Zeller, Albert - Brief an den Vater

Zeller, Albert - Brief an den Vater

Du sagst, die Liebe sei das Höchste in der Religion. Das sage ich auch und habe es zum Panier meines Lebens gemacht. Ich würde einem Feueranbeter, wenn er uns zugeführt würde, mit gleichem Eifer und Treue dienen wie einem Christen. Meine Auffassung des Christentums schließt nichts Menschliches aus. All mein Wissen und Erkennen findet in ihm seinen Schlußstein und ebenso die tiefste und innerste Sehnsucht meines Herzens. Aus dieser Quelle kann ich auch allein Trost und Hilfe für andere in meinem seelsorgerlichen Beruf schöpfen für alles Weh, welches Übel und Böses über das Leben meiner Pflegebefohlenen gebracht hat; und meine seitherigen Erfahrungen führten mich nur immer mehr zu der Gewißheit, daß ich kein besseres Teil erwählen konnte. Ein Christentum ohne Christus ist mir nicht denkbar. Laß mir daher meinen Glauben, der mir allein Mut und Kraft gibt inmitten so vielen Elends und Jammers und Wirrsals und für den Verdorbensten und Verzweifeltsten, den schwersten Selbstankläger noch Worte des Trostes.

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