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Psalm 101

Psalm 101

101:1 Ein Psalm Davids. Von Gnade und Recht will ich singen und dir, HERR, lobsagen.
Der Glaube triumphiert in der Trübsal. Wenn die Vernunft und der Wille ins innere Gefängnis geworfen und ihre Füße in den Stock gelegt werden, dann macht der Glaube die Kerkermauern widerhallen mit seinen lieblichen Liedern und ruft aus: „Von Gnade und Recht will ich singen und Dir, Herr, lobsagen.“ Der Glaube wirft die schwarze Maske vom Antlitz der Heimsuchung und entdeckt einen Engel darunter. Der Glaube blickt empor zu den Wolken und sieht, daß sie von Gnade schwellen und ihren Segensstrom über ihn auszugießen bereit sind. Sogar in den Gerichtsprüfungen Gottes gegen uns ist Ursache zum Preis und Dank. Denn zum ersten ist die Trübsal nicht so schwer, als sie hätte sein können; dann ist sie nicht so strenge, wie wir sie verdient hätten; auch ist sie nicht so erdrückend, wie die Last, welche andre zu tragen haben. Der Glaube sieht, daß seine schwersten Leiden keine Strafgerichte sind; es ist kein Tropfen von Gottes Zorn in diesem Kelche; er ist ganz von der Liebe verordnet. Der Glaube entdeckt das Leuchten der Liebe, gleich dem Glänzen eines Edelsteins auf dem Brustschildlein des züchtigenden Gottes. Der Glaube spricht von einer Prüfung: „Das ist ein tröstliches Zeichen; denn nur einem Kinde wird die Rute zuteil.“ Und dann singt er von den lieblichen Früchten seines Leidens, weil sie ihm zum Besten dienen müssen. Ja, der Glaube spricht sogar: „Diese meine Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schaffet eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit.“ So reitet der Glaube auf dem schwarzen Pferde weiter auf seiner Straße, von Sieg zu Sieg, tritt die fleischliche Vernunft und den irdischen Sinn unter die Füße und singt Siegeslieder inmitten des härtesten Kampfes. (Charles Haddon Spurgeon)

101:2 Ich handle vorsichtig und redlich bei denen, die mir zugehören, und wandle treulich in meinem Hause.

101:3 Ich nehme mir keine böse Sache vor; ich hasse den Übeltäter und lasse ihn nicht bei mir bleiben.

101:4 Ein verkehrtes Herz muß von mir weichen; den Bösen leide ich nicht.

101:5 Der seinen Nächsten heimlich verleumdet, den vertilge ich; ich mag den nicht, der stolze Gebärde und hohen Mut hat.

101:6 Meine Augen sehen nach den Treuen im Lande, daß sie bei mir wohnen; und habe gerne fromme Diener.
Wenn David so sprach, mögen wir gewiß sein, daß der Sohn Davids gleichen Sinnes sein wird. Jesus sieht aus nach den treuen Menschen und heftet sein Auge auf sie, um sie zu beobachten, sie vorwärts zu bringen, sie zu ermutigen und zu belohnen. Möge kein Treuer denken, daß er übersehen sei; der König selbst hat sein Auge auf ihn gerichtet.
Es sind zwei Folgen dieser königlichen Beachtung da. Zuerst lesen wir: „daß sie bei mir wohnen“. Jesus bringt die Treuen in sein Haus, läßt sie in seinem Palast wohnen, macht sie zu seinen Gefährten, Er freut sich an ihrer Gesellschaft. Wir müssen unsrem Herrn treu sein, dann will Er sich uns offenbaren. Wenn unsre Treue uns am meisten kostet, wird sie am besten belohnt werden; je grimmiger die Menschen uns verwerfen, desto freudiger will der Herr uns aufnehmen.
Danach sagt er von dem Aufrichtigen: „der soll mir dienen.“ Jesus wird für seine eigne Ehre diejenigen gebrauchen, welche die Kniffe der Klugheit verachten und Ihm, seinem Wort und seinem Kreuz treu sind. Diese sollen in seinem königlichen Gefolge sein, die geehrten Diener seiner Majestät. Gemeinschaft mit Ihm und nützliches Wirken sind der Lohn der Treue. Herr, mache mich treu, auf daß ich bei Dir wohnen und Dir dienen möge! (Charles Haddon Spurgeon)


O selige Stunden, in welchen ein Menschenherz zum Entschluss hindurchbricht; Ich will mich dem Heiland ergeben, Ihm ganz und für immer gehören, ich will nie der „Welt“, aber stets dem Herrn leben! Der Heilige Geist hat dich durch das Evangelium zu dieser Übergabe bewegt. Beuge deine Knie und danke deinem Gott für diesen Sieg der Liebe. Und was schließt dieses Treusein in sich? Je länger wir hierüber nachdenken, desto gewisser wird es uns, dass es sich hauptsächlich darum handelt, Ihm ähnlich zu werden und Ihn durch den Wandel zu verherrlichen. Der ist seinem Erlöser treu, der täglich als ein Erlöster lebt, sich nicht dieser Welt gleichstellt, der sich als ein echter Jünger des großen Meisters in Wort und Tat ausweist. Der ist treu, der die Sünde meidet und flieht, die ihm doch ehemals zum Fallstrick und zum Verderben gereicht hat. Der ist treu, der Christus täglich nachfolgt. Der Treue tut das nicht, was Jesus auch nicht täte, und indem er mit Eifer das vollbringt, was Jesus in dieser Zeit und unter solchen Umständen gewiss auch vollbrächte. Ja, der ist treu, der stets auf den Herrn blickt, der wandelt und handelt als vor Ihm, dem die Ehre Jesu über alles geht. Werden wir doch praktische Christen. Wenn wir einen Augenblick von Ihm getrennt leben, kann Finsternis uns einhüllen, der Feind uns betören, dann können wir einen Fehltritt machen, der lange und schwere Folgen nach sich zieht. Treue ist Anhänglichkeit, und diese Anhänglichkeit äußert sich in einem vorsichtigen Wandel. Christen sind berufen, ihrem Herrn ähnlich zu werden. (Markus Hauser)

101:7 Falsche Leute halte ich nicht in meinem Hause; die Lügner gedeihen bei mir nicht.

101:8 Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gottlosen im Lande, daß ich alle Übeltäter ausrotte aus der Stadt des HERRN.1)

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