande der Lebendigen. Dein Wort ist stärker als die Hölle. Es zerschmettert ihren arm und nimmt ihr ihren Raub und entfesselt ihre Gefangenen. Dein Wort ist der Lebensodem meiner Seele. Dein Wort ist das Brod, das mich nährt, und der Wein, der mich erquickt. Dein Wort ist mein Licht am Tage, und meine Leuchte in der Nacht. Dein Wort ist mein Freudenspiel, wenn ich fröhlich einhergehe; mein Trost, wenn mich Trübsale umringen; mein Stab in der Hand, wenn meine Füße gleiten. Dein Wort ist meine Freistatt in den Nöthen; meine Wehr im Streite, damit ich kämpfe und siege; meine Arznei, wenn ich krank daniederliege; mein Schatten, wenn ich schmachte nach Kühlung; meine Quelle, wenn ich Durst leide in der Wüste. Jede neue Geschichte ist eine neue Belebung meines Glaubens, daß Du Deinen Schafen das ewige Leben giebst und sie nimmermehr umkommen, Niemand sie Dir aus Deiner Hand reißen soll. Dein Wort ist das Siegel des Bundes zwischen meiner Seele und Dir; meine Vollmacht, wenn ich bete vor Dir; mein Wegweiser auf dem Wege zum Himmelreich; mein Schlüssel zur engen Pforte in’s Heiligthum. Dein Wort ist mein Gedanke, wenn ich denke; mein Wort, wenn ich rede; mein Lehrer, wenn ich lerne; mein Traum, wenn ich träume. Dein Wort soll in meinem Munde sein, wenn meine Adern starren und meine Augen sich schließen. Dein Wort soll mein Herz Dir vorhalten, wenn ich erwachen werde nach Deinem Bilde. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

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