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Hosea, Kapitel 7

Hosea, Kapitel 7

7:1 Wenn ich Israel heilen will, so findet sich erst die Sünde Ephraims und die Bosheit Samarias, wie sie Lügen treiben und Diebe einsteigen und Räuber draußen plündern;

7:2 dennoch wollen sie nicht merken, daß ich alle ihre Bosheit merke. Ich sehe aber ihr Wesen wohl, das sie allenthalben treiben.

7:3 Sie vertrösten den König durch ihre Bosheit und die Fürsten durch ihre Lügen;

7:4 und sind allesamt Ehebrecher gleichwie ein Backofen, den der Bäcker heizt, wenn er hat ausgeknetet und läßt den Teig durchsäuern und aufgehen.

7:5 Heute ist unsers Königs Fest sprechen sie, da fangen die Fürsten an, vom Wein toll zu werden; so zieht er die Spötter zu sich.

7:6 Denn ihr Herz ist in heißer Andacht wie ein Backofen, wenn sie opfern und die Leute betrügen; ihr Bäcker schläft die ganze Nacht, und des Morgens brennt er lichterloh.

7:7 Allesamt sind sie so heißer Andacht wie ein Backofen, also daß ihre Richter aufgefressen werden und alle ihre Könige fallen; und ist keiner unter ihnen, der mich anrufe.

7:8 Ephraim mengt sich unter die Völker; Ephraim ist wie ein Kuchen, den niemand umwendet.
Ein Kuchen, den niemand umwendet, bleibt auf einer Seite ungebacken; und so blieb Ephraim in mancher Beziehung unberührt vor der göttlichen Gnade; obwohl nach einer Seite hin ein gewisser Gehorsam vorhanden war, so zeigte sich doch nach der anderen Seite viel Widerspenstigkeit. Meine Seele, ich beschwöre ich, sieh zu, ob es auch bei dir so steht? Stehst du ganz in dem, was Gottes ist? Hat dich die Gnade ganz und gar durchdrungen, so daß ihre Wirkung sich in allen deinen Kräften, in deinen Werken, deinen Worten und deinen Gedanken offenbart? Geheiligt werden nach Geist, Seele und Leib sollte dein Streben und dein Flehen sein; es darf nicht hier ein Schein heiligen Wesens und dort eine Herrschaft der Sünde an dir zum Vorschein kommen, sonst bist auch du wie ein Kuchen, den niemand umwendet.
Ein Kuchen, den niemand umwendet, verbrennt bald auf der dem Feuer zugewandten Seite, und obwohl ein Mensch nie zu viel Gottesfurcht haben kann, so gibt es doch manche, die schwarz gebrannt sind von einem einseitigen Feuereifer, oder zu einer Kohle scheinheiligen, pharisäischen Hochmuts aufgebläht über jenen frommen Übungen, die ihrer Gemütsart am meisten zusagen. Der anmaßende Schein vorzüglicher Heiligkeit ist gar häufig mit dem gänzlichen Mangel aller lebendigen Gottesfurcht gepaart. Wer öffentlich als Heiliger auftritt, ist im hintersten Gemach seines Hauses ein Teufel. Am Tage hantiert er im Mehl und nachts im Ruß. Der Kuchen, der auf einer Seite verbrannt ist, ist auf der anderen noch Teig.
Wenns mit mir so steht, o Herr, so wende mich um! Wende meine ungeheiligte Natur gegen das Feuer deiner Liebe und laß mich die himmlische Glut empfinden, und laß meine angebrannte Seite ein wenig abkühlen, wenn ich nun erfahre, wie es mir an aller Kraft und Wärme gebricht, sobald ich von deiner göttlichen Flamme fern bin. Laß mich nicht als einen geistlichen Doppelgänger erfunden werden, sondern als einen, der völlig unter dem mächtigen Einfluß der allwaltenden Gnade steht; denn das weiß ich: wenn ich ein Kuchen bleibe, den niemand umwendet, wenn ich nicht auf beiden Seiten die Wirkung deiner Gnade erfahre, so werde ich ein ewiger Brand in jenem Feuer sein, das nicht verlischt. (Charles Haddon Spurgeon)

7:9 Fremde fressen seine Kraft, doch will er's nicht merken; er hat auch graue Haare gekriegt, doch will er's nicht merken.

7:10 Und die Hoffart Israels zeugt wider sie ins Angesicht; dennoch bekehren sie sich nicht zum HERRN, ihrem Gott, fragen auch nicht nach ihm in diesem allem.

7:11 Denn Ephraim ist wie eine verlockte Taube, die nichts merken will. Jetzt rufen sie Ägypten an, dann laufen sie zu Assur.

7:12 Aber indem sie hin und her laufen, will ich mein Netz über sie werfen und sie herunterholen wie die Vögel unter dem Himmel; ich will sie strafen, wie man predigt in ihrer Versammlung.

7:13 Weh ihnen, daß sie von mir weichen! Sie müssen verstört werden; denn sie sind von mir abtrünnig geworden! Ich wollte sie wohl erlösen, wenn sie nicht wider mich Lügen lehrten.

7:14 So rufen sie mich auch nicht an von Herzen, sondern Heulen auf ihren Lagern. Sie sammeln sich um Korn und Mosts willen und sind mir ungehorsam.

7:15 Ich lehre sie und stärke ihren Arm; aber sie denken Böses von mir.

7:16 Sie bekehren sich, aber nicht recht, sondern sind wie ein falscher Bogen. Darum werden ihre Fürsten durchs Schwert fallen; ihr Drohen soll in Ägyptenland zum Spott werden.

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