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5. Mose, Kapitel 32

5. Mose, Kapitel 32

32:1 Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes.

32:2 Meine Lehre triefe wie der Regen, und meine Rede fließe wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut.
HIe gibt Mose selbs die Glosa uber seine Bücher / wo von er lere und rede / nemlich / Er wil von dem namen Messia / Jhesu Christo / weisagen / der gewislich der HErr ist / mit Gott dem Vater und heiligem Geist. Denn es gehet alles auff den Son / auch das levitische Priesterthum / welches er selbs ein Bild heisset des künfftigen Christi / Exod. xxv. Sihe zu / das du es machest nach irem Bilde / das du auff dem Berge gesehen hast. Daher ist das new Testament aus Mose geflossen und getroffen / wie der regen aus der wolcken / und der taw aus dem himel. Auch zwar alle Propheten habens aus dem Mose. (Martin Luther)

32:3 Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre!
Was Moses, der Mann Gottes, 5 Mos. 32, 3. sagt: „Gebt unserm Gott allein die Ehre!“ wie häufig wird uns das im Worte Gottes gesagt! Denn Gott will seine Ehre keinem andern geben. Er will als Gott allein die Ehre haben. Er spricht selbst: „Bin ich Vater, wo ist meine Ehre? Bin ich Herr, wo fürchtet man mich? Es ist ein Zeugniß wider uns Menschen, daß wir so oft aufgefordert werden, Gott die Ehre zu geben; ein Zeugniß, daß wir ihm das Seine vorenthalten, indem wir uns zum Verdienst und zur Ehre anrechnen, was wir doch allein ihm und seiner Gnade verdanken. Was nun Moses von dem Menschen fordert, dazu macht das Evangelium den Menschen tüchtig, insonderheit seine Gnadenlehre: daß der Mensch gerecht werde aus Gottes Gnade durch den Glauben. Wer sich solche Rechtfertigung gefallen läßt, dem bleibt nichts übrig, als sich des Herrn zu rühmen, ja der giebt willig und mit Freuden Gott, und zwar Gott allein die Ehre. O ihr aus Gnaden Gerechten, thut, was ihr könnt! Gebt Gott die Ehre, und namentlich in eurem Herzen, durch die Demuth, die, hineinschauend in die Tiefe des menschlichen Elendes, der menschlichen Rathlosigkeit und Hülfslosigkeit, allen Stolz und alles Vertrauen auf eigenes Verdienst und eigene Gerechtigkeit als schädlichen Selbstbetrug fahren läßt, aber in seliger Betrachtung der Gnade und Erbarmung Gottes sich von Gott geliebt weiß und gesegnet mit überschwänglichem Segen in himmlischen Gütern; die alles Gute im Leiblichen und Geistlichen als unverdientes Geschenk, als gute und vollkommene Gabe von oben herab, dankbar empfängt, gebraucht und genießt; aber auch alles Leid und Ungemach ohne Befremdung und Murren als wohlverdiente und zuträgliche Züchtigung von Gott annimmt. Ja, ein Herz, das im Glück denkt: „Herr, ich bin viel zu geringe aller Güte und Treue, die du an mir thust!“ und im Unglück: „Haben wir Gutes empfangen von Gott, und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ ein solches Herz, das sich gleich tief unter die segnende, wie unter die züchtigende Hand Gottes demüthigt, das giebt ihm die Ehre. Gebt Gott aber auch die Ehre mit eurem Munde! Bringet ihm dar das Lobopfer allezeit, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. In einer Welt und Zeit, wo man Gott die Ehre nicht giebt, ja vielmehr wo viele ihre Ehre in der Schande suchen, unehrerbietig von Gott, Gottes Wort und Werk zu reden und zu schreiben, da ist es besonders Pflicht derer, die eines andern Sinnes sind, Gott die Ehre zu geben durch ein aufrichtiges Bekenntniß, daß wir an ihn, den Vater, den Sohn und den heiligen Geist glauben, daß uns die Bibel wahrhaftig Gottes Wort, und die heilige Schrift ist, welche nicht gebrochen werden kann, und daß wir diesem Worte recht geben in allem, was es lehrt und gebietet, verheißet und drohet. Insbesondere aber ist es an der Zeit, Gott die Ehre zu geben durch ein dankbares Bekenntniß seiner Gnade, die er uns Unwürdigen erwiesen hat und noch erweiset, daß er uns durch den Glauben an Christum gerecht, ja zu seinen Kindern und Erben macht. Aber nicht blos mit Herz und Mund, sondern auch mit der That gebet Gott allein die Ehre. Alles was ihr thut, das thut zur Ehre Gottes, auf daß in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesum Christ; denn wir sind Gottes Werk, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, zu welchen Gott uns zuvor bereitet hat, daß wir darinnen wandeln sollen. Nach des Vaters Wohlgefallen in den Fußstapfen Jesu Christi, aus Trieb des heiligen Geistes und nach der Vorschrift des Wortes Gottes handeln und wandeln, das heißt Frucht bringen, wodurch der Vater geehrt wird von seinen Kindern, der Erlöser von seinen Erlöseten und der Geist von seinen Heiligen. So ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr's thut. Denn es spricht der Herr: „Wer mich ehret, den will ich auch ehren; wer aber mich verachtet, der soll wieder verachtet werden“ (1 Sam. 2, 30.). (Carl Johann Philipp Spitta)

32:4 Er ist ein Fels. Seine Werke sind unsträflich; denn alles, was er tut, das ist recht. Treu ist Gott und kein Böses an ihm; gerecht und fromm ist er.
Es ist sehr schön, wenn ein Mensch mit seinem Gott, der doch oft dem menschlichen Willen zuwider handeln muß, herzlich zufrieden sein, und Ihn wegen aller Seiner Werke preisen kann. In dem Lied, welches Moses nicht lange vor seinem Ende schrieb, und die Kinder Israel lehrte, wird eine solche herzliche Zufriedenheit, und ein solches unumschränktes Lob Gottes ausgedrückt. Ein Israelit, und jetzt ein Christ, soll also sagen: ich will den Namen des HErrn preisen oder ausrufen. Es höre es, wer hören kann. Ihr Menschen, ihr Geschöpfe Gottes, gebt unserem Gott allein die Ehre; bekennet, daß unser Gott groß sei. Er ist groß in Seiner Würde, Kraft, Weisheit, Güte. Alles ist bei Ihm unendlich und unermeßlich; aber die ganze Welt – wie klein ist sie gegen Ihn! Wie noch kleiner die Erde! Wie gar nichts alle Menschen! Er ist ein Fels, nämlich stark, unbeweglich, unveränderlich. Nichts macht eine Veränderung in Seinem Wesen und in Seinen Rathschlüssen, und was er trägt und unterstützt, bleibt stehen. Er ist auch die Zuflucht Aller, die in Gefahren sind, denn wie ehemals Leute, die von den Feinden verfolgt wurden, zu den hohen Felsen ihre Zuflucht nahmen, und da Sicherheit fanden, also schützt unser Gott Alle, die Ihn anrufen, und Ihm vertrauen. David hat dieses oft erfahren, weßwegen er mehrmals Gott seinen Hort, das ist seine auf einem Felsen angelegte Festung, genennet hat. Seine Werke sind unsträflich, Sein Thun ist untadelig. Die Menschen machen viele Fehler, Er aber keinen. Die Narren beschuldigen den allein weisen Gott, Er verfehle es gegen sie: Er überwindet aber, wenn Er so gerichtet wird. Er beweiset, und die Gerechten bekennen, daß Sein Thun untadelig sei. Denn Alles, was Er thut, das ist recht, oder: alle Seine Wege sind lauter Gericht. Er schleudert nämlich Seine Wohlthaten und Seine Strafen nicht unbedachtsam hin, Er gebraucht Seine allerhöchste Gewalt nicht so, daß Er nur wollte, weil Er will, sondern siehet, wenn Er die Wege der Menschen einrichtet, und sie auf denselben führet, auf ihr Verhalten. Er behandelt einen Jeden so, wie es recht ist. Er ist ein HErr, der Niemand etwas schuldig ist, aber auch ein König, dem das Lob der Gerechtigkeit gebühret. Wer kann aber wissen, wessen man sich zu Ihm zu versehen habe, und was man von Ihm erbitten und erwarten dürfe? Sein Wort sagt es uns: und Er ist treu, Er ist ein wahrhaftiger Gott, und kein Böses oder keine Schalkheit ist in Ihm. Sollte Er etwas sagen und nicht thun? Sollte Er etwas reden und nicht halten? Das sei ferne. Gerecht und fromm ist Er. Seine Gerechtigkeit verursacht, daß ein Unterschied entsteht zwischen dem, der Ihm dienet, und dem, der Ihm nicht dienet, und daß sich zuletzt ein Jeder seines Dienstes, den er Ihm geleistet hat, freuen darf; Seine Frömmigkeit oder Aufrichtigkeit und Geradheit aber erweckt Zuversicht gegen Ihn, und ist die Ursache, daß man Seine Worte so, wie sie lauten, ohne Furcht glauben, und Seine Werke, ob sie schon wunderbar aussehen, für gut halten kann. Er ist Licht und Liebe. In den Tiefen der Gottheit, die wir nicht erforschen können, ist nichts verborgen, das diejenigen, die Ihm vertrauen und dienen, zuletzt beschämen und unglücklich machen könnte. Hallelujah!(Magnus Friedrich Roos)

32:5 Die verkehrte und böse Art fällt von ihm ab; sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder.
Welches ist das geheime Kennzeichen, woran unfehlbar das Kind Gottes erkannt wird? Es wäre eitle Vermessenheit, wenn wir dies nach eigner Einsicht entscheiden wollten; aber Gottes Wort offenbart es uns, und wo die Offenbarung uns führt, tun wir gewisse Tritte. Nun wird uns von unserm Herrn gesagt: „Wie viele Ihn aber aufnahmen, denen gab Er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben.“ Wenn ich also Christum Jesum in mein Herz aufgenommen habe, so bin ich ein Kind Gottes. Diese Aufnahme wird in der nämlichen Schriftstelle bezeichnet als der „Glaube an den Namen Jesu Christi.“ Wenn ich also an den Namen Jesu Christi glaube, d.h. wenn ich mich einfältig und von ganzem Herzen auf den gekreuzigten, nun aber erhöhten Heiland verlasse, so bin ich ein Glied der Familie des Höchsten. Was mir auch sonst noch mangeln mag, so habe ich das, daß ich das Vorrecht besitze, ein Kind Gottes zu sein. Unser Herr Jesus drückt es auch noch anders aus: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.“ Hier haben wir die Sache ganz nahe beisammen. Christus erscheint seinen eignen, nicht aber den fremden Schafen als Hirte. Sobald Er erscheint, erkennen Ihn seine Schafe; Er kennt sie, und sie kennen Ihn; es ist ein gegenseitiges Erkennen, es ist eine wechselseitige Anhänglichkeit zwischen beiden. So ist denn das eine Merkmal, das sichere Zeichen, das unfehlbare Zeugnis der Wiedergeburt und Gotteskindschaft, ein herzlicher Glaube an den verordneten Erlöser. Lieber Christ, bist du ungewiß, bist du von Zweifel erfüllt, ob du das verborgene Kennzeichen der Kinder Gottes trägst? Dann gönne dir keinen Augenblick Ruhe, bis du gesprochen hast: „Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz.“ Nimm es nicht leicht, ich beschwöre dich! Wenn du über irgend etwas leicht hinweggehen willst, so sei es irgend etwas Untergeordnetes: deine Gesundheit, wenn du willst, oder die Besitztitel deines Vermögens; was aber deine Seele betrifft, deine unsterbliche Seele und ihre ewige Bestimmung, so beschwöre ich dich, nimm es ernst. Werde deines ewigen Heils gewiß. „Zur Heimat droben in den Höhen, Soll meines Herzens Sehnen stehen!“ (Charles Haddon Spurgeon)

32:6 Dankest du also dem HERRN, deinem Gott, du toll und töricht Volk? Ist er nicht dein Vater und dein HERR? Ist's nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat?

32:7 Gedenke der vorigen Zeit bis daher und betrachte, was er getan hat an den alten Vätern. Frage deinen Vater, der wird dir's verkündigen, deine Ältesten, die werden dir's sagen.

32:8 Da der Allerhöchste die Völker zerteilte und zerstreute der Menschen Kinder, da setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Kinder Israel.

32:9 Denn des HERRN teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe.
Wie sind die Gläubigen Gottes Eigentum? Durch seine freie Gnadenwahl. Er hat sie erwählt und hat seine ganze Liebe ihnen zugewendet. Und das hat Er getan ohne irgend ein Gutes, das zu jener Zeit an ihnen gewesen wäre, oder das Er in ihnen hätte voraussehen können. Er war gnädig, welchem Er wollte gnädig sein, und verordnete ein Volk seiner Wahl zum ewigen Leben; so also sind sie sein Eigentum durch seine freie, durch keinerlei Einschränkung bestimmte Wahl.
Aber sie sind sein Eigentum, nicht nur weil Er sie erwählt, sondern auch weil Er sie sich erkauft hat. Er hat für sie dargelegt und bezahlt den ganzen vollen Preis bis auf den letzten Heller, darum hat Er ein unbestreitbares Eigentumsrecht an sie. Nicht mit vergänglichem Silber oder Gold, sondern mit dem teuren Blut des Herrn Jesu Christi ist des Herrn Erbteil aufs völligste erlöst worden. Es haftet keinerlei Forderung an seinem Besitzrecht; es kann keinerlei hemmende Einsprache erhoben werden, der Preis wurde vor öffentlichem Gerichtshof dagelegt und anerkannt, und die Gemeinde ist des Herrn freies Eigentum ewiglich. Siehe das Blutzeichen auf allen Auserwählten; es ist dem menschlichen Auge unsichtbar, aber es ist Christo bekannt, denn „der Herr kennt die Seinen;“ Er vergißt ihrer keinen, die Er aus den Menschen erlöst hat; Er zählt die Schafe, für die Er sein Leben dargegeben, und ist seiner Gemeinde stets eingedenk, für die Er sich geopfert hat. Sie sind aber auch sein eigen, weil Er sie überwunden hat. Welch ein Kampf kostete es Ihn, bis Er uns gewonnen hatte! Wie lange belagerte Er unsre Herzen! Wie oft forderte Er uns zur Übergabe auf! aber wir verrammelten Ihm die Tore und befestigten unsre Mauern gegen Ihn. Erinnern wir uns nicht mehr der großen Stunde, wo Er unsre Herzen mit Sturm nahm? wo Er sein Kreuz vor unsern Mauern aufrichtete, und unsre Wälle erstieg und auf unsern Türmen dies blutrote Panier seiner allüberwindenden Gnade aufsteckte? Ja gewiß, wir sind die überwundenen Gefangenen seiner allmächtigen Liebe. Weil wir nun also erkoren, erkauft und erkämpft sind, so sind die Rechte unseres göttlichen Herrn unantastbar; wir freuen uns des, daß wir nie unser eigen sein können; und wir sehnen uns täglich, seinen Willen zu tun und seine Herrlichkeit zu offenbaren. (Charles Haddon Spurgeon)

32:10 Er fand ihn in der Wüste, in der dürren Einöde, da es heult. Er umfing ihn und hatte acht auf ihn; er behütete ihn wie seinen Augapfel.

32:11 Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln.

32:12 Der HERR allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm.

32:13 Er ließ ihn hoch herfahren auf Erden und nährte ihn mit den Früchten des Feldes und ließ ihn Honig saugen aus den Felsen und Öl aus den harten Steinen,

32:14 Butter von den Kühen und Milch von den Schafen samt dem Fetten von den Lämmern und feiste Widder und Böcke mit fetten Nieren und Weizen und tränkte ihn mit gutem Traubenblut.

32:15 Da aber Jesurun fett ward, ward er übermütig. Er ist fett und dick und stark geworden und hat den Gott fahren lassen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet

32:16 und hat ihn zum Eifer gereizt durch fremde Götter; durch Greuel hat er ihn erzürnt.

32:17 Sie haben den Teufeln geopfert und nicht ihrem Gott, den Göttern, die sie nicht kannten, den neuen, die zuvor nicht gewesen sind, die ihre Väter nicht geehrt haben.

32:18 Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du aus der Acht gelassen und hast vergessen Gottes, der dich gemacht hat.

32:19 Und da es der HERR sah, ward er zornig über seine Söhne und Töchter,

32:20 und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist eine verkehrte Art, es sind untreue Kinder.

32:21 Sie haben mich gereizt an dem, das nicht Gott ist; mit ihrer Abgötterei haben sie mich erzürnt. Und ich will sie wieder reizen an dem, das nicht ein Volk ist; an einem törichten Volk will ich sie erzürnen.

32:22 Denn ein Feuer ist angegangen durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Hölle und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfesten der Berge.

32:23 Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will meine Pfeile in sie schießen.

32:24 Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod. Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken und der Schlangen Gift.

32:25 Auswendig wird sie das Schwert berauben und inwendig der Schrecken, beide, Jünglinge und Jungfrauen, die Säuglinge mit dem grauen Mann.

32:26 Ich wollte sagen: „Wo sind sie? ich werde ihr Gedächtnis aufheben unter den Menschen “,

32:27 wenn ich nicht den Zorn der Feinde scheute, daß nicht ihre Feinde stolz würden und möchten sagen: Unsre Macht ist hoch, und der HERR hat nicht solches alles getan.

32:28 Denn es ist ein Volk, darin kein Rat ist, und ist kein Verstand in ihnen.

32:29 O, daß sie weise wären und vernähmen solches, daß sie verstünden, was ihnen hernach begegnen wird!

32:30 Wie gehet es zu, daß einer wird ihrer tausend jagen, und zwei werden zehntausend flüchtig machen? Ist es nicht also, daß sie ihr Fels verkauft hat und der HERR sie übergeben hat?

32:31 Denn unser Fels ist nicht wie ihr Fels, des sind unsre Feinde selbst Richter.

32:32 Denn ihr Weinstock ist vom Weinstock zu Sodom und von dem Acker Gomorras; ihre Trauben sind Galle, sie haben bittere Beeren;

32:33 ihr Wein ist Drachengift und wütiger Ottern Galle.

32:34 Ist solches nicht bei mir verborgen und versiegelt in meinen Schätzen?

32:35 Die Rache ist mein; ich will vergelten. Zu seiner Zeit soll ihr Fuß gleiten; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu.

32:36 Denn der HERR wird sein Volk richten, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird ansehen, daß ihre Macht dahin ist und beides, das Verschlossene und Verlassene, weg ist.

32:37 Und man wird sagen: Wo sind ihre Götter, ihr Fels, auf den sie trauten?

32:38 Welche das Fett ihrer Opfer aßen und tranken den Wein ihrer Trankopfer, laßt sie aufstehen und euch helfen und schützen!

32:39 Seht ihr nun, daß ich's allein bin und ist kein Gott neben Mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und heilen, und ist niemand, der aus meiner Hand errette.

32:40 Denn ich will meine Hand in den Himmel heben und will sagen: Ich lebe ewiglich.

32:41 Wenn ich den Blitz meines Schwerts wetzen werde und meine Hand zur Strafe greifen wird, so will ich mich wieder rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten.

32:42 Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen, von dem entblößten Haupt des Feindes.

32:43 Jauchzet alle, die ihr sein Volk seid; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird sich an seinen Feinden rächen und gnädig sein dem Lande seines Volkes.
Dies ist ein Lied, in welchem Moses das Volk lehret, wie Gott ihnen so gnädig gewesen und so große Hilfe und Wohlthat bewiesen hat, daß Er's zum eigenen Volk angenommen, aus Egypten geführt, ihnen das Gesetz gegeben und endlich in’s gelobte Land gebracht hat.
Darum vermahnet er nach dem ersten Gebot, daß sie solchen Gott ehren, auf Seine Hilfe allein sich verlassen und sonst keinem fremden Gott dienen sollen.
Aber er weissaget auch, daß sie bei solcher Lehre und Pflicht nicht bleiben werden, sondern, wenn sie satt, dick und fett worden seyen, werden sie solchen Gott fahren lassen und Abgötterei treiben, - uns zum Exempel, daß wir immer fleißiger beten und niemals weniger sicher seyn sollen, als wenn wir Friede haben, und es uns wohl gehet.
Darnach aber drohet auch Moses, wie sie um Abgötterei und anderer Sünde willen mit allerlei Jammer und Unglück geplagt - und endlich ganz und gar verstört und vertilget werden sollten, und Gott Ihm ein ander Volk, die Heiden, werde auserwählen, wie denn geschehen ist, - alles darum, daß sie Gottes und Seines Wortes nicht achteten, - und uns zum Exempel. Denn so Gott Seines eigenen Volkes nicht verschonet hat, dürfen wir nicht denken, wenn wir in gleiche Sünde fallen, daß wir nicht auch gleichen Zorn und gleiche Strafe tragen sollten; - wovor uns Gott in Gnaden behüten wolle. (Veit Dieterich)

32:44 Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn Nuns.

32:45 Da nun Mose solches alles ausgeredet hatte zum ganzen Israel,

32:46 sprach er zu ihnen: Nehmet zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, daß ihr euren Kindern befehlt, daß sie halten und tun alle Worte dieses Gesetzes.

32:47 Denn es ist nicht ein vergebliches Wort an euch, sondern es ist euer Leben; und solches Wort wird euer Leben verlängern in dem Lande, da ihr hin gehet über den Jordan, daß ihr es einnehmet.

32:48 Und der HERR redete mit Mose desselben Tages und sprach:

32:49 Gehe auf das Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo, der da liegt im Moabiterland, gegenüber Jericho, und schaue das Land Kanaan, das ich den Kindern Israel zum Eigentum geben werde,

32:50 und stirb auf dem Berge, wenn du hinaufgekommen bist, und versammle dich zu deinem Volk, gleich wie dein Bruder Aaron starb auf dem Berge Hor und sich zu seinem Volk versammelte,

32:51 darum daß ihr euch an mir versündigt habt unter den Kindern Israel bei dem Haderwasser zu Kades in der Wüste Zin, daß ihr mich nicht heiligtet unter den Kindern Israel;

32:52 denn du sollst das Land vor dir sehen, daß ich den Kindern Israel gebe, aber du sollst nicht hineinkommen.

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