Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Jesaja.

Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Jesaja.

Jesaja erzählt K. 6 ein Gesicht, das er im Todesjahr Usias erlebt hat. Wir werden es als den Anfang seines Prophetenamts zu betrachten haben. Die Herrlichkeit Gottes wurde ihm gegenwärtig, und als er unter dem Eindruck der himmlischen Anbetung die Beflecktheit seiner eigenen Lippen aufs lebendigste empfand, sah er einen Engel mit der Glut vom Altar seinen Mund reinigen. Nun bot er sich Gott willig zum Boten an. Aber sein Auftrag sagt ihm, daß Gott ihn nicht zur Bekehrung des Volkes, sondern zur Herbeiführung des Gerichts über Jerusalem berufe, daß sein Wort nur den Widerstand Judas gegen Gott und seine Verhärtung mehren soll. Und als Jesaja in Furcht und Hoffnung für sein Volk diesen Spruch Gottes nicht als das endgültige Urteil betrachtete, sondern nach dem Ende desselben forschte, da war die Antwort auch jetzt noch keine Verheißung. Das Volk wird bis zum letzten Zehntel hinaus vernichtet; dann erst hat die Verheißung Raum. Zuerst muß der hochragende Baum Jerusalems abgehauen und beseitigt werden. Dann schlägt die Wurzel neu aus zu einem heiligen Samen für den Herrn.

Das war die Überzeugung, auf der nun Jesaja während eines langen und bewegten Lebens stand. Er wußte, daß er mit seinem Lehren und Mahnen dem Volke nicht helfe, sondern daß Jerusalem verloren sei. Das war die Last, die auf ihm lag. Er wußte aber weiter, daß dieser Untergang nur ein Glied im Rat der göttlichen Gnade sei, weil dadurch eine neue und heilige Gemeinde Gottes entstehen werde. Das gab ihm die Ruhe mitten in dem wirren Sturm der Zeit.

Jesaja hat große Wandlungen im Geschick und Zustand Jerusalems erlebt. Die Regierungen Jothams, Ahas, Hiskias waren von einander nach innen und außen sehr verschieden. Damit hängt zusammen, daß das Buch des Propheten aus mehreren Redegruppen besteht, von denen einige wahrscheinlich für sich allein als kleine Büchlein existierten und erst hernach verbunden und in die gegenwärtige Ordnung gebracht wurden.

Erste Gruppe: die älteren Weissagungen gegen den Übermut Jerusalem . 1-6.

Der Hauptteil dieser Sprüche scheint noch aus der Zeit Jothams zu stammen. Die lange Regierung seines Vaters Usia war für Jerusalem, ähnlich wie diejenige seines Zeitgenossen Jerobeam für Israel, eine Zeit der Ruhe und Blüte gewesen. Die Nachbarn Judas, die Edomiter und Philister, waren unterworfen und die Macht des Königs erstreckte sich bis zum roten Meer. Den Dienst des Herrn hielt er wenigstens öffentlich aufrecht.

Auch unter Jotham änderten sich diese günstigen Verhältnisse noch nicht. Die Schätze waren gefüllt, 2,7. Der Adel war übermütig und die Frauen Jerusalems trieben üppigen Prunk, 3,14 f. Die Stadt war fröhlich und guter Dinge und ihr äußerer Zustand bildete den schärfsten Gegensatz zur Verkündigung Jesajas. Kein Wunder, daß ihm Hohn und Spott zur Antwort ward, 5,19.

Das erste Kapitel stammt freilich nicht mehr aus dieser übermütigen Zeit. Damals war das Land bereits verheert und Jerusalem arm und geschwächt.1)

Der Prophet tritt im Namen Gottes als Kläger vor das Volk. Die Söhne sind vom Vater abgefallen. Schon der verheerte Zustand ihres Landes zeigt ihnen anschaulich, wie weit sie von Gott abgewichen sind. 1, 2-9.

Nun wird der falsche Versuch, Gott zu versöhnen, abgewiesen. Das Volk häuft, wie stets in schweren Zeiten, die Opfer und Gottesdienste. Dieser Weg führt nicht zum Ziel. Gott bietet ihnen eine vollkommene Vergebung an. Allein der Weg zu derselben heißt: Abstellung von Unrecht und Gewaltthat in der Stadt, Gerechtigkeit zum Schutz der Armen. 1, 10-20.

Weil das Volk diesen Weg nicht geht, kommt Gottes Heimsuchung über sie. Sie erst führt die Besserung herbei. Dadurch daß Gott sein Recht an Jerusalem vollführt, wird es erlöst. 1, 21-31.

So zeigt der Spruch die That des göttlichen Zorns und diejenige der Gnade, das Gerichtsurteil über das Volk und die Verheißung seiner Erneuerung in ihrer Einheit, und gewährt dadurch einen tiefen Blick in das Ganze des göttlichen Rats.

Die folgende Rede, 2-4, hat das hochfahrende Jerusalem vor Augen, wie es Ahas von der Zeit seines Vaters her vorgefunden hat. Jesaja beginnt mit der glänzenden Verheißung von der Herrlichkeit des Tempels, um den sich alle Völker scharen werden zu einem großen Friedensreich.2) Während aber das Volk sich hieran in übermütiger Zuversicht und Eitelkeit ergötzt, zeigt ihm der Prophet den Weg, auf dem allein Jerusalem zu solcher Herrlichkeit erhöht werden wird. 2,1-5.

Der Weg dazu ist die Vernichtung ihrer gegenwärtigen Größe, die ihnen zum Grunde der Hoffart wird. 2, 6-22. Die staatliche Ordnung und Macht wird zerbrochen, die Gewaltthat der Richter heimgesucht und der Stolz der Weiber in die tiefste Schmach verwandelt. 3,1-4,1.

Und nun erst kehrt das Herrlichkeitsbild wieder in der Verheißung einer erneuerten, gereinigten und geheiligten Stadt. 4,2-6.

Mit dem Gleichnis vom Weinberg, der seine Frucht versagt, wird die Anklage genannt, die Juda trifft, und darauf mit 5 Weherufen das Urteil gesprochen über ihren Trotz und Übermut, und schließlich der Rächer beschrieben, den Gott gegen sie sendet, das Heer, das von ferne heranrückt, von Ninive her. 5.

Erst hier ist auch der Bericht über die Berufung des Propheten eingefügt.3)

Zweite Gruppe: die Unterwerfung Jerusalems unter Assur und deren Folgen. 7-12.

Tiglath Pileser, der König von Assur, unternahm nicht mehr, wie manche seiner Vorgänger, bloß Raubzüge nach Vorderasien, die zwar momentan jene Länder verheerten, aber ihnen ihre Selbständigkeit ließen, sondern er unternahm den Bau eines dauerhaften Reiches, das alle Völker umfassen sollte. Dabei ist für das Verständnis Jesajas wichtig, auf den religiösen Grund zu achten, der die assyrischen Könige trieb. Sie handelten als die Diener ihrer Götter. Die Macht ihrer Götter auszubreiten und durch das Schwert alle Völker vor ihnen zu beugen, das war ihr Ziel. Diesem assyrischen Weltreich ist Jerusalem ohne Kampf und Widerstand freiwillig durch die Feigheit und den heidnischen Sinn seines Königs Ahas unterworfen worden, und Jesaja hat sich umsonst bemüht, dies zu verhindern.

Ehe nämlich noch der Ansturm der Assyrer gegen Jerusalem erfolgte, vereinigten der König Rezin von Damaskus und Pekah von Samarien ihre Heere gegen Jerusalem, um dort das Davidshaus zu entthronen. Als Ahas auf die Nachricht hievon in großer Angst die Stadt zur bevorstehenden Belagerung rüstete, hat ihm Jesaja die bestimmte Zusage gegeben, daß er sich nicht zu fürchten brauche, weil die Pläne seiner beiden Feinde scheitern werden. Aber der König verachtete seine Verheißung mit glatten Worten. Er kannte ein besseres Mittel, um sich zu schützen: er ergab sich Tiglath Pileser und rief ihn zu seinem Schutz herbei. In seinen Augen waren die Heere Assurs eine ungleich wirksamere Hilfe, als Gottes Zusage. Da hat ihn Jesaja auf den Knaben Immanuel verwiesen, als auf das Zeichen, das seine Furcht und seine Hoffnungen zu Schanden macht. Immanuel „Gott mit uns“, heißt der Knabe und verbürgt dadurch die Erhaltung Jerusalems, der feigen Furcht des Königs zur Beschämung. Aber er hat von früher Jugend an die Entbehrung und Not zu tragen, welche die Verheerung des Landes durch dieselben Assyrer begleiten wird, deren Schutz jetzt Ahas unendlich mehr gilt als Gott. 7.

Tiglath Pileser nahm die Huldigung des Ahas an; aber bis er kam, verheerten die Syrer und Ephraimiten das offene Land schrecklich. Jesaja bezeugt in dieser Zeit auf mancherlei Weise möglichst offenkundig, daß ihre Macht in kürzester Frist zu Ende sei, dagegen Assur zum Verderber Israels werden wird. 8,1-8.

Tiglath Pileser kam, unterwarf Pekah, eroberte nach zweijähriger Belagerung Damaskus, tötete Rezin und führte die Bevölkerung des nördlichen Galiläa nach dem inneren Asien weg. Und Ahas mußte nach Damaskus ziehen, um dort seinem Herrn und König persönlich zu huldigen. Da weissagte Jesaja gerade den nördlichen Gegenden, die dem Elend des Exils verfielen, den Anbruch des himmlischen Lichts, und dem König der Gegenwart, der seine Krone schändete, sein Volk verdarb und Gott verleugnete, stellt er den zukünftigen Davidssohn entgegen, den König in Gottes Kraft zum Frieden des Volle. 8,9-9,7.

Der Schlag, den Tiglath Pileser Ephraim versetzte, hat es nicht gedemütigt. Es erhebt sich mit ungebrochenem Trotz zu neuem Kampf. Aber Gottes Gerichte sind noch nicht erschöpft; sie werden sich vielmehr fortsetzen und mehren.4) 9,8-10,4.

Ahas hat Assur zu seiner Stütze gemacht; aber der Prophet kennt die Gedanken desselben besser. Es wird an Jerusalem dasselbe thun wollen, wie an Samarien, und Gott braucht es auch in der That als die Rute seines Zorns. Doch Jerusalem soll sich vor dem Übermut Assurs nicht fürchten. Hier stößt es auf eine Macht, der es nicht gewachsen ist, auf den lebendigen Gott. Vor Jerusalem kommt Assur zu Fall.5) 10,5-34.

So wird der Boden bereitet für den neuen König, der, mit Gottes Geist begabt, den Frieden bringt in der Erkenntnis Gottes. 11,1-10. Gott wird das Volk sammeln aus seiner Zerstreuung und über seine Feinde erhöhen mit wunderbarer Hilfe, wie zu Moses Zeit. 11,11-16. Deshalb ist das Ende all dieser Bedrängnis und Zerstörung, daß die Gemeinde ihrem Gott von Herzen dankt. 12.

Dritte Gruppe: die Völker ringsum. 13-23.

Die Kriegszüge der Assyrer trafen auch alle Nachbarn Israels. Wenn deshalb die assyrischen Könige wieder im Innern Asiens beschäftigt waren, in Babylonien, in Elam, in Armenien, so setzten sich die niedergeworfenen Völker mannigfach mit einander in Verbindung zu gemeinsamem Kampf gegen den gemeinsamen Feind. Man verfolgte mit Spannung die Kämpfe der einzelnen Städte und nährte Mut und Hoffnung an deren Widerstand. Auch Ägypten, daß seit der Thronbesteigung So's (Sabaka's) mit Äthiopien eng verbunden war, reizte die vorderasiatischen Städte gegen Assur auf. Es hatte das größte Interesse daran, daß diese immer wieder das Voranrücken der assyrischen Heere hinderten. Es kam dadurch dem Einfall derselben in sein eigenes Land zuvor.

In Samarien war Pekah von Hosea ermordet worden und dieser knüpfte Verbindungen mit Ägypten an. Als dieselben ans Licht kamen, fing ihn Salmanassar, Tiglath Pilesers Nachfolger, und belagerte Samarien. Er scheint jedoch während der Belagerung gestorben zu sein. Einer seiner Generale, Sargon,6) übernahm den Thron, setzte den Feldzug fort, eroberte Samarien und führte die Bevölkerung weg. Dann wandte er sich gegen die Philisterstädte und schlug auch den ägyptischen König So. Dann aber war er manches Jahr am Euphrat und in Armenien mit gewaltigen Kämpfen beschäftigt. Nun kam auch für Hiskia, der inzwischen in Jerusalem den Thron bestiegen hatte, die Frage, ob er für oder gegen Assur sich entscheiden wolle. Der Zorn des Volkes gegen die blutigen Unterdrücker trieb zum Kampf, und der König war nicht mehr durch den heidnischen Sinn seines Vaters gebunden. So trat auch Hiskia in den Kampf gegen Assur ein. Aber Sargon kam wieder und unterwarf sich Jerusalem.

Jesaja stand nicht auf Assurs Seite. Er sah in ihm das Werkzeug des göttlichen Zorns und Gerichts, mit dem die Völker zerschlagen wurden; mehr waren diese Könige in seinen Augen nicht. Aber er verwarf den Sinn, in welchem man sich in Jerusalem in den Kampf hineinstürzte, und den auch der König nicht zu unterdrücken vermochte. Nicht Verschwörungen und Bündnisse, nicht Waffen und Schlachten erhalten Jerusalem. Es ist auf einen unerschütterlichen Grund gestellt, weil es Gott kennt und hat. Ihn gilt es im Glauben zu ehren. Jesaja blieb bei dem, was er Ahas im entscheidenden Momente vergeblich vorgehalten hatte. Deshalb zieht er auch den ganzen Kreis der Nachbarvölker mit in seine Weissagung hinein und zeigt dem Volk, daß alle diese Stützen brechen. Zugleich hebt er mit großem Nachdruck hervor, wie gerade diese Notzeiten nicht vergeblich sind, sondern den Zwecken Gottes dienen. Während auf dem Wege, den Jerusalem einschlägt, dieses den Heiden gleichartig wird, ist Gottes Ziel das umgekehrte: daß die Heiden mit Jerusalem zur Erkenntnis Gottes geführt werden. Und dies geschieht gerade dadurch, daß alle menschliche Macht zusammenbricht und Gott allen als der in Gericht und Gnade mächtige sich offenbart.

Gegen Babylon.

Der Sturz Babels durch die Meder wird angesagt, und weil Babel Israel geknechtet hat, feiert der Prophet schon jetzt den Fall des Königs von Babel und die völlige Zerstörung der Stadt. 13,1-14,23.

Gegen Assur

wird noch ein ähnliches Wort gerichtet, wie 10,25-34. Jerusalem ist ihm unüberwindlich. Da scheitert es mit aller seiner Macht. 14,24-27.

Gegen die Philister.

Die Hoffnungen derselben auf Sieg und Befreiung von Assur sind nichtig. Jerusalem dagegen ist von Gott gegründet zur sicheren Burg für die, die auf ihn trauen. 14,28-32.

Gegen Moab.

Jesaja erneuert eine ältere Weissagung, die Moab große Kriegsnot ansagte, während Jerusalem gesichert ist und für Moabs Flüchtlinge der Ort der Zuflucht wird. Der Prophet stellt nun diesem Spruche eine bestimmte Frist: er wird innerhalb dreier Jahre zur Erfüllung kommen. 15 u. 16.

Gegen Damaskus und Israel.

Dieser Spruch ist aus derselben Zeit, wie 8,1 ff., aus der Zeit, da sich Damaskus und Israel zusammengethan hatten zu gemeinsamem Kampf gegen Ahas und gegen Tiglath Pilesar. Darum werden sie auch vom Propheten zusammengefaßt. Beiden wird die Verwüstung angesagt. Auch Israels Land wird zur Einöde. Dadurch lernt es wieder auf Gott blicken. 17, 1-11.

Die Ohnmacht der Weltmacht.

Jesaja sieht das tosende Getümmel eines großen Völkerheeres vor dem Wink des Herrn zerstieben in einer Nacht. 17, 12-14.

Gegen Ägypten und Äthiopien.

Beide Reiche waren damals verbunden und zwar so, daß die herrschende Stellung den Äthiopiern zufiel. Sie waren der letzte, freilich gebrechliche Trost aller derer, die gegen Assur kämpften. Jesaja vernichtet diese Hoffnungen, öffnet aber Ägypten eine höhere Aussicht: aus dem gemeinsamen Leiden unter der Geißel Assurs erwächst auch für Ägypten, ja selbst für Assur der Zugang zum Gotte Israels.

Ruhig läßt Gott die Kriegsrüstung Ägyptens und Äthiopiens gewähren. Dann schneidet er plötzlich durch. Aber die hochgewachsenen Krieger Äthiopiens werden nicht nur dem Assyrer zur Beute, sondern schließlich dem Herrn als Gabe dargebracht. 18.

Ägypten wird von innen und außen mit den schwersten Plagen heimgesucht. So lernt es Gott zunächst fürchten, erfährt dann aber auch seine Hilfe, erhält einen Ort der Anbetung Gottes und wird mit Assur und Israel Gottes Volk. 19.

Jesaja geht drei Jahre im Aufzug eines beraubten, entblößten Gefangenen in Jerusalem umher, während der Zeit, da Sargons Tartan (Obergeneral) Asdod belagerte, als das Bild der gefangenen ägyptischen Scharen, die nach Assyrien getrieben werden, zur Beschämung der Zuversicht, die man in Asdod und in Jerusalem auf den Pharao richtete. 20.

In der That haben die Ägypter den Philistern nicht geholfen, und wenn auch die Eroberung Ägyptens durch die Assyrer sich noch verzögerte, sie ist in der That gekommen. Durch Asarhaddon wurde das Reich der Pharaonen assyrische Provinz.

Gegen Babylon.

Zum Trost für das zertretene Israel vernimmt der Prophet unter großem Beben die Nachricht vom Sturze Babylons. 21, 1-10.

Gegen Edom und gegen die Araber.

Vergebens fragen die Edomiter nach dem Ende des langen Elends. Die Nacht ist noch nicht hin. Und auch die arabischen Stämme bekommen die kriegerische Hand Assurs zu spüren. 21, 11-17.

Gegen Jerusalem.

Weil Jerusalem das prophetische Wort in seiner Mitte hat, wird es nach seinem besonderen Vorzug „Schauthal“, Thal des prophetischen Gesichts, genannt. Jesaja sieht es belagert und bestürmt. Man trifft wohl alle Vorbereitungen zur Belagerung, aber man achtet Gottes nicht, und hört den Ruf zur Buße nicht, sondern übertönt die innere Angst mit dem Lärm wilder Lust. 22,1-14.

Dieser Spruch geht schwerlich ausschließlich auf etwas Zukünftiges, sondern beschreibt uns deutlich, wie es in Jerusalem damals stand. Wir werden uns diese Schreckensstunden, da Jerusalem in wilde Verzweiflung ausbrach, am besten in der Zeit denken, da Sargon vor der Stadt erschien und den Gehorsam erzwang.

Die beiden Hofbeamten Hiskias.

Sebua, der Hofmeister, D. h. der Beamte über den königlichen Palast, der erste Mann in der Stadt nach dem Könige, wird um seines hochfahrenden Stolzes willen mit dem Tode in der Verbannung bedroht und seine Stelle nach göttlicher Weisung Eljakim zugeteilt. Aber auch ihn und seine Familie erinnert Jesaja an die Nichtigkeit alles Vertrauens, das sich an die Menschen hängt. 22,15-25.

Gegen Tyrus.

Auch Tyrus, die reiche und ruhmvolle Handelsstadt, fällt, doch nicht für immer; nach siebenzigjähriger Erniedrigung kommt sie wieder zu neuer Blüte, und der Ertrag ihres Handels wird dem Herrn geweiht. 23.

Vierte Gruppe: der Spruch von Israels Erlösung. 24-27.

Diese Rede hat nicht die Wirren und Stürme der assyrischen Kriege im Auge, sondern schaut auf die Zerstreuung Israels unter den Völkern und kündigt seine Errettung an. Es liegt ein gewisses Helldunkel über dieser Weissagung; ihre Umrisse sind unbestimmt. Dafür steigt sie aber hoch empor bis zum Triumph über den Tod.

Menschenleer und freudeleer wird die Erde; Gottes Gerichte gehen über sie. Die Stadt wird verheert.7) 24,1-13.

In weiter Ferne beginnen schon die Loblieder, weil sich Gottes Hilfe dort offenbart. Aber um den Propheten her ist's noch dunkel und unentrinnbar häufen sich die Heimsuchungen. Denn zuerst müssen alle Machthaber, irdische und himmlische, vor Gott gebeugt werden. 24,14-23.

Dann aber kommt die Zeit, wo der Psalm der Gemeinde Gott preist, daß er ihr die Freiheit gegeben hat. 25, 1-5.

Dann wird Gott die Völker in seinem Heiligtum zu seinem Mahle versammeln, und während jetzt überall die Häupter verhüllt sind in der Klage um die Toten, nimmt er alsdann die Decke weg, beseitigt den Tod und trocknet die Thränen. 25, 6-9.

Dagegen wird alles Widerstreben gegen Gott, wie es in Moabs hartnäckigem Haß gegen Israel zu Tage liegt, in die tiefste Schmach erniedrigt. 25, 10-12.

Dann wird die Gemeinde in fröhlicher Zuversicht zum Herrn ihm danken auch für seine Gerichte, deren Segen alsdann offenbar ist. 26, 1-12.

Und wenn sich auch jetzt noch mit dem Psalm die Klage mischt und das Volk vergeblich und ohne Frucht die bitterste Not zu leiden scheint, so ist doch der Trost der Verheißung überschwenglich: auch die Toten leben wieder auf. Darum kann Israel still und getrost das Ende der göttlichen Gerichte abwarten. Es weiß, was nachher kommt. 26, 13-21.

Zuerst trifft Gott mit seinem Schwert die beiden Leviathane und das Ungetüm am Meer.8) Israel dagegen wird zum sorgsam gepflegten Weinberg neu geschaffen. 27, 1-6.

Gott schlägt freilich auch Jerusalem, es wird zur Einöde. Aber das Gericht über Jerusalem ist anderer Art, als das über die Heiden. Gott sucht nicht dessen Zerstörung, sondern die Gnade setzt dem Gericht das Maß. Darum folgt auf die Zerstreuung der Gemeinde deren neue Sammlung zu neuer Anbetung Gottes in Jerusalem. 27, 7-13.

Fünfte Gruppe: Die Reden aus Hiskias Zeit vom Fall Samariens bis zur Flucht Sanheribs 28-33.

Der erste Spruch verkündigt den unabwendbaren Fall Samariens. Im Rausch rennt die Stadt in ihr Verderben. So geht die Herrlichkeit Ephraims dahin. Doch der Prophet schaut vorwärts auf die Herrlichkeit und Ehre, die Gott seinem Volk neu geben wird. 28,1-6.

Ephraims Fall erschüttert Jerusalem nicht. Man sucht auch hier im Rausch den Trost in der gefahr- und angstreichen Zeit. Das prophetische Wort verspottet man als lästige Mahnung. Es zeigt, wie Jerusalem Ruhe fände, wenn es nämlich still und gläubig auf Gottes Hilfe wartete. Aber die Großen Jerusalems wollen diesen Weg nicht einschlagen. 28,7-13.

Den König nennt keines dieser Strafworte. Er war gedrängt von der Volksströmung, die sich wild gegen Assur empörte, und vermochte ihr nicht zu widerstehen. Darum hat der Prophet nicht Hiskia die Schuld zugemessen.

Die Großen Jerusalems prahlen, die Empörung gegen Assur werde wohl gelingen. Allerdings ist Jerusalem fest gegründet; denn Gott hat ihm einen Edelstein gegeben, der den Glaubenden trägt. Aber ihre Lügen und Ränke helfen ihnen nichts und die Geißel Gottes wird sie treffen. 28,14-22.

Gott wirds machen wie der Ackersmann, der bei der Aussaat und bei der Ernte wie beim Dreschen jede Frucht nach ihrer besonderen Art behandelt. Der Spruch erklärt, warum im prophetischen Wort Verheißung und Drohung nebeneinander stehen. Gott teilt Strafe und Hilfe, Gericht und Gnade jedes zu seiner Zeit nach seinem weisen Maße aus. 28,23-29.

Jesaja erklärt auf's bestimmteste, daß über's Jahr Jerusalem belagert und auf's tiefste gedemütigt, und dennoch errettet wird. Gott wird die Völker verscheuchen, ohne daß sie Jerusalem gewinnen. 29,1-8.

Es ist nicht sicher zu erkennen, ob die Rede noch bei der Zeit Sargons steht und die Demütigung weissagt, die dieser über Jerusalem brachte, oder ob sie mit einem großen Schritt in die Zeit Sanheribs hinübergeht. Jedenfalls erhob sich der Widerstand der palästinensischen Städte gegen Assur mit dem Tode Sargons auf's neue und auch Jerusalem schloß sich ihnen wieder an.

Für die Leiter des Volks ist die Weissagung umsonst geredet; sie fassen sie nicht. Sie ehren Gott eifrig, aber ihr Herz ist von ihm fern. Es ist alles nur äußerliche Abrichtung. Ihre Pläne halten sie sorgsam vor Gott und dem Propheten geheim. Gott wird ihre Gedanken völlig durchkreuzen, aber nicht zu Jerusalems Untergang. Er wird trotz ihrer Verkehrtheit durch seine Hilfe die Dinge wandeln, die Blinden zum Sehen bringen und sie lehren, ihn zu heiligen. 29,9-24.

Hiskia's Gesandtschaft geht nach Ägypten, um dort Hilfe zu werben, umsonst. Die Weissagung wird verachtet und die glaubensvolle Ruhe, zu welcher der Prophet sie einlädt, wird verschmäht. Das bringt dem Volk Unruh und Angst und Not. 30,1-18.

Aber Gott wird helfen und erneuert das Volk und die Welt und offenbart seine Majestät an Assur ihm zum Untergang. 30,19-33.

Nicht Ägypten sondern Gott rettet Jerusalem, so daß ers zuerst in die größte Bedrängnis bringt, und so, daß Assur nicht durch Menschenhände fällt. 31.

Der Prophet schaut auf die gereinigte Gemeinde hin. Der König regiert alsdann in Gerechtigkeit; die Fürsten sind weise, und die Thoren aus der Gemeinde verschwunden. 32,1-7.

Er predigt den Frauen Jerusalems das Geschick der Stadt: durch Untergang zur Erneuerung. 32,8-20.

Sanherib machte sich auf, den Widerstand der empörten Städte zu brechen, und diesmal sollte auch Jerusalem für immer unterworfen werden.

Der Verwüster steht im Lande; aber Gottes Hilfe ist nah und treibt ihn weg. 33,1-6.

Sanherib begann damit, die kleinen Städte Juda's zu erstürmen. Da wagte Hiskia nicht, den Widerstand fortzusetzen, sondern bot ihn durch Gesandte die Unterwerfung an und leistete schweren Tribut. Aber die Gesandten brachten schlimmen Bericht: Sanherib begnügte sich nicht damit, sondern forderte die Übergabe der Stadt, in der Absicht, die Bevölkerung nach Asien zu schleppen. Als die Boten mit ihrer Schreckensbotschaft zurückkamen, erklärte Jesaja: jetzt erhebt sich Gott zu seinem Werk. 33,7-12.

Nun sind freilich die bisher so stolzen Großen Jerusalems verzagt; aber der braucht nicht zu verzagen, der in Gerechtigkeit dem göttlichen Gebot gehorsam blieb. Sie werden Gottes Hilfe sehen. 33,13-24.

Hierauf werden der Zeit nach die Ereignisse und Sprüche folgen, die K. 36 u. 37 und ebenso 2 Kö. 18 u. 19 berichtet sind. Sanherib unternahm die Belagerung Jerusalems noch nicht, da er den Anmarsch eines ägyptischen Heeres unter dem Könige Tirhaka erwartete. Er sandte zunächst eine Abteilung seines Heeres vor die Stadt, um durch Einschüchterung die Übergabe zu erlangen. Der König wandte sich an den Propheten und dieser gab ihm die Zusage der göttlichen Bewahrung. Sanherib machte einen neuen Versuch, Hiskia einzuschüchtern, in dem er in einem Brief sein Vertrauen zu Gott hochfahrend verhöhnte. Jesaja antwortete: nicht einen Pfeil werde er in die Stadt schießen. Da raffte ein großes Sterben sein Heer dahin und die Schlacht mit Tirhaka verlief so, daß sich Sanherib zwar des Sieges rühmte, aber sofort nach Babylonien zurückehrte. Jerusalem war gerettet.

Sechste Gruppe: Edoms Untergang und Jerusalems Erlösung. 34 u. 35.

Auch diese Weissagung hat ähnlich wie K. 13,1-14,23 die Lage des nach Babylonien geführten Volkes vor Augen. Sie hält ihm den totalen Gegensatz im Schicksal Edoms und Jerusalems vor. Auf Edom fällt die Last des göttlichen Gerichts in seiner ganzen Schwere; die Söhne Jerusalems dagegen dürfen erlöst mit fröhlichem Jubel heimwärts ziehen.

Der erzählende Anhang, 36-39,

besteht aus denselben vier Geschichten, die 2 K. 18-20 von Hiskia und Jesaja berichtet sind. Sie sind in die Sammlung der Weissagungen aufgenommen, weil sie einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis Jesaja's und seines prophetischen Werkes geben. Die Erzählung von Sanherib gibt uns das Ziel und Ende der Reden K. 28-33. Die Heilung Hiskija's zeigt uns nicht nur die prophetische Größe Jesaja's, sondern lehrt uns auch die innern Kräfte vollständiger kennen, welche das Geschick Jerusalems bestimmten. Die Glaubensstärkung, die der König persönlich erlebte, kam in der Notzeit dem ganzen Volk zu gute.9) Auch der letzte Abschnitt, Jesaja's Spruch über die Aufnahme der Gesandten Merodach Baladans, erläutert die Weissagung sehr wesentlich. Es stehen in derselben zwei Gewißheiten nebeneinander, ohne daß das Bindeglied zwischen ihnen ausgesprochen wäre: einmal daß Jerusalem zerstört werden muß, und sodann daß Assur es nicht in seine Macht bekommt. Dazu gibt diese Erzählung den erläuternden Aufschluß: Babylon wird die Erbin Assurs und die Zerstörerin Jerusalems. Merodach Baladan hatte sich zum selbständigen Fürsten Babyloniens gemacht und war deshalb der Todfeind der assyrischen Könige. Während der Regierung Sargons blieb er längere Zeit ungestört und in diese Zeit wird die Sendung seiner Boten nach Jerusalem fallen. Natürlich verband man sich zum Widerstand gegen den gemeinsamen Feind. Jesaja's strafender Spruch steht ganz auf derselben Linie wie die Weissagungen über die fremden Völker, auf die Juda's Hoffnung sich stützte. Der Zeit nach gehört diese Gesandtschaft vor den Einfall Sanheribs. Die Ordnung wird so getroffen sein, weil die Erzählungen von Sanherib einerseits an die vorangehenden Reben sich eng anschließen, andrerseits weil der Spruch über die Wegführung nach Babel den Ausgang und das Ende des alten Jerusalems enthält.

Die Botschaft der Erlösung an die nach Babylon Geführten. 40-66.

Der zweite Teil des Buchs ist eine große, einheitliche Weissagung. Der Prophet sieht Jerusalem zerstört, den Tempel verbrannt, das Land verwüstet.10) Er spricht zu den in Babylon Lebenden und verkündigt ihnen das nahe Ende ihrer Gefangenschaft. Gottes herrliche Hilfe erscheint und schafft ein neues größeres Jerusalem. Das Werkzeug Gottes, durch das er ihnen sie Freiheit schafft, ist der Perser Kores.

Ninive war im Kampf mit den Babyloniern und Medern untergegangen und an seiner Statt war durch Nebukadnezar die Machtstellung Babylons über ganz Vorderasien begründet worden. Nach 42jähriger Regierung hinterließ er die Herrschaft seinem Sohne Evil Merodach. Derselbe wurde 3 Jahre später von seinem Schwager Nergal Sarezer ermordet. Nach 4 jähriger Regierung hinterließ dieser das Reich seinem unmündigen Sohne, der bald umgebracht wurde. Nun folgte aus einem andern Geschlecht der letzte König Naboned. Jetzt griff Kores (Cyrus), der Sohn eines persischen Fürstengeschlechts, nach der Weltherrschaft. Er unterwarf die Meder und eroberte Ekbatana, die Hauptstadt des medischen Königtums, zog nach Kleinasien und besiegte Krösus und rückte nun gegen Babylonien. Den ersten Anmarsch des Cyrus warf die vom Sohne Naboneds Belsazar befehligte Armee zurück. Aber einige Jahre später rückte er nochmals in Babylonien ein. Nun zerfiel die Macht Babels erstaunlich rasch. Naboned wurde geschlagen. Babylon öffnete ohne Kampf die Thore. Der König, der geflohen war, wurde ergriffen und starb bald hernach. An diejenigen Juden, welche diese Ereignisse erlebten, sind diese Weissagungen gerichtet. Sie wollen sie für die Freiheit innerlich rüsten und bereiten, die ihnen Corea bald bringen wird.

Das Buch hat keine Überschriften, die es in einzelne Reden gliederte. Die einzelnen Sprüche reihen sich zu einer ununterbrochenen Kette aneinander, bald in kürzeren Strophen, bald in längerer Predigt, alles aber in einer Sprache, die zur höchsten Durchsichtigkeit und Schönheit sich erhebt. Bewegung kommt in die Sprüche dadurch hinein, daß sie dem Fortgang der Ereignisse folgen. Je näher der Fall Babylons und die Stunde der Erlösung kommt, um so höher entfaltet der Prophet Gottes Gnade über dem neuen Jerusalem, um so ernster streitet er aber auch gegen die glaubenslose Widerspenstigkeit des Volkes, welche die Weissagung verachtet, und um so dringlicher warnt er vor Gottes Gericht. Es lassen sich hienach die Reden etwa in drei Gruppen zusammenfassen. Die erste, K. 40-48, zeigt, von wem die Befreiung Jerusalems kommt; hier steht Gott, der allmächtige Herr der Welt, dort die Götzen in ihrer Nichtigkeit; hier Kores, dessen Zug Gott zum Siegeslauf gestaltet, dort Babel, das von seiner Höhe herunterfällt, und das dritte: Israel, das geknechtete und erdrückte, das doch der Knecht Gottes ist, zu seinem Dienst unter den Völkern berufen. Deshalb sendet er ihm auch seinen Knecht zur Ausrichtung seines gnädigen Willens. Die zweite Gruppe, 49 bis 57, bespricht die innern Bedingungen des göttlichen Erlösungsrats: die Glaubensaufgabe, die das Wort Gottes stellt, das Opfer des Knechts des Herrn, der für die Sünden Israels sich selbst in den Tod gibt, und den Ernst der Buße, ohne die Israel der Erlösung nicht teilhaft wird. Der Schluß des Buchs, K. 58-66, kämpft, je näher die Entscheidung heranrückt, um so ernster mit der irdisch gesinnten Hartherzigkeit des Volkes, welches die Verheißung verachtet, und ringt im Gebet mit Gott, daß er seine Hilfe nicht verzögere, wobei auch die Verheißung ihr letztes Ziel erreicht und bis zum neuen Himmel und zur neuen Erde aufwärts steigt.

Erste Gruppe: der erlösende Gott und seine Werkzeuge. 40-48.

Den Eingang des Buchs bildet die Erteilung des Auftrags an den Propheten, den er in einem vierfachen Wort von Gott erhält: er darf Israel trösten, weil seine Leidenszeit vorüber ist; er soll es mahnen, daß es seinem Gott den Weg bahne und sich rüste auf sein Heil; er soll ihm bezeugen, daß einzig Gottes Wort ewig und unerschütterlich besteht, während aller Menschen Macht und Werk wie Gras zusammensinkt, und er darf ihm verheißen, daß Gott kommen wird zur Wiederaufrichtung Jerusalems als der gute Hirte, der seine Herde sammelt. 40,1-11.

Vor allem muß Israel ein klares helles Bewußtsein Gottes in sich tragen. Von zwei Seiten wird dasselbe getrübt. Es lebt im heidnischen Land und der Götzendienst vor seinen Augen hat für dasselbe versuchlichen Reiz. Darum wird ihm vorgestellt, wie lebendig und mächtig Gott und wie thöricht der Götzendienst ist. Das andere, was ihm den Blick zu Gott trübt, ist der Druck seiner Lage, der es klagen macht, daß es von Gott verlassen sei, während es doch in Gott die unerschöpfliche Quelle immer frischer Kraft besitzt. 40,12-31.

Nun wird auf Kores hingezeigt. Gerade an seinem Siegeslauf kann Israel merken, wie ganz anders seine Stellung ist als die aller Völker. Diesen wird es um ihre Götter bang; Israel aber, Gottes Knecht, darf sich nicht fürchten. In Gott hat es Hilfe und Trost, den Sieg über die Völker und auch in der Wüste Wassers die Fülle. 41,1-20.

Noch in anderer Hinsicht kann Israel seinen besonderen Vorzug an dem erkennen, was mit Kores geschieht. Nur Israel wird dies durch die Weissagung im voraus kund gethan. Die Götzen dagegen bleiben stumm. Gott hat Kores erweckt, Gott seine Siege durch die Prophetie verkündigt. Das ist der helle Beweis und das kräftige Zeugnis für Gott. 41,21-29.

Gott hat aber noch ein anderes Werkzeug als Kores, durch das er seinen Rat ausrichtet, das ist sein Knecht, der nicht in der Macht des Weltherrschers auftritt, sondern demütig und still, aber das Licht und Recht Gottes Israel und den Heiden offenbart. 42, 1-9.

Drum jubeln die Völker bis in die weite Ferne; denn Gott erhebt seine Stimme und führt die Seinen heim. Israel liegt aber noch etwas andres ob, als der dankbare Jubel. Das ist der reumütige Rückblick auf das, was hinter ihm liegt. 44,10-25.

Nun aber erlöst Gott sein Volk, und macht es dadurch, daß er ihm die Verheißung sendet, zu seinem Zeugen und führt es nach Babels Sturz unter neuen großen Wundern durch die Wüste, nicht seiner Opfer und Gottesdienste wegen, sondern aus seinem freien Erbarmen, indem er es durch seinen Geist erneuert. 43,1-44,5.

Im Blick auf die Hoheit und das lebendige Zeugnis Gottes ist der Götzendienst eine Thorheit, die Spott verdient, während Gott seine Gnade und Wahrheit darin erweist, daß er Israel vergibt und Jerusalem neu erbaut werden läßt. 44,6-28.

Kores wird von Gott mit Sieg und Macht begabt um Israels willen. Da darf sich kein Murren hören lassen, wie es dem irdischen Sinne nahe läge, der nichts mehr verlangt, als was Babylon barreicht. Da werden die Heiden mit Zagen erkennen, daß Israel das Volk Gottes ist. Sie können ihre Götter nicht verteidigen, sondern das Ende wird sein, daß sie sich alle vor dem Herrn beugen. 45.

Babel kann Gottes Werk nicht hindern. Seine Götter werden die Beute der Feinde, während der Herr, der Israel trägt und errettet, in seiner Hoheit offenbar wird. Trotz seiner Wahrsager, ja gerade wegen seiner Abgötterei wird Babel erniedrigt. 46 u. 47.

Aber nicht bloß den Heiden zur Beschämung, sondern auch um Israels willen gibt Gott die Weissagung, damit dasselbe trotz seiner Halsstarrigkeit Gottes Finger nicht leugnen kann. Wenn es nun doch hören wollte auf Gottes Gebot und aus Babel auszöge! Es würde ihm auf seinem Wege nichts fehlen. 48.

Zweite Gruppe: der innere Weg zur Erlösung. 49-57.

Gottes Knecht möchte klagen, daß er sich umsonst abmühe; aber Gott tröstet ihn. Er darf nicht nur Israel in die Freiheit führen und neu sammeln, sondern er wird auch das Licht der Heiden. Und das Volk möchte klagen, daß Gott es vergessen habe; aber es wird ihm seine neue Herrlichkeit gezeigt, sein Friede und Sieg und die Menge seiner Kinder. 49.

Die Hilfe Gottes bricht nicht sofort an; der Prophet wird geschmäht, und die auf sein Wort hören, blutig verfolgt von denen, die es mit Babel und Babels Göttern halten. Aber es liegt nicht an Gott, wenn seine Hilfe ausbleibt, als hätte er Israel verstoßen, sondern an Israel, das Gott vergeblich beruft. Darum müssen der Prophet und die, welche sein Wort annehmen, Glauben halten, werden aber nicht beschämt werden. 50.

Zur Stärkung ihres Glaubens wird ihnen Abraham vorgehalten, und die Festigkeit des göttlichen Heile, während auch Himmel und Erde vergehn, und die Nichtigkeit aller Menschen, die sich wider Gott setzen. 51,1-8.

So wird denn Jerusalem aufgefordert, sich nicht zu fürchten vor den Tyrannen. Der Zornbecher geht von ihm weg; die Erlösung kommt. Der Schmach, die das Exil auf Gottes Namen wirft, macht er ein Ende. Die Friedensboten erscheinen, die Gottes Kommen ankündigen. Darum fort aus Babel! 51,9-52,12.

Aber zuvörderst bedarf es noch eines Opfers. Die Sünde Israels fällt auf den Knecht Gottes und bringt ihm den Tod. Von Gott geschlagen, von den Menschen verachtet, zu den Übelthätern gerechnet, wird er getötet und büßt so die Sünden des Volks. Und aus dem Tode wird er erhöht zu Macht und Sieg. 52,13-53,12.

Damit hat die Hinweisung auf den Knecht des Herrn ihre volle Bestimmtheit erlangt. Nicht nur Israel hat den Beruf, Gott zu dienen, und nicht nur die vom prophetischen Wort und Geist erleuchtete Schar, das geistliche Israel im Unterschied vom fleischlichen,11) sondern im höchsten Sinne mit der größten That, mit der Hingabe des Lebens in den Tod dient nur einer Gott. Kores, der mit seinem Schwert Israel die Freiheit verschafft, tritt hievor ganz in den Hintergrund. Das ist nur die äußere Bedingung der Erlösung. Hier erscheint die Gestalt eines anderen Herrschers, der nicht durch Schwert und Sieg, sondern durch Leiden und Sterben in die Höhe steigt und nicht Babels Joch, sondern die Scheldewand, welche das Volk um seiner Sünden willen von Gottes Hilfe und Gerechtigkeit trennt, durchbricht.

So wird Zion kinderreich, neu von Gott mit ewiger Gnade aufgenommen, mit Glanz und Pracht bekleidet und für seine Feinde unantastbar gemacht. 54.

Frei und offen bietet Gott solche Gnade an um der Verheißung willen, die er David gegeben hat. Sie wird erlangt durch Umkehr zu Gott und zu seinem lebendigen und wirksamem Wort. 55.

Wer Gottes Wort, namentlich den Sabbat, das Zeichen, das Israel unter den Heiden auszeichnet, bewahrt, gehört zur Gemeinde Gottes, auch wenn er ein Fremder ist oder nach der grausamen Sitte von seinem Herrn verstümmelt ward. 56,1-8.

Aber die Mehrzahl Israels ist stumpfsinnig in irdischen Genuß versunken. Die Gerechten sterben dahin und Israel setzt sein ehebrecherisches Treiben fort. 56,9-57,13.

Bei denen aber, deren Sinn und Herz gebrochen ist, macht Gott Wohnung und bringt ihnen Frieden. 57,14-20.

Dritte Gruppe: die Entscheidung. 58-66.

Zwar betet und fastet Israel; aber es befleckt und vereitelt seinen Gottesdienst durch seine Härte und Ungerechtigkeit. Deshalb wird ihm gezeigt, was wahrer Gottesdienst ist. 58.

Seine Sünden stehen zwischen ihm und Gott und die Dunkelheit dauert fort, bis endlich Gott selbst erlösend und rächend durchbricht und sein Wort aufrecht hält. 59.

Das neue Zion wird nach seiner Herrlichkeit beschrieben, wie ihm der Reichtum der Völker zufließt und Gottes Glanz sich auf dasselbe legt. Darum fort aus Babel! 60-62.

Das Gegenbild Israels, Edom, zeigt, wie Gott richtet. Der Prophet sieht Gott von dorther kommen mit den Zeichen des blutigen Gerichts an seinem Gewand. 63,1-6.

Der Prophet wendet sich betend nach oben, mit Dank im Rückblick auf Gottes einstige Hilfe, mit dem Bekenntnis der allgemeinen Untreue und Verkündigung, und mit der dringenden Bitte, daß Gott nach seiner Treue und Gnade der Verstoßung Israels ein Ende setze. 63,7-64,11.

Gottes Antwort lautet: die Heiden finden ihn; Israel ruft Ergebung. Dessen götzendienerisches Treiben wird er rächen, aber er verdirbt es nicht ganz, sondern läßt ihm Samen übrig bleiben und seine Knechte werden sein Heil schauen. 65,1-16.

Er schafft einen neuen Himmel und eine neue Erde und Frieden darin. 65,17-25.

Israels Begehren führt nur nach außen. Es thut ihnen leid, daß ihr schöner Tempel verbrannt ist, und sie würden gerne Gott mit einem neuen Bau abfinden. Durch solchen Sinn werden Tempelbau und Opfer Versündigungen schlimmster Art. 66,1-4.

So erhält das abschließende Wort des Propheten eine doppelte Gestalt. Es bleibt ein Wort des Trostes für die, die auf Jerusalems Heil hoffen. Sie werden gesammelt zur neuen Gemeinde, zu ewiger Anbetung Gottes. Für die das gegen, die Gott an's Heidentum tauschen, wird das letzte Wort zur schreckenden Gerichtsdrohung. 66,5-24.

Das Buch Jesaja umfaßt somit zwei verschiedene Klassen von Weissagungen. Die einen sprechen mit den Männern, die zu Ahas' und Hiskia's Zeit in Jerusalem lebten, und tragen die göttliche Weisung in die Stürme und Wirren der assyrischen Kriegszeit hinein. Die anderen reden mit den Exulanten von Babel und bereiten sie zur Heimkehr und zum Wiederaufbau Jerusalems vor. Sowie diese Beobachtung gemacht war, mußte die Frage kommen, ob hier nicht das Wort verschiedener Propheten uns vorliege. Der Mann, der die in Babel wohnende Gemeinde tröstet, aus ihrer Verzagtheit aufrichtet, ihren Unglauben und ihre Unbußfertigkeit straft und den herrlichen Beruf Zions ihr vorhält, um sie von Babel loszumachen, der wird auch unter und mit den Männern, welche er tröstet, mahnt und straft, gelebt haben und nicht zwei Jahrhunderte früher unter einem Volk, das innerlich und äußerlich in einer ganz anderen Lage war. Die Zerstörung Jerusalems und die Wegführung des Volkes wird in diesen Reden nirgends geweissagt, sondern immer als bereits geschehen vorausgesetzt. Man kann diese Reden nur dann Jesaja zuschreiben, wenn man annimmt, der Geist Gottes hätte ihn so in die babylonische Zeit entrückt, daß er nicht mehr mit seinen eigenen Zeitgenossen, sondern nur noch mit den in Babylon Gefangenen innerlich verkehrt und gesprochen habe, als hätte er sie bereits vor sich. Zu einer so gewagten Vermutung 12) müßte uns das Buch selbst mit deutlichen Gründen anleiten; daß der Name des Propheten verschwunden ist und sein Buch mit den Weissagungen Jesaja's verbunden wurde, das ist hiezu bei weitem kein Grund.

Warum sollten wir uns gegen die Wahrnehmung sträuben, daß Israel auch in Babylonien ein Prophet geschenkt worden ist? Die Lage des Volkes war gefährlicher als je, gerade deshalb, weil es in Babylonien behaglich leben konnte ohne äußeren Druck und Krieg. Es schien, die Gemeinde gehe in Gemenge der Völker unter. Es hat sich auch hier der Spruch bewährt: je größer die Not, desto näher Gott. Gerade jetzt wurden der Gemeinde besondere geistige Kräfte und Gaben geschenkt und eine Weissagung in ihr erweckt, die so hell in die Erkenntnis Gottes emporgehoben ist, wie kein früheres Prophetenwort. Denken wir sie uns in Babylonien gesprochen, so erscheint sie dadurch freilich äußerlich weniger wunderbar, weniger seltsam, als wenn wir schon dem alten Jesaja zumessen, daß er den Namen des Kores gewußt und die Verhältnisse in Babylon so klar vorausgeschaut habe. Und doch wird sie erst dadurch wahr und faßlich. Wer diese Worte verstehen will, der muß unter allen Umständen den alten Jesaja vergessen, und sein Auge nach Babylonien richten. Der Gebets- und Glaubenskampf dieser Worte, der auf- und abwogende Wechsel zwischen der Freude und dem Triumph in Gott und dem Schmerz über die Hindernisse der Erlösung erfordern ein Herz, das damals lebte und damals den Namen Gottes mit aller Macht ergriff und in ihm den Sieg über die Welt gewann. Diese Weissagungen führen uns ein in die innerliche Arbeit, die der neuen Geburt Jerusalems vorangegangen ist.13)

Das Buch Jesaja's eignete sich besonders zu solchen Erweiterungen, weil es von seinem Anfang her eine Sammlung mehrerer Redegruppen war. Die babylonischen Weissagungen ließen sich darum leicht in dieselben ein- und anreihen. 14) So ist das Buch ein großes prophetisches Ganzes geworden, das den Weg Jerusalems von seiner ersten Verflechtung mit den Weltmächten an begleitet bis zu seinem Untergang und seiner neuen Wiederherstellung. Da wo sich Jerusalems König zum erstenmal einem heidnischen Herrscher zu Füßen warf, beginnt Jesaja's Wort, und damit, daß Jerusalem aus seiner völligen Zerstörung und Verpflanzung unter die Heiden neu gesammelt und erhöht wird, schließt der babylonische Prophet. Als Jesaja starb, war vieles von dem, was er geweissagt hatte, erfüllt, vieles aber noch nicht erfüllt. Samarien war dahin, wie er es gesagt hatte, Juda von Assur schlimm verheert und auf einen Rest herunter gebracht, wiederum gemäß seiner Weissagung; aber Jerusalem war doch nicht untergegangen, sondern wunderbar gegen die Übermacht der Assyrer erhalten worden, nach dem prophetischen Wort. Aber Jesaja hatte gesehen, wie der Baum Israels ganz umgehauen wird und ein neues Schoß als heiliger Samen daraus erwächst. Darum geht nun die Weissagung auf Babel über. Der spätere Prophet zeigt uns Jerusalem völlig vernichtet und doch zu neuem Auferstehen erhalten, und nun beschreibt er uns, wie es sich erhebt in Herrlichkeit, weit über das hinaus, was die Heimkehrenden unter den persischen Königen erlebten, ja auch über das hinaus, was die christliche Gemeinde in den irdischen Verhältnissen erlebt, weil der Blick des Propheten hie und da die ewige und himmlische Gestalt der Erlösung erreicht.

1)
Jesaja hat sei dem Regierungsantritt des Ahas mehrere solcher Notzeiten erlebt, als unter Ahas die Syrer und Ephraimiten das Land verheerten und als unter Hiskia wiederholt die assyrischen Heere im Lande stunden. Der Spruch ist ein selbständiges Ganzes und scheint an den Anfang gestellt, weil er die Kerngedanken der prophetischen Predigt bündig zusammenfaßt.
2)
Auch Micha hat wörtlich denselben Spruch, 4,1-4. Es ist leicht möglich, daß Jesaja wie Micha hier ein älteres Prophetenwort wiederholen.
3)
Warum das Gesicht der Berufung nicht an den Eingang des Buchs gestellt ist, darauf gibt es keine sichere Antwort. Vielleicht hat die folgende Redegruppe, K. 7-12, die eng unter sich zusammenhängt, zuerst als ein besonderes Büchlein zirkuliert und war mit der Berufungsgeschichte als Einleitung versehen. Jedenfalls wird uns im folgenden erzählt, wie die in jener enthaltene Drohung sich mit starken Schritten ihrer Erfüllung näherte.
4)
Die Worte 9,11: „Darum erhöht der Herr die, die Rezin bedrängen, gegen Israel,“ machen wahrscheinlich, daß dieser Spruch noch vor der Einnahme von Damaskus geschrieben ist, als Ephraim nieder: geworfen, aber Damaskus noch nicht erobert war.
5)
Viele Ausleger stellen diese Rede in die Zeit Sanheribs. Ich kann es nicht für wahrscheinlich halten, daß zwischen Kp. 9 u. 10 nahezu dreißig Jahre liegen sollen. Die V. 9 genannten Städte sind schon von Tiglath Pileser bekämpft und niedergeworfen worden.
6)
Vgl. Jes. 20,1.
7)
Der Prophet nennt die Stadt nicht, an die er denkt. Es schwebt ihm wahrscheinlich Babylon vor, vgl. 25,2. 26,5. Andere dachten an Jerusalem.
8)
Es ist wohl Assur, Babel und Ägypten gemeint.
9)
Die Erzählung ist hier reicher als im Königsbuch, weil sie auch den Dankpsalm Hiskia's nach seiner Errettung gibt.
10)
Vgl. 42,24,25. 44,28. 64,9.10.
11)
An mehreren früheren Stellen ist beim „Knecht Gottes“ zugleich an die Ausgießung des prophetischen Geistes unter den babylonischen Exulanten gedacht, an die Erweckung, die in ihrer Mitte stattfand und die ebenfalls eine höchst wesentliche Bedingung zur Gründung des neuen Jerusalems war.
12)
Sie widerspricht der ganzen nüchternen, reellen Art der Schrift. Die Apostel haben diejenigen Gemeinden unterwiesen, in deren Mitte sie lebten. Der Herr selbst hat zu denen geredet, die um ihn her lebten, und nicht zu künftigen Geschlechtern. So sprachen auch alle Propheten für die, unter denen sie Gott erweckt hat. Zu diesem Hauptgrund kommt unterstützend der deutliche Unterschied in der ganzen Art der Sprache und Darstellung hinzu. Auch in der deutschen Bibel spürt ein aufmerksamer Leser, daß mit Kap. 40 ein anderer Ton beginnt.
13)
Das Urteil über den zweiten Teil des Buchs erstreckt sich auch auf die den Fall Babels verkündenden Sprüche, die in die Weissagungen über die fremden Völker eingereiht sind: 13,1-14,23. 21,1-10. 34 u. 35. Dagegen weist Kapp. 24-27 nicht ebenso sicher auf die babylonische Zeit. Es ist zweifelhaft, ob jene Weissagung den Fall Ninive's und den Untergang Jerusalems hinter sich hat. Vgl. 27,9-11. 1.13.
14)
Ob der babylonische Prophet selbst seine Weissagung als Fortsetzung zu Jesaja demselben beifügte, oder ob dies erst später bei der Sammlung der Reden geschehen ist, läßt sich nicht entscheiden,
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