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Gemeine Andaechtige gebett, ...

Gemeine Andaechtige gebett, ...

… so man alle Zynsztag zur buoszpredig in den vier Pfarkilchen zuo Basel haltet, für den grüwlichen Türcken. Auch für alles anligen der Christenlichen Kilchen. In dem 1541. Jor angefangen.

Joel. 1.

Bekerend eüch zu eüwerem Herren gott/ Dann er ist güttig vnd barmhertzig.

D. Oswaldi Myconij gebet noch der Bußpredig in dem Münster.

O Herr almechtiger ewiger vnd himelischer vatter/ Wir bekennen (als billich) dz wir vilfeltig wider din güte gsündiget hand/ alß in vndanckberkeit gegen der vnermeßlichen gob dines heiligen worts. Auch das wyr von anderen dinen guttheten sind freüdig vnd mutwillig worden/ vnd nit danckbar gesin/ wie wir aber soltend. Wir hand verachtet die rut idnes zorns/ die du nun ein zeyt lang über vns gebrucht hast/ ja auch trewung des schweren finds/ des wir vff hüttigen tag schwärlichen befindent. Hie by aber kennend wir auch die krafft vnd milte diner grundlosen barmhertzigkeit/ vnd das du o Herr geredt: Ich wil den todt des sterbenden nit/ sonder das er sich beker vnd läbe. Ja das du berüfst durch deine Propheten mit grossem ernst zu dem rüwen/ sprechen der Bekerend eüch zu mir von gantzem hertzen/ mit fasten/ mit weinen vnnd klagen/ Zerrissend eüwere hertzen vnd nit die kleider/ Bekerend eüch zu dem Herren eüweren Gott/ dann er ist gnädig vnd barmhertzig/ dultmütig vnd grosser gütte/ vnnd verzicht die sünd vnd boßheit. Deßhalb bitten wir dich o barmhertziger Gott/ vß einem gantz rüwenden hertzen/ du wellest dich in diser schwären zyt über vns erbarmen/ vnd vnsere sünd verzychen/ mit hynnemen des schweren finds/ so dises noch dinem Göttlicen willen/ wo nit/ so wöllist vns verlichen/ das wir die deine straffen mit rechtem glauben vnd rechter dultikeit tragent/ noch dinem Göttlichen gefallen/ biß ins end. Hie by verlich vm dines heiligen namens willen/ der oberkeit rechte erkantnus der warheit/ daß sy dz schwert füre/ vorußdin heilig wort/ Demnach gerechtikeit vnd billigkeit zu schtzen vnd schirmen noch jrem höchsten vermügen. Gib dem volck liebe vnd inbrünstikeit gegen dinem heiligen Euangelio/ daß es mit allem flyß vnd ernst sin leben noch dem selben richte vnd gstalte. Gib auch vor allen dingen dinen propheten/ das sy die himelische leer füren noch dem sinn dines heiligen Geists/ Verlich jnen stanthaffte wider alles/ das sich vnderstodt diner warheit entgegen zeerheben. Als zu ehr vnd pryß dines Göttlichen namens/ durch Jesum Christum vnseren herren/ sampt der krafft vnd erlüchtung des heiligen Geists/ Amen.

Vatter vnser.

D. Andreas Carolstads gebett zu sanct Peter.

ALmechtiger/ ewiger/ starcker/ trüwer vnd gnediger Gott. Noch dem din Göttliche vnd hohe Mayestet alle sünd vnd boßheit hasset/ vnd die selben mit vyl büsen straffen oder vrtheilen zu rächen getrüwt hast/ namlich mit gyfftigen thieren vnd pestenlentzen. Zu dem auch andere plagen (in disem verfaßt) über die welt bringen wilt. Vnd aber von einem jeglichen menschen ein sunderliche vnd persönliche besserung erforderst/ Also das ob schon Noe/ Daniel vnnd Job vnder vns wären/ so wurden sy doch nit mehr/ dann jre seelen erretten/ aber die andren müsten in jrem verherten mut zu grunde gon/ wie es dann auch beschehen ist im Sündtfluß do Noe jnn verderbung Sodoma und Gomorrha vnd Loth behalten sind. Dem noch o Herr/ bekennen wir das du gerecht bist in allem das du über vns gebrocht hast/ die wil wir alle wider dich gesündiget hand/ vnsere Obherren vnd vnsere Propheten vnsere kind vnd vätter/ rych vnd arm/ jung vnd alt/ wir alle hand dine gebott nit gehalten. Wyr hand mißghandelt/ vnd sind an dir brüchig vnd abtrinnig worden. Darum o Herr/ die gerechtikeit ist din/ vnsere aber ist die offenbare verschulte straff vnnd schand/ dann wir alle hand übertretten. Dorum wir uch o vnser Herr vff vnsere gerechtikeit vnd vertrüwen vnserer fromkeit/ dich nit anrüffen/ sonder vff die vyle vnd grösse diner grundloßen barmhertzikeit. Gnädiger Gott diner namen einer heisset/ Herr du nimst die sünd ab/ verzychst vns allen vnseren verdienst vnd mißthaten die wir Herr an dir begangen haben/ von vnserer kindtheit an biß vff dise stund. O güttiger vatter erhör vns/ vnd loß ab von dinem zorn o vnser vatter in dinem hohen heiligthum/ du wellist allen denen vß gnaden jr leben mit gsundtheit verlengern die ernstlich vnd worlich beschlossen hand hynfür vmb dinetwillen zu leben/ dir trungenlich zu dienen/ zu lob vnd pryß dines heiligen namens/ Denen aber o Herr die du von hinnen nemen wilt/ vmb vrsach willen so din Göttlicher rathschlag jm hat vorbehalten/ du wöllest ware dultmütikeit bescheren/ auch geneigten reinen willen zu sterben geben/ vnd einen Christenlichen säligen abscheid verliehen/ vuff das din herlicheit von läbendigen vnd todten geheiliget vnd erehrt werde in ewigkeit/ durch Jesum Christum vnseren Herren/ Amen.

Vatter vnser.

D. Marci gemein gebett zu sanct Lienhart.

O Herr almechtiger/ ewiger/ vnd trüwer vatter/ Wir bekennen als wir auch billich bekennen söllend/ dz wir vns vilfältig wider din gerechtikeit versündet hand. Vnd aber am allermeisten in dem/ das wir din heiligs wort/ das du vns vor anderen völckeren so rylichen mittheilst/ nit ghorsam sind/ sunder das mit vngehorsamen murmlen vnd ergerlichem leben täglichen schmähen/ Domit wir dinen zorn schwerlich über vns reitzen/ vnd din straff vilfältiv vnd wol verdienen. Aber O Herr biß jngedenck diner grossen barmhertzikeit/ vnd erbarm dich vnser. Gib vns erkantnus/ rüwen vnd besserung vnserer sünden/ Sterck dinem volck jre diener vnd Propheten/ domit sy mit trüwen vnd standhafftigkeit din wort verkünden. Verlich allen Oberkeiten/ domit sy das weltlich schwert mit gerechtikeit vnd billicheit füren. Bhüt vns vor allem falsch vnd vntrüw/ zerstör alle böse rhatschleg wider din wort/ vnd Kilchen erdocht. O Herr entzüch vns dinen geist vnd wort nit/ sonder gib vns waren glauben/ gedult vnd bestand/ kum diner Kilchen zu hilff/ vnd entled sy alles übertrangs/ gespöts/ vnd tyranny. Sterck auch alle schwachen vnd betrübten gmütter/ vnd send vns dinen friden/ durch Jesum Christum vnseren herren/ Amen.

Vatter vnser.

D. Jacob Trockenbrots gebett zu sanct Theodoren.

O Almechtiger/ ewiger Gott/ Barmhertziger himelischer vatter/ der du vmb vnserer sünden willen billich zürnest/ vnd vns straffest/ Dann wir vilfältig wider dich gesündiget/ vnd dinen zorn über vns bewegt haben. Dorum wir auch vor dir kein entschuldigung haben mögen/ vnd doch durch bußfertigkeit vnd besserung des lebens besenfftiget vnd begütiget würdest/ Sich an das gebett dines bekümmerten volcks/ vnd die geißlen dines zorns/ so wir wol verdienet/ wellest du gnediglichen abwenden. Wir armen sünder bitten dich von hertzen/ du wellest jn gedenck sin diner grundlosen barmhertzigkeit/ Vnd nit thun vnd handlen noch der vyle vnserer sünden/ sonder nach diner manigfaltigen barmhertzikeit. Gib vns o Gott erkantnus/ waren rüwen/ vnd besserung vnserer sünden vnd sündlichen lebens/ Fürder glücklich vnd sterck dinem volck jre Oberen vnd diener/ das sy fridlich vnd wol mit gerechtikeit vnd billigkeit regieren vnnd din heiligs wort mit trüwen vnd standhaffte fürend/ schützen vnd schirmen/ behüt vnd bewar vns gnädiglichen vor allem falsch/ vntrüw/ vnd vor allem übel seel vnd libs. Entzüch vns nit o Gott dinen heiligen Geist vnd wort/ gib vns waren glauben vnd bstand/ do mit wir in allerley trutz/ wyderwertikeit vnd kranckheit/ dinen vätterlichen willen jnnerlichen vnd vßerlichen erkennen mit rechter gedult hertzlich annemend/ vnd dorinn frölich vnd bestendiglich biß ins end verharrend. Kumm diner Kilchen zu hilff/ entladt sy alles übertrangs/ spots vnd tyranny/ Sterck vnd tröst alle schwachen vnd betrübten hertzen/ vnd send vns dinen friden durch Jesum Christum vnseren Herren/ Amen.

Jon. 2.

Ich hab geschruwen zu dem Herren von miner trübsal/ vnd er hat mich erhört.

Mykonius, Oswald

Basel, 1541

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