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Sprüche, Kapitel 28

Sprüche, Kapitel 28

28:1 Der Gottlose flieht, und niemand jagt ihn; der Gerechte aber ist getrost wie ein junger Löwe.

28:2 Um des Landes Sünde willen werden viel Änderungen der Fürstentümer; aber um der Leute willen, die verständig und vernünftig sind, bleiben sie lange.

28:3 Ein armer Mann, der die Geringen bedrückt, ist wie ein Meltau, der die Frucht verdirbt.

28:4 Die das Gesetz verlassen, loben den Gottlosen; die es aber bewahren, sind unwillig auf sie.

28:5 Böse Leute merken nicht aufs Recht; die aber nach dem HERRN fragen, merken auf alles.

28:6 Es ist besser ein Armer, der in seiner Frömmigkeit geht, denn ein Reicher, der in verkehrten Wegen geht.

28:7 Wer das Gesetz bewahrt, ist ein verständiges Kind; wer aber der Schlemmer Geselle ist, schändet seinen Vater.

28:8 Wer sein Gut mehrt mit Wucher und Zins, der sammelt es für den, der sich der Armen erbarmt.

28:9 Wer sein Ohr abwendet, das Gesetz zu hören, des Gebet ist ein Greuel.

28:10 Wer die Frommen verführt auf bösem Wege, der wird in seine Grube fallen; aber die Frommen werden Gutes ererben.
Das Buch der Sprichwörter ist auch ein Buch der Verheißungen. Verheißungen sollten Sprichwörter unter dem Volk Gottes sein. Dies ist eine sehr merkwürdige. Wir sind gewohnt zu denken, daß wir die Anwartschaft auf Gutes haben, aber hier wird uns gesagt, daß wir es in Besitz haben sollen.
Alle Bosheit und List der Feinde kann nicht unser Verderben bewirken: sie werden in die Grube fallen, die sie gegraben haben. Unser Erbe ist als ein so unveräußerliches auf uns übertragen, daß es uns nicht vorenthalten werden kann und wir auch nicht so vom Wege abgeleitet werden können, daß wir es verfehlen.
Aber was haben wir jetzt? Wir haben ein ruhiges Gewissen durch das kostbare Blut Jesu. Wir haben die Liebe Gottes, die über allen Wechsel hinaus unser ist. Wir haben Macht bei Gott im Gebet in jeder Zeit der Not. Wir haben die Vorsehung Gottes, die über uns wacht, die Engel Gottes, die uns dienen, und vor allem, den Geist Gottes, der in uns wohnt. In der Tat, alles ist unser. „Es sei das Gegenwärtige oder das Zukünftige, alles ist euer.“ Jesus ist unser. Ja, die göttliche Dreieinigkeit in Einheit ist unser. Halleluja! Laßt uns nicht jammern und wimmern und knausern und uns plagen, da wir Gutes in Besitz haben. Laßt uns von unserem Gott leben und den ganzen Tag in Ihm freuen. Hilf uns, o Heiliger Geist! (Charles Haddon Spurgeon)

28:11 Ein Reicher dünkt sich, weise zu sein; aber ein verständiger Armer durchschaut ihn.

28:12 Wenn die Gerechten Oberhand haben, so geht's sehr fein zu; wenn aber Gottlose aufkommen, wendet sich's unter den Leuten.

28:13 Wer seine Missetat leugnet, dem wird's nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.
Hier ist der Weg zur Barmherzigkeit für einen schuldigen und bußfertigen Sünder. Er muß von der Gewohnheit lassen, seine Sünde zu bedecken. Dies Bedecken wird versucht durch Falschheit, welche die Sünde leugnet; durch Heuchelei, welche sie verhehlt; durch Prahlerei, welche sie rechtfertigt; und durch lautes christliches Bekenntnis, das man als Ersatz dafür bieten will.
Des Sünders Pflicht ist es, zu bekennen und zu lassen. Die zwei müssen zusammen gehen. Das Bekenntnis muß ehrlich vor dem Herrn selber abgelegt werden; und es muß ein Anerkennen des Unrechts einschließen, sowie ein Gefühl von der Sündigkeit desselben und Abscheu davor. Wir müssen nicht die Schuld auf andre werfen, noch die Umstände tadeln oder uns mit natürlicher Schwachheit entschuldigen. Wir müssen alles gerade heraussagen und uns als schuldig bekennen. Es kann keine Barmherzigkeit sein, bis dieses gethan ist.
Ferner, wir müssen das Böse lassen; nachdem wir unsren Fehler eingestanden, müssen wir für die Gegenwart und die Zukunft jede Absicht fahren lassen, dabei zu verharren. Wir können nicht in Empörung bleiben und doch bei des Königs Majestät weilen. Die Gewohnheit des Bösen muß aufgegeben werden, sowie alle Orte, Gefährten, Bestrebungen und Bücher, die uns irre führen könnten. Nicht wegen des Bekenntnisses noch wegen der Besserung, aber in Verbindung damit finden wir Vergebung durch den Glauben an das Blut Jesu. (Charles Haddon Spurgeon)

28:14 Wohl dem, der sich allewege fürchtet; wer aber sein Herz verhärtet, wird in Unglück fallen.
Die Furcht des Herrn ist der Anfang und die Grundlage aller wahren Religion. Ohne ernste Ehrfurcht und Ehrerbietung vor Gott ist kein Halt da für die glänzenderen Tugenden. Der, dessen Seele nicht Gott verehrt, wird nie in Heiligkeit leben.
Der ist glücklich, der eine ängstliche Furcht fühlt, Unrecht zu tun. Eine heilige Furcht sieht nicht nur zu, ehe sie einen Sprung tut, sondern ehe sie eine Bewegung macht. Sie ist bange vor Irrtum, bange vor Vernachlässigung der Pflicht, bange vor dem Begehen einer Sünde. Sie fürchtet schlechte Gesellschaft, loses Geschwätz und zweifelhafte Klugheit. Dies macht einen Menschen nicht elend, sondern bringt ihm Glück. Die wachsame Schildwache ist glücklicher als der Soldat, der auf seinem Posten schläft. Wer das Übel vorher sieht und ihm entgeht, ist glücklicher als der, welcher sorglos weitergeht und umkommt.
Die Furcht vor Gott ist eine ruhige Gnade, die den Menschen eine treffliche Straße entlang führt, von der geschrieben steht: „Es wird da kein Löwe sein und wird kein reißendes Tier darauf treten.“ Furcht vor dem bloßen Schein des Bösen ist etwas Reinigendes, das den Menschen in den Stand setzt, durch die Macht des Heiligen Geistes seine Kleider unbefleckt von der Welt zu erhalten. In beiderlei Sinn wird der, der sich „allewege fürchtet“, glücklich gemacht. Salomo hatte beides versucht, Weltlichkeit und heilige Furcht: in der einen fand er Eitelkeit, in der anderen Glück. Laßt uns nicht seinen Versuch wiederholen, sondern bei seinem Urteilsspruch bleiben! (Charles Haddon Spurgeon)

28:15 Ein Gottloser, der über ein armes Volk regiert, das ist ein brüllender Löwe und gieriger Bär.

28:16 Wenn ein Fürst ohne Verstand ist, so geschieht viel Unrecht; wer aber den Geiz haßt, der wird lange leben.

28:17 Ein Mensch, der am Blut einer Seele schuldig ist, der wird flüchtig sein bis zur Grube, und niemand halte ihn auf.

28:18 Wer fromm einhergeht, dem wird geholfen; wer aber verkehrtes Weges ist, wird auf einmal fallen.

28:19 Wer seinen Acker baut, wird Brot genug haben; wer aber dem Müßiggang nachgeht, wird Armut genug haben.

28:20 Ein treuer Mann wird viel gesegnet; wer aber eilt, reich zu werden, wird nicht unschuldig bleiben.

28:21 Person ansehen ist nicht gut; und mancher tut übel auch wohl um ein Stück Brot.

28:22 Wer eilt zum Reichtum und ist neidisch, der weiß nicht, daß Mangel ihm begegnen wird.

28:23 Wer einen Menschen straft, wird hernach Gunst finden, mehr denn der da heuchelt.

28:24 Wer seinem Vater oder seiner Mutter etwas nimmt und spricht, es sei nicht Sünde, der ist des Verderbers Geselle.

28:25 Ein Stolzer erweckt Zank; wer aber auf den HERRN sich verläßt, wird gelabt.

28:26 Wer sich auf sein Herz verläßt, ist ein Narr; wer aber mit Weisheit geht, wird entrinnen.

28:27 Wer dem Armen gibt, dem wird nichts mangeln; wer aber seine Augen abwendet, der wird viel verflucht.

28:28 Wenn die Gottlosen aufkommen, so verbergen sich die Leute; wenn sie aber umkommen, werden der Gerechten viel.

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