Gottesfürchtiger lieber Leser, nachdem ich merke, daß diese unsere Arbeit (welche ich vor etlichen Jahren „Das Fundament christlicher Lehre,“ betitelt, und mit dem Druck an den Tag gegeben habe) viel Frucht, durch die Gnade Gottes, welchem dafür ewig Lob und Dank sey, bey etlichen gebracht und geboren hat; und Gottes heilige Wort (das so lange verdunkelt gewesen ist) nach unserer kleinen Gabe ein wenig wieder erkläret haben, und mich viel gutherzige Kinder mit grosser Liebe ersucht und gebeten haben, dasselbige wiederum zu übersehen, und die incorrecten Orte (so durch des Druckers Unfleiß verdunkelt, und dem Leser den Verstand nehmen möchten) mit Fleiß zu corrigieren, habe ich mich darzu lassen bewegen und dasselbige also gethan; und habe an etlichen Orten noch mehr Worte beygesetzt, das dunkele erklärt, das verderbte verbessert, das unnöthige abgesondert, den Stylus und Sprache in ein wenig geschicklichere Form verändert, auf daß ich damit dem gottesfürchtigen Leser desto füglicher helfen und dienen könnte, und die verachtete Wahrheit bey vielen angenehm und bekannt würde.

Nicht mein Leser, daß ich den ersten Grund und Inhalt verändert habe; ach nein! Ich habe es nicht verändert, sondern (wie mich dünkt) in eine bessere Form gesetzt, und mit mehr Kraft und Klarheit befestiget. Die Gott fürchten, mögen es richten. Das vorige ist Gottes Wort, gleichwie auch dieses; und alles was das erste lehret, das lehret auch dieses letzte. Der allmächtige, barmherzige Vater gönne und verleihe uns durch seine grosse Gnade, mit dieser unsrer kleinen und ungeachteten Arbeit unzählbar viel Frucht zu schaffen, in unzählbaren viel tausenden, Amen.

An wen dieses Buch besonders geschrieben ist, wird in nachfolgender Vorrede wohl befunden; und ist um die Zeit geschrieben, als noch der Münsterische Irrthum bey etlichen im Schwange ging.