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1. Samuel, Kapitel 2

1. Samuel, Kapitel 2

2:1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem HERRN; mein Horn ist erhöht in dem HERRN. Mein Mund hat sich weit aufgetan über meine Feinde; denn ich freue mich deines Heils.

2:2 Es ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner; und ist kein Hort, wie unser Gott ist.

2:3 Laßt euer großes Rühmen und Trotzen, noch gehe freches Reden aus eurem Munde; denn der HERR ist ein Gott, der es merkt, und läßt solch Vornehmen nicht gelingen.

2:4 Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke.

2:5 Die da satt waren, sind ums Brot Knechte geworden, und die Hunger litten, hungert nicht mehr; ja die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, hat abgenommen.

2:6 Der HERR tötet und macht lebendig, führt in die Hölle und wieder heraus.

2:7 Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht.
Alle Veränderungen in meinem Leben kommen von Ihm, der sich niemals ändert. Wenn ich reich geworden wäre, so hätte ich seine Hand darin gesehen und Ihn gelobt; laßt mich ebenso sehr seine Hand sehen, wenn ich arm gemacht werde, und laßt mich Ihn ebenso herzlich loben. Wenn es mit uns abwärts in der Welt geht, so ist es vom Herrn, und wir mögen es geduldig hinnehmen; wenn wir in der Welt emporkommen, so ist es vom Herrn, und wir mögen es dankbar empfangen. In jedem Fall hat der Herr es getan, und es ist gut.
Es scheint, daß Jahwehs Weg ist, diejenigen zu erniedrigen, der Er erhöhen will, und diejenigen zu entkleiden, die Er zu bekleiden gedenkt. Wenn es sein Weg ist, so ist es der weiseste und beste Weg. Wenn ich jetzt die Erniedrigung erdulde, so mag ich mich wohl freuen, denn ich sehe darin die Vorbereitung für die Erhöhung. Je mehr wir durch die Gnade gedemütigt werden, desto mehr sollen wir in der Herrlichkeit erhöben werden. Die Verarmung, die schließlich zu unsrer Bereicherung dienen wird, muß willkommen geheißen werden.
O Herr, Du hast mich in letzter Zeit abwärts geführt und mich meine Unbedeutendheit und Sünde fühlen lassen. Es ist keine angenehme Erfahrung, aber ich bitte Dich, sie zu einer nützlichen für mich zu machen. O, daß Du mich dadurch geschickt machen möchtest, ein größeres Gewicht der Freude und Wirksamkeit zu tragen, und wenn ich dazu bereitet bin, dann gewähre es mir um Christi willen! Amen. (Charles Haddon Spurgeon)

2:8 Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus dem Kot, daß er ihn setze unter die Fürsten und den Stuhl der Ehre erben lasse. Denn der Welt Grundfesten sind des HERRN, und er hat den Erdboden darauf gesetzt.

2:9 Er wird behüten die Füße seiner Heiligen, aber die Gottlosen müssen zunichte werden in Finsternis; denn viel Vermögen hilft doch niemand.
Der Weg ist schlüpfrig und unsre Füße sind schwach, aber der Herr wird sie behüten. Wenn wir uns durch gehorsamen Glauben Ihm hingeben, seine Heiligen zu werden, so will Er selber unser Hüter sein. Nicht nur wird Er seinen Engeln Befehl geben, uns zu behüten, sondern Er selbst wird unsre Schritte bewahren.
Er will unsre Füße vor dem Fallen behüten, so daß wir nicht unsre Kleider beflecken, unsre Seelen verwunden und dem Feinde Ursache zum Lästern geben.
Er will unsre Füße vor dem Abweichen behüten, so daß wir nicht auf die Pfade des Irrtums oder die Wege der Thorheit oder die Bahnen der weltlichen Sitte gehen.
Er will unsre Füße behüten vor dem Anschwellen, das von Müdigkeit herrührt und vor der Entzündung, die durch Rauheit und Länge des Weges entsteht.
Er will unsre Füße vor Verwundungen behüten; unsre Schuhe sollen Eisen und Erz sein, so daß wir selbst, wenn wir auf die Spitze des Schwertes oder auf tödliche Schlangen treten, nicht bluten sollen und nicht vergiftet werden.
Er will unsre Füße auch aus dem Netz ziehen. Wir sollen nicht durch Betrug unsrer boshaften und listigen Feinde verstrickt werden.
Mit einer solchen Verheißung wie diese laßt uns laufen ohne Müdigkeit und wandeln ohne Furcht. Er, der unsre Füße behütet, wird es in Wahrheit thun. (Charles Haddon Spurgeon)

2:10 Die mit dem HERRN hadern, müssen zugrunde gehen; über ihnen wird er donnern im Himmel. Der HERR wird richten der Welt Enden und wird Macht geben seinem König und erhöhen das Horn seines Gesalbten.

2:11 Elkana aber ging hin gen Rama in sein Haus; und der Knabe war des HERRN Diener vor dem Priester Eli.

2:12 Aber die Söhne Elis waren böse Buben; die fragten nicht nach dem HERRN

2:13 noch nach dem Recht der Priester an das Volk. Wenn jemand etwas opfern wollte, so kam des Priesters Diener, wenn das Fleisch kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zacken in seiner Hand

2:14 und stieß in den Tiegel oder Kessel oder Pfanne oder Topf; was er mit der Gabel hervorzog, das nahm der Priester davon. Also taten sie dem ganzen Israel, die dahinkamen zu Silo.

2:15 Desgleichen, ehe denn sie das Fett anzündeten, kam des Priesters Diener und sprach zu dem, der das Opfer brachte: Gib mir das Fleisch, dem Priester zu braten; denn er will nicht gekochtes Fleisch von dir nehmen, sondern rohes.

2:16 Wenn dann jemand zu ihm sagte: Laß erst das Fett anzünden und nimm darnach, was dein Herz begehrt, so sprach er zu ihm: Du sollst mir's jetzt geben; wo nicht so will ich's mit Gewalt nehmen.

2:17 Darum war die Sünde der jungen Männer sehr groß vor dem HERRN; denn die Leute lästerten das Opfer des HERRN.

2:18 Samuel aber war ein Diener vor dem HERRN; und der Knabe war umgürtet mit einem Leibrock.

2:19 Dazu machte ihm seine Mutter ein kleines Oberkleid und brachte es ihm hinauf zu seiner Zeit, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, zu opfern das jährliche Opfer.

2:20 Und Eli segnete Elkana und sein Weib und sprach: Der HERR gebe dir Samen von diesem Weibe um der Bitte willen, die sie vom HERRN gebeten hat. Und sie gingen an ihren Ort.

2:21 Und der HERR suchte Hanna heim, daß sie schwanger ward und gebar drei Söhne und zwei Töchter. Aber Samuel, der Knabe, nahm zu bei dem HERRN.

2:22 Eli aber war sehr alt und erfuhr alles, was seine Söhne taten dem ganzen Israel, und daß sie schliefen bei den Weibern, die da dienten vor der Tür der Hütte des Stifts.

2:23 Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr solches? Denn ich höre euer böses Wesen von diesem ganzen Volk.

2:24 Nicht, meine Kinder, das ist nicht ein gutes Gerücht, das ich höre. Ihr macht des HERRN Volk übertreten.

2:25 Wenn jemand wider einen Menschen sündigt, so kann's der Richter schlichten. Wenn aber jemand wider den HERRN sündigt, wer kann für ihn bitten? Aber sie gehorchten ihres Vaters Stimme nicht; denn der HERR war willens, sie zu töten.

2:26 Aber der Knabe Samuel nahm immermehr zu und war angenehm bei dem HERRN und bei den Menschen.

2:27 Es kam aber ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Ich habe mich offenbart deines Vaters Hause, da sie noch in Ägypten waren, in Pharaos Hause,

2:28 und habe ihn daselbst mir erwählt vor allen Stämmen Israels zum Priestertum, daß er opfern sollte auf meinem Altar und Räuchwerk anzünden und den Leibrock vor mir tragen, und habe deines Vaters Hause gegeben alle Feuer der Kinder Israel.

2:29 Warum tretet ihr denn mit Füßen meine Schlachtopfer und Speisopfer, die ich geboten habe in der Wohnung? Und du ehrst deine Söhne mehr denn mich, daß ihr euch mästet von dem Besten aller Speisopfer meines Volkes Israel.

2:30 Darum spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe geredet, dein Haus und deines Vaters Haus sollten wandeln vor mir ewiglich. Aber nun spricht der HERR: Es sei fern von mir! sondern wer mich ehrt, den will ich auch ehren; wer aber mich verachtet, der soll wieder verachtet werden.
Mache ich die Ehre Gottes zum großen Zweck meines Lebens und zur Regel meines Verhaltens? Wenn das, so will Er mich ehren. Ich mag eine Zeitlang keine Ehre von Menschen empfangen, aber Gott selber wird mir in sehr wirksamer Weise Ehre anthun. Am letzten Ende wird sich finden, daß es der sicherste Weg zur Ehre ist, wenn man willig ist, um des Gewissens willen Schmach zu leiden.
Eli hatte den Herrn nicht durch gutes Regiment in seinem Hause geehrt, und seine Söhne hatten den Herrn nicht durch ein ihrem heiligen Amte geziemendes Verhalten geehrt, und deshalb ehrte der Herr sie nicht, sondern nahm das Hohepriestertum aus der Familie hinweg und machte den jungen Samuel zum Regierer des Landes statt eines aus ihrem Hause. Wenn ich die Meinigen erhoben sehen will, so muß ich den Herrn in allen Dingen ehren. Gott mag dem Gottlosen gestatten, weltliche Ehren zu gewinnen; aber die Würde, welche Er selbst gibt, nämlich Preis und Ehre und unvergängliches Wesen, behält Er für diejenigen auf, die Sorge tragen, Ihn zu ehren.
Was kann ich heute thun, den Herrn zu ehren? Ich will Seinen Ruhm fördern durch mein mündliches Zeugnis und durch meinen thatsächlichen Gehorsam. Ich will Ihn auch mit meinen Gütern ehren und indem ich Ihm irgend einen besonderen Dienst darbringe. Laßt mich niedersitzen und nachdenken, wie ich Ihn ehren kann, da Er mich ehren will. (Charles Haddon Spurgeon)


Es ist ein großer Unterschied zwischen natürlicher Gutmütigkeit und Milde und Zartheit, die der Heilige Geist wirkt. Erstere kann, mit Gleichgültigkeit vereinigt, recht sündhaft und schädlich sein. Letztere ist eine Gott wohlgefällige Tugend. Eli, der Hohepriester, war ein gutmütiger Mann. Seine Gutmütigkeit war Gottes Naturgabe, die hätte geheiligt werden können, aber nicht geheiligt wurde. Jedenfalls wurde er in späteren Jahren seinen überaus traurigen Söhnen gegenüber zu gleichgültig, so dass ihm Gott den Vorwurf machen muss: Du ehrst deine Söhne mehr als mich.
Gott nimmt es genau mit seiner Ehre bei allen Eltern, die ihn kennen, besonders aber bei Vätern, die in seinem Dienst stehen. Von diesen verlangt er, dass sie ihrem eigenen Hause wohl vorstehen, gehorsame Kinder haben in aller Ehrbarkeit. Elis Haus beweist, dass Gott von uns geehrt werden will, indem wir unsere Kinder, wo es nötig ist, züchtigen. Unterlassen wir die nötige Zucht, so zeigen wir einen Mangel an Furcht Gottes und Verantwortungsgefühl. Wer soll den Namen Gottes heiligen, wenn wir ihn nicht heiligen? Und wir können ihn nicht heiligen, wenn wir nicht Feinde des Unheiligen im eigenen Hause sind.
Es ist ja nicht so leicht, Liebe und ernste Zucht zu vereinigen. Wie bald mischt sich bei uns fleischliche Erregung hinein, die nicht bessert, weil sie oft zu hart ist und zu weit geht. Wir müssen uns bei allem Ernst die barmherzige Liebe und innere Ruhe bewahren, weil wir nur dann Einfluss haben. Der nötige Ernst aber ist wahre Liebe zu den Kindern. Unterlassen wir ihn, so nimmt Gott das als eine Verachtung gegen ihn und übt Zucht, über der uns die Ohren gellen. Er verachtet uns. Gottes Verachtung eines Menschen ist sein Tod. Und so starben Eli und seine beiden Söhne auf einen Tag. Eine Warnung für Väter und Mütter auch für unsere Zeit.
Herr unser Gott! Du weißt, welcher Geist der Zuchtlosigkeit jetzt auch unter der Jugend herrscht, weil die Gottesfurcht abgenommen hat. Siehe in Gnaden darein und kehre ein in unseren Häusern um Deines Namens willen. Amen. (Elias Schrenck)

2:31 Siehe, es wird die Zeit kommen, daß ich will entzweibrechen deinen Arm und den Arm deines Vaterhauses, daß kein Alter sei in deinem Hause,

2:32 und daß du sehen wirst deinen Widersacher in der Wohnung bei allerlei Gutem, das Israel geschehen wird, und wird kein Alter sein in deines Vaters Hause ewiglich.

2:33 Doch will ich dir nicht einen jeglichen von meinem Altar ausrotten, auf daß deine Augen verschmachten und deine Seele sich gräme; und alle Menge deines Hauses sollen sterben, wenn sie Männer geworden sind.

2:34 Und das soll dir ein Zeichen sein, das über deine zwei Söhne, Hophni und Pinehas, kommen wird: auf einen Tag werden sie beide sterben.

2:35 Ich will aber einen treuen Priester erwecken, der soll tun, wie es meinem Herzen und meiner Seele gefällt; dem will ich ein beständiges Haus bauen, daß er vor meinem Gesalbten wandle immerdar.

2:36 Und wer übrig ist von deinem Hause, der wird kommen und vor jenem niederfallen um einen silbernen Pfennig und ein Stück Brot und wird sagen: Laß mich doch zu einem Priesterteil, daß ich einen Bissen Brot esse.

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