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Jesaja, Kapitel 11

Jesaja, Kapitel 11

1)

11:1 Und es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isais und eine Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen,

11:2 auf welchem wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.

11:3 Und Wohlgeruch wird ihm sein die Furcht des HERRN. Er wird nicht richten, nach dem seine Augen sehen, noch Urteil sprechen, nach dem seine Ohren hören,

11:4 sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande und wird mit dem Stabe seines Mundes die Erde schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten.

11:5 Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und der Glaube der Gurt seiner Hüften.

11:6 Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen und die Parder bei den Böcken liegen. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben.
Diese Worte zeigen uns, welche durchgreifende Erneuerung das Königreich Jesu Christi bringen wird. Also selbst die Lebensart der Tiere geht einer Umwandlung entgegen. „Die Natur verändern, ist schwer.“ Gottes Macht aber verändert auch die Natur der Tiere. Wir haben die jetzigen Zustände dem Sündenfall zuzuschreiben Als sich der Mensch gegen seinen Schöpfer auflehnte, wurde ihm die Tierwelt untreu. Und diese entglitt ihm. Die Völker aber, welche vom Evangelium nicht durchdrungen sind, sinken immer tiefer. Um der Menschen willen ist die Tierwelt der Knechtschaft unterworfen; darum kommt ihr nun auch die selige Erlösung ihres Oberhauptes nach allen Richtungen hin zugute, sie empfängt den Frieden, wenn wir im Frieden stehen. Den Menschen kann man den Frieden nicht nur so diktieren oder einsprechen, die Tiere aber erlangen den Frieden durch einen göttlichen Machtspruch. Durch die Verherrlichung der Gemeinde kommt auch die Harmonie in der Natur zustande. Der Erde gehörte einst das Paradies an, der Erde gehört auch das Königreich Gottes an. Das Ende der Zeit kehrt zum Anfang zurück. Die Schöpfung wird durch Gottes Macht zu dem Punkte zurückgeführt, von dem aus sie in dem Augenblicke abwich, als sie sich aufwärts entwickeln sollte. O, dass doch alle Umsturzleute Gelegenheit hätten, diese frohe Botschaft zu vernehmen! Nicht mehr lange kann Wildheit, Rohheit, Bosheit, Zerfleischung wüten; selbst Wölfe, Bären und Löwen ändern sich. O Mensch, bleib nicht zurück; was jene eingegeben erlangen, das nimm du freiwillig an. Du hast jetzt Gnadenzeit; lass dich umwandeln in das Bild Christi. (Markus Hauser)

11:7 Kühe und Bären werden auf der Weide gehen, daß ihre Jungen beieinander liegen; und Löwen werden Stroh essen wie die Ochsen.

11:8 Und ein Säugling wird seine Lust haben am Loch der Otter, und ein Entwöhnter wird seine Hand stecken in die Höhle des Basilisken.

11:9 Man wird niemand Schaden tun noch verderben auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land ist voll Erkenntnis des HERRN, wie Wasser das Meer bedeckt.

11:10 Und es wird geschehen zu der Zeit, daß die Wurzel Isai, die da steht zum Panier den Völkern, nach der werden die Heiden fragen; und seine Ruhe wird Ehre sein.2)
O allein weiser und anbetungswürdiger Gott, ich preise den Reichthum Deiner unerforschlichen Weisheit, daß Du ein Mittel erfunden, Dich des armen Sünders anzunehmen, und also auch mein Bundesgott zu werden in Jesu, dem Sohn Deiner Liebe. Ewig hätten wir arme Menschen müssen in der Hölle liegen, wenn Du uns nicht Deinen Sohn geschenkt hättest, die armen Sünder selig zu machen, unter welchen auch ich bin. Wenn die Engel bei den Hirten auf dem Felde sich über die Geburt des Heilands der Welt freuten, da Er doch nicht gekommen war, sich der Engel anzunehmen: wie vielmehr muß ich mich freuen, da Er auch um meinetwillen in die Welt gekommen ist! Ich preise Deine Wahrheit, daß Du das, was im ewigen Rath des Friedens war beschlossen, in der Fülle der Zeit erfüllet, und uns das theuerste und liebste Pfand, das der Himmel hatte, geschenkt hast, daß Du uns mit Ihm und durch Ihn möchtest Alles schenken. Ach, daß doch in Betrachtung dieser Deiner großen Liebe mein Herz vor Liebe möchte schmelzen und sich in dem unergründlichen Meere Deiner unerforschlichen Liebe heilig möchte verlieren, daß ich in mir selbst nichts und Jesus in mir möchte Alles sein!
Du hast, Herr Jesu, den Thron Deines himmlischen Vaters verlassen und bist zu uns armen Sündern in diese elende Welt gekommen: sollte ich denn nicht in wahrer Selbstverläugnung der eitlen Welt vergessen und im glauben zu Dir nahen? Herr Jesu, der Du meiner Seele einziger Trost bist, womit soll ich Dir doch vergelten, o Sohn der Liebe, die große Liebe, die Du mir bewiesen hast? Obgleich Du der Herr der ganzen Welt warst, dem man nichts schenken konnte, was Er nicht hatte, so waren Dir doch lieb die Geschenke der Weisen aus dem Morgenlande: siehe, ich will Dir auch ein Geschenk bringen, holdseliger Jesu, das ist mein Herz. Dies sündliche Herz wasche mit Deinem theuern Blut, und reinige es von allen Sünden. Meine Bußthränen sind die Myrrhen. Die Opfer, die Dir gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst Du nicht verachten. Ach, mache es doch so glücklich, daß es Deine Wohnung möge sein. Ich umfasse Dich, liebster Heiland, mit den Armen des Glaubens, und drücke Dich an mein Herz, Du meiner Seele einzige Ruhe und mein bester Trost im Leben und im Sterben. Die Liebe meiner Seele soll das Band sein, das Dich mit mir und mich mit Dir verbindet, daß mich nichts in der ganzen Welt von Deiner Liebe scheide. Herr, ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn. Erneu’re mich durch Deinen Geist, stärke mich durch Deine Kraft, und ziehe mich Dir nach, daß ich laufe die Wege Deiner Gebote, und in und mit Dir wachse an Alter und Weisheit und Gnade bei Gott und den Menschen. Und wenn ich auch manchen sauern Tritt noch in der Welt thun, meinem Kreuz entgegengehen und durch viel Trübsal sollte müssen hindurchgehen: so laß mich Dich, Herr Jesu, beständig in meinem Herzen haben, von Kraft zu Kraft, von Macht zu Macht, bis ich endlich, mein Herr und mein Gott, zu Dir nach Zion kommen und das schöne Kindestheil erwerben werde, das Du mir, mein Heiland, erworben hast, und mich in Dir ewig erfreuen in der unvergleichlichen Herrlichkeit des Himmels. Amen, Herr Jesu, Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

11:11 Und der Herr wird zu der Zeit zum andernmal seine Hand ausstrecken, daß er das übrige Volk erwerbe, so übriggeblieben von Assur, Ägypten, Pathros, Mohrenland, Elam, Sinear, Hamath und von den Inseln des Meeres,

11:12 und wird ein Panier unter die Heiden aufwerfen und zusammenbringen die Verjagten Israels und die Zerstreuten aus Juda zuhauf führen von den vier Enden des Erdreichs;

11:13 und der Neid gegen Ephraim wird aufhören, und die Feinde Juda's werden ausgerottet werden, daß Ephraim nicht neide den Juda und Juda nicht sei gegen Ephraim.

11:14 Sie werden aber den Philistern auf dem Halse sein gegen Abend und berauben alle die, so gegen Morgen wohnen; Edom und Moab werden ihre Hände gegen sie falten; die Kinder Ammon werden gehorsam sein.

11:15 Und der HERR wird verbannen die Zunge des Meeres in Ägypten und wird seine Hand lassen gehen über den Strom mit einem starken Winde und ihn in sieben Bäche zerschlagen, daß man mit Schuhen dadurchgehen kann.

11:16 Und es wird eine Bahn sein dem übrigen seines Volkes, das übriggeblieben ist von Assur, wie Israel geschah zu der Zeit, da sie aus Ägyptenland zogen.

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