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4. Mose, Kapitel 14

4. Mose, Kapitel 14

14:1 Da fuhr die ganze Gemeinde auf und schrie, und das Volk weinte die Nacht.

14:2 Und alle Kinder Israel murrten wider Mose und Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: Ach, daß wir in Ägyptenland gestorben wären oder noch stürben in dieser Wüste!
Unzufriedene und mürrische Leute gibt's heutzutage unter den Christen eben so gut, wie einst unter dem Volke Israel in der Wüste. Es gibt solche, die bei jedem Rutenstreich sich laut erheben gegen die schmerzliche Züchtigung. Sie fragen: „Warum werde ich so schwer heimgesucht? Was habe ich getan, womit ich so harte Züchtigung verdiente?“ Ein Wort an dich, du Unzufriedener! Warum solltest du wider die Züchtigungen deines himmlischen Vaters murren? Siehe, was du einst für ein Empörer warst, und Er hat dir verziehen! Wahrlich, wenn Er in seiner Weisheit es jetzt für gut findet, dich zu züchtigen, so solltest du dich nicht beklagen. Und bist du nach allem überhaupt so hart gestraft, wie's deine Sünden verdienen? Schaue auf das Verderben, das in deinem Busen wohnt, und nun willst du dich noch verwundern, daß so viel Rutenstreiche nötig sind, um es ganz auszutreiben? Prüfe dich am Probierstein, und siehe zu, wieviel Schlacken noch mit deinem Golde vermengt sind; und hältst du dies Feuer für zu heiß, um all den Unrat, der noch in dir steckt, herauszuschmelzen? Beweist nicht dieser dein unzufriedener, aufrührerischer Sinn zur Genüge, daß dein Herz noch nicht durch und durch geheiligt ist? Sind nicht diese deine mürrischen Worte der heiligen, unterwürfigen Natur der Kinder Gottes entgegen? Ist nicht eine Züchtigung vonnöten? Wenn du aber murren willst wider die züchtigende Hand, dann hüte dich, denn den Aufrührern ergeht es schlimm. Gott züchtigt jedesmal seine Kinder doppelt, wenn sie den ersten Streich nicht geduldig hinnehmen.
Aber eins mußt du wissen: daß „Er nicht von Herzen die Menschenkinder plagt und betrübt.“ Alle seine Züchtigungen entspringen aus der Liebe, um dich zu läutern und dich zu Ihm zu ziehen. Es hilft dir gewiß, seine Züchtigung mit Ergebung zu tragen, wenn du imstande bist, deines Vaters Hand zu erkennen. Denn, „welchen der Herr lieb hat, den züchtigt Er; Er stäupt aber auch einen jeglichen Sohn, den Er aufnimmt. So ihr die Züchtigung erduldet, so erbietet sich euch Gott als Kindern; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?“ „Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt sie uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber danach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind.“ „Murrt aber nicht, gleichwie jener etliche murrten, und wurden umgebracht durch den Verderber.“ (Charles Haddon Spurgeon)

14:3 Warum führt uns der HERR in dies Land, daß wir durchs Schwert fallen und unsere Weiber und unsere Kinder ein Raub werden? Ist's nicht besser, wir ziehen wieder nach Ägypten?

14:4 Und einer sprach zu dem andern: Laßt uns einen Hauptmann aufwerfen und wieder nach Ägypten ziehen!

14:5 Mose aber und Aaron fielen auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Kinder Israel.

14:6 Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider

14:7 und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel: Das Land, das wir durchwandelt haben, es zu erkunden, ist sehr gut.

14:8 Wenn der HERR uns gnädig ist, so wird er uns in das Land bringen und es uns geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt.

14:9 Fallt nur nicht ab vom HERRN und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht; denn wir wollen sie wie Brot fressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen; der HERR aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen.

14:10 Da sprach das ganze Volk, man sollte sie steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN in der Hütte des Stifts allen Kindern Israel.

14:11 Und der HERR sprach zu Mose: Wie lange lästert mich dies Volk? und wie lange wollen sie nicht an mich glauben durch allerlei Zeichen, die ich unter ihnen getan habe?
Israel sah Gottes Werke und große Wundermacht. Der Herr hatte sich geoffenbart, sie hörten Seine Stimme, ja sie wurden von der Liebe und Macht und Gegenwart Gottes überzeugt; - sie wollten aber den Herrn nicht. Warum verachtete Israel Ihn? Nicht, weil Er ihnen ein verborgener, unbekannter Gott war, sondern weil sie nichts mit Ihm zu tun haben wollten. Seine Gegenwart war ihnen lästig, Seine Gemeinschaft unerträglich, Sein Wort war ihnen zuwider! Ungläubiger Mensch, du bist entdeckt, enthüllt! Du gibst vor, du könntest nicht glauben; es ist aber erwiesen: du willst nicht glauben, du willst dich fernhalten von Gott. Etliche sagen, ihr kluger Kopf, ihr gereifter Verstand, ihr großes Wissen hindere sie am Glauben. In Wahrheit aber ist es der harte Kopf, der Unverstand, ja die Liebe zur Sünde, was sie fernhält vom Herrn. Prüfe dein Herz, erforsche deine Wege, sei lauter und aufrichtig, so wirst du bald entdecken, dass dein „Ich kann nicht glauben!“ leider ein „Ich will nicht glauben“ ist. Lasset uns Buße tun über unseren Unglauben, wir können ihn nicht entschuldigen, er ist ein hässlicher Schandfleck, ein großes Unrecht, ein leichtfertiger Frevel. Warum lassest du dir Gott verdächtigen? Warum bist du misstrauisch gegen Ihn? Warum willst du vom Herrn geschieden sein? Der Verlust der göttlichen Freiheit, eines eigenen, guten, sicheren Erbes hat Israel nicht gehindert, auszurufen: Auf, lasset uns einen Hauptmann aufwerfen und wieder nach Ägypten ziehen! Die Abneigung gegen den heiligen Gott war stärker als der Verstand. (Markus Hauser)


Trachtet mit allem Fleiß, das Ungeheuer Unglauben ferne von euch zu halten. Es verunehrt Christum so sehr, daß Er uns seine fühlbare Nähe entzieht, wenn wir Ihn damit erzürnen, daß wir dem Zweifel Raum geben. Es ist freilich ein Unkraut, dessen Same nie vollständig aus dem Acker unsres Herzens kann ausgerottet werden, aber wir müssen mit Eifer und Ausdauer seine Wurzeln zu vertilgen suchen. Unter allem Hassenswürdigen ist der Unglaube das Allerabscheulichste. Sein verderbliches Wesen ist so durch und durch vergiftet, daß, der damit umgeht, wie der davon berührt wird, stets dabei Schaden nimmt. Bei dir, du gläubiger Christ, ist der Unglaube etwas sehr Schlimmes, denn die Gnadenerweisungen, die du vom Herrn bisher empfangen hast, vergrößern deine Verschuldung, wenn du jetzt an Ihm zweifelst. Durch Unglauben krönst du sein Haupt aufs empfindlichste mit den allerstacheligsten Dornen. Es ist recht grausam von einem innig geliebten Weibe, wenn es seinem treuen und gütigen Eheherrn mißtraut. Diese Sünde ist töricht, unnötig und ungerecht. Der Herr Jesus hat nie den leisesten Anlaß zum Mißtrauen gegeben, und es ist hart, wenn uns die mit Zweifel begegnen, gegen welche unser Benehmen unaufhörlich liebevoll und wahrhaftig ist. Jesus ist der Sohn des Höchsten und besitzt unermeßliche Schätze; es ist schmählich, an der Allmacht zu zweifeln und der Allgenugsamkeit zu mißtrauen. Das Vieh auf tausend Bergen genügt uns zur Nahrung, auch wenn wir noch so hungrig sind, und die Scheunen des Himmels werden wohl nicht leer werden von dem, was wir essen. Wenn Christus nur eine Wassergrube wäre, so könnten wir seine Fülle bald ausschöpfen, aber wer kann einen Brunnen lebendigen Wassers erschöpfen, der in das ewige Leben quillt? Millionen Geister haben ihre Bedürfnisse in Ihm gestillt, und kein einziger unter ihnen hat über Mangel an Erquickung geklagt. Hinweg! hinweg mit diesem lügenhaften Verräter Unglauben, denn es ist sein einziges Trachten, die Bande der Gemeinschaft zu zertrennen, und uns mit Trauer über die Abwesenheit unsres Heilandes zu erfüllen. Tötet diesen scheußlichen Lindwurm: Nieder mit dir, du Verräter, mein Herz verabscheut dich! (Charles Haddon Spurgeon)

14:12 So will ich sie mit Pestilenz schlagen und vertilgen und dich zu einem größeren und mächtigeren Volk machen, denn dies ist.

14:13 Mose aber sprach zu dem HERRN: So werden's die Ägypter hören; denn du hast dies Volk mit deiner Kraft mitten aus ihnen geführt.

14:14 Und man wird es sagen zu den Einwohnern dieses Landes, die da gehört haben, daß du, HERR, unter diesem Volk seist, daß du von Angesicht gesehen werdest und deine Wolke stehe über ihnen und du, HERR, gehest vor ihnen her in der Wolkensäule des Tages und Feuersäule des Nachts.

14:15 Würdest du nun dies Volk töten, wie einen Mann, so würden die Heiden sagen, die solch Gerücht von dir hören, und sprechen:

14:16 Der HERR konnte mitnichten dies Volk in das Land bringen, das er ihnen geschworen hatte; darum hat er sie geschlachtet in der Wüste.

14:17 So laß nun die Kraft des Herrn groß werden, wie du gesagt hast und gesprochen:

14:18 Der HERR ist geduldig und von großer Barmherzigkeit und vergibt Missetat und Übertretung und läßt niemand ungestraft sondern sucht heim die Missetat der Väter über die Kinder ins dritte und vierte Glied.

14:19 So sei nun gnädig der Missetat dieses Volks nach deiner großen Barmherzigkeit, wie du auch vergeben hast diesem Volk aus Ägypten bis hierher.

14:20 Und der HERR sprach: Ich habe es vergeben, wie du gesagt hast.

14:21 Aber so wahr als ich lebe, so soll alle Herrlichkeit des HERRN voll werden.

14:22 Denn alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich getan habe in Ägypten und in der Wüste, und mich nun zehnmal versucht und meiner Stimme nicht gehorcht haben,

14:23 deren soll keiner das Land sehen, das ich ihren Vätern geschworen habe; auch keiner soll es sehen, der mich verlästert hat.

14:24 Aber meinen Knecht Kaleb, darum daß ein anderer Geist mit ihm ist und er mir treulich nachgefolgt ist, den will ich in das Land bringen, darein er gekommen ist, und sein Same soll es einnehmen,

14:25 dazu die Amalekiter und Kanaaniter, die im Tale wohnen. Morgen wendet euch und ziehet in die Wüste auf dem Wege zum Schilfmeer.

14:26 Und der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach:

14:27 Wie lange murrt diese böse Gemeinde wider mich? Denn ich habe das Murren der Kinder Israel, das sie wider mich gemurrt haben, gehört.

14:28 Darum sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der HERR, ich will euch tun, wie ihr vor meinen Ohren gesagt habt.

14:29 Eure Leiber sollen in dieser Wüste verfallen; und alle, die ihr gezählt seid von zwanzig Jahren und darüber, die ihr wider mich gemurrt habt,

14:30 sollt nicht in das Land kommen, darüber ich meine Hand gehoben habe, daß ich euch darin wohnen ließe, außer Kaleb, dem Sohn Jephunnes, und Josua, dem Sohn Nuns.

14:31 Eure Kinder, von denen ihr sagtet: Sie werden ein Raub sein, die will ich hineinbringen, daß sie erkennen sollen das Land, das ihr verwerft.

14:32 Aber ihr samt euren Leibern sollt in dieser Wüste verfallen.

14:33 Und eure Kinder sollen Hirten sein in dieser Wüste vierzig Jahre und eure Untreue tragen, bis daß eure Leiber aufgerieben werden in der Wüste,

14:34 Nach der Zahl der vierzig Tage, darin ihr das Land erkundet habt; je ein Tag soll ein Jahr gelten, daß ihr vierzig Jahre eure Missetaten tragt; auf daß ihr innewerdet, was es sei, wenn ich die Hand abziehe.

14:35 Ich, der HERR, habe es gesagt; das will ich auch tun aller dieser bösen Gemeinde, die sich wider mich empört hat. In dieser Wüste sollen sie aufgerieben werden und daselbst sterben.

14:36 Also starben durch die Plage vor dem HERRN alle die Männer, die Mose gesandt hatte, das Land zu erkunden, und wiedergekommen waren und wider ihn murren machten die ganze Gemeinde,

14:37 damit daß sie dem Lande ein Geschrei machten, daß es böse wäre.

14:38 Aber Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, blieben lebendig aus den Männern, die gegangen waren, das Land zu erkunden.

14:39 Und Mose redete diese Worte zu allen Kindern Israel. Da trauerte das Volk sehr,1)

14:40 und sie machten sich des Morgens früh auf und zogen auf die Höhe des Gebirges und sprachen: Hier sind wir und wollen hinaufziehen an die Stätte, davon der HERR gesagt hat; denn wir haben gesündigt.

14:41 Mose aber sprach: Warum übertretet ihr also das Wort des HERRN? Es wird euch nicht gelingen.

14:42 Ziehet nicht hinauf, denn der HERR ist nicht unter Euch, daß ihr nicht geschlagen werdet vor euren Feinden.

14:43 Denn die Amalekiter und Kanaaniter sind vor euch daselbst, und ihr werdet durchs Schwert fallen, darum daß ihr euch vom HERRN gekehrt habt, und der HERR wird nicht mit euch sein.

14:44 Aber sie waren störrig, hinaufzuziehen auf die Höhe des Gebirges; aber die Lade des Bundes des HERRN und Mose kamen nicht aus dem Lager.

14:45 Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter, die auf dem Gebirge wohnten, herab und schlugen und zersprengten sie bis gen Horma.

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