Tholuck, August - Glaubens-, Gewissens- und Gelegenheitspredigten - Röm. 14,23

Tholuck, August - Glaubens-, Gewissens- und Gelegenheitspredigten - Röm. 14,23

In Christo Geliebte. Es ist mir von mehr als einem der Wunsch kund geworden, von dem Gegenstande mehr zu hören, der uns in unserer letzten Andacht beschäftigt hat - von dem gewissen und von dem schwankenden christlichen Gewissen. So laßt uns denn von einer andern Seite aus der Wahrheit noch einmal näher treten, auf welche sich in unserm letzten Gottesdienste unser Blick gerichtet hat. Es haben insbesondere manche ein näheres und deutlicheres Wort über die Christenpflicht den Weltfreuden und Weltgenüssen gegenüber zu hören verlangt. Laßt uns denn dieser Sache weiter nachdenken nach einem Worte des Apostels, welches auch hierauf seine Anwendung hat. Wir erwägen den Ausspruch des Apostels, welcher Röm. 14, 23. also lautet:

Röm. 14, 23. „Wer aber darüber zweifelt, und isset doch, der ist verdammet; denn es gehet nicht aus dem Glauben. Was aber nicht aus dem Glauben gehet, das ist Sünde.

Es ist das letzte Wort dieses Abschnittes, auf das ich vor allem euer Nachdenken richte: Alles was nicht aus dem Glauben kommt, ist Sünde. Was wir an diesem Worte haben? will ich mit euch fragen, was dieses Wort uns lehrt, wollen wir hören, was es dem gläubigen Christen gewährt und was es ihm verwehrt, daraus lernen.

Die Materie, von welcher der Apostel in diesem Abschnitte handelt, ist eine ähnliche, wie in dem Texte, den wir bereits erwogen haben. Es gab in der römischen, christlichen Gemeinde, wie wir aus unserm Texte sehen, ein Christenhäuflein, dem mitten in dieser großen Weltstadt, unter den Triumphbogen und Siegespforten der Welteroberer, das Wort des Herrn nicht aus dem Sinne kam: was hülfe es dem Menschen, daß er die ganze Welt gewönne, so er doch Schaden litte an seiner Seele. die, mitten in der Welt, in dem Grade sich von der Welt unbefleckt zu halten trachteten, daß sie selbst den Fleisch- und Weingenuß sich versagen zu müssen glaubten. Es können das solche nicht gewesen seyn, die Seligwerden und Verdammniß davon abhängig machten. Wären es solche gewesen, wie würde Paulus gegen sie gedonnert haben, wie er es gegen die Galater und Colosser thut! „Ihr habt Christum verloren, die ihr durch das Gesetz selig werden wollt und seid aus der Gnade gefallen. Lasset niemand euch ein Gewissen machen über Speise oder Trank, welches nur der Schatten ist von dem Zukünftigen. Aber wie sein und liebreich handelt Paulus mit denen zu Rom, wehrt eigentlich nur, daß die welche ein weites Gewissen haben, sie nicht verachten sollen und lieber ihr Lebtage kein Fleisch essen und keinen Wein trinken, als durch ihre Freiheit einem Bruder zur Versuchung zu werden, für den Christus gestorben ist! Christen sind's also, welche die Hoffnung ihrer Seligkeit gerade so auf die Gnade setzen, wie Paulus, die aber zu ihrer eigenen Selbstzucht eine sittliche Entsagung sich aufgelegt haben - nicht um bei Gott sich etwas zu verdienen, sondern um dessen nicht verloren zu gehen, was Christus ihnen bereits erworben hat. Solche nun, die nicht um das Heil zu erwerben, sondern um das erworbene Heil sich zu bewahren, Enthaltung üben, haben wir von einander wohl zu unterscheiden, wie sie Paulus unterschieden hat. Solche welche in diesem Sinne in freierer Entbehrung auf geringere Kost sich beschränkten, hat es, wie wir vernehmen in der ersten christlichen Gemeinde manche gegeben, worunter auch der Apostel Matthäus. Werden wir nun nicht auch in diese Klasse alle diejenigen zu setzen haben, welche nur zum Besten ihrer eigenen Seele den Weltfreuden und dem Weltgenusse entsagen zu müssen glauben? - die, welche selbst dem Erlaubten entsagen, in Nahrung und Kleidung sich auf das Unentbehrliche beschränken, ihre täglichen Gebetszeiten und selbst Fasten zur Selbstzucht sich vorschreiben - wie dies letztere nicht nur viele in der römischen Kirche, sondern auch unter uns ein Spener, Breithaupt, Zinzendorf u. a. gethan haben.

Was nun Paulus denen mit weitem Gewissen gegenüber in das Wort legt: „alles was nicht aus dem Glauben kommt, ist Sünde. Das laßt uns zuerst sehen. Nicht das lehrt er, daß bei Heiden und Weltkindern alle Handlungen, auch die besten, Sünden wären; wie selbst ein Augustin und am Anfange auch ein Melanchthon nach diesem Ausspruch des Apostels gelehrt haben, daß auch die edelsten Handlungen der Heiden nur glänzende Laster seien. Wir wissen, daß die Schrift ganz anders lehrt von den Tugenden der Heiden. Von dem Gebet und den Almosen eines Cornelius heißt es: dein Gebet und deine Almosen sind hinaufgekommen vor Gott,“ „der Unbeschnittene, spricht Paulus, der das Gesetz erfüllt, wird dich richten, der du beim Buchstaben und Gesetze das Gesetz übertrittst. Und von dem Weisheitsdurst der Königin von Sabäa spricht Christus, daß er das Geschlecht seiner Zeit verdammen werde. Wohl mag und muß in jedem Heidenwerke noch etwas seyn, was Gott nicht völlig wohlgefallen kann - schon darum, weil sie ihre Hände zu einem Gott aufheben, der kein Gott ist. Dennoch aber spricht Paulus, daß er eben den unbekannten Gott ihnen zu predigen gekommen sei, dem sie Altäre gebaut, daß also auch ihre Gebete, wenn sie aus der Inbrunst des Gemüths hervorquollen, an demselbigen ewigen Throne angekommen sind, zu welchem die Gebete und Seufzer aller Christenmenschen aufsteigen. Wie viel Unverstand, ja Sünde hängt auch an unsern Gebeten noch, und wer wird darum sagen, daß unser Gebet selbst Sünde sei, daß jene Sehnsucht Sünde sei, die ein schuldbeladenes Geschöpf zu seinem Schöpfer treibt? Hat doch auch Augustinus sich nicht enthalten können, an einem andern Orte seine Christen zu ermahnen, so wie einst die Kinder Israel die goldenen und silbernen Gefäße, deren sie zur Verehrung ihres Gottes bedürftig, von den Aegvptern geborgt, so auch von den zu entlehnen, d. h. Tugenden der Heiden zu lernen. Auch spricht ja Paulus, wenn er schreibt: alles was nicht aus dem Glauben kommt, ist Sünde. nicht von allem Möglichen, sondern von alle dem spricht er, was ein weites Gewissen thut, von allem dem Weltgenuß, den Tafelfreuden, den Zechgelagen, den Bällen und Lustbarkeiten, dem Spiel und Scherz, den ihr weiten Gewissen euch gestattet - von dem sagt er, daß alles was nicht aus dem Glauben kommt, Sünde sei. Und nicht von dem Glauben spricht er, der alles was zwischen den zwei Deckeln dieses schwarzen Buches steht, für richtig hält, sondern von dem Glauben an den Einen Artikel, von dem Leben und Seligkeit abhängt, von dem Glauben, daß ich ein aus Gnaden selig gesprochener Sünder bin, der aus sich selbst der Verdammniß werth wäre.

Auch das meint er auf der andern Seite nicht, daß alles was irgend ein Gläubiger im guten Glauben - wie wir's nennen - thut, darum schon gerecht wäre. Davon haben wir aus dem Texte unserer letzten Andacht gehört. Was einer in dem sogenannten guten Glauben thut, ist wohl gar manchmal schon das Allerschlechteste gewesen. Denn das weite Gewissen, darauf ihr euch verlaßt und das zu so vielem euch die Erlaubniß giebt, wozu die andern Gewissen sie nicht erhalten - o wie oft tritt ein, daß nicht der Herr Christus und der Glaube es ist, der es frei gemacht, sondern euer eigenes Fleisch und seine Gelüste? Nicht bloß ein sogenanntes gutes Gewissen gehört dazu, um mit seinem weiteren Gewissen keine Sünde zu thun, sondern ein in der Zucht des göttlichen Worts und in dem Ernst der Selbstprüfung erleuchteter und geheiligter Glaube.

Was also ist es, was der Apostel uns mit diesem Worte lehrt? Das lehrt er uns, daß das weite Gewissen, welches durch irgend etwas anderes weit geworden ist, als durch einen in der Zucht des göttlichen Wortes und im Ernste der Selbstprüfung erleuchteten und geheiligten Glauben an die Rechtfertigung aus freier Gnade, gar häufig nur Sünde thut, daß aber auf der andern Seite ein solches Gewissen, das vom Herrn frei und weit gemacht ist, von keinem andern Gewissen, wie es auch Namen habe, sich richten zu lassen braucht. Laßt eine alte in die Anfänge des Christenthums zurücklaufende Ueberlieferung eines Ausspruches des Herrn mich euch erwähnen, die auch in einer sehr alten Handschrift unsers N. Ts. sich findet, und die wie ein Kommentar ist zu den Worten unsers Apostels. Einst machten die Jünger den Herrn aufmerksam auf einen Menschen, der am Sabbath arbeitet und der Herr gab zur Antwort: „selig ist er, wenn er weiß, was er thut, aber verflucht, wenn er es nicht weiß. „ Verflucht ist, wer von der Zucht des äußern Gesetzes sich selbst frei spricht wider besseres Gewissen, aber selig ist der, dem der Herr, der ihn erlöst hat, auch die Gewißheit gegeben, daß er solcher Zucht nicht mehr bedarf, wie geschrieben steht: dem Reinen ist alles rein. Selig also, wer solcher Zucht des Gesetzes nicht bedarf in Essen und Trinken, Spielen und Scherzen, Gebets- und Arbeitsstunden, weil er immerdar weiß, was er thut, nämlich nichts anders als was der Herr ihn geheißen hat, aber - verflucht auch, wer sich selbst dispensirt, ohne dessen gewiß zu seyn, daß sein Herr es thut.

Das lehrt uns des Apostels Wort, und ihr seht nun, was es uns damit gewährt.

Es gewährt uns zuerst die selige Gewißheit, daß, was uns wohlgefällig macht vor Gott, kein äußeres Thun und Lassen ist, keine Entsagung und wenn sie die sauerste wäre, und keine Gesetzeszucht, Und wenn sie die strengste wäre, sondern - eine That des innern Menschen. Wie das gläubige Herz zu Gott steht, das entscheidet über den Menschen und nichts von dem, was man von einem Menschen von außen zu sehen bekommt, vermag darüber zu entscheiden. Da kann ein Mörder am Kreuze hangen und ist doch, weil er jene innere Glaubensthat in seinem Herzen vollbracht, ein seliges Kind Gottes und ein Heiliger; wiederum kann einer seine Habe den Armen gegeben haben, in Fasten und Gebet vor dem Altar knieen, aber - weil jene innere Glaubensthat im Herzen nicht vollbracht ist, ist er doch ein Kind der Verdammniß. „Eins ist noth und hab' ich dies eine, das alles ersetzt, so bin ich mit einem in allem ergötzt. Was das für ein seliges Dankgefühl ist, mit welchem der, welcher das erfahren hat, ausruft: Gott sei Dank, ich bin erlöst! Da treten sie vor unsere Augen, diese äußern Werke ohne Zahl, mit welchen der Mensch, der ohne die Gewißheit eines gnädigen Gottes, nicht zur Ruhe kommen kann, sich diese Gewißheit zu erringen gesucht hat: der Hindu, der den eisernen Haken durch seinen Rücken schlägt, der Chinese, der die feurige Kohle auf seinem Haupte trägt, der gesetzliche Jude, der sich mit der Erfüllung seiner 613 Gebote und Verbote abquält, die tausend Paternoster und Avemaria, die Processionen, die Fasten und Kasteiungen der Mönche und Heiligen, und - allem dem gegenüber der Christ nach dem Worte Gottes, der jene Eine That des innersten Menschen vollbracht hat und ausruft: Gott sei Dank, ich bin erlöst, ich habe einen gnädigen Gott in Christo! Und was mir diese Gewißheit giebt, das ist eine That des innersten Menschen, das ist das Gebet: was hinter mir, das decke zu, was vor mir ist, regiere du!

Und mit dieser seligen Gewißheit geht dann auch Hand in Hand dieselbige Zuversicht, daß ich mit meinem weitern Ge. wissen, welches auf diesem Glauben ruht, gerecht seyn kann vor Gott, ob auch alle engeren Gewissen mich verdammen. Widerstand zu leisten und fest zu bleiben, wo leichtsinnige Gewissen den Hohn über uns aussprechen, daß unser Gewissen nicht noch weiter ist, dazu gehört nicht viel; aber wo die engen Gewissen ernster und ehrwürdiger Menschen Gottes, solche die sonst in ihrem ganzen Wandel als lebendige Gewissen vor uns stehen - wo solche uns warnen: siehe zu, du machst dir's zu leicht, dein Gewissen ist zu weit - wehe dem, der bei solcher Rüge gleichgültig bleibt, denn das wissen wir doch wohl, daß weite Gewissen viel wohlfeiler sind als enge. Warum? Weil Fleisch und Blut schon dafür zu sorgen wissen, daß das Gewissenspförtlein nicht zu enge wird. Denn wer erlebt es nicht, wie leicht es ist, vom betrogenen Gewissen den Passagierschein zu erlangen, wo Fleisch und Blut in's Weite wollen? Darum ihr Jünglinge mit dem weiten Gewissen - mißtrauen und zehnmal mißtrauen, wo eure Warner euch zurufen: du gehst nicht weit genug, aber andererseits, wo sie euch zurufen: du gehst zu weit! wehe dem, dem nicht jede solche Mahnung eine Aufforderung zu erneuter Selbstprüfung würde. Wir stellen es uns wohl kaum vor, was einem an das Gesetz der Väter gebundenen Paulus es gekostet haben mag, wenn ein Gamaliel - was einem Luther es gekostet haben mag, wenn ein Staupitz dem durch den Glauben weit gewordenen Gewissen warnend zurief: Bruder, ob du nicht deine Freiheit bloß zum Deckmantel für Fleisch und Blut machst, dem es ja freilich leichter ist, diese tausend einengenden Schranken und Zuchtgebote von sich zu werfen, als ihnen zu gehorchen, ein Weibnehmen leichter ist, als ledig dem Herrn dienen, Fleischessen und Weintrinken leichter ist, als in Fasten und Kasteiung seine Seele niedrig zu erhalten vor Gott? Ein Paulus und ein Luther aber, sie sind damals Menschen von zartem Gewissen gewesen, als sie noch unter den Banden des Gesetzes gefangen waren. O gewiß, in ihrem innersten Seelengrunde würden sie erschüttert worden seyn durch solche ernste Mahnungen, hätte nur die Gewißheit aus Fleisch und Blut ihre Gewissen frei gemacht. Aber der Herr war es, der ihre Gewissen frei gemacht 'und das Siegel der Freiheit der Kinder Gottes darauf gedrückt. In der Gewißheit hat Paulus sprechen können: „ich weiß es und bin es gewiß in dem Herrn Jesu, daß nichts gemein ist an ihm selbst,“ d. h. daß kein Speisegenuß und Weingenuß profan ist an sich selbst, sondern nur dem, der es mit Widerstreben des Gewissens genießt. - „Es ist mir ein geringes, von einem menschlichen Tage gerichtet zu werden. und das ist nun das andere! göttliche Vorrecht, das unser Text uns gewährt: es kann Fälle geben, wo das ernsteste Gewissen der mir ehrwürdigsten Autoritäten mein weites Gewissen verdammen, und ich kann doch mit Paulus sprechen, es ist mir ein Geringes, daß ich von einem menschlichen Tage gerichtet werde!“

Das ist das selige Gut, was uns die Wahrheit unseres Textes gewährt. So laßt uns nun aber auch zusehen, was sie uns verwehrt.

Zuerst: das enge Gewissen unsers Bruders zu verachten, der in seinem engen Gewissen dem Herrn dient. „Du anderer aber, was verachtest du deinen Bruder: wir werden alle vor dem Richterstuhl Jesu Christi offenbar werden. Dient der Bruder würklich dem Herrn damit in seinem Gewissen, wie können wir ihn bloß darum verachten, weil er eine größere Selbstverleugnung für den Herrn bewährt? Was dem Menschen seinen sittlichen Werth giebt und ihn liebenswürdig macht vor Gott und den Menschen, das ist ja doch nicht das Licht der höhern Erkenntniß, welches so kalt wie das Nordlicht über Eisfeldern aufgehen kann, sondern die selbstverleugnende Inbrunst eines liebewarmen Herzens. Darum ich auch nicht den Aberglauben verachten und verlachen kann, so lange nur noch ein Fünklein von ächtem Glauben darin ist. O könnte man nur dessen gewiß seyn, daß in allen den Bittgängen und Wallfahrten und den Ave Maria, den Kasteiungen und den Fasten des katholischen Volks noch ein verhüllter wahrer Glaube ist: wer wollte sie sich nicht tausendmal lieber seyn lassen, als die Aufklärung der Protestanten, die mit dem Aberglauben sich auch den Glauben hinweggelacht haben?- Wäre es nur nicht zu offenbar, wie so viele von Jenen mit all diesem äußern Werke sich nur von dem höchsten und schwersten aller Gebote loskaufen wollen, welches heißt: mein Sohn, gieb mir dein Herz'.

Doch wo nun das enge Gewissen aus keinem andern Grunde eng ist, als weil es sich vor Gott gebunden fühlt, da soll auch um aller Welt willen eure Freiheit nicht zum Anstoß werden eines fremden Gewissens, da soll ich mit Paulus sprechen können: lieber mein Leben lang kein Fleisch essen und keinen Wein trinken“ - und solches Wort war bei einem Paulus keine überschwengliche Phrase, sondern Wahrheit - als das thun, wodurch mein schwacher Bruder für sein schwaches Gewissen einen Anstoß nimmt, wenn er mitmacht, wozu er vom Herrn noch nicht die Freiheit bekommen. Den Klätschern und Räsonirern, die nicht wissen, was sie vertreten, brauchen wir nichts zu Gefallen zu thun: wo jedoch gottesfürchtigen aber engen Gewissen mein Essen und Trinken, mein Spiel und Lust, mein Putz und Luxus zum Anstoß und Anlaß der Verführung zu dem wird, wozu sie nicht die Freiheit vom Herrn erhalten haben - . lieber mein Leben lang kein Fleisch essen und keinen Wein trinken!“ ruft Paulus. Das nun sei auch euch gesagt, ihr Jünglinge, unter denen wohl mancher ist, der mit einem Gewissen, welchem nur Fleisch und Blut, aber nicht der Herr Christus die Freiheit gegeben, das gottesfürchtige enge Gewissen seines Bruders hinweggespottet und die Seele verderbt hat, für die der Herr Christus sein Leben gelassen.

Vielmehr, da es einmal gewiß ist, daß ein zu weites Gewissen unzählige Mal öfter aus Fleisch und Blut kommt, als ein zu enges, rufe ich im Sinne des Apostels euch zu: o ihr weiten Gewissen, wo die engen gottesfürchtigen Gewissen eurer Brüder euch gegenüber treten, laßt sie euch ein Fragezeichen an euer eigenes Gewissen seyn, von wem dasselbe den Freibrief erhalten hat - von Christo oder von Fleisch und Blut?

O mein Herr Jesu Christe, was ist das für ein köstliches Gut, das du uns erworben, zu wissen, daß es kein äußeres Werk giebt, das uns selig machen oder verdammen kann, daß du nichts anders von uns verlangst als das eine: mein Sohn gieb mir dein Herz im Glauben. „ Wir treten jetzt vor dich hin und übergeben es dir, nimm es und drücke den Stempel der Freiheit der Kinder Gottes darauf! Amen.

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