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1. Mose, Kapitel 21

1. Mose, Kapitel 21

21:1 Und der HERR suchte heim Sara, wie er geredet hatte, und tat mit ihr, wie er geredet hatte.

21:2 Und Sara ward schwanger und gebar Abraham einen Sohn in seinem Alter um die Zeit, von der ihm Gott geredet hatte.

21:3 Und Abraham hieß seinen Sohn, der ihm geboren war, Isaak, den ihm Sara gebar,

21:4 und beschnitt ihn am achten Tage, wie ihm Gott geboten hatte.

21:5 Hundert Jahre war Abraham alt, da ihm sein Sohn Isaak geboren ward.

21:6 Und Sara sprach: Gott hat mir ein Lachen zugerichtet; denn wer es hören wird, der wird über mich lachen,
Es ging weit über die Kräfte der Natur, ja, es war ganz gegen ihre Gesetze, daß die hochbetagte Sara noch sollte mit einem Sohn erfreut werden; und so ist's auch ganz dem gemeinen Lauf der Dinge entgegen, daß ich, ein armer, hilfloser, elender Sünder, soll die Gnade erlangen, in meiner Seele den inwohnenden Geist des Herrn Jesu mit mir herumzutragen. Ich, der ich einst verzweifelte - und ich hatte wohl Ursache dazu, denn meine Natur war so dürre und welk, so verödet und verflucht wie eine versengte Wüste - bin nun gewürdigt, Frucht zu bringen, daß ich heilig werde. Wohl mag mein Mund voll fröhlichen Lachens sein, um der seltenen, erstaunlichen Gnade willen, die ich vom Herrn empfangen habe, denn ich habe Jesum gefunden, den verheißenen Samen, und Er ist mein auf ewig. Heute will ich dem Herrn, der meine Niedrigkeit angesehen hat, Siegespsalmen singen und Ihn erheben in Lobgesängen, denn: „Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn, mein Horn ist erhöht in dem Herrn. Mein Mund hat sich weit aufgetan über meine Feinde; denn ich freue mich Deines Heils.“
Ich möchte gern, daß alle, die meine große Errettung von der Hölle und meine gnädige Heimsuchung von oben erfahren, mit mir vor Freude lachten. Ich möchte so gern mit meinem überschwenglichen Frieden die Meinigen freudig überraschen; ich möchte meine Freunde mit meiner stets wachsenden Glückseligkeit entzücken; ich möchte die Gemeinde der Heiligen mit meinem dankbaren Bekenntnis erbauen; und möchte selbst der Welt einen Eindruck von der Wonne meines täglichen Umgangs mit meinem Gott hinterlassen. Bunyan erzählt, daß Freundin Barmherzig im Schlafe gelacht habe; und was ist sich darüber zu verwundern, wenn sie im Traum den Herrn Jesum sah? Und meine Freude soll hinter der ihrigen nicht zurückstehen, weil mein Freund der Gegenstand meines täglichen Sinnens und Denkens ist. Der Herr Jesus ist ein tiefes Freudenmeer: meine Seele soll sich darein versenken, soll verschlungen werden von den Wogen der Wonne, die seine Nähe schwellt. Sara schaute auf ihren Sohn Isaak und lachte vor übergroßem Entzücken, und alle ihre Freundinnen lachten mit ihr. Und du, meine Seele, schaue hin auf Jesum, und fordere Himmel und Erde auf, sich mit dir zu freuen in unaussprechlicher Freude. (Charles Haddon Spurgeon)

21:7 und sprach: Wer durfte von Abraham sagen, daß Sara Kinder säuge? Denn ich habe ihm einen Sohn geboren in seinem Alter.

21:8 Und das Kind wuchs und ward entwöhnt; und Abraham machte ein großes Mahl am Tage, da Isaak entwöhnt ward.

21:9 Und Sara sah den Sohn Hagars, der Ägyptischen, den sie Abraham geboren hatte, daß er ein Spötter war,

21:10 und sprach zu Abraham: Treibe diese Magd aus mit ihrem Sohn; denn dieser Magd Sohn soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak.

21:11 Das Wort gefiel Abraham sehr übel um seines Sohnes willen.

21:12 Aber Gott sprach zu ihm: Laß dir's nicht übel gefallen des Knaben und der Magd halben. Alles, was Sara dir gesagt hat, dem gehorche; denn in Isaak soll dir der Same genannt werden.

21:13 Auch will ich der Magd Sohn zum Volk machen, darum daß er deines Samens ist.

21:14 Da stand Abraham des Morgens früh auf und nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser und legte es Hagar auf ihre Schulter und den Knaben mit und ließ sie von sich. Da zog sie hin und ging in der Wüste irre bei Beer-Seba.

21:15 Da nun das Wasser in dem Schlauch aus war, warf sie den Knaben unter einen Strauch

21:16 und ging hin und setzte sich gegenüber von fern, einen Bogenschuß weit; denn sie sprach: Ich kann nicht ansehen des Knaben Sterben. Und sie setzte sich gegenüber und hob ihre Stimme auf und weinte.

21:17 Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. Und der Engel Gottes rief vom Himmel der Hagar und sprach zu ihr: Was ist dir Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat erhört die Stimme des Knaben, da er liegt.

21:18 Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich will ihn zum großen Volk machen.

21:19 Und Gott tat ihr die Augen auf, daß sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben.

21:20 Und Gott war mit dem Knaben; der wuchs und wohnte in der Wüste und ward ein guter Schütze.

21:21 Und er wohnte in der Wüste Pharan, und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus Ägyptenland.

21:22 Zu der Zeit redete Abimelech und Phichol, sein Feldhauptmann, mit Abraham und sprach: Gott ist mit dir in allem, das du tust.
Wir werden mit diesem Spruch an eine Geschichte erinnert, die uns lehrt, wie der Segen der Freunde Gottes auch andern - selbst solchen, die von Gott ferne stehen - erkennbar wird. Gott weiß die Seinen, die Ihm vertrauen und die in lebendiger Gemeinschaft mit Ihm stehen, wunderbar zu segnen und so, daß jedermann staunt. Da kann es vorkommen, daß die Leute von dem einen und andern sagen: „Es ist doch etwas Besonderes bei dem; und man muß sich in der Tat wundern, wie bei dem alles so gut fortgeht und wie ihm alles gerät, was er vornimmt.“ „Freilich“, so setzen sie dann auch gerne hinzu, „er verdient es auch und hält fest an seinem Gott!“
So weiß der HErr Seine Kinder, wenn sie Ihm treu und redlich dienen, vor jedermanns Augen zu segnen. Und es erweckt auch in Fernerstehenden eine Lust, in eine freundschaftliche Verbindung mit solchen Gesegneten zu kommen - wie wenn sie auch etwas von dem Segen abschöpfen wollten, den sie da erblicken. Denn der König Abimelech kam mit seinem Feldhauptmann nur darum zu Abraham, weil er einen Bund mit ihm machen wollte. Freilich empfand er auch dem Abraham gegenüber, den sein Gott so sehr segnete, eine gewisse Ohnmacht, die ihn fürchten ließ, Abraham werde ihm wohl einmal mit seinem Geschlecht über den Kopf wachsen.
Man denke sich aber in die Verhältnisse hinein, in welchen Abraham sich befand: Er war von ferne hergekommen in ein ihm ganz fremdes Land, weil Gott ihn dahin gerufen hatte. Er kam mit viel Gesinde und Herden, der wichtigsten Habe der damaligen Zeit. Anfangs konnte er denken, Gott rufe ihn in ein Land, das ziemlich unbewohnt wäre und in dem er sich mit leichter Mühe nach allen Seiten ausbreiten könnte. Aber als er kam, fand er das Land bevölkert von verschiedenen Völkerschaften. Wie bange mag es ihm da geworden sein, zumal er mit seinen Herden nicht immer am gleichen Ort sein konnte! Wie leicht konnte doch in rohen Leuten das Gelüste entstehen, Raubversuche zu machen oder Mordpläne zu fassen, um sich seiner Habe zu versichern! Aber ungefährdet konnte er im Lande bleiben, wie später Isaak und Jakob - was allein schon davon zeugte, daß Gott mit ihnen war! Solches wird auch in den Psalmen gerühmt, da es heißt (Ps. 105,14f.): „Er ließ keinen Menschen ihnen Schaden tun und strafte Könige um ihretwillen,“ wie den König von Ägypten, auch einmal jenen Abimelech. Es war, als stünden Herolde um diese Patriarchen her, welche riefen, wie es im Psalm heißt: „Tastet Meine Gesalbten nicht an und tut Meinen Propheten kein Leid!“ Besonders über den steigenden Wohlstand Abrahams waren die Einwohner erstaunt. Dieses und anderes konnte Abimelech nur als einen Beweis nehmen, daß Gott mit ihm sei.
So war Abraham selbst mit dem Segen, den er erfuhr, ein „Licht unter den Heiden“. Und der HErr weiß Seinem Namen Ehre zu verschaffen, so daß, wer wollte, auch Lust bekommen konnte, sich unter den Schutz desselben Gottes zu stellen, wie es jetzt Abimelech tut.
Wie viel Gewinn nach innen und außen kann doch der haben, der gottselig ist und die Furcht Gottes nicht aus den Augen läßt - auch wenn er sonst sich vom Wesen der Welt mehr oder weniger fernestellen muß: wie jene Patriarchen still ihren Weg hingingen, ohne sich in das größere Volksleben zu verwickeln! (Christoph Blumhardt)

21:23 So schwöre mir nun bei Gott, daß du mir und meinen Kindern und meinen Enkeln keine Untreue erzeigen wollest, sondern die Barmherzigkeit, die ich an dir getan habe, an mir auch tust und an dem Lande, darin du ein Fremdling bist.

21:24 Da sprach Abraham: Ich will schwören.

21:25 Und Abraham setzte Abimelech zur Rede um des Wasserbrunnens willen, den Abimelechs Knechte hatten mit Gewalt genommen.

21:26 Da antwortete Abimelech: Ich habe es nicht gewußt, wer das getan hat; auch hast du mir's nicht angesagt; dazu habe ich's nicht gehört bis heute.

21:27 Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech; und sie machten beide einen Bund miteinander.
Fassen wir mit wenigem zusammen, was uns der Besuch Abimelechs bei Abraham zu beherzigen gibt. Merken wir denn
1. nach dem bereits Gesagten: wie gut wir's haben, wenn wir durch Glauben und Gehorsam Gottes Lieblinge geworden sind! Da kann Er es mit uns auf allerlei Weise - wenn auch nicht gerade vor Augen glänzend, doch allezeit - so machen, daß andere über uns Gott preisen;
2. wie wir uns, dem Abimelech gleich, zu Gesegneten herzumachen sollten, weil wir von ihrer Gemeinschaft und Liebe nur gewinnen können. Gott mag es nicht gefallen, wenn wir uns kalt und herzlos oder gar neidisch ihnen ferne stellen;
3. wie wir solche, die sich uns liebend nähern wollen, wie Abimelech dem Abraham, nicht gleichgültig und hölzern oder gar lieblos und abstoßend, sondern mit zuvorkommender Liebe aufnehmen sollen. Wir dürfen uns nicht davon abhalten lassen, selbst wenn sie viel zu wünschen übrig lassen, wie auch Abraham den Abimelech zuerst strafen mußte; sondern wir sollen nicht abgeneigt sein, auch Freundschaft mit ihnen zu schließen - soweit wir unsererseits der Sache des HErrn nichts dabei vergeben. Denn damit können wir oft an ferner stehenden Seelen Großes ausrichten zur Ehre Gottes und zur Förderung Seines Reiches.(Christoph Blumhardt)

21:28 Und Abraham stellt sieben Lämmer besonders.

21:29 Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen die sieben Lämmer, die du besonders gestellt hast?

21:30 Er antwortete: Sieben Lämmer sollst du von meiner Hand nehmen, daß sie mir zum Zeugnis seien, daß ich diesen Brunnen gegraben habe.

21:31 Daher heißt die Stätte Beer-Seba, weil sie beide miteinander da geschworen haben.

21:32 Und also machten sie den Bund zu Beer-Seba. Da machten sich auf Abimelech und Phichol, sein Feldhauptmann, und zogen wieder in der Philister Land.

21:33 Abraham aber pflanzte Bäume zu Beer-Seba und predigte daselbst von dem Namen des HERRN, des ewigen Gottes.

21:34 Und er war ein Fremdling in der Philister Lande eine lange Zeit.

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