Schopf, Otto - Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.

Schopf, Otto - Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.

Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn gegeben vom Himmel. Ihr selbst seid meine Zeugen, daß ich gesagt habe, ich sei nicht Christus, sondern vor ihm her gesandt. Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund aber des Bräutigams stehet und höret ihm zu und freuet sich hoch über des Bräutigams Stimme. Dieselbige meine Freude ist nun erfüllet. Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.

Johannes 3,27-30.

Während die Johannesjünger meinten, Jesus dürfe nicht wachsen und Johannes nicht abnehmen, ist ihr Meister gegenteiliger Ansicht und antwortet ihnen klar und bestimmt:

Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.

Warum muß das also sein?

  1. Weil es nicht anders möglich ist;
  2. weil es nicht anders wahr ist;
  3. weil es nicht anders gut ist.

1.

Warum ist es denn nicht anders möglich, als daß Jesus wachsen und Johannes abnehmen muß? Weil der Mensch sich nichts nehmen kann, es werde ihm denn gegeben vom Himmel. Johannes hatte eine beachtenswerte Stellung eingenommen. Jesus auch, ja er fing nun an, mehr Bedeutung zu haben als Johannes. Woher kam das? Warum hatten die Männer solchen Einfluß? Hätte irgend jemand das auch gekonnt, wenn er es auch gewollt hätte? Nein! mußten sich die Jünger ohne weiteres sagen. Andere, z.B. die Pharisäer, die Schriftgelehrten, die Priester, Herodes und Pilatus, wie gerne hätten sie alle solche Macht gehabt, wenn sie sie nur hätten bekommen können. Außerdem fehlte sowohl Johannes wie Jesus dasjenige, was sonst geeignet ist, dem Menschen Macht zu verschaffen. Sie hatten keine hohe Abkunft, sie hatten kein Geld und kein Heer; sie schmeichelten dem Volk nicht und überlisteten es auch nicht. Ihre Macht war eine sittlich-religiöse. Aber bedeutende sittlich-religiöse Menschen hatte es seit Abraham, Mose, Samuel, David und Elia viele gegeben, und doch hatte keiner von ihnen die Herzen und Gewissen der Menschen so erfaßt und erschüttert wie Johannes und Jesus. Diese Macht, die Johannes und Jesus über die Menschen hatten, sowie die Stellung, die sie einnahmen, ließ sich aus menschlichen Mitteln, aus den Verhältnissen nicht erklären; wie es sich überhaupt nicht erklären läßt, warum begabte und willensstarke Menschen Erfolg haben, während andere ihn nicht haben.

Dies ist nicht eine Frage des Wollens und Nehmens, sondern eine Frage des Gebens, der Begabung. Der eine ist so begabt, daß er kann, was andere nicht können, daß er Leute, Verhältnisse und Mittel, die auch andern zu Gebote stehen, so zu gebrauchen weiß, daß Erfolge damit erzielt werden, die andere nicht damit zu erzielen vermögen. Aber diese Begabung ist weder ein Spiel des Zufalles noch ein reines Naturprodukt. Sie ist gegeben vom Himmel. Sie hat in dem hohen, heiligen und guten Willen Gottes ihren Ursprung.

Diese Wahrheit haben die Johannesjünger ohne Zweifel anerkannt, daß ein Mensch sich nichts nehmen kann, es werde ihm denn gegeben vom Himmel. Nun, dann brauchen sie sie nur auf den vorliegenden Fall anzuwenden. Die einfache Tatsache der Stellung, die Johannes einnahm, und der noch einflußreicheren, die Jesus einnahm, mußte sie zu dem Schluß führen: Johannes ist es gegeben gewesen, was er hatte, und wenn nun Jesus noch mehr und noch größeres hat, wenn er einen noch größeren Einfluß ausübt wie Johannes, so ist das alles ihm auch gegeben und zwar vom Himmel gegeben. ist es aber vom Himmel gegeben, was Jesus hat und erreicht, dann gibt es dagegen weder Widerspruch noch Widerstand. Das würde ja Feindschaft gegen Gott und dabei größte Torheit sein, denn Gott zu widerstehen ist unmöglich. Gibt Gott Wachstum, wer will es aufhalten? Verfügt Gott Abnehmen, wer will es abwenden? Darum ist es einfach nicht anders möglich: Gott gibt es Jesu, Gott entzieht es dem Johannes, darum muß Jesus wachsen und Johannes abnehmen.

Aber es ist nicht nur nicht anders möglich, als daß Jesus wächst und Johannes abnimmt, sondern

2.

Es entspricht auch anders der Wahrheit nicht. Warum nicht? Das beantwortet Johannes mit den Worten: “Ihr selbst bezeugt es mir, daß ich zu sagen pflegte: Nicht ich bin Christus, sondern vor ihm hergesandt.“

Wenn wir Erfolg und Mißerfolg eines Menschen verstehen wollen, so genügt uns die Antwort: Es ist „ihm eben gegeben vom Himmel“ nicht ganz. Wir sehen auch, daß aus wahrnehmbaren natürlichen Gaben und Verhältnissen sich nicht alles erklären läßt. Wenn wir aber dann die Geschichte und das Wesen der Persönlichkeiten prüfen, um die es sich handelt, dann finden wir mehr oder weniger deutliches Eingreifen Gottes und in ihrer Geschichte göttliche Hinweise und Führungen, und zwar eine solcher Erziehung und Führung der Persönlichkeit, daß wir erkennen, der Mann ist zu dem und dem zubereitet und bestimmt. Er handelt so, weil er so ist. Gott hat ihn zu dem und dem gemacht, und er würde mit sich und Gott in Widerspruch kommen, wenn er das nicht täte, was er tut. So ist es auch hier. Johannes weiß nicht nur, daß ihm von Gott gegeben sein muß, was er im Leben für einen Platz einnimmt, sondern er weiß auch, was ihm von Gott gegeben und was ich nicht gegeben ist. Und er weiß nicht nur, daß Jesus sich nichts nehmen kann, es werde ihm denn gegeben vom Himmel, sondern er hat auch von Gott deutliche Hinweise darauf bekommen, was Jesus gegeben ist, und was er deshalb ist. Johannes ist Vorläufer, Wegbereiter; Jesus ist der Messias. Johannes Jünger wollen Jesum seine Stellung nicht einnehmen lassen, sie beeinträchtigen damit aber auch die Stellung des Johannes. Johannes kann nicht der Messias sein, es ist ihm unmöglich. Er darf auch nicht den Schein erwecken, er sei es, denn es ist nicht wahr. Johannes ist ausgerüstet, begabt, vorbereitet, geführt, weil vorbestimmt, Vorläufer zu sein. Er würde in Widerspruch mit sich selbst geraten, wenn er nicht wäre, was er ist. Ist er aber Vorläufer, dann muß er vorlaufen, dann darf er dem, dessen Vorläufer er ist, nicht im Wege stehen. Ist Jesus der Messias, dann muß sich das immer mehr herausstellen, dann kann das nicht verborgen bleiben. Will er nicht sein Wesen und seinen Beruf verleugnen, dann muß er in den Vordergrund treten, während Johannes zurücktritt, dann muß er sich als der Größere erweisen, dann muß sein Einfluß und die Frucht seiner Wirksamkeit eine größere sein als die des Johannes, dann ist es nichts anders als der Wahrheit entsprechend, wenn Jesus wächst und Johannes abnimmt.

Wenn also die Jünger darüber klagen und gewissermaßen Jesum anklagen, daß Jesus wächst und Johannes abnimmt, wenn sie das Gegenteil wollen, dann befinden sie sich nicht nur in einem Widerspruch mit dem, was möglich ist, sondern auch mit dem, was wahr ist. Sie beeinträchtigen Johannes und verlangen von ihm, daß er etwas sein soll, was er nicht ist, und daß er gerade das nicht sein soll, was er allein ist. Sie verlangen das teilweise in guter Meinung, in irrender Liebe. Darum zeigt ihnen der Täufer, daß, wie immer so auch in diesem Falle, das dem Willen Gottes und der Wahrheit Entsprechende auch das Wünschenswerte ist, denn:

3

Es ist das Beste für Johannes, wenn Jesus wächst und er abnimmt.

Warum das? Die Antwort des Täufers lautet: “Der die Braut hat, ist der Bräutigam. Der Freund aber des Bräutigams, der steht und seine Stimme höret, freut sich sehr. Diese meine Freude ist nun erfüllt.“ Sie sträubten sich gegen das Abnehmen des Johannes und das Zunehmen Jesu, weil sie darin eine Benachteiligung ihres Meisters erblickten. Sie mißachteten das Gesetz der Möglichkeit, d.h. den Willen Gottes, sie verkannten die Wirklichkeit, d.h. die Wahrheit, sie sahen im Abnehmen, in der untergeordneten Stellung des Johannes gegenüber Jesu eine schmerzliche Disharmonie. Nun hilft ihnen Johannes die Wahrheit zu erkennen, die Unmöglichkeit eines anderen Weges als des von ihnen beklagten zu verstehen, und die Segnungen und die Herrlichkeit dieses Weges zu würdigen, indem er sein wahres Verhältnis zu Jesu mit dem des Freundes zum Bräutigam vergleicht. Jesus ist der Bräutigam; ihm gehört die Braut, d.h. der wahre Same Abrahams. Johannes hat seine Aufgabe erfüllt, nun er dem Bräutigam vorangegangen ist und auf ihn hingewiesen hat. Er ist der nächste Freund des Bräutigams, und weil er das ist, weil er dem Bräutigam so nahe steht, darum hat er die Ehre und das Vorrecht, vor dem Bräutigam herzugehen bei seiner Ankunft und dann hinter ihn zurückzutreten, damit der Bräutigam zur Geltung komme. In dem Maße, wie die Vorbereitungen sich als gut erweisen, in dem Maße wird die Hochzeit glänzend und feierlich werden, in dem Maße, wie der geliebte Bräutigam Gegenstand der Aufmerksamkeit, der Freudenbezeugungen aller wird, in eben demselben Maße tritt natürlich der Freund des Bräutigams zurück, aber zugleich vollendet sich mit seiner Aufgabe auch seine eigene Freude. Erschiene der Bräutigam nicht, oder träte er hinter den Freund in den Hintergrund, so würde des Freundes Aufgabe und Freude unvollendet, unerfüllet bleiben. Die Braut aber an sich zu ziehen, sie nicht dem Bräutigam zuzuführen, das würde das Schlimmste sein, was der Freund des Bräutigams dem Bräutigam, der Braut und auch sich selber tun könnte. Darum gibt es für Johannes nichts besseres, klügeres und glücklicheres als: Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen. –

Wie die Johannesjünger so können auch wir uns viel Unruhe, Schmerz und Leid ersparen, wenn wir uns daran gewöhnen, zu lernen, was Johannes sie lehrt: „Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.“ Dieses Wort ist bei ihm herausgewachsen aus der Erkenntnis, daß ein Mensch sich nichts nehmen kann, es werde ihm denn vom Himmel gegeben. Sehen wir also einen Menschen wachsen, so müssen wir uns sagen: es ist ihm vom Himmel gegeben. Sehen wir einen andern abnehmen, so müssen wir uns sagen: es ist ihm nicht gegeben weiter zu wachsen.

Aber nun sehen wir doch manche Menschen durch Lüge, List und Gewalt, kurz durch eigene Kraft und sündliches Beginnen manches an sich zu reißen. Was sollen wir dazu sagen? Wir dürfen ruhig sagen: ihr Besitz ist nur scheinbar, vergänglich. Umgekehrt wird manchen scheinbar alles genommen, gerade den Sanftmütigen und Friedfertigen, die sich nicht selber helfen und Recht verschaffen wollen; aber dieses Beraubtwerden ist auch nur scheinbar und zeitlich. Gerade sie werden das Erdreich einst besitzen. Gottes Gaben und Berufungen werden ihn nicht gereuen.

Ferner macht uns das Wort vorsichtig gegenüber dem, was wir uns genommen haben. Alles, was uns nicht wirklich von Gott gegeben ist, ist nichtig, eitel; das Glück ist zweifelhaft, der Besitz morsch, die Ehre eitel und die Frömmigkeit nur Schein. Umgekehrt aber können und sollen wir uns wirklich nehmen, was Gott uns gegeben hat. Mit ihm, dem Bräutigam, ist uns alles geschenkt. Es hat mancher nicht, was er nach seiner Stellung und Berufung haben könnte und haben sollte und wozu ihm das Vermögen dargereicht worden ist. Hierfür können verschiedene Ursachen Veranlassung sein. Man gewöhnt sich an das Gute und schätzt es darum nicht. Man hält sich für reich und vergißt, daß alles, was man hat, unverdiente Gottesgabe ist und darum mit Dankbarkeit und Demut angenommen und verwandt werden muß. Denken wir an Jerusalem, von dem er sagt: Wie oft habe ich gewollt, und du hast nicht gewollt! Wieviel Zeichen, Taten und Wunder waren in Chorazin, Bethsaida und Kapernaum geschehen, und welche Stellung nahmen diese Städte ein zu dem Zeugnis des Menschensohnes!

Es bedarf nicht nur einer klaren Erkenntnis dessen, daß man sich nichts nehmen kann, es werde einem denn gegeben vom Himmel, nicht nur ein Bewußtsein davon, daß Wachsen und Abnehmen im Leben des Knechtes Gottes nebeneinander hergehen, sondern wir bedürfen auch noch einer klaren Erkenntnis dessen, was uns gegeben ist und dessen, was wir uns nicht nehmen können, wenn wir in der rechten Richtung abnehmen und Christus in uns wachsen soll. Wir müssen die rechte Selbsterkenntnis und ebenso die rechte Erkenntnis von Christo haben. Die Erkenntnis Christi weckt die rechte Selbsterkenntnis, und wahre Selbsterkenntnis lehrt einen Christum besser verstehen; man lernt erkennen, daß es nur wahr und recht ist, wenn Christus wächst und wir abnehmen.

Alle, die mit Christo in Berührung kamen, merkten, daß es hier ein Abnehmen gab. Darum erschrak Herodes, darum haßten ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten, denn wo das Licht hinscheint, muß die Finsternis weichen. Pilatus fühlt, der Mann, der vor mir steht, ist mehr als ich, und darum fürchtete er sich; der reiche Jüngling sah sein Geld zusammenschmelzen, darum ging er traurig von dannen; das aufs Irdische gerichtete Volk sieht seine fleischlichen Hoffnungen untergehen, darum wendet es sich hinter ihm ab und wandelt nicht mehr mit ihm. Aber die Kranken fühlen, daß ihre Leiden weichen, die Hoffnungslosen fühlen ihre Hoffnungslosigkeit schwinden, die Unglücklichen fühlen sich hingezogen zu dem sanftmütigen Mann von Nazareth, der ein Herz voll Mitleiden hat für groß und klein, und die Schuldbeladenen merken, daß die Last ihrer Schuld abnimmt und das böse Gewissen gereinigt wird durch den, der sich der Schuldbeladenen in Gnaden erbarmt.

Durch Christum erkennt jeder, wie er sein sollte und nicht ist; durch Christum erkennt jeder, wo er seinen Platz bis jetzt nicht ausgefüllt hat, aber auch, daß er, Christus, für jeden einen Platz, für jeden eine Gabe und eine Aufgabe hat, und daß er aus jedem etwas zu machen weiß.

Ach, wenn wir mutlos oder aufgeblasen sind, so ist das ein Zeichen, daß wir unsre Gaben oder unsre Grenzen noch nicht erkannt haben.

Darum haßt die Welt das Licht, weil sie Scheinehre, Scheinkraft, Scheinrecht und Scheinwahrheit liebt und nicht will, daß diese abnehmen.

Es macht dem Herrn keine geringe Mühe, uns dahin zu bringen, daß wir einmal zu uns selber kommen, daß wir klar erkennen, was wir sind und was wir nicht sind, was wir sein sollen und sein werden, und uns dahin zu bringen, daß wir es auch wirklich werden, daß in Tat und Wahrheit in uns ausgeführt werde, wozu wir angelegt und bestimmt sind. Wie viele Efeuranken und Schlinggewächse müssen erst weggeschnitten werden, bis unser Häuschen einmal in der nackten, nüchternen Wirklichkeit dasteht, so daß sich alle verborgenen Risse und Schäden zeigen. Da muß dann abgebrochen und weggeräumt werden, damit Raum geschaffen werde für den zu errichtenden Bau, der nicht aus modernem Ziegelwerk, sondern aus solidem Steinwerk aus Gottes Steinbruch aufgeführt werden soll. Da müssen dann Hammer und Säge umeinander ihr Werk tun, daß die Steine zugerichtet werden nach dem Plan des Meisters und wir bewahrt bleiben, daß wir nicht Holz, Heu und Stoppeln aufrichten auf den guten Grund, der gelegt ist, Christus. Da wird man klein; da lernt man mit Johannes sprechen: ich bin nicht, was ich scheine, ich bin nicht, wofür ihr mich haltet, ich spiele überhaupt keine selbständige Rolle, ich bin nur gesandt. Da wird es einem immer mehr zum Schmerz, was man Eigenes, Genommenes und Selbsterwähltes hat, und aus immer tiefer werdender Heilandserkenntnis und Selbsterkenntnis heraus lernt man sprechen: “Er muß wachsen, ich muß abnehmen.“

Mancher bemitleidet uns, der einst unser Schifflein mit tausend Wimpeln am Mast in See stechen sah, und der nun wahrnimmt, daß der Mast gekappt ist, die Segel zerrissen und die Wimpel vom Sturme weggefegt sind. Seid nicht so schnell mit Bedauern. Wir haben allerdings unser altes Schifflein abgetakelt, aber wir fahren jetzt mit einem Dampfschiff, das von einer inneren, verborgenen Kraft getrieben wird; und wir fahren auch nicht mehr unter eigner Flagge. Aber das ist kein Unglück für uns, sondern ein Fortschritt.

Es ist für uns keine Betrübnis, sondern eine Freude, daß sich ein Mensch nichts nehmen kann, es werde ihm denn vom Himmel gegeben, daß jeder lernen muß und darf, was er ist und was er nicht ist und wer und was sein Heiland ist.

Johannes freute sich, der Freund des Bräutigams zu sein, ihm den Weg bereiten und ihm dann Platz machen zu können. Er freute sich, dem Mond zu gleichen, der in stiller Nacht die Finsternis erhellt, das kommende Tagesgestirn weissagt und dann selber im Lichte der aufgehenden Sonne verschwindet.

Je mehr wir uns selber erkennen, um so mehr verstehen wir, daß es nicht nur eine herbe Wahrheit, eine bittere Notwendigkeit, sondern vielmehr die größte Wohltat für uns ist, daß wir abnehmen müssen. Niemand macht uns so viel zu schaffen als unser sündiges Ich. Nichts schadet andern mehr als unsre Selbstsucht, nichts verunehrt Gott so sehr als unsre Eigenliebe und unser Eigensinn. Darum ist es unsre größte Seligkeit, wenn wir es lernen mit Johannes sprechen: Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.

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autoren/s/schopf/schopf-er_muss_wachsen_ich_aber_muss_abnehmen.txt · Zuletzt geändert: von aj
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