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Psalm 37

Psalm 37

37:1 Ein Psalm Davids. Erzürne dich nicht über die Bösen; sei nicht neidisch auf die Übeltäter.

37:2 Denn wie das Gras werden sie bald abgehauen, und wie das grüne Kraut werden sie verwelken.

37:3 Hoffe auf den HERRN und tue Gutes; bleibe im Lande und nähre dich redlich.
Traue und thue sind Worte, die gut zusammengehen in der Ordnung, in welcher der Heilige Geist sie gestellt hat. Wir sollten Glauben haben, und dieser Glaube sollte Werke thun. Vertrauen auf Gott treibt uns zu heiligem Thun an: wir hoffen Gutes von Gott, und dann thun wir Gutes. Wir sitzen nicht still, weil wir trauen, sondern wir raffen uns auf und erwarten, daß der Herr durch uns wirken wird.
Es ist nicht unsre Sache, zu sorgen und Böses zu thun, sondern zu trauen und Gutes zu thun. Wir trauen weder ohne zu thun, noch thun wir ohne zu trauen.
Die Gegner würden uns ausrotten, wenn sie könnten; aber durch Trauen und Thun wohnen wir in dem Lande. Wir wollen nicht nach Ägypten ziehen, sondern bleiben in dem Lande Immanuels - der Vorsehung Gottes, dem Kanaan der Bundesliebe. Man kann uns nicht so leicht los werden wie des Herrn Feinde voraussetzen. Sie können uns nicht hinauswerfen, noch herausstampfen: wo Gott uns einen Namen und einen Platz gegeben hat, da bleiben wir.
Aber wie steht´s mit der Vorsorge für unsre Bedürfnisse? Der Herr hat ein „wahrlich“ in diese Verheißung hineingelegt. So gewiß Gott wahr ist, soll sein Volk gespeist werden. Es ist ihre Sache, zu trauen und zu thun. Wenn nicht von Raben gespeist oder von einem Obadja, oder von einer Witwe, sollen sie doch irgendwie gespeist werden. Hinweg, ihr Befürchtungen! (Charles Haddon Spurgeon)

37:4 Habe Deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünschet.
Der Sinn dieser Worte muß denen, die einem lebendigen Leben in der Gottseligkeit ferne stehen, im höchsten Grade auffallen, aber dem ernsten, gläubigen Christen sind sie weiter nichts als die Bestätigung einer erkannten Wahrheit. Das Leben des Gläubigen wird hier beschrieben als Freude und Wonne in Gott, und wir werden befestigt in der Überzeugung, daß die wahrhafte Gottesfurcht überströmt von Glück und Seligkeit. Gottlose Menschen und bloße Namen-Christen sehen in der Frömmigkeit nie etwas Erfreuliches: für sie ist dieselbe ein Sklavendienst, eine lästige Pflicht, eine Nötigung, aber nie und nimmer eine Freude und Erquickung. Wenn sie sich überhaupt zum Christentum bekennen, so geschieht's entweder aus Eigennutz, weil sie hoffen, dadurch etwas zu gewinnen, oder aus Furcht, weil sie sich nicht unterstehen, anders zu handeln. Der Gedanke an Freude und Wonne in einem gottesfürchtigen Wandel ist den meisten Menschen etwas so Befremdendes, daß in ihren Redensarten keine zwei Begriffe so weit auseinander gehen, wie die Worte: „Heiliges Leben“ und „Wonne.“ Aber solche Gläubige, die Jesum Christum erkennen, wissen aus Erfahrung, daß Glückseligkeit und Glauben so innig miteinander verknüpft sind, daß auch die Pforten der Hölle sie nicht auseinander zu reißen vermögen. Wer Gott von ganzem Herzen lieb hat, findet jederzeit, daß seine Wege liebliche Wege sind, und alle seine Steige sind Friede. Solche Freude, solche Fülle der Wonne, solche überströmende Glückseligkeit entdecken die Heiligen in ihrem Herrn, daß sie, weit entfernt, Ihm aus bloßer Gewohnheit zu dienen, Ihm freudig nachfolgen, ob auch alle Welt seinen Namen ärger verabscheut als das Böse. Wir fürchten Gott nicht aus irgend welchem Zwang; unser Glaube ist kein Gefängnis, unser Bekenntnis keine Kette, zum heiligen Leben werden wir nicht mit Gewalt geschleppt, wir werden nicht wie Sklaven zu unsrer Pflicht geknechtet. Nein, unsre Frömmigkeit ist unsre Freude, unsre Hoffnung ist unser Himmel, unser Wandel ist unsre Wonne, unsre Liebe ist unsre Lust. Freude und wahre Gottesfurcht sind miteinander verwachsen wie Wurzel und Blüte; so untrennbar wie Wahrheit und Gewißheit; sie sind wahrlich zwei herrliche Kleinode, die nebeneinander schimmern in goldener Fassung. „Habe deine Lust an dem Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.“ (Charles Haddon Spurgeon)


Lust an Gott hat eine umwandelnde Macht, und hebt den Menschen über die groben Wünsche der gefallenen Natur hinaus. Lust an Jehovah ist nicht nur süß an sich, sondern sie versüßet die ganze Seele, bis das Sehnen des Herzens solcher Gestalt wird, daß der Herr sicher verheißen kann, es zu erfüllen. Ist das nicht eine erhabene Lust, die unsre Wünsche formt, bis sie den Wünschen Gottes gleich sind?
Unsre thörichte Weise ist, zu wünschen und dann ans Werk zu gehen, um das zu erlangen, was wir wünschen. Wir gehen nicht zu Werk auf Gottes Weise, d.h. wir trachten nicht am ersten nach Ihm und erwarten dann, daß uns „solches alles zufallen“ werde. Wenn wir unser Herz mit Gott erfüllen lassen wollen, bis es vor Freuden überfließt, dann will der Herr selbst Sorge tragen, daß uns kein Gutes mangeln soll. Anstatt nach der Freude weit umher zu suchen, laßt uns daheim bleiben mit Gott, und Wasser aus unsrer eigenen Quelle trinken. Er kann viel mehr für uns thun, als alle unsre Freunde. Es ist besser, sich mit Gott allein zu begnügen, als umher zu gehen und nach den armseligen Kleinigkeiten der Zeit und der Sinne zu trachten und zu schmachten. Für eine Weile mögen wir Enttäuschung haben, aber wenn diese uns näher zu dem Herrn bringen, sind sie etwas, was ungemein zu schätzen ist, denn sie werden uns zuletzt die Erfüllung aller unsrer rechten Wünsche sichern. (Charles Haddon Spurgeon)


Lust an Gott hat eine umwandelnde Macht, und hebt den Menschen über die groben Wünsche der gefallenen Natur hinaus. Lust an Jehovah ist nicht nur süß an sich, sondern sie versüßet die ganze Seele, bis das Sehnen des Herzens solcher Gestalt wird, daß der Herr sicher verheißen kann, es zu erfüllen. Ist das nicht eine erhabene Lust, die unsre Wünsche formt, bis sie den Wünschen Gottes gleich sind?
Unsre thörichte Weise ist, zu wünschen und dann ans Werk zu gehen, um das zu erlangen, was wir wünschen. Wir gehen nicht zu Werk auf Gottes Weise, d.h. wir trachten nicht am ersten nach Ihm und erwarten dann, daß uns „solches alles zufallen“ werde. Wenn wir unser Herz mit Gott erfüllen lassen wollen, bis es vor Freuden überfließt, dann will der Herr selbst Sorge tragen, daß uns kein Gutes mangeln soll. Anstatt nach der Freude weit umher zu suchen, laßt uns daheim bleiben mit Gott, und Wasser aus unsrer eigenen Quelle trinken. Er kann viel mehr für uns thun, als alle unsre Freunde. Es ist besser, sich mit Gott allein zu begnügen, als umher zu gehen und nach den armseligen Kleinigkeiten der Zeit und der Sinne zu trachten und zu schmachten. Für eine Weile mögen wir Enttäuschung haben, aber wenn diese uns näher zu dem Herrn bringen, sind sie etwas, was ungemein zu schätzen ist, denn sie werden uns zuletzt die Erfüllung aller unsrer rechten Wünsche sichern. (Charles Haddon Spurgeon)


Fehlt es mir wohl an echter Gottesliebe, daß mein Gebet so unkräftig zu sein scheint, und so fruchtlos alle Wünsche meines Herzens? Ist der Herr meine Lust und meine Freude' Jedes Wort aus dem Munde des Herrn, und jede Führung seiner Hand mir Lust und Freude? Es muß an mir, an ihm kann es nicht fehlen. Seine Lust, mir zu helfen, muß gleich sein meiner Lust, an ihm und an allem, was seinen Namen trägt. Erwache in mir, lebendige Freude an Gott und Gottes Offenbarung! Lust an dem Herrn, möchtest du jede andere Lust verschlingen! Freude an Gott, möchtest du meine höchste Freude sein! Wie viel ruhiger würde ich leiden, wie viel bescheidener würde ich wünschen, wie viel fröhlicher unter meinen Lasten emporschauen! Habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz wünscht. Wie du liebst, wirst du geliebt sein! Wie du dich Gottes freuest, wird Gott dir Freude machen! Freust du dich seiner mehr, als alles andern, als aller, selbst auch der besten und liebsten Menschen, so ehrt und segnet er dich vor allen andern! Lag ihn deine Lust sein, wenn du wachst, und dein frohes Augenmerk, wenn du nicht schlafen kannst, und deine Hoffnung, wenn du leidest, und keine Freude wird unter den Wünschen deines Herzens sein, die er dir nicht zuführen wird. Er kennt die geheimsten Wünsche und Bedürfnisse deines Herzens. Ein gutes, frommes Herz hat keine schlimmen Wünsche - und gerade die, die dir die wichtigsten sind, erfüllt er am liebsten, sofern das, was ihm am wichtigsten ist, dir auch das Liebste ist. Wie deine Aufmerksamkeit, dein Sinn für ihn, so seine Aufmerksamkeit für dich. Wie deine Lust an ihm, seinen Werken, insofern sie seine Werke sind, seinen Worten, insofern sie seine Worte sind, seinen Führungen, als wirklich feinen Führungen, so die Sichtbarkeit und Spürbarkeit seines Segens, seiner Unterstützung; so das Maß und die Zahl seiner Gaben, so die Entsprechung dieser Gaben zu deinen Wünschen und Bedürfnissen. Je kindlicher du zu ihm sagst: Was willst du, daß ich tun und leiden soll?, desto väterlicher wird er zu dir sagen: Bitte, bitte was ich dir geben soll! Nimm und empfange: Je herzlicher du sagen kannst: es ist meine Freude, ~~ ich mich zu dir halte, desto mehr wirst du das Wort von ihm vernehmen: „Alles, was mein ist, ist dein.„ (Johann Caspar Lavater)

37:5 Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn; er wird's wohl machen

37:6 und wird deine Gerechtigkeit hervorbringen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag.

37:7 Sei stille dem HERRN und warte auf ihn; erzürne dich nicht über den, dem sein Mutwille glücklich fortgeht.

37:8 Steh ab vom Zorn und laß den Grimm, erzürne dich nicht, daß du nicht auch übel tust.

37:9 Denn die Bösen werden ausgerottet; die aber des HERRN harren, werden das Land erben.

37:10 Es ist noch um ein kleines, so ist der Gottlose nimmer; und wenn du nach seiner Stätte sehen wirst, wird er weg sein.

37:11 Aber die Elenden werden das Land erben und Lust haben in großem Frieden.

37:12 Der Gottlose droht dem Gerechten und beißt seine Zähne zusammen über ihn.

37:13 Aber der Herr lacht sein; denn er sieht, daß sein Tag kommt.

37:14 Die Gottlosen ziehen das Schwert aus und spannen ihren Bogen, daß sie fällen den Elenden und Armen und schlachten die Frommen.

37:15 Aber ihr Schwert wird in ihr Herz gehen, und ihr Bogen wird zerbrechen.

37:16 Das wenige, das ein Gerechter hat, ist besser als das große Gut vieler Gottlosen.

37:17 Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen; aber der HERR erhält die Gerechten.

37:18 Der HERR kennt die Tage der Frommen, und ihr Gut wird ewiglich bleiben.

37:19 Sie werden nicht zu Schanden in der bösen Zeit, und in der Teuerung werden sie genug haben.

37:20 Denn die Gottlosen werden umkommen; und die Feinde des HERRN, wenn sie gleich sind wie köstliche Aue, werden sie doch vergehen, wie der Rauch vergeht.

37:21 Der Gottlose borgt und bezahlt nicht; der Gerechte aber ist barmherzig und gibt.

37:22 Denn seine Gesegneten erben das Land; aber seine Verfluchten werden ausgerottet.

37:23 Von dem HERRN wird solches Mannes Gang gefördert, und er hat Lust an seinem Wege.

37:24 Fällt er, so wird er nicht weggeworfen; denn der HERR hält ihn bei der Hand.

37:25 Ich bin jung gewesen und alt geworden und habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen oder seinen Samen nach Brot gehen.

37:26 Er ist allezeit barmherzig und leihet gerne, und sein Same wird gesegnet sein.

37:27 Laß vom Bösen und tue Gutes und bleibe wohnen immerdar.

37:28 Denn der HERR hat das Recht lieb und verläßt seine Heiligen nicht; ewiglich werden sie bewahrt; aber der Gottlosen Same wird ausgerottet.

37:29 Die Gerechten erben das Land und bleiben ewiglich darin.

37:30 Der Mund des Gerechten redet die Weisheit, und seine Zunge lehrt das Recht.

37:31 Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen; seine Tritte gleiten nicht.

37:32 Der Gottlose lauert auf den Gerechten und gedenkt ihn zu töten.

37:33 Aber der HERR läßt ihn nicht in seinen Händen und verdammt ihn nicht, wenn er verurteilt wird.

37:34 Harre auf den HERRN und halte seinen Weg, so wird er dich erhöhen, daß du das Land erbest; du wirst es sehen, daß die Gottlosen ausgerottet werden.

37:35 Ich habe gesehen einen Gottlosen, der war trotzig und breitete sich aus und grünte wie ein Lorbeerbaum.

37:36 Da man vorüberging, siehe, da war er dahin; ich fragte nach ihm, da ward er nirgend gefunden.

37:37 Bleibe fromm und halte dich recht; denn solchem wird's zuletzt wohl gehen.
Nächst dem Glauben ist die Frömmigkeit eine der allerheiligsten Tugenden, nicht allein, weil sie eine Frucht des Glaubens ist, sondern auch, weil sie des Menschen Seele, Leib und Ehre vor Sünden und Schanden bewahret. Diese Tugend ist eine Zierrath der Jugend, und steht den Alten auch wohl an. Gott selbst ermahnt den in der Fremde reisenden Abraham dazu. Wandle vor mir und sey fromm, 1 Mos. 17,1. Zur Frömmigkeit aber ist nicht genug 1) eine äußerliche Ehrbarkeit, denn die findet man auch bei den Heiden, sondern sie muß entstehen aus dem Glauben, aus der Liebe Gottes, und aus dem innern Grund der Seele. 2) Zu solcher Frömmigkeit gehört nicht allein die Aufrichtigkeit und Redlichkeit des Herzens gegen Gott und den Nächsten, sondern auch eine Unsträflichkeit im Leben, daß man sich unanständiger Reden und unchristlicher Werke enthalte. 3) Diese Frömmigkeit soll aber beständig seyn bis ans Ende. Bis daß mein Ende kommt, will ich nicht weichen von meiner Frömmigkeit, Hiob 27,5. 4) Wie nun solche Frömmigkeit von Gottes Geist in uns gewirket wird, so hat sie auch die herrlichste und schönste Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens. (Johann Friedrich Stark)

37:38 Die Übertreter aber werden vertilgt miteinander, und die Gottlosen werden zuletzt ausgerottet.
Wenn du vor Gott wandelst und fromm bist, dann laß dir gesagt sein, was Ps. 37, 37-38. für dich geschrieben steht: „Bleibe fromm und halte dich recht; denn solchen wird es zuletzt wohl gehen. Die Uebertreter aber werden vertilget mit einander und die Gottlosen werden zuletzt ausgerottet.“ - Wenn du mit ganzem Herzen an dem Herrn bist, daß du ihn fürchtest, wie er zu fürchten, ihn liebest, wie er zu lieben, auf ihn vertrauest, wie auf ihn zu vertrauen ist; wenn du dich recht hältst, daß du denkest, begehrest, redest, thust und wandelst, wie es vor ihm recht ist und sein Wort dich lehret: dann bleibe dabei. Denn solchen wird es wohl gehen. Zwar mußt du dich darauf gefaßt machen, daß die Uebertreter und Gottlosen dich nicht ungestört, ungeneckt, unverspottet und ungekränkt werden deinen Weg gehen lassen. Denn ihr Sinn ist, wie er Buch der Weish. 2, 12-16. beschrieben wird, wo sie sagen: „Lasset uns auf den Gerechten lauern; denn er macht uns viel Unlust, und setzt sich wider unser Thun, und schilt uns, daß wir wider das Gesetz sündigen, und ruft aus unser Wesen für Sünde. Er giebt vor, daß er Gott kenne, und rühmet sich Gottes Kind; straft, was wir im Herzen haben. Er ist uns nicht auch leidlich anzusehen, denn sein Leben reimt sich nichts mit den andern, und sein Wesen ist gar ein anderes. Er hält uns für untüchtig, und meidet unser Thun als einen Unflat; und giebt vor, wie es die Gerechten zuletzt gut haben werden; und rühmet, daß Gott sein Vater sei.“ - Zwar wirst du in der Welt Angst haben, Verfolgung erleiden und durch viel Trübsal ins Reich Gottes eingehen müssen. Aber laß es gehen, wie es geht; zuletzt wird es dir doch wohl gehen, so wohl gehen, daß dir die zeitliche und leichte Trübsal wie nichts erscheint gegen die ewige und über alle Maaße wichtige Herrlichkeit, die an dir wird offenbar werden. Diese gewisse göttliche Verheißung erwecke dich, fromm zu bleiben und dich recht zu halten. Dagegen schrecke dich die eben so gewisse göttliche Drohung, daß die Uebertreter miteinander vertilget und die Gottlosen zuletzt ausgerottet werden. Denn die Gottlosen bleiben nicht im Gericht, noch die Sünder in der Gemeine der Gerechten (Ps. 1, 15.). Und wenn ein Gerechter Böses thut, so wird's ihm nicht helfen, daß er fromm gewesen ist (Hesek. 33, 12.). Darum spricht der Herr Jesus Offenb. Joh. 22, 11. 12: „Wer fromm ist, der sei immerhin fromm, und wer heilig ist, der sei immerhin heilig. Und siehe ich komme bald, und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden.“ - Wer Ohren hat zu hören, der höre; und wer es lieset, der merke darauf. (Carl Johann Philipp Spitta)

37:39 Aber der HERR hilft den Gerechten; der ist ihre Stärke in der Not.

37:40 Und der HERR wird ihnen beistehen und wird sie erretten; er wird sie von dem Gottlosen erretten und ihnen helfen; denn sie trauen auf ihn.1)
Was David vom Gerechten und Gottlosen im Psalm bezeugt, das sehe ich an Dir erfüllt, o Jesu, dem verrätherischen Judas gegenüber. O wie ist mir’s oft so angst vor meinem falschen Judasherzen! Von Natur habe ich ein solches, ach leider ja, Herr Jesu. Aber ach, daß ich es nur nicht behalte, daß Du es nur gründlich veränderst, alle Tücke daraus vertreibest und es Deinem treuen, aufrichtigen, redlichen Herzen gleichförmig machest! O ich bitte Dich diesen Augenblick darum, daß Du diese große Gnade an mir beweisest. Prüfe es, erforsche mein Herz, und siehe, ob ich auf bösem, betrüglichem Wege bin, und leite mich auf richtigem Wege. Schaffe ein ganz neues, reines Herz in mir, daß ich Dich in aufrichtiger Liebe an mein Herz drücke und Dir ewig treu bleibe. Und wenn meine Glaubensaugen zu blöde sind, Dich zu finden und zu erkennen: so werde ich Dich an Deiner lieblichen Hirtenstimme erkennen. Und wenn ich Dich gefunden habe, und meine Glaubenshände zu schwach sind, Dich fest zu halten: so halte Du mich desto fester, daß wir doch ja ungeschieden bleiben. Ich brauche Dich gar zu nothwendig zu allem, wozu Du mir von Gott gemacht bist, besonders auch zu meinem vollkommnen Arzte. O ich bin viel verwundeter als des Hohenpriesters Knecht; dem fehlte es blos an einem Ohr, mir fehlt’s überall, mir fehlt’s im Herzen, im Verstande, im Willen, im Gewissen, im Gedächtniß, es fehlt mir überall nach Leib und Seele. Du kannst rechte Proben eines vollkommnen Arztes an mir ablegen. Meine Wunden stinken und eitern vor meiner Thorheit; sie sind ohne Dich unheilbar; es ist keine Salbe in Gilead ohne Dein Blut, und kein Arzt außer dir, der mir helfen könnte. Du aber bist ja ein Meister zu helfen. Dein Vermögen und starke Kraft ist so groß, daß es nicht an Einem fehlen kann, und Du willst es auch so gerne thun, das weiß ich. Nun, so heile mich, o Heil der Seelen, wo ich krank und traurig bin; nimm die Schmerzen, die mich quälen, und den ganzen Schaden hin, den mir Adams Fall gebracht und ich selber mir gemacht. Wird, o Arzt, Dein Blut mich netzen, wird sich all’ mein Jammer setzen. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

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