Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Das erste Buch der Chronik

Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Das erste Buch der Chronik

Der Stammbaum Israels. 1-9.

Auch der Chronist fängt bei der Urgeschichte, bei Adam und den Patriarchen, an, aber nicht so, daß er die Erzählungen des Gesetzes wiederholte, sondern er führt uns das Werden und Wachsen Israels durch Stammbäume vor. Er entnimmt zunächst dem Gesetz: die Urväter von Adam bis Noah aus 1 M. 5, die Tafel der Völker aus 1 M. 10, die Reihe der Väter von Sem bis Abraham aus 1 M. 11, die Söhne Ismaels und Abrahams von der Ketura aus 1 M. 25, die Geschlechter und Fürsten Edoms aus 1 M. 36 und die zwölf Söhne Jakobs. 1, 142, 2.

Darauf gibt der Chronist Geschlechtslisten über die einzelnen Stämme Israels. Wir sollen an denselben sehen, wie das Volk unter Gottes Leitung sich weiter entfaltet und gegliedert hat. Voran steht Juda, wo neben dem Geschlecht Kalebs, über dessen Verzweigung in die verschiedenen Ortschaften Judas mehrere Listen vorliegen, das Davidshaus hervortritt. Die Liste der Nachkommen Davids wird jedenfalls noch beträchtlich über Serubabel hinausgeführt. 2,3-4,23.

Nun folgen die hauptsächlichsten Familien Simeons und die jenseits des Jordans wohnenden Geschlechter mit einigen Angaben über deren kriegerische Thaten aus alter Zeit, 4,24-5,26, darauf die Unterabteilungen Levi's mit der Reihe der Hohenpriester von Aaron bis zum Exil, nebst den Levi eingeräumten Städten, 5,27-6,66, sodann Stammesgliederungen aus Issaschar, Benjamin, Naphtali, Manasse, Ephraim, Asser. 7.

Nun folgen nochmals Geschlechtsreihen aus Benjamin, speziell das Haus Sauls. 8.

Den Schluß macht ein Verzeichnis über die in Jerusalem ansässigen Familien, das einige Verwandtschaft mit Nehemia 11,3-19 besitzt. 9,1-34. Als Übergang zur Königsreihe wird nochmals das Geschlechts Sauls aufgezählt. 9,35-44.

Davids Königtum. 10-29.

Bei Sauls Tod und Davids Salbung setzt nun die Erzählung ein. Sauls Tod wird nach 1 Sam. 31 erzählt und darauf, ohne daß Isbosets Regierung erwähnt wird, Davids Salbung durch ganz Israel und die Eroberung Jerusalems angereiht, nach 2 Sam. 5,1-3 und 6-10. Der letztere Bericht ist beim Chronisten vollständiger. Er berichtet, daß Joab sich die erste Stelle im Heere dadurch erworben hat, daß er zuerst die Mauer Jerusalems erstiegen hat. 10,1-11,9.

Nun folgt die Liste der streitbaren Männer in Davids Gefolge, aus 2 Sam. 23,8-39; doch ist sie am Schlusse noch zahlreicher, und ein neues Stück ist angereiht, eine Liste der Männer, die sich in der Wüste und zu Ziklag an David anschlossen. 11,10-12,22.

Eine neue Liste gibt die Zahlen, mit denen die Stämme in Hebron zur Königswahl erschienen, und berichtet von dem mit ihr verbundenen großen Fest. 12,23-40.

Sehr ausführlich verweilt die Erzählung bei der Abholung der Bundeslade. Zuerst wird der durch den Tod Usas unterbrochene Zug berichtet (13,6-14, 2 Sam. 6,2-11). Zwischen den ersten und zweiten Zug sind der Palastbau, das Verzeichnis der Söhne Davids und die Kämpfe mit den Philistern eingeschoben (aus 2 Sam. 5,11-25). Und nun folgt die zweite festliche Einbringung der Lade. David versammelt die Leviten zur Abholung, überträgt den levitischen Sängern und Spielleuten ihr Amt und richtet dies nun bleibend in Jerusalem ein. Dabei ist aus den gebräuchlichen Gebetsworten des Psalters ein Musterpsalm zusammengesetzt (15,26-16,3 = 2 Sam. 6,13-19).

Daran schließt sich das Verheißungswort an David, als ihm der Tempelbau nicht verstattet wird (nach 2 Sam. 7). 13-17.

Nun folgen die Siege Davids über die Nachbarvölker (18,1-17 = 2 Sam. 8,1-18), die Bezwingung der Ammoniter (19,1-20,1 = 2 Sam. 10,1-11,1) und die Eroberung ihrer Hauptstadt (20,2.3= 2 Sam. 12,30.31) und drei Einzelkämpfe mit den Kriegern der Philister (20,4-8=2 Sam. 21,18-22). Die Geschichte mit Uria und der ganze Aufstand Absaloms wird dagegen nicht erwähnt. 18-20.

Ausführlich verweilt der Erzähler wieder bei dem Opfer Davids, durch das er der Pest ein Ende macht, mit welcher er der Zählung des Volks wegen geschlagen wurde, und er hebt den Zusammenhang des Ereignisses mit dem Tempelbau hervor. Diese Stelle bestimmte David für das Haus des Herrn. Die Parallele hiezu ist 2 Sam. 24; doch erzählt der Chronist zum Teil selbständig. 21,1-22,1.

Nun beginnt David sofort die Vorbereitungen zum Tempelbau, und ermahnt Salomo und die Fürsten Israels zu demselben. 22,2-19.

Aber auch schon die Priester und Leviten werden zu ihrem Dienst zugerüstet. Nachdem David das Königtum an Salomo übertragen hat, werden die Leviten gezählt; ihre Gliederung nach ihren Geschlechtern wird angegeben und ihre Verrichtungen werden ihnen zugewiesen. Die Priester werden in 24 Klassen geteilt und die Leviten ihnen abteilungsweise beigeordnet. Die drei heiligen Sängerfamilien Asaf, Jeduthun und Heman, werden eingesetzt und in 24 Abteilungen eingeteilt. Den Thorwächtern werden die Thore zugeteilt und die Schatzwächter eingesetzt, sowie die, welche den richterlichen und Schreiberdienst draußen im Lande zu besorgen haben. 23-26.

Der Hofstaat Davids wird aufgezählt, zuerst nochmals zwölf seiner Krieger nach ihrem monatlich wechselnden Dienste, sodann die Stammhäupter, und die Beamten im königlichen Verwaltungswesen. 27.

In einer letzten Rede mahnt David den Sohn und die Stammeshäupter zum Gehorsam gegen das Gesetz und zum Tempelbau, überreicht Salomo die Zeichnung des Tempels und der heiligen Geräte, und gibt ihm die großen Schätze, die er zum Bau gesammelt hat. Auch die Fürsten legen eine große Steuer zusammen. David schließt mit einem Dankgebet für des Herrn Güte und ein großes Opferfest besiegelt Salomos Königtum. 28 u. 29.

Mit einem Vorblick auf Salomos Ruhm und Größe folgen die abschließenden Bemerkungen über Davids Königtum. Die Wirren im Hause Davids und der Versuch Adonias, die Krone an sich zu bringen, sind auch hier beiseite gelassen. Der Chronist kennt diese Dinge wohl, und deutet auch auf dieselben hin, dadurch, daß er das große Fest, von dem er spricht, als die zweite Erhebung Salomos auf den Königsthron bezeichnet, 29,22, vgl. 23,1. Aber er will uns David nach einer andern Seite vorführen, wie ihn die Sorge für den Tempel beschäftigte und er selbst noch die Einrichtung der Priesterschaft gestiftet hat.

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