Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Das zweite Buch der Könige

Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Das zweite Buch der Könige

Elia und Elisa und die Könige ihrer Zeit. 11.17-2 K. 13.

Auch vor Ahasia tritt Elia. Als jener in seiner Krankheit seine Boten an den Gott von Ekron schickt, sendet sie ihm Elia zurück, damit er wisse, daß auch in Israel ein Gott sei und daß er sterben werde. Und als der König seine Krieger gegen ihn sendet, verzehrt sie das Feuer vom Himmel und nur der demütigen Bitte des dritten folgt er zum Könige, dem er nun selbst seinen Spruch ansagt. 2 Kön. 1.

Elia geht seinen letzten Gang an den Niederlassungen der Propheten vorbei auf wunderbarem Wege über den Jordan hinüber, und Elisa läßt sich nicht zurückweisen. Er begehrt den Geist Elias in zwiefachem Maß, und das himmlische Heer scheidet ihn von seinem Meister, der im Sturm gen Himmel erhoben wird. Und mit der Kraft Elias angethan geht Elisa wieder auf trockener Bahn durch den Jordan hindurch. 2,1-18.

In Jericho macht er das schädliche Wasser gesund und in Bethel ruft er die Bären herbei gegen die spottenden Knaben. 2, 19-25.

Auf dem Kriegszug Jorams und Josaphats gegen Edom wird er, als das Heer in der Wüste kein Wasser hat, von den Königen aufgesucht, und weissagt für den morgenden Tag Wasser und Sieg. Aber weil die Könige Edom's König bis zum Opfer des eignen Sohnes auf der Mauer der bedrängten Stadt treiben, kommt über Israel Zorn. 3.

Der bedrängten Witwe verschafft er den Ölvorrat, und der Sunamitin, die ihn gastlich beherbergt, verheißt er in Jahresfrist einen Sohn. Darum holt sie ihn herbei, als der Knabe starb, und mit seinem Gebet erhält er des Kindes Leben. 4,1-37.

Der Prophetenschar in Gilgal macht er in der Hungersnot die ungenießbare Speise gesund und mit zwanzig Broten speist er hundert. Der Syrer Naeman erhält im Jordan die Reinheit, und die in den Jordan gefallene Axt bringt der Prophet wieder zum Vorschein. 4, 38-6,7.

Da er die Anschläge der Syrer verrät, umringen diese sein Haus. Seinem Knaben öffnet er das Auge für das himmlische Heer, das um ihn ist, und die Syrer verwirrt Verblendung. Er leitet sie nach Samarien hinein und dort werden sie bewirtet und entlassen. 6,8-23.

Die Syrer bringen Samarien in die höchste Not, und da im Hunger das Entsetzlichste geschieht, wird der König gegen den Propheten erbittert. Elisa weissagt für den Morgen Überfluß an Korn und in der Nacht flieht das Syrerheer. 6, 24-7, 30.

Die Sunamitin, die während der Hungerjahre ausgewandert ist, erhält, weil der König das Zeichen gehört hat, das ihr widerfahren ist, ihre Habe wieder. 8,1-6.

Als Benhadad krank ist, verkündet Elisa unter Thränen Hasael den syrischen Königsthron im Blick auf all das Elend, das er über Israel bringen wird, und am Morgen ermordet Hasael den kranken König. 8,7-15.

Die Königsreihe wird weitergeführt auf Israels Seite durch Joram, auf Juda's Seite durch Ahasia. 8, 16-29.

Elisa läßt durch seinen Boten Jehu salben und dieser wird sofort zum Könige ausgerufen. Er rottet das ganze Haus Ahabs, Joram und Ahasia, Isebel und alle Baalsverehrer aus. 9, 1-10, 30.

Jehus Regierung unterdrückt wohl den Baalsdienst, aber nicht das Unwesen auf den Höhen und Jerobeams Einrichtungen bleiben bestehen. Gegen Hasael leidet er schwere Niederlagen. 10, 31-36.

In Jerusalem ermordet Athalja das ganze Königshaus; nur Joas wird in den Tempel gerettet und dort sechsjährig zum König gemacht. Aus seiner Regierung werden die Ausbesserung des Tempels, der schwere Loskauf, mit dem er Hasael zum Abzug von Jerusalem bewegt, und seine Ermordung durch Verschwörer erwähnt. 12.

Über die Nachfolger Jehus, Joahas und Joas, ist der Bericht sehr kurz. Damit Israel nicht ganz verderbe, werden sie ihm zu Rettern gegen die Syrer. 13, 1-13.

Joas von Samarien besucht den sterbenden Elisa und empfängt, weil er nicht kühner bittet, wenigstens die Verheißung eines dreimaligen Sieges gegen die Syrer. 13, 14-19.

Eine Leiche, die in Elisas Grab geworfen wird, erwacht wieder, und Joas gewinnt die verheißenen Siege. 13, 20-25.

Die Königsreihe bis zum Untergang Samariens und Jerusalems. 14-25.

Aus Amazia's Regierung wird sein mutwilliger Krieg mit Joas hervorgehoben, bei dem Jerusalem in die Hände der Israeliten fällt. Der kräftige Jerobeam in Samarien und Usia (Asarja) in Jerusalem werden sehr kurz in die Liste eingereiht. 14,1-15,7.

Nun folgen die blutigen Wirren in Samarien und die ersten Eingriffe der Assyrer, während in Jerusalem auf Gotham der götzendienerische Ahas folgt, der sich Tiglath Pileser unterwirft und aus Damaskus einen neuen Altar heim bringt. 15,8-16,23.

Dann kommt das Ende Samariens. Sein letzter König Hosea wird von Salmanassar gefangen und die Stadt zerstört, und der innere Grund dieses Ausgangs wird in Israels anhaltendem Gesetzesbruch dargethan. Die hingesetzten Kolonisten verehren ihre heimischen Götter, aber zugleich auch den Herrn um der Löwen willen, die sie bedrängen. 17.

Lange bleibt die Erzählung bei Hiskija stehen, denn hier greift wieder ein Prophet, Jesaja, ein. Der König rottet die Götzenbilder aus, und reißt sich von Assur los. Sanherib läßt sich durch den Tribut nicht beschwichtigen, sondern schickt seine Befehlshaber vor die Stadt, die des Königs Vertrauen auf Gott verhöhnen. Jesaja's Antwort besagt, daß der Assyrer die Stadt nicht gewinnen wird. Der hochfahrende Brief Sanheribs bewegt den König zur demütigen Anrufung der göttlichen Hilfe und Jesaja antwortet mit neuer Verheißung. Darauf stirbt Sanheribs Heer. Der König eilt heim und wird von seinen Söhnen erschlagen. 18 u. 19.

In seiner Krankheit wandelt Hiskija durch sein Gebet die Todesankündigung des Propheten in die Verheißung der Genesung um und letztere wird durch ein Zeichen bestätigt. 20,1-11.

Die Aufnahme, die der König den Boten Merodach Baladans gewährt, wird mit der Ankündigung beantwortet, daß alle Schätze Jerusalems nach Babel wandern, doch erst nach des Königs Tod.1) 20, 12-21.

Die Regierung Manasse's ist götzendienerisch und blutig und zieht das vernichtende Urteil über Jerusalem herbei. Sein Sohn Amon ist ihm ähnlich. 21.

Josia ist auf die Wiederherstellung des Tempels bedacht und erhält vom Hohepriester das Gesetzbuch. Er wendet sich bestürzt an die Prophetin Hulda, die ihm das Eintreffen der Fluchworte des Gesetzes ansagt, doch nicht so, daß er selbst es erleben wird. Der König zerstört alle götzendienerischen Orte und Heiligtümer, auch im Lande der nördlichen Stämme, und beruft Israel zu einem feierlichen Passa nach Jerusalem. Aber er wendet das Geschick Jerusalems nicht ab. Er selbst fällt bei Megiddo im Kampf mit Necho, dem König Ägyptens. 22,1-23, 30.

Joahas wird von Necho fortgeführt und statt seiner Jojakim eingesetzt. Dieser wird von Nebukadnezar unterworfen, und da er abfällt, führt jener seinen Sohn Jojachin nach Babel. Zedekias neuer Abfall endigt mit der Zerstörung Jerusalems und der Verpflanzung seiner Bewohner nach Babylonien. Das letzte Ereignis, das erzählt wird, ist die Befreiung Jojachins aus dem Kerker durch den Sohn Nebukadnezars, Evilmerodach, nach 37jähriger Haft. 2) 23, 31-25, 30.

Die letzte Hand ist somit in Babylonien an den Bericht gelegt worden.3) Das war der Einschnitt in Israels Leben, der zur Einkehr und Selbstprüfung nötigte, von dem aus diese Übersicht über die Regentenreihe Israels angestellt ist. Sie zeigt in ihrer Art nicht minder als die prophetischen Bücher, wie die Heimsuchung das Volk zu Gott und zum Gesetz hintrieb. Denn dieses ganze Geschichtsbuch ist dazu geschrieben, damit Gott recht behalte in seinem Gericht und Israel seinen Mund nicht aufthue gegen ihn.

1)
Die drei Geschichten, in denen Jesaja auftritt, stehen wörtlich gleichlautend auch in der Sammlung seiner Reden, nur daß daselbst noch ein Psalm als Danklied Hiskija's hinzugefügt ist. Es ist sehr wohl denkbar, daß sie von Anfang an als Beigabe zu den Reden Jesaja's geschrieben und von dorther ins Königsbuch genommen sind.
2)
Das letzte Kapitel steht auch am Schluß des Jeremia, nur durch einen Zusatz vermehrt, über die Zahl der von Nebukadnezar zu drei Malen weggeführten Juden.
3)
Die Erlaubnis zur Heimkehr nach Jerusalem wird nirgends erwähnt.
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