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Unbekannt - Prüfet die Geister!

Unbekannt - Prüfet die Geister!

Vielen Christen unserer Zeit fehlt die Gabe der Prüfung. Kritiklos lassen sie alles auf sich wirken, was eine religiöse Aufmachung hat. Woher kommt das? Darf ich einige Gründe anführen?

  1. Die Gabe der Prüfung bekommt man nur, wenn man dauernd unter der Zucht und Leitung des Heiligen Geistes steht. Der Heilige Geist gibt oft auch ganz einfältigen Christen eine erstaunliche Klarheit und Weisheit über die religiösen Strömungen unserer Zeit. Der Geist bildet auch den Verstand. Der von Gott erleuchtete Verstand erkennt den Schwindel im religiösen Gewande. Er läßt sich durch große Worte und Versprechungen nicht blenden. Er kann Wahrheit und Lüge unterscheiden. Solche „Geistesmenschen“ lehnen die religiösen Irrtümer unserer Zeit mit aller Entscheidenheit ab. Menschen, die unter der Herrschaft des frommen Fleisches stehen, lassen sich leicht beeinflussen. Sie sind offen für jedem Irrtum.
  2. Nur wer in Gottes Wort gegründet ist, kann die gefährlichen Irrtümer erkennen, die in den religiösen Strömungen verborgen sind. Wir dürfen uns nicht durch biblische Zitate betören lassen. Die Versuchungsgeschichte zeigt uns, daß auch der Teufel die Schrift kennt. Aber er versteht es, Schriftworte zu verdrehen und falsch anzuwenden. Die Schriften der Sektierer und Irrlehrer sind häufig mit Bibelstellen durchtränkt, um den Beweis für die Wahrheit ihrer Behauptungen zu erbringen. Schwache Seelen lassen sich dann leicht überzeugen. Wir müssen es lernen, die Schrift im Zusammenhang zu lesen und zu verstehen. Wenn eine Lehre mit klaren Stellen der Schrift nicht übereinstimmt, so ist die Auslegung falsch und muß entschieden abgewiesen werden.
  3. Um ein gesundes Urteil über eine religiöse Bewegung zu bekommen, muß man die Lehren prüfen, wie sie zu Sünde und Gnade stehen. Sünde und Gnade sind die beiden Grundwahrheiten der Bibel. Wo die Sünde nicht als Sünde erkannt wird, ist auch die Gnade überflüssig. Alle Systeme, die eine verkehrte Stellung zur Sünde einnehmen, haben kein Verständnis für das herrliche Evangelium von der Gnade Gottes in Christus. Da wird aus dem Evangelium ein Gesetz gemacht. Der natürliche Mensch ist ein Katholik. Er möchte lieber die schwersten Konzentrationsübungen durchmachen als an die Gnade glauben. „Was soll ich tun, daß ich selig werde?“ Diese Frage ist immer noch zeitgemäß. Man ist bereit, alles zu tun, aber man will nicht an die Gnade glauben. Nichts demütigt den natürlichen Menschen so als die Botschaft von der Gnade. Wir müssen es mit Paulus und Luther wieder lernen, den Menschen unserer Zeit zu sagen: „Wir werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Christus Jesus geschehen ist. (Römer 3,24).
  4. Um eine religiöse Strömung unserer Zeit auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, müssen wir das Zentrum aufsuchen und nicht bei peripherischen Lehren stehenbleiben. Was ist der Hauptgedanke der Bewegung? Was ist der Mittelpunkt ihrer Verkündigung? Welche Ziele verfolgt sie? Der Stern und Kern der ganzen Bibel ist Christus. Das Ziel der ganzen Bibel ist, Menschen in Gemeinschaft mit Gott durch Christus zu bringen. Welche Stellung nimmt eine religiöse Bewegung zu Christus ein? Was hat sie für ein Christusbild? Ist der ewige Gottessohn, der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten am Kreuz auf Golgatha für unsere Sünden, leibhaftig von den Toten erstanden, im Mittelpunkt, oder ist es ein Christus, der sich nicht mit dem biblischen Christusbild deckt? Vielen Christen unserer Zeit könnte man das Wort des Paulus an die Galater zurufen: „Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden laßt von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem anderen Evangelium, so doch kein anderes ist, außer, daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aer so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht!“ (Gal. 1,6-8)

Quelle: Gärtner - Eine Wochenschrift für Gemeinde und Haus 1925

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