Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Das Evangelium des Johannes.

Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Das Evangelium des Johannes.

Neben Petrus finden wir in den drei ersten Evangelien die beiden Brüder Jakobus und Johannes in der nächsten Nähe Jesu. Markus sagt, daß Jesus sie Söhne des Donners genannt habe, d. h. solche welche des Donners Art und Eigenschaft an sich haben, Mark. 3, 17. Natürlich ist dieser Name kein Tadel, sondern nennt, wie Kephas, ihren Beruf und ihre Gabe. Sie werden mit überwältigender Macht von ihm zeugen und mit weithin schallender Stimme ihr Apostelamt ausrichten. Die einzelnen Züge, die uns aus ihrem Verkehr mit Jesus erzählt werden, zeigen ihren entschlossenen Ernst und groß emporstrebenden Sinn. Eine halbe Jüngerschaft ertrug Johannes nicht, Mrk. 9,38. Als die Samariter Jesus gehässig abwiesen, war er überzeugt, daß die Verachtung Jesu unter Gottes Zorn stehe und nur die Geduld Jesu den Ausbruch desselben hindere, Luk. 9,54. Und als die Tage des Leidens nahten, war er bereit alles mit ihm zu leiden, aber auch begierig, alles mit ihm zu theilen, was des Reiches Herrlichkeit in sich haben wird, Matth. 20,20 ff.

Dieser Eifer war freilich noch nicht völlig rein. In die Geduld Jesu, die alle Angriffe ertrug, ohne sich zu verteidigen, und in das ausharrende Warten auf das Reich und seine Herrlichkeit haben sich alle Jünger schwer gefunden, und gerade diejenigen am schwersten, die am innigsten sich an ihn angeschlossen haben. Johannes selbst sagt uns im Evangelium ohne alle Verhüllung, daß die Jünger dem Wort Jesu und der Schrift erst nach seiner Auferstehung glaubten, 2,22. Erst die Auferstehung brachte in Jesu Gang das helle Licht, an dem die blinden und fleischlichen Elemente ihres Eifers zur Ruhe kamen.

Der Stellung, die ihm Jesus gab, entsprach die Thätigkeit, die er in der ersten Gemeinde übte. Wie die Apostelgeschichte, so rechnet ihn auch Paulus mit dem anderen Jakobus und Petrus zu den „Säulen der Gemeinde“, deren Wort für die ganze Christenheit von maßgebender Bedeutung war.1) Er hat, wie die Zwölfe alle, zunächst manches Jahr in Israel sein Arbeitsfeld gesucht. Nachher hören wir, daß er nach Ephesus zog, wahrscheinlich in den sechziger Jahren, als sich die Dinge in Jerusalem dem Ende näherten. Da war keine Hoffnung mehr, Israel doch noch für Jesus zu gewinnen; dagegen waren in Kleinasien zahlreiche Gemeinden herangewachsen, die für die nächste Zeit den Mittelpunkt der Kirche bildeten. Darum hat Johannes wie auch andere Männer aus Jerusalem seine Stelle nunmehr dort gesucht. Die griechischen Lehrer erzählen, daß er ein hohes Alter erreichte und alle übrigen Apostel überlebte, und darauf deutet auch der Schluß des Evangeliums.

In diese kleinasiatische Zeit seines Lebens verlegt die Überlieferung der Kirche sein Evangelium. Und daß ein Mann, der Jesus so nahe stand und Zeuge seines Worts und Lebens geworden war und nun vom ersten Kreis der Jünger allein übrig geblieben war in einer großen Kirche, die innerlich von ihrem Anfang schon sehr verschieden war, daß ein solcher Mann zur Feder griff und das Bild Christi, das er in sich trug, in eine Schrift faßte, als die größte Gabe, die er der Kirche hinterlassen konnte und die ihr niemand so zu geben vermochte als er allein, darin liegt nichts Seltsames.

Das Evangelium gibt selbst die Erklärung ab, daß es von Johannes geschrieben sei. Es erzählt, wie auf das Zeugnis des Täufers hin zwei Männer Jesu nachgingen, 1,37-42. Der eine derselben war Andreas, der andere wird nicht genannt. Als sie von Jesus weggingen, fand Andreas zuerst seinen Bruder Simon. Auch der andre führte also später seinen Bruder zu Jesus. Offenbar wird uns erzählt, wie die beiden Brüderpaare, die an der Spitze aller Apostelverzeichnisse stehn, mit Jesus in Berührung kamen, und der Ungenannte war Johannes. In der Geschichte des Mahls, bei dem Jesus vom Verräter sprach, finden wir wieder einen Jünger ohne Namen. Er wird bezeichnet als der, den Jesus lieb hatte. Er lag unmittelbar neben Jesus und fragte ihn, von Petrus aufgefordert, wer der Verräter sei, und Jesus sagte es ihm allein. Wir können diesen Jünger nur unter denen suchen, die Jesus am nächsten standen. Der andre Jünger erscheint wieder in der Leidensnacht, wo er mit Petrus Jesu nachfolgt, 18,15.16, unter dem Kreuz, wo ihm Jesus die Mutter übergibt, 19,26, 27, am Ostermorgen, wo er mit Petrus zum Grabe geht und dort Glauben findet, 20,3-9, und bei der Erscheinung am See von Tiberias, wo er dem Petrus Jesus am Ufer zeigt und mit ihm Jesu folgt, 21,7.20-22. Und diese Stelle macht unzweifelhaft, daß wir bei diesem Manne an Johannes zu denken haben. Denn hier wird von ihm gesagt, daß sich im Anschluß an ein Wort Jesu über ihn die Erwartung verbreitet habe, er werde nicht sterben, ehe Christus komme. Das hat man sicher nur von Johannes gehofft, der die andern alle überlebte und als ein Zeuge eines dahingegangenen Geschlechts noch vor den Gemeinden stand. Dieser nicht mit seinem Namen genannte Jünger wird ausdrücklich als der Verfasser des Evangeliums bezeichnet. Ein dem Evangelium beigegebnes Schlußwort erklärt: dieser Jünger habe das Evangelium geschrieben, 21,24, und schon 19,35 ist gesagt: der Jünger der dies erzähle, sei unter dem Kreuz gestanden und habe gesehn, was dort geschah.

Wie die andern Evangelisten nicht von ihrer eignen Person reden und nicht ihre Erwägungen und Urteile in die Erzählung einmischen, sondern das Auge allein auf die Gestalt Jesu richten, so spricht auch Johannes im Evangelium von sich selbst nicht in erster Person, und nennt sich überhaupt nicht. Aber weil er an dem, was er erzählt, so lebendig beteiligt ist, hebt sich an einzelnen Stellen der Schleier, und er deutet an, wie nah ihn diese Dinge berühren, und wie sehr sie sein eigenes Erlebnis sind.

Das erste Wort Jesu, das der Evangelist erzählt, ist an ihn selbst gerichtet, das letzte ebenfalls. So zeigt uns das Evangelium schon in seiner äußerlichen Umgrenzung, daß die eigne Persönlichkeit des Evangelisten an ihm den lebendigsten Anteil hat. Hier erhalten wir keine Sammlung von einzelnen Erinnerungen und Überlieferungen, wie sie in der Gemeinde verbreitet waren, auch keine Erläuterung und Vervollständigung einer andern Evangelienschrift; hier schildert uns der Evangelist seinen Christus, wie er selbst ihn kannte, und zeichnet uns sein Bild so, wie es sich ihm durch seinen eignen Verkehr mit Jesus erschlossen und gestaltet hat.

Johannes fängt nicht mit einzelnen Begebenheiten aus Jesu Leben an, sondern spricht zuerst die große That Gottes aus, die alles einzelne, was er zu erzählen hat, hervorgerufen und nach sich gezogen hat:

Jesus kam vom Vater in die Welt. 1,1-18.

Die Benennung „Prolog“, die für diesen Abschnitt üblich geworden ist, ist irreleitend. Im Sinne des Evangelisten ist das keine entbehrliche Zuthat zum übrigen Evangelium; im Gegenteil, das ist der wichtigste Teil der Botschaft, die er uns mitteilen will. Daß Jesus von Gott gekommen ist, das ist die Wurzel und der Quell aller einzelnen Worte und Werke voller Gnade und Wahrheit, durch die er offenbarte, was er in sich trug. Der Evangelist will uns gleich schon an der Schwelle seines Berichts die Tiefe und Größe dessen entfalten, was die Erscheinung Jesu uns bringt.

Er gibt uns mit diesen ersten Worten gleich den gesamten Inhalt seines Buchs. So ist es seine Art, welche im großen und kleinen die Darstellung überall beherrscht. Er zerlegt seinen Gegenstand nicht in einzelne Glieder, die er Punkt für Punkt nach einander betrachten würde, und legt nicht mit uns einen Weg zurück, der erst allmählich Schritt für Schritt zum Ziele führte, sondern er beleuchtet seinen Gegenstand sofort nach seiner ganzen Tiefe und Fülle, und führt unser Nachdenken mit wenigen inhaltsvollen Begriffen in die Einheit und den Mittelpunkt desselben, damit wir mit einem Blick das Ganze umspannen. Was noch nachfolgt, macht uns dasselbe allerdings deutlicher und verständlicher, aber nicht so, daß etwas neues hinzugefügt würde, sondern so, daß er uns immer höher emporhebt zur Erkenntnis des Einen, worauf er unsern Blick von Anfang an und beständig gerichtet hält.

Darum ist auch die Absicht dieses Evangeliums von Anfang an unzweifelhaft erkennbar. Johannes will uns Jesus zeigen in seiner von oben stammenden Herrlichkeit. Das Inwendige in Jesu will er uns öffnen, und uns sichtbar machen, was wahrhaft sein Leben war, nicht das, was ihn nur von außen berührte, sondern wie er mit Gott verkehrte, mit Gott und aus Gott lebte, wie er die Gnade und Wahrheit von oben in sich trug, aus der auch wir Gnade und Wahrheit empfangen.

Der tiefste und reichste Begriff, in den er Jesu Wesen faßt, ist der: er ist das Wort, das ewige, Leben und Licht schaffende Wort, das bei Gott war und nun Fleisch wie wir geworden ist. Man hat gesagt: das sei ja Philosophie! Dieser Mann beschäftige sich mit den höchsten Problemen, welche der damaligen Wissenschaft vorschwebten, und versuche zu bestimmen, was Gott nach seinem verborgnen Wesen in sich trage, und wie die Welt ihm verbunden sei, und das fasse er zusammen in den Begriff: „Das Wort“, und nun wolle er diese philosophischen Gedanken in's Christentum einführen und sie uns an Jesus darstellen. Das könne nicht der Fischer aus Galiläa sein, nicht der Begleiter dessen, der die Bergpredigt gesprochen hat, nicht der nachherige Vorsteher der armen Christenschar Jerusalems; das sei ein Mann, der Bücher gelesen habe, die Abhandlungen der jüdischen Lehrer Alexandriens, namentlich Philo's, vielleicht auch den Plato. Jedenfalls sei es kein Evangelist, der uns schlicht und treu erzähle, was mit Jesus geschehen sei. Er gebe uns wohl Gedanken über Jesus, aber nicht die Wirklichkeit der Erscheinung Jesu selbst. Gedacht hat der Evangelist allerdings und zwar unvergleichlich kräftig und hell. Er hat einen unerschöpflichen Gedankenschatz in sein Evangelium hineingelegt. Und das ist kein Wunder. Er hat während eines langen, reichen Lebens unablässig mit Gott verkehrt und mit Christo im Geist sich beschäftigt und hat die Erfahrungen seiner ganzen Apostelarbeit und den Gang der ersten Kirche vor Augen, so daß er ihn zusammen halten kann mit Jesus und seinem Wort. So wurde ihm Jesu Person freilich hell, der leuchtende Brennpunkt, in dem alle Strahlen einer tiefen und reichen Erkenntnis sich sammelten.

Aber seine Gedanken sind nicht von der Art, die man „Philosophie“ zu nennen pflegt. Denn die Gründe und Ziele Derselben liegen nicht bloß auf dem Gebiet des Wissens, so daß er sein Forschen und Erkennen von seinem eignen innern Wesen und Leben abschnitte und getrennt hielte. Vielmehr ist seine Erkenntnis bei ihm so gut wie bei den andern Evangelisten ganz und gar in den Dienst der heiligen, auf Gott gerichteten Lebensbewegung gestellt. Das Licht, das er in Christo sieht und uns zeigen will, ist „Licht des Lebens“, und den Zweck, den er mit seinem Wort erreichen will, hat er selbst sehr genau bestimmt, 20,31: er heißt Glaube an Jesus. Und wie sein Wort Glauben pflanzen will, so kommt es auch aus Glauben und nicht aus „Philosophie.“

Er breitet sich nicht wie die philosophierenden Männer über die Mannigfaltigkeit der Dinge aus, sondern hat nur einen einzigen Gegenstand, aus dem seine ganze Erkenntnis entspringt und auf den sie auch allein hinzielt, weil er auch nur eine einzige Liebe hat, die ihn ganz und gar erfüllt. Sie ist auf Jesus gerichtet; ihn kennt er, ihn allein, und verlangt ihn immer mehr zu kennen und zu sehn. Wenn er vom „Wort“ spricht, denkt er nicht an den Gegensatz zwischen Körper und Geist, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, Zeitlichem und Ewigem, und an das Rätsel der Materie, sondern er denkt an Jesus, in welchem Gott gesprochen hat. Von Jesus aus schaut er empor zu Gott und hinab in die Welt und beides wird ihm darum hell, weil er Jesus kennt. Zu ihm kehren deshalb seine Gedanken immer wieder zurück.

Darum schweben ihm dieselben nicht über den Ereignissen und Thatsachen, als wollte er uns Ideen geben, oberhalb und außerhalb dessen, was in Christo geschehen ist. In Jesus, wie er ihn sah und hörte, sucht und findet er Gottes Gnade und Wahrheit, Gottes ewiges Wort und einigen Sohn. Man verfehlt die Meinung des Evangelisten gänzlich, wenn man sagt: er wolle uns statt der Geschichte Ideen vorlegen. Die Gedanken Gottes, die er uns deuten will, sind ihm mit Gottes Thaten völlig eins, und die Person Jesu, wie sie existierte, eben sie ist das Wort, das uns Gott offenbart. In dieser Einheit von Wort und Werk, Wahrheit und Leben, Idee und Wesen steht seines Glaubens Grund und Kraft.

Wie kommt er dazu, Jesus das Wort zu heißen? Man war schon in der Synagoge durch die Schrift auf das Wunder des göttlichen Sprechens aufmerksam gemacht worden, daß durch das Wort Gottes alle Offenbarungen und Wirkungen Gottes geschehn, daß sein Wort eins ist mit Gott und doch von ihm unterschieden und der Quell aller göttlichen Gaben für die Welt. Nun war Johannes ein Israelite und fromm gewesen, schon ehe er Jesus kannte. Aber alle seine einstige Frömmigkeit und Erkenntnis Gottes ist ihn verblichen neben dem, was er an Jesus wahrgenommen und durch ihn auch selbst empfangen hat. Außer ihm ist ihm die Welt finster geworden, ohne Licht und Leben; in ihm dagegen hat er den Vater gesehen und zwar so, daß seine Erkenntnis ihm zum ewigen Leben ward. So faßt sich ihm alle Offenbarung Gottes in Jesus zusammen.

Wie soll er ihn denn nennen? ihn, den Einzigen, der Gott gesehen und ihn uns verkündigt hat! Da kommt ihm die Sprache Israels zu Hilfe: er heißt ihn das Wort. Das göttliche Wort hat Jesus in sich als sein wahrhaftiges inwendiges Wesen; er ist es selbst nach seiner ganzen Person mit allem, was er ist und thut!2)

Wie nun Jesus das, was er in sich trug, zur Offenbarung gebracht hat, führt uns Johannes an einer Reihe einzelner Bilder vor. Er sagt selbst, daß er die Zeichen Jesu nur unvollständig erzähle, 20,30. Es liegen in der That zwischen den einzelnen Abschnitten große Lücken, die durch keinerlei Verbindungslinien ausgefüllt sind. Die Bilder, die er gibt, sind mit großer Anschaulichkeit gezeichnet, jedoch nur in der Richtung, in welcher sich das lehrhafte Interesse des Evangelisten bewegt; alles übrige bleibt unerwähnt. Der Evangelist schreibt offenbar im Blick auf Gemeinden, die schon durch Wort und Schrift von Jesus unterrichtet sind. Daher weiß er sich in der Auswahl und Begrenzung des Stoffes völlig frei. Was er nicht erzählt, ist damit den Lesern nicht entzogen und verborgen; sie hören und wissen es anderweitig. Er kann sich auf das beschränken, was ihnen den innern Gang des Lebens Jesu verständlich macht. Und zwar will er uns zwei Dinge zur Erkenntnis bringen, wie es zur Verwerfung und Kreuzigung Jesu durch die Juden kam, und wie es zur Gemeinde derer kam, die ihm im Glauben verbunden geblieben sind.

Jesus bietet sich den Menschen an. 1,19-4,54.

Die erste Erzählungsreihe zeigt, wie Jesus sich den Menschen um ihn her öffnet und seine Gabe ihnen anbietet, und wie er hiebei verschiedene Aufnahme findet, wie die Menschen sich teils gläubig teils ungläubig zu ihm stellen und beides wieder in verschiedener Form und Abstufung.

Das erste Bild zeigt uns den Täufer als Jesu Zeugen. Er wird uns nicht geschildert, wie er Israel zur Buße ruft, die Pharisäer schilt, die Zöllner zur Gerechtigkeit unterweist; nicht einmal von der Verheißung des Himmelreichs, die er brachte, wird gesprochen. Nur das eine hält uns Johannes vor, wie der Täufer auf Jesum hinzeigte. Da liegt ihm das Ziel und der Höhepunkt seiner Wirksamkeit. Alles übrige war nur Vorbereitung und wird deshalb übergangen. Der Täufer hat den Priestern aus Jerusalem erklärt, daß er nicht der Christus sei, ihn aber kenne, und darum taufe, weil er schon in ihrer Mitte gegenwärtig sei. Er hat am folgenden Tage auf Jesus selbst als auf das Lamm Gottes hingezeigt und das göttliche Zeichen genannt, auf welchem seine Gewißheit ruhte. Und auf sein Zeugnis hin hat sich der Kreis der ersten Jünger um Jesus gesammelt, die ihn freudig als den Christus bekennen. 1,19-51.

Darauf folgt das erste Zeichen im Jüngerkreise: Jesus gibt den Wein zum festlichen Hochzeitsmahl. 2,1-11.

Nun führt uns der Evangelist nach Jerusalem. Die Tempelreinigung ist das Zeichen, durch welches Jesus sein Urteil über die Frömmigkeit Israels und seine geistlichen Machthaber klar macht. Sie fühlen sich durch ihn angegriffen und meinen, ihren Tempel gegen ihn verteidigen zu müssen. Er sieht in ihrem Widerstand sofort dessen letztes Ziel und Resultat, seinen Tod, und stellt sich selbst als den wahrhaftigen Tempel Gottes an die Stelle des alten Heiligtums. 2,12-25.

Jerusalem hat aber auch viel Frömmigkeit und Schriftgelehrsamkeit in seiner Mitte, die sich zu Jesus hingezogen fühlt, weil sie die Beglaubigung Gottes, die ihm seine Zeichen geben, würdigt. Diesen Teil Israels lernen wir an Nikodemus kennen. Ihm gibt Jesus Rechenschaft von seinem Werk in der Welt, aber mit scharfer Zurechtweisung seiner falschen jüdischen Zuversicht. Der Mensch in seiner Fleischesgestalt kann Gottes Reich nicht sehen; es muß zuvörderst Geist in ihm gezeugt sein aus dem Geist von oben. Das ist Jesu Gabe, der von der Liebe des Vaters als der Geber ewigen Lebens in die Welt gesandt ist. Und die Bedingung zum Anschluß an ihn ist das Thun der Wahrheit; so entsteht im Menschen der Zug zum Licht, das in ihm erschienen ist. 3,1-21.

Noch näher als Nikodemus scheint Jesus diejenige Gemeinde zu stehen, die der Täufer um sich gesammelt hat. Aber diese eifert in blindem Ehrgeiz für ihres Meisters Ruhm. Der Täufer das gegen freut sich in demütiger Beugung an Jesu Wachstum und bezeugt, daß mit Jesu Wort Gottes Wort angenommen oder verworfen sei. 3,22-36.

Erst in Samarien kann Jesus das Wert des Vaters vollbringen. Er hebt das samaritanische Weib empor über ihr niedriges sinnliches Begehren und aus der Versunkenheit ihres Lebens, zeigt ihr die wahrhaftige Anbetung und stellt sich als den Christus vor sie, der dieselbe herbeiführen wird, und er findet Glauben. So Gottes Werk auszurichten, bezeichnet er den Jüngern als seine Speise und er beruft sie mit Freuden zur Erntearbeit. 4,1-42.

In Galiläa ruft man ihn an als den Arzt in der Not. Aber der Glaube der Galiläer hängt am Zeichen und fällt dahin, wenn die sichtbare, augenblickliche Hilfe fehlt. Jesus hebt den Königlichen über diesen haltlosen Glauben empor, indem er ihm die Sicherheit seines Wortes zeigt. 4,43-54.

So führt uns diese erste Bilderreihe die verschiedenen Kreise, in die Jesus tritt, sehr vollständig vor: die Jünger, die Machthaber in Jerusalem, der fromme Schriftgelehrte, die Taufgemeinde, die Samariter, die Galiläer - wir kennen nun Jesu Arbeitsfeld, und die Schwierigkeiten desselben. Es geht durch alle diese Geschichten ein gemeinsamer Zug. Der Evangelist zeigt uns, wie jedermann in sich selbst reich ist und der Gabe Jesu nicht bedarf. Die Mutter beansprucht ihn zu leiten, die Machthaber bestreiten ihm sein Recht, den Tempel zu reinigen, und rühmen ihr herrliches Heiligtum. Nikodemus hält ihm mit vorsichtiger Zurückhaltung seine Zweifel entgegen. Die Taufgemeinde hat schon einen Meister. Die Samariterin verteidigt eifrig ihren herrlichen Brunnen, diese kostbare Reliquie aus der Väter Zeit. Die Galiläer denken nur an den Augenblick und seine Not. Sie sind alle im Irdischen und Sichtbaren befangen. Und doch sind diese verschiedenen Gruppen in ihrer besonderen Art sehr sein charakterisiert, und Jesu Verhalten zu ihnen ist, so sehr er ihnen allen die eine und selbe Gabe darbietet, ein sehr verschiedenes. Die Machthaber im Tempel und Nikodemus, die Pharisäer in Jerusalem und die Galiläer, die Juden und die Samariter und die Jünger sind in anderer Weise ungläubig und gläubig, und Jesus gibt jedem sein besonderes Wort. Sicherlich sind dies alles im Sinn des Evangelisten typische Figuren, die uns eine Lebensrichtung vor Augen stellen; aber sie sind nicht nach einer Schablone gezeichnet. Sie haben Leben; sie wurden gesehen.

Die beiden folgenden Kapitel bringen diesen unvollendeten Anfängen die entscheidende Wendung und zwar zum Kreuze hin.

Die Entscheidung in Jerusalem und Galiläa. 5 u. 6.

Jesus heilt den Kranken, der vergebens am Teich Bethesda wartete; aber weil er es am Sabbath thut und sich vollends zu seiner Rechtfertigung auf das Wirken des Vaters beruft, fällt er unter die Anklage der angemaßten Gottgleichheit. Jesus erläutert ihnen den Grund seiner Macht, seine Sohnesstellung zu Gott, die ihn gänzlich in Abhängigkeit und Unterthänigkeit unter Gott stellt, aber eben darum auch zum vollen messianischen Wert erhöht bis zur Auferweckung der Toten und dem künftigen Gericht. Er nennt ihnen seine Zeugen; aber dieselben reden vergebens zu ihnen. Denn sie sind innerlich von Gott fern und los. 5.

Darauf folgt sofort die Entscheidung in Galiläa im Anschluß an die Speisung der Tausende und den Gang Jesu über den See. Hier tritt ihm nicht feindselige Widerrede und der Vorwurf der Gesetzesübertretung und Gotteslästerung entgegen, sondern die Volksmenge sucht ihn mit stürmischem Verlangen; aber ihr Begehren geht nur aufs Brot. Jesus will sie höher heben, zu ihm als zum lebendigen Brot des Lebens. Allein sowie er ihnen den Glaubensanspruch stellt, stößt er sie ab. Er erläutert ihnen, wie Glaube an ihn entsteht, nämlich aus des Vaters Lehre und Zug, und worin seine Gabe besteht ihnen zur Speisung, nämlich in seinem Fleisch und Blut. Das treibt viele von seinen Jüngern weg; doch die Zwölfe bleiben. Aber auch unter ihnen ist einer ein Teufel. 6.

Jesus wird von Jerusalem verworfen. 7-12.

Auch bei Johannes beherrscht das Kreuz die ganze Darstellung. Wir sollen erkennen, warum Jesus gelitten hat. Darum stellt uns der Evangelist in einem mächtigen Abschnitt Jesu Ringen mit den Männern in Jerusalem dar. Es beginnt am Laubhüttenfest, setzt sich im Lauf des Winters am Tempelweihfest fort, und schließt mit dem Ostern seines Tods. Der Abschnitt wird durch die Aufforderung der Brüder eingeleitet, nach Jerusalem zu ziehn. Sie ärgern sich an seiner Verborgenheit und träumen von der Stunde seiner Offenbarung und Herrlichkeit. Darum weist er ihr Verlangen ab, geht jedoch gleichwohl nach Jerusalem, weil sich in der That dort sein Geschick entscheiden muß. Das Volk schwankt und ist gespalten.

Jesus weist sie auf den, der ihn gesandt hat, und ruft ihnen wiederholt seine großen Verheißungen zu.3) Aber die Höhe seines Selbstzeugnisses, das in denselben enthalten ist, erbittert sie bis zur Steinigung. 7 u. 8.

Zum Wort fügt Jesus das Zeichen, und sendet den Blinden zum Siloah, damit er dort das gesunde Auge hole. Doch am Zeichen werden die Pharisäer vollends blind. 9.

Jesus faßt sein gesamtes Werk in's Hirtenbild. Er zieht mit demselben die Grenze zwischen sich und den falschen Meistern Israels, erklärt, warum sein Wort nicht alle faßt, weil nur seine Schafe seine Stimme hören, zeigt, was er denen, die ihm gehören, gewährt und gibt, und deckt auch den Gehorsam und die Treue auf, die er ihnen mit seinem Tode erweist. Als er wieder in Jerusalem erscheint, verlangt das Volk stürmisch ein Wort, das sein Schwanken und Zweifeln beendige. Jesus verweist sie auf seine Werke, in denen das Zeugnis seiner Einigkeit mit Gott vor ihnen liegt. 10.

Am Grabe des Lazarus offenbart er sich als die Auferstehung und das Leben. Aber gerade dieses Zeichen bringt das Schwanken der Machthaber zum Entschluß. Nun ist sein Tod entschieden. Nachdem er sich in Bethanien dem Verräter zum Ärger zu seinem Begräbnis hat salben lassen, zieht er mit dem Königsruf in Jerusalem ein. Griechen melden sich und dies lenkt Jesu Blick auf seinen Tod und dessen herrliche Frucht. Aber er kostet auch des Todes Angst und bittet um Errettung, und des Vaters Zeugnis, daß er seinen Namen verkläre, gibt ihm die Ruhe. Das Volk will einen Christus haben, der immer bei ihnen bleibt, und Jesus mahnt sie an die bald einbrechende Nacht. Nun schließt der Evangelist Jesu Thätigkeit unter Israel mit dem Rückblick auf die Weissagung, die auch im Unglauben des Volkes das Walten Gottes zeigt, und mit einigen Worten Jesu, welche die Bedeutung und Tragweite des Glaubens an ihn auslegen. 11 u. 12.

Jesus im Jüngerkreise. 13-17.

Jesu Arbeit an Israel führt ihn in den Tod und doch war seine Erscheinung nicht vergeblich. Israel fällt, der Jüngerkreis bleibt, und ihn zieht Jesus an sich heran zur vollen Gemeinschaft mit ihm und gibt ihm an seinem Verhältnis zum Vater teil. Der Evangelist hat uns Jesu Verkehr mit den Jüngern bisher noch gar nicht dargestellt. Er hat auch hier alles Vorbereitende übergangen und nur das beste und höchste gegeben, was Jesus den Seinigen gesagt hat. Dies fällt in seinen letzten Verkehr mit ihnen. Auch hier geht das Zeichen der Rede voran. Mit der Fußwaschung zeigt ihnen Jesus, wie seine Erniedrigung sie zur dienenden Liebe beruft und ihnen Reinigung gewährt. Er bezeichnet dem Verräter, daß er ihn kennt, und vollendet dadurch seinen Entschluß. Und nun rüstet er die Jünger aus für die Zeit, da sie von ihm getrennt sind, mit der Zusage seiner Rückkehr zu ihnen und der Sendung des Geistes als ihres neuen Beistands, mit der Mahnung in ihm zu bleiben und in seinem Namen zu bitten, mit dem Trost für ihr Leiden um seinetwillen, weil er die Welt für sie überwunden hat. Wir sollen aber Jesus nicht bloß mit den Jüngern reden hören, sondern auch mit dem Vater. Der Evangelist schließt die Wiedergabe des Wortes Christi mit seinem Gebet. Weil er den Namen Gottes verklärt und Gottes Eigentum bewahrt und der Sendung, die ihm der Vater übertrug, gehorcht hat, darum erbittet er für sich Verklärung, für die Seinigen Heiligung in der Wahrheit, Einigung unter einander und mit ihm, und Anteil an seiner Herrlichkeit.

Die Kreuzigung und Auferstehung. 18-20.

Auch hier läßt uns Johannes Jesu Herrlichkeit sehn. In Gethsemane steht er mit seiner ganzen Macht vor der Schar, die ihn gefangen nimmt, während der Gebetskampf übergangen wird. Vor dem Übermut des Hannas und seines Knechts bleibt er in seiner ruhigen Würde. Dem Pilatus erklärt er, weshalb er König ist: um der Wahrheit willen, und weshalb Pilatus Macht über ihn gegeben ist: von oben. Am Kreuz gibt er der Mutter den Jünger und dem Jünger die Mutter und endet mit dem Ruf: „ich dürste“ und „es ist vollbracht“. Ihm, dem Lamme Gottes, werden die Beine nicht zerbrochen und aus seiner Seite entströmen die Zeichen und Zeugen seines Heilandswerkes, Wasser und Blut. Und als er ins Grab gelegt wird, kommt Nikodemus zum Jüngerkreis. Die Ostergeschichten, die Frauen, die das Engelswort empfangen, der Gang der beiden Jünger zum leeren Grab, die Tröstung der Maria durch den Herrn, die Erscheinung Christi im Apostelkreise, wo ihnen der Auferstandene die apostolische Sendung und Vollmacht gibt und sie durch seinen Odem mit dem Geist begabt, der hartnäckige Zweifel des Thomas und dessen Überwindung durch den Herrn, das alles ist überaus zart und geweiht erzählt. Damit daß im Jüngerkreise angesichts des Auferstandenen der letzte Zweifel in das Bekenntnis „mein Herr und mein Gott!“ übergeht und Jesus auf die neue Zeit hinblickt, deren Aufgabe nunmehr sein wird zu glauben ohne zu sehen, steht das Evangelium an seinem Ziel.

Johannes hat sich schon 20,30.31 über den Zweck seines Buches ausgesprochen und dasselbe damit als beendigt bezeichnet. Das folgende Kapitel, das die Erscheinung am See Tiberias mit dem wunderbaren Fischzug und dem dreimaligen Bekenntnis des Petrus und dem Vorblick Jesu auf sein und des Johannes Geschick erzählt, bildet somit einen Anhang zum Evangelium. Ein Beweggrund zu demselben liegt offenbar in der Beziehung der Erzählung auf des Johannes eigenen Lebensgang. Sein Tod soll die Gemeinden nicht erschüttern und verwirren, als wäre damit eine Verheißung Christi dahingefallen. Der Herr hat ihm das nicht versprochen, wag man von ihm erzählt. Doch sind die übrigen Züge der Erzählung mehr als bloß die Einleitung hiezu. Der Fischzug gibt der apostolischen Arbeit die große Verheißung. Das Wort an Petrus setzt ihn wieder in seine Stellung unter den Jüngern ein und zeigt zugleich, wie ihm sein Leiden vom Herrn selber zugemessen war. Wir sollen sehen, wie der Auferstandene die Verhältnisse der apostolischen Gemeinde, ihr Wachstum wie ihr Leiden, selbst geordnet hat.

Dieser Anhang faßt deutlich den Tod des Apostels ins Auge. Übrigens kann Johannes sehr wohl selbst diese Begegnung mit Christo im Blick auf seinen kommenden Tod dem Evangelium beigefügt haben. Die Erzählung hat dieselbe zarte sinnige Haltung wie die früheren Ostergeschichten und ist auch in der Sprache dem Evangelium gleichartig, und das Zeugnis der Schlußverse umfaßt auch sie. Es ist nämlich dem Evangelium eine Bemerkung beigefügt, in der eine Mehrzahl von Redenden spricht, die sich vom Verfasser unterscheidet. Wir wissen, heißt es 21,24, daß das Zeugnis jenes Jüngers wahr ist. Das Evangelium fiel bereits in eine Zeit, da die Gemeinden keine apostolischen Schriften und neue Evangelien mehr erwarten konnten, auch schon von verschiedenen Seiten mit irreleitenden literarischen Produkten überschwemmt wurden. Da hat eine solche Bezeugung des Evangeliums nichts Befremdliches, zumal wenn dasselbe erst nach dem Tode des Johannes zur Verbreitung kam.

Es ist der Kirche von jeher schwer geworden, Matthäus und Johannes neben einander zu schätzen und zu hören. Die älteren Lehrer neigten sich dahin, in der Bewunderung für Johannes Matthäus herabzusetzen; die modernen zweifeln umgekehrt um der ersten Evangelien willen an Johannes und nehmen ihm halb oder ganz die Glaubwürdigkeit. Es hat jedoch noch keinen Theologen gegeben, der nur Johannes abgelehnt, den Bericht des Matthäus dagegen unverkürzt an- und aufgenommen hätte. Wer Johannes geringschätzte, hat stets auch am Wort Jesu bei Matthäus große Abzüge gemacht und dasselbe in Bilder und Übertreibungen aufgelöst und als Schwärmerei Jesu oder der Jünger abgelehnt, und so sich selbst zum Zeugen für die Unteilbarkeit und Einheit der Evangelien gemacht.

Das Urteil über Johannes hängt zumeist von der Frage ab, wer Jesus gewesen ist, ob er der ewige, von oben gekommene Sohn Gottes ist. Der Christus, den uns Johannes beschreibt, ist ein Geheimnis. Aber auch bei Matthäus erklärt Jesus, daß wie Gott selbst, so auch er für uns ein Geheimnis sei, darum weil er der Sohn ist, den nur der Vater kennt, Matth. 11,27. Die Einrede, das sage Jesus bei Matthäus nur ein einziges Mal, ist thöricht. Matthäus sagt uns das nicht, als wäre es eine augenblickliche Stimmung Jesu, zu der er sich nur hie und da erhoben hätte, sondern er will uns damit sagen, was Jesus in seinem inwendigen Wesen allezeit war bei allem, was er sprach und that. Zugleich enthält jenes Wort die Zusage Jesu an die Jünger, daß er sie in dieses Geheimnis hineinschauen lasse. Er verspricht ihnen, den Vater zu offenbaren. Also hat er sich selbst ihnen nicht entzogen und verschlossen. Der, welcher erklärte: ich will euch den Vater offenbaren, nur dann kennet ihr ihn, der sprach auch, wie wir's bei Johannes lesen: wer mich sieht, der siehet den Vater; der ließ seine Jünger hineinblicken in die Weise, wie er sich als Sohn zum Vater hielt.

Bei Johannes sagt Christus: ehe denn Abraham wurde, bin ich, 8,58. Wie sollen wir uns ein solches Bewußtsein denken? Wie hat das Raum in einem menschlichen Geist? Aber auch bei Matthäus spricht Jesus beständig so, daß ihm niemand seine Worte nachsprechen kann, weil sie die Grenzen unseres Berufs und unserer Macht weit übersteigen. Niemand kann sich's denken, wie Jesus unter den Menschen wandelte im Bewußtsein: ich bin euer Richter; mein Wort bestimmt euch allen euer ewiges Geschick! Bei Matthäus nimmt Jesus die Ewigkeit, die vor uns liegt, an sich als sein Herrschaftsgebiet, worüber er entscheidet. In einem solchen Manne hatten die Worte, die uns Johannes erzählt, sicherlich Raum.

Ewigkeit läßt sich von Gott nicht scheiden. Auch bei Matthäus tritt Jesus als der Herr des Himmelreichs und Bringer aller Gaben Gottes vor die Menschen und faßt sich dadurch mit Gott zusammen, als der, der aus ihm all sein Wissen und Wollen und Wirken schöpft. Was aber Gottes ist, das ist ewig. Mit dem Wort: „ich bin aus dem Vater hervorgegangen“, war das andere gegeben: „ich bin nicht geworden in der Zeit.“

Allerdings ist der Unterschied in der Weise, wie uns Matthäus und Johannes Jesu Wort wiederholen, groß, sowohl in der Form, als im Inhalt. Ihrer Form nach sind die Worte Jesu bei Matthäus geschlossene gerundete Sprüche, von denen jeder ein Ganzes ist mit scharf geschliffener Spitze; dazwischen finden sich die Gleichnisse mit ihren prächtig gezeichneten Figuren. Bei Johannes überwiegt das Gespräch, das oft durch längere Abschnitte einen einheitlichen Zusammenhang bewahrt. Es sagen uns aber auch die ersten Evangelien, Jesus habe tagelang das Volk gelehrt. Er sprach natürlich nicht den ganzen Tag Sentenzen oder Gleichnisse, sondern die Tage waren durch Gespräche ausgefüllt mit wechselnden Gruppen aus der Menge um ihn her, wie es uns Johannes beschreibt. Übrigens waren der Spruch und das Gleichnis keineswegs Lehrformen, die Jesu eigentümlich waren im Unterschied von den übrigen Lehrern Israels. Er schloß sich hierin ganz an die übliche Sitte an. Auch der Rabbi lehrte überaus gern in Sprüchen und Gleichnissen. Johannes weiß auch recht gut, daß Jesus so geredet hat. Jesus sagt am Schlusse seiner Unterweisung den Jüngern: ich habe euch das in Sprüchen4) gesagt, und fügt die Verheißung bei: ich werde euch hernach frei offen vom Vater reden, 16,25. Und nach den letzten Worten sagen die Jünger erfreut: jetzt redest du frei offen und sagst keinen Spruch, 16,29. Damit erklärt uns Johannes, warum er die Sentenzen und Gleichnisse zurückgestellt hat. Sie deuten den Gedanken wohl an, sprechen ihn aber nicht vollständig aus. Sie legen eine Hülle über das Wort. Eben dies heben auch die ersten Evangelisten an den Gleichnissen Jesu sehr nachdrücklich hervor.

Die Wiederholung solcher Reden und Gespräche, wie sie Johannes gibt, nahm die eigene Selbstthätigkeit des Evangelisten in höherem Maße in Anspruch, als die Wiedergabe eines Spruches. Was z. B. Jesus dem Nikodemus sagt, erfordert, wenn wir's lesen, wenige Augenblicke. Wir haben es mit einer freien summarischen Zusammenfassung dessen zu thun, was in jener Nacht zwischen den beiden Männern verhandelt worden ist. Der Anteil des Johannes an den von ihm berichteten Reden Jesu ist zweifellos größer, als der des Matthäus an der Bergpredigt, wie dies auch die durchgehende Einheit der Sprach- und Gedankenform in allen Teilen des Evangeliums und die Verwandtschaft desselben mit den eigenen Briefen des Johannes zeigt. So ist es freilich eine Sache des Vertrauens, wenn wir festhalten, daß das Wort Jesu auch im Munde des Evangelisten Jesu eigenes Wort geblieben ist und der Evangelist als sein Bote redet, der treu und lauter bei dem bleibt, was der Herr geredet hat. Er hat aber auf solches Vertrauen ein volles Anrecht, schon darum, weil er offenkundig Jesus über sich emporstellt und uns zu ihm leiten will als zu unserem und seinem Herrn und Gott. Jesu Wort stund ihm über allen eigenen Gedanken.

Fassen wir den Inhalt der Reden in's Auge, so spricht Johannes nur von dem, was Jesus ist, und was es für uns bedeutet, daß er gekommen ist und wir ihn kennen. Bei Matthäus spricht sich Jesus dagegen über die mannigfaltigsten Lebensverhältnisse, über Reichtum und Sorge, Ehe und Kinder, Zorn und Versöhnlichkeit, Beten und Fasten 20. aus. Ja, er spricht eigentlich wenig von sich selbst. Sein Wort stellt besonders drei Dinge in's Licht: was Gottes Gesetz ist, was Gottes Reich ist, und was sein Jünger sein und thun soll. Dieser Unterschied kommt immer zu Tage, auch da, wo die beiden Evangelien parallel gehen. Das Strafwort Jesu gegen Israel haben uns beide gegeben. Bei Matthäus lautet es: ihr habt Gottes Gesetz verworfen, bei Johannes: ihr glaubt nicht an mich. Beide geben die Rechtfertigung Jesu wegen seiner Heilungen am Sabbath. Bei Matthäus heißt sie: habt ihr nicht gelesen in der Schrift? oder: zieht nicht auch ihr das Schaf aus der Grube? Bei Johannes: ich vollbringe des Vaters Werk. Spricht Jesus bei Matthäus von seiner Wiederkunft, so wird sein Wort zur Mahnung: wartet auf mich, wachsam, leidenswillig und treu. Bei Johannes überwiegt die tröstliche Zusage: ich komme zu euch. Auch die den Gleichnissen verwandten Bildworte gehen bei Johannes sofort in das Selbstzeugnis über: ich bin die Thüre der Hürde, ich der gute Hirte, ich der Weinstock, ich das Brod. Bei Matthäus baut Jesus dem Volk und den Jüngern die Brücke zum Anschluß an ihn. Darum geht sein Wort hinaus in die Schrift und in die Natur und unterweist sie, wie sie beide zu gebrauchen haben. Johannes geht, wie in der Auswahl der Erzählungen, so auch in derjenigen der Worte Jesu über alles vorbereitende hinweg zu dem, was ihm das Eine notwendige und wesentliche an denselben ist, und dieses Eine wesentliche ist ihm die Bezeugung dessen, was Jesus in sich selber ist. Aber er läßt für eine solche vorbereitende Lehrthätigkeit Jesu, die mit der Bußpredigt die Hindernisse bricht, die den Menschen von ihm scheiden, und mit der Reichspredigt das Ohr weckt zum Verständnis seines messianischen Berufs, den Raum vollständig frei. Was Jesus Nikodemus sagte, das hatte derselbe im Tempel noch nicht gehört; das sagte er ihm, als er allein in der Nacht bei ihm saß. Der Samariterin hat er erklärt: ich bin der Christus; in Jerusalem that er's nicht. Und der weitaus größte Teil der Reden Jesu bei Johannes fällt in die Tage, wo sich das Volk zu entscheiden hatte für oder wider ihn.

Nicht nur ein Unterschied, sondern ein Zwiespalt bestünde zwischen beiden Evangelien nur dann, wenn uns Matthäus einen andern Zugang zu Gott zeigte, als Christum, und jener Reichtum von Gebot und Unterweisung einen andern Zweck hätte als den, die Hindernisse zu entfernen, die uns von Christus trennen, und uns den Weg zu öffnen zu ihm, oder, wenn die Erkenntnis Christi bei Johannes einen andern Zweck hätte, als uns Gott unterthan zu machen in allen Dingen, damit wir seine Werke thun. Nun ist aber bei Matthäus das Himmelreich mit Jesus untrennbar eins. Mit seinem Erscheinen kommt es, mit seiner Offenbarung wird es offenbar. Ob der Mensch ihn aufnimmt oder verwirft, das entscheidet über sein ganzes Verhältnis zu Gott. Und bei Johannes, ob er auch die ganze, in's einzelne gehende Bußpredigt Jesu nicht wiederholt, steht es doch im hellsten Licht: der Weg zu ihm heißt, die Wahrheit thun, und bleiben bei ihm heißt, seine Gebote halten, deren Summe die Liebe ist.

Das verschiedene Maß, in welches die beiden Evangelien Jesu Wort fassen, steht mit der Verschiedenheit ihrer inneren glaubenden Verbindung mit Christo in Zusammenhang. Die älteste Christenheit war zunächst mit ihrer ganzen Seele der Zukunft zugekehrt. Vor sich suchte sie die Offenbarung der Herrlichkeit Christi, und achtete es als ihre Lebensaufgabe, sich darauf zu rüsten im Gehorsam gegen sein Gebot. Darum war ihr das wichtigste am Evangelium: was hat Jesus von denen verlangt, die nach dem Himmelreich trachten? was machte er seinen Jüngern zur Aufgabe? was findet vor ihm Lob und Lohn? Die Herrlichkeit, die Jesus in sich selber trägt und seine Einheit mit dem Vater als der Sohn, das werden sie dann sehen und erkennen, wenn er kommt und sie wieder bei ihm sind. Genug, daß seine Werke ihn als den Gesalbten Gottes kennzeichnen, dem die Kraft und das Reich übertragen sind. Diese Stellung der ersten Gemeinde gab dem Evangelium des Matthäus seinen besonderen Charakter und seine Grenze. Der Fortschritt, den die Kirche durchlebte, bestand darin, daß ihr das, was sie an der Erscheinung Jesu bereits besaß, immer heller und größer wurde. Ihr Blick kehrte sich nicht von der Zukunft ab; sie blieb an sie gebunden mit ihrer Hoffnung. Aber sie lernten es ermessen und schätzen, was es sagen wollte, daß sie Jesum kannten. In Johannes haben wir den reichen Ertrag dieses inneren Wachstums der apostolischen Kirche vor uns. Mit freudigem Dank und unendlicher Zuversicht ruht Johannes in dem, was er in Jesus gesehen hat und in seiner Erkenntnis besitzt, und ist überzeugt, daß Gott uns mit ihm alles gegeben hat und uns nichts Größeres schenken kann, als ihn. Ihn kennen, ihm glauben, ihn lieben, in ihm bleiben, das ist das höchste Gut, das ist das ewige Leben, als unser Eigentum schon in der Gegenwart. Darum hebt er aus Jesu Wort nur das hervor, was uns direkt in sein Inwendiges blicken läßt und uns ihn als Gottes große Gabe erkennbar macht.

Auch im äußern Hergang des Lebens Jesu finden sich zwischen Matthäus und Johannes manche Unterschiede. Einiges läßt sich leicht zusammenfügen. So zeigt uns z. B. Johannes Jesus schon vor dem Passa seines Todes mehrmals in Jerusalem. Doch das sind Besuche bei Anlaß der Feste. Den größern Teil seiner Zeit hat Jesus auch nach Johannes in Galiläa zugebracht. Neben den Kampf in Jerusalem, Kap. 5, stellt er sofort die Entscheidung in Galiläa, Kap. 6. Dort sind die zahlreichen Jünger Jesu, dort die Volksscharen, die ihn zum König machen wollen, und die Brüder ärgern sich, daß er in Galiläa im Verborgenen sich aufhalte und Jerusalem versäume. Wiederum schließt Matthäus, wenn er auch nur den Todesgang Jesu nach Jerusalem erzählt, nicht aus, daß Jesus die Festzeiten zu Besuchen in Jerusalem verwendet hat. Ohne diese bliebe sein Bericht sehr dunkel. Er erzählt, wie Jesus klagte, daß er Jerusalem seine Liebe und Hilfe oftmals angeboten habe, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel nimmt, doch umsonst. Er berichtet, wie Jesus mit der festen Gewißheit in die Stadt einzog, die Stunde seines Leidens stehe unmittelbar bevor. Zwischen ihm und den Männern in Jerusalem war damals die Sache bereits entschieden. Er versuchte nicht mehr, bei ihnen Eingang zu finden, sondern spricht sofort das Urteil und Wehe über sie aus, und sie stunden nicht mehr in Unsicherheit und Zweifel, sondern wußten, was sie wollten. Wie es kam, daß in Jerusalem die Entscheidung bereits getroffen war, hat uns Johannes deutlich gemacht. Die Darstellung der ersten Evangelien schaut auf das Resultat der Arbeit Jesu. Da zählen die Besuche Jesu in Jerusalem nicht mit; sie waren fruchtlos geblieben. Johannes aber möchte uns den Grund der Dinge zeigen und ihr Werden und Wachsen erkennbar machen, wie es kam, daß ihn Israel verworfen und getötet hat. Dafür waren aber die Tage in Jerusalem die bedeutungsvollen Wendepunkte. Dort wurde Jesus verworfen schon vor den Ostertagen, dort hat er sich auch bezeugt.

An andern Stellen scheint allerdings direkt ein Zwiespalt zwischen Matthäus und Johannes vorzuliegen, z. B. in Bezug auf die Zeit der Tempelreinigung und Jesu Todestag. Die Tempelreinigung steht bei Matthäus am Ende, bei Johannes am Anfang seiner öffentlichen Wirksamkeit. Ueber den Todestag Jesu geben die ersten Evangelien an, Jesus sei in der Osternacht verraten worden, nachdem er mit seinen Jüngern das Passa gehalten habe. Es scheint, Johannes wolle sagen, Jesus sei an dem Tage gekreuzigt worden, an dessen Abend Israel das Osterlamm schlachtete, vergl. 13,1.29. 18,28. Beides wird ein Beispiel dafür bleiben, wie in Bezug auf die Zeitfolge und äußern Umstände die Berichte uns vielfach im Ungewissen lassen.

Auch die Sprache des Buches ist sehr merkwürdig und originell. Schlicht und schmucklos, aber durchsichtig, ja kindlich einfach spricht Johannes mit griechischen Worten seine Gedanken aus und bewahrt doch überall in der Auswahl der Worte und Zusammenfügung der Sätze den Ton der Sprache Jerusalems. Er kennt auch die Verhältnisse und Zustände der heiligen Stadt vortrefflich. Das dortige Gemisch von Ehrgeiz und Frömmigkeit, von heißem Verlangen nach Gottes Hilfe und von stolzem Übermut, die Stellung der Pharisäer gegenüber den Obersten, die Erwartungen, die das Volk von Christus hegte, das Verhältnis zwischen Kaiphas und Hannas, zwischen dem Statthalter und den regierenden Priestern, u. s. w., all dies wird mit durchdringendem Blick zur Darstellung gebracht. Dergleichen erfindet man aber nicht, auch nicht mit der größten dichterischen Gestaltungskraft. Der Evangelist hat das jüdische Gemeinwesen vor Jerusalems Zerstörung selbst gesehn und gründlich gekannt.

Er scheidet sich allerdings aufs bestimmteste von Israel. Er trennt sich von ihm als von „den Juden“, und ihre Feste sind „der Juden Feste“, nicht die seinigen, und ihr Gesetz ist „der Juden Gesetz“, nicht das seinige. Aber diese Scheidung rührt nicht daher, weil er selbst seiner Abkunft nach ein Heide wäre, sondern daher, daß er alles an Christo mißt. Weil der Jude sich Christo widersetzt, ist er ihm fern und fremd. Darum steht der Evangelist auch über dem Gesetz. Woher, fragt er, kommt das Gesetz? Kommt es von Christo? Nein! es ist durch Mose gegeben, so ist er von ihm gelöst. Denn ihn erfüllt und regiert nur das, was durch Christus geworden ist. Deswegen übersieht er jedoch Israels Berufung zum Volke Gottes keineswegs. In Israel findet sich zuvörderst die Herde, der Jesus zum Hirten gegeben ist. Sein Name lautet: der König Israels. Für „das Volk“ ist er gestorben, und Gottes Zusage, die den Hohepriester Israel zum Duell des Lichts und Rechts setzte, brach nicht, auch damals nicht, als der Hohepriester Jesu Tod beschloß; auch da sprach er weissagend Gottes Willen aus. Mose ist Jesu Zeuge und es bedarf nichts anderes, als daß Israel Mose glaubt, so wird es auch Christum erkennen. Die Schrift kann nicht gebrochen werden.5) Da ist keine Geringschätzung Israels und seiner Berufung und Begabung, die ihm von Gott zu teil geworden ist. Aber der Evangelist ruht nicht in dem, was Israel gewesen ist und empfangen hat, sondern allein in dem, was Jesus war und der Welt gegeben hat. Und darin liegt nichts Unapostolisches, das ist vielmehr die kräftige Wirkung und reife Frucht der Verbindung, die Jesus zwischen sich und seinem Jünger gestiftet hat.

1)
Vgl. Ap. 3,1 ff. 8,14. Gal. 2,9.
2)
Bei der Erörterung der Frage, wie weit sich Johannes an eine Lehre vom Wort angeschlossen habe, die schon vor ihm vorhanden war, sind zwei Dinge nicht zu übersehen: 1) daß man vom Wort nicht bloß Bücher schrieb, sondern vom Wort auch predigte, und 2) daß man über das Wort nicht bloß in Alexandrien nachsann, sondern zuerst und vor allem in Palästina selbst. Allerdings war den alexandrinischen Lehrern das „Wort“ von besondrer Bedeutung, weil dieser Gedanke ihnen das Mittel gab, das in sich aufzunehmen, was die griechischen Philosophen über den Ursprung der Natur aus dem Geist und das Verhältnis der Dinge zu den Begriffen gelehrt hatten. Aber gerade diese griechische Seite am Gedanken der alexandrinischen Juden fehlt bei Johannes ganz. Die nächstverwandte Parallele zu Joh. 1,1 ist das, was der Hebräerbrief über das lebende und wirksame Wort Gottes sagt, Hebr. 4,12.
3)
Die Geschichte von der Ehebrecherin, 7,53-8,11, zeigt höchst geistvoll, wie Jesus den Verdacht, seine Milde gegen die Sünder bringe ihn mit dem Gesetz in Streit, beseitigt hat, dadurch daß er die Ankläger nötigte, ihre eigene Sünde auch unter den Spruch des Gesetzes zu stellen und als todeswürdig zu behandeln. So macht er sich gerade dadurch, daß er das Gesetz bejaht, zum Erbarmen Raum. Die Geschichte ist sicher in dem Sinn echt, daß sie eine wirkliche Begebenheit aus Jesu Leben erzählt. Allein da sie in manchen alten Bibeln fehlt, in andern an andrer Stelle steht und auch in ihrer Art vom sonstigen Gepräge der Johanneischen Erzählung merklich abweicht, hat es wenig Wahrscheinlichkeit, daß sie von Anfang an einen Bestandteil des vierten Evangeliums gebildet hat. Wie es kam, daß sie hier hineingesetzt wurde, läßt sich nicht sicher sagen, vielleicht als ein Beispiel zu dem Wort 8,15, welches dem fleischlichen Richten der Pharisäer Jesu Verzicht auf das Richten entgegensetzt.
4)
Das Wort umfaßt sowohl die Sentenz als das Gleichnis.
5)
Vgl. 10,1 ff. 1,49. 18,33.34. 11,51. 5,46.47. 10,35.
Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/s/schlatter_a/einleitung_in_die_bibel/schlatter_eidb_johannes.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain