Quandt, Carl Wilhelm Emil - Maleachi - Vierter Abschnitt.

Quandt, Carl Wilhelm Emil - Maleachi - Vierter Abschnitt.

Kap. 2, 17 - 3, 6. - Die Verheißung des Messias als göttliche Antwort auf die Frage: Wo ist der Gott, der da strafe?

Kap. 2,17. Ihr macht den Herrn unwillig durch eure Reden. So sprechet ihr: „Womit machen wir ihn unwillig?“ Damit daß ihr sprechet: „Wer Böses thut, der gefällt dem Herrn, und er hat Lust zu demselbigen“ oder „Wo ist der Gott, der da strafe?“ Es giebt Menschen, deren Worte zwar gut sind, deren Leben aber schlecht ist. Es giebt auch Menschen, die schlechter reden, als leben, die leichtsinniger in Worten, als in Thaten sind. Unter dem israelitischen Geschlecht nun, dessen Zeitgenosse der letzte Prophet war, gab es Viele, wie es auch heute noch Viele giebt, deren Worte und Thaten in Schlechtigkeit mit einander wetteiferten, so daß es schwer zu sagen ist, was schlechter war, die Thaten oder die Worte. Die Israeliten, denen Maleachi im vorigen Abschnitt ihre Ehesünden vorgeworfen hatte, haben selbst die Scham über ihre Sünden verloren und verhöhnen den Strafprediger in frechen Worten. Was Maleachi hier niederschreibt, sicherlich er hat es so und so oft unter seinen Zeitgenossen schmerzlich erfahren müssen; aus dieser Erfahrung heraus klagte er, daß dieselben Gott unwillig, genauer in der Geduld ermüdend machten durch ihre Frechheit, mit der sie ihre willkürlichen Ehescheidungen als nimmermehr unter göttliche Strafe fallend vertheidigten. Man zog einen Propheten auf, dessen Gott, wie man meinte, sich nicht sehen ließe, weder im Segnen, noch im Strafen. Es war das eben ein düsterer Zug jener nachexilischen Zeit (der uns auch im Prediger Salomo begegnet; wir haben in unserer Auslegung des Buches von der Eitelkeit der Eitelkeiten S. 8 bemerkt, daß der Verfasser jenes Buches mit Maleachi gleichzeitig lebte, vielleicht gar Maleachi selber war), daß man irre wurde an der göttlichen Vergeltung im Leben, da man so oft den Gerechten äußerlich zu Grunde gehen, den Gottlosen dagegen lange und äußerlich glücklich leben sah. Im Prediger Salomo wird zur Zurechtweisung der un- und übermüthigen Seelen das zukünftige Leben und das jüngste Gericht gepredigt; Maleachi dagegen in diesem seinem prophetischen Buche verweist auf die Ausgleichung durch den Messias.

Kap. 3, 1. Siehe, ich will meinen Engel senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald (plötzlich) wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet, und der Engel des Bundes, daß ihr begehret. Siehe er kommt, spricht der Herr Zebaoth. Es war eine furchtbare Herausforderung des Herrn, wenn die Sünder im alten Israel auf die Vorhaltungen, die ihnen über ihre Sünden gemacht wurden, mit der spöttischen Frage antworteten: Wo ist der Gott, der da strafe? Gott sei Dank, es gab auch noch andre Leute in Israel, die nicht zweifelten, daß der Gott des Segens und der Strafe da sei, aber sie fragten bange: Wann kommt der Gott, der da strafe? Es war ja durch Mosen und die Propheten zuvor verheißen, daß Gott sich seinem Volke offenbaren wolle in einem allerhöchsten Retter und Richter; den suchten die Frommen, deß begehrten sie. (Die das Suchen und Begehren von dem Durst des jüdischen Volkes nach göttlichen Gerichten über die Heidenwelt erklären, tragen doch wohl einen fremden Gedanken in unsre Stelle). Diese Frommen und jene Gottlosen nun zusammen redet Maleachi an und spricht im Namen Gottes: Siehe, ich will meinen Engel senden u. s. w. Drei Namen sind in dieser Weissagung genannt 1) der Engel Gottes, der vor ihm den Weg bereiten soll, 2) der Herr selbst, der zu seinem Tempel kommen will, 3) der Engel des Bundes, der da kommen soll. Der wegbereitende Engel ist nicht das israelitische Priesterthum und Prophetenthum, wie man gesagt hat, sondern ein bestimmter dem Herrn vorangehender Gottesbote, wie Maleachi selber sagt 4, 5, der für das Gesetz in der Kraft des Elias eifernd das Volk zur Bekehrung ruft, damit der Tag der Erscheinung des Herrn ihm nicht zum Verderben ausschlage. Wir wissen aus des Heilands heiligem Munde, daß dieser hier verheißene Vorläufer des Herrn in der Persönlichkeit Johannis des Täufers erschienen ist Matthai 11, 10, vergl. Marci 1, 3. Wer aber ist der Engel des Bundes, dessen Kommen mit dem Kommen des Herrn zusammenfällt? Da der erste Engel, der den Weg bereitet, ein Mensch ist, so muß auch wohl dieser andere Engel, dem er den Weg bereitet, im Sinne Maleachi's ein Mensch sein, ein menschliches Organ zur Aufrichtung des neuen Bundes, ein Gegenbild des Mannes Mose, durch welchen Gott den alten Bund stiftete; dieser Mensch aber ist zugleich der Herr, der Herrgott selbst; wir haben hier also eine Weissagung von der Gottmenschheit des Messias. Maleachi könnte aber auch allerdings bei dem Engel des Bundes hier an jenen Engel des göttlichen Angesichts 2. Mose 2, 3 gedacht haben, in dem einst Jehova sein Volk in der Wüste leitete, daß derselbe nun auch das neue Bundesverhältniß Gottes mit Israel vermitteln solle; auch in diesem Sinne ist ja die Weissagung erfüllt, denn jener unerschaffene Abgesandte Gottes, der mit der Hagar redete 1. Mose 16, 7, der dem Abraham, Jacob, Moses, Elias erschien, ist eben Niemand anders, als das Wort, das in Jesu Christo Fleisch wurde. Jedenfalls ist für Maleachi der Herr und der Engel des Bundes eine und dieselbe Person; der Herr selber kommt in dem Bundesengel und zwar plötzlich; denn so ist statt des Lutherschen bald genauer zu übersetzen. Die Sicherheit derer, die frech sündigten und fragten: „Wo ist der Gott, der da strafe?“ soll erschreckt werden durch diese Ankündigung: Plötzlich wird der Herr kommen! Für die, die in ihren Sünden schlafen, kommt der Herr immer als ein Dieb in der Nacht, man denke nur an die Angst des Königs Herodes Matth. 2, 7 ff.; die aber wachen und helle Augen haben, wissen, wie der Herr sein Kommen allezeit lange vorbereitet. Der Tempel, zu dem der Herr kommen wird, ist zunächst jener steinerne zweite Tempel in Jerusalem, der zur Zeit Maleachis schon stand, und welchen der Herr Jesus, „das Haus seines Vaters“ nannte; im weiteren Sinne aber der geistliche Tempel, die Behausung Gottes im Geiste, die Kirche als Stätte der Gnadenfülle Gottes.

Vers 2. Wer wird aber den Tag seiner Ankunft erleiden mögen? Und wer wird bestehen, wenn er wird erscheinen? Denn er ist wie das Feuer eines Goldschmieds und wie die Seife der Wäscher. Der Tag seiner Zukunft ist der Tag, da der Bundesengel und in ihm der Herr selbst erscheint. Dieser Tag wird von dem prophetischen Blicke Maleachis angeschaut als eine Zeit der Krisis, der richterlichen Scheidung und Entscheidung. Die Erscheinung des Herrn nämlich soll gleichen dem Feuer des Goldschmieds und der Seife des Wäschers. Die erste Vergleichung wird im folgenden Verse weiter ausgeführt. Zur zweiten Vergleichung ist zu bemerken, daß das Wort Wäscher in unsrer deutschen Bibel in zwei ganz verschiedenen Bedeutungen vorkommt, Hiob 11, 2 und Jerem. 5, 13 ist es so viel, als Schwätzer, an unsre Stelle dagegen bedeutet es Walker. Die Walker reinigten nicht nur frische Gewebe, sondern auch getragene Kleider vom Schmutz durch Einweichen im Wasser, Schlagen und Stampfen in einem Trog und bedienten sich bei ihrem Geschäft der Lauge aus Asche von Seifenpflanzen, diese Lauge ist hier mit der Seife gemeint. Das Bild geht auf den heiligen Geist, der die Sünder straft um ihre Sünde und diejenigen, die sich von ihm strafen lassen, zur Vergebung der Sünden in Christo führt. So sieht Maleachi die Erscheinung des Messias zwar zunächst als gerichtliche an, aber er sieht in dem Gericht doch nur das Mittel zum Zweck, und der Zweck ist für ihn eine neue, noch nie dagewesene Entfaltung der göttlichen Gnade. Als der Messias kam, trat nun zwar von vornherein die Gnade und nicht das Gericht in den Vordergrund, es erschien die heilsame Gnade Gottes allen Menschen, aber es trat doch eben auch Niemand in die Gnade Jesu Christi ein, der nicht zuvor das scharfe Laugensalz der Buße an sich hatte wirken lassen.

Vers 3. Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen, er wird die Kinder Levis reinigen und läutern wie Gold und Silber. Dann werden sie dem Herrn Speisopfer bringen in Gerechtigkeit. Das Feuer ist an vielen Stellen der h. Schrift ein Bild theils der Strafe und Verdammniß, theils der Reinigung und Läuterung. Gold- und Silberarbeiter - die schon sehr früh in der Bibel vorkommen 1. Mose 24, 22, 53; Richter 5, 25; 1. Kön. 10, 21 - bedienten sich des Feuers, wie die Walker der Seife, zur Läuterung des edlen Metalls von unedlen Stoffen. Das Gold- und Silbererz wurde durch Feuer im Schmelzofen oder Schmelztigel geschmolzen, daß die Schlacken sich davon sonderten. Silber, das trotz des Reinigungsfeuers unrein bleibt, heißt bei Jeremias 6, 30 „verworfenes Silber.“ Das es zur Zeit des Messias auch viel verworfenes Silber geben wird, an dem der göttliche Schmelzer alle seine Kunst versucht, aber sein Schmelzen ist umsonst, denn das Böse ist nicht davon geschieden, das führt Maleachi im fünften Verse aus; in diesem und dem folgenden Verse blickt er nur auf die Läuterung, inwiefern sie zum Ziele führt, und zwar ausschließlich auf die Läuterung der Kinder Levis, ähnlich wie der Prophet Hesekiel in seinem 44. Kapitel. Die am meisten verunreinigt waren, bedurften ja am meisten der Reinigung, daher werden die Priester besonders genannt. Die Erfüllung dieser Weissagung steht Apostelgesch. 7, 7 in dem kurzen Sätzchen: Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam. Man darf nicht sagen, daß diese kümmerliche Erfüllung der großartigen Weissagung wenig entspreche; sie entspricht so viel und so wenig, als die kleine Zahl, die sich in und nach den Tagen Christi aus Israel bekehrte, den Weissagungen von einer neutestamentlichen Herrlichkeit Israels entspricht. Das Volk und die Priester haben durch ihre Verstockung im Großen und Ganzen dem Herrn die Hände gebunden, daß Er seine gnadenreichen Weissagungen und an Wenigen aus dem Israel nach dem Fleisch erfüllen konnte. Zum Reinigen gehören aber zwei, Einer, der da reinigt, daß ist der ewig treue Gott, und Einer, der sich reinigen läßt; wie Viele nun oder wie Wenige aus Israel und speciell aus der Priesterschaft sich in der messianischen Zukunft reinigen lassen würden, das war dem Propheten verborgen, weil es ihm nicht geoffenbart war; er predigte eben nur das, was der Herr ihm aufgetragen, darüber hinaus redete er nicht, darum aber verredet er sich auch in keinem Wort. Er drückt auch, wie es sich von selbst versteht, neutestamentliche Zustände in alttestamentlichen Formen aus, wenn er von Speisopfern spricht, die die gereinigten Leviten dem Herrn darbringen würden in Gerechtigkeit. (Genauer: Dann werden sie des Herrn sein, darbringend Opfer in Gerechtigkeit.) Wir wissen aus der Erfüllung, daß diese Opfer darin bestanden, daß die durch den Glauben an Jesum Christum gerecht gesprochnen, gerechtfertigten Priester in evangelischem Glaubensgehorsam sich selbst Gotte zum Opfer begeben, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig war. Die leuchtendste Gestalt aus den von dem göttlichen Schmelzer gereinigten Kindern Levis ist Joses, mit dem Zunamen von den Aposteln genannt Barnabas, daß heißt ein Sohn des Trostes Apostelgesch. 4, 36, weil der Tröster, der heilige Geist, ein sonderliches Werkzeug an ihm hatte, der seinen Acker verkaufte und legte das Geld zu der Apostel Füßen, „ein Levit vom neuen Testament, der kein Erb' als Gottes Gnade kennt.“

Vers 4. Und wird dem Herrn Wohlgefallen das Speisopfcr Judas und Jerusalems, wie vorhin und vor langen Jahren. Die Opfer gefallen dem Herrn, wenn die Opfernden ihm gefallen. Wenn die Seelen brennen in der Liebe zu Gott und sich ganz in seinem Dienst verzehren, das ist ein lieblicher Opfergeruch, daran der Allmächtige seine Lust hat. Zum rechten Opfer gehört ein bußfertiges und zerknirschtes Herz Psalm 51, 19, ein demüthiger und dankbarer Glaube Psalm 50, 14, 23, ein Begeben der Glieder zu Waffen der Gerechtigkeit Röm. 6, 13. Diese Bedingungen sind bei den gereinigten Leviten der messianischen Zeit vorhanden, darum taugen ihre Opfer vor dem Herrn. Es ist hier so wenig, als in 1, 11 eine Weissagung von der Nothwendigkeit, das Thieropfer auch nach dem Opfer Jesu Christi zu finden. Die alttestamentlichen Opfer waren eben die Schaale für den Kern der rein geistlichen Opfer; daß nach der Sühne von Golgatha die Schaale wegfällt und der Herr nur den Kern haben will, darüber hatte Maleachi keine besondere Offenbarung Gottes, aber Gott hat es sonst genugsam in der Schrift geoffenbart.

Vers 5. Und ich will zu euch kommen und euch strafen und will ein schneller Zeuge sein wider die Zauberer, Ehebrecher und Meineidigen und wider die, so Gewalt und Unrecht thun den Tagelöhnern, Witwen und Waisen und den Fremdling drücken und mich nicht fürchten, spricht der Herr Zebaoth. „Ich will zu euch kommen, Gericht zu halten“, ist der Anfang des Verses zu übersetzen. Mit der Reinigung derer, die Gott fürchten, soll das Gericht über diejenigen, die Gott nicht fürchten, zusammen gehn. Die zwiefache Erscheinung Christi, die erste zur Erlösung, die letzte zum Gericht, wird von dem Propheten in eins geschaut, wie sie Gott selber, vor dem tausend Jahre wie Ein Tag sind, in eins schaut; wir, die wir mitten in der Zwischenzeit zwischen dem ersten und zweiten Kommen des Herrn leben, müssen ja seine Gnadenerscheinung und seine Gerichtserscheinung aus einander halten. Doch wissen auch wir, daß es hier kein ganz strenges Auseinanderhalten gilt; sein Gericht wird ja voll Gnade sein für die, die Gott fürchten, und seine Gnade ist allewege voll Gericht für die, die Gott nicht fürchten. Seine Gnade war voll Gericht auch, da Er das erste Mal auf Erden im Fleisch erschien. Er war und ist ein schneller Zeuge, ein Richter, der kurzen Prozeß macht, wider die Zauberer - Simon, der Zauberer, Apostelgesch. 8, 9 ff. hat's erfahren, da Petrus zu ihm sprach: daß du verdammet werdest mit deinem Gelde; Elymas auf Cypern, Apostelgesch. 13 hat's erfahren, da der heilige Geist ihn mit Blindheit schlug; wider die Ehebrecher - wir wissen, wie Felix erschrak Apostelgesch. 24, 25, als der Apostel Jesu Christi von der Keuschheit und dem zukünftigen Gerichte redete; wider die Meineidigen - bei ihnen vor Anderen offenbart sich das schnelle Zeugniß Gottes in dem Brandmal, das sie im Gewissen tragen 1. Tim. 1, 10 und 4, 2; wider die so Gewalt und Unrecht thun den Tagelöhnern, Wittwen und Waisen und den Fremdling drücken - ein siebenfaches Wehe ruft der Herr Matth. 23 über sie aus, und es ist siebenzig mal siebenmal im Jahre 70 bei der Zerstörung Jerusalems erfüllt. Alle, die solche Gräuel thun, thun es, weil sie Gott nicht fürchten; darum fängt Luther mit Recht jede Erklärung eines göttlichen Gebotes mit dem Satz an: Wir sollen Gott fürchten und lieben. Gott sieht's, Gott hört's, Gott straft's. Wer unter Gottes Hand sich nicht fügen will, der muß darunter brechen.

Vers 6. Denn ich bin der Herr, der nicht lüget; und es soll mit euch Kindern Jacobs nicht gar aus sein. So endet dieser Abschnitt, die göttliche Gerichtsdrohung verstärkend und doch zugleich auch die göttliche Gnade gegen Alle, die sich mahnen und zur Buße leiten lassen, hinweisend. Gott ist der Herr, der nicht lüget: wörtlich: der Herr, der sich nicht wandelt, der sich nicht ändert, der seine Gedanken und Worte nicht wechselt. Gottes Unwandelbarkeit besteht darin, daß er ewig das Böse haßt und ewig das Gute liebt; wer am Bösen hangen bleibt und die Erlösung vom Bösen schnöde von sich weist, verfällt darum sicher dem Gerichte Gottes. Aber Gott weiß, daß die Erlösungsgnade, die er Israel im Messias anbieten wird, nicht von Allen verschmäht werden wird. Darum läßt er durch Maleachi predigen: Es wird mit euch Kindern Israel nicht gar aus sein. Die beste Auslegung dieser Weissagung giebt die Erfüllung Ev. Joh. 1, 11, 12: „Er kam in sein Eigenthum und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie Viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben.“

Die Verheißung des Messias als die göttliche Antwort auf die Frage: Wo ist der Gott, der da strafe? - Das ist der Inhalt dieses Abschnittes. Der Prophet stützt sich bei dieser Weissagung auf ähnliche Vorherverkündigungen seiner Vorgänger, aber er bringt sie doch in selbständiger, auf besonderer göttlicher Erleuchtung beruhenden Fassung und mit dem ganz neuen Zuge von dem Vorläufer, der dem Messias vorangehen soll, sowie mit der besonderen Beziehung auf eine nöthige Reformation der Leviten. Neutestamentliche Leviten, Diener am Heiligthum des neuen Bundes, Prediger, mit dem Amt des Wortes betraut, sollen aus diesem Abschnitt lernen, wie nöthig ihnen Gottes Schmelzofen ist für würdigen Dienst am Heiligthum, daß sie sich nicht wundern, wenn sie mehr noch als Andre in den feurigen Ofen geworfen werden. Aber auch die Christen insgemein sollen sich von Maleachi sagen lassen, daß die Lauge des Walkers eine Wohlthat ist, so lange unsre Füße noch auf Erden wallen. Droben ist kein Feuer mehr noth, am allerwenigstens ein Fegefeuer; droben bedürfen unsre Kleider keine Wäsche mehr, denn wir sind dann ganz rein in Christo Jesu. Aber hier unten ist fortgehende Läuterung nöthig für Gottes Diener und Gottes Volk. „Je größer Kreuz, je bessrer Christe; Gott streicht uns an den Probestein; wie mancher Garten lieget wüste, wo keine Thränenregen sein; das Gold wird auf dem Feuerheerd, ein Christ wird in der Noth bewährt.“ Amen.

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