Perels, Friedrich Justus - Aus dem letzten Brief an seine Frau vor der Hinrichtung

Perels, Friedrich Justus - Aus dem letzten Brief an seine Frau vor der Hinrichtung

Man muß es glauben wie Abraham, Moses und Jakob und wie diejenigen im Evangelium, an denen der Herr Wunder tut. Man darf nicht mit Gott rechten, immer wieder zu ihm kommen, gerade dann, wenn wir fühlen, daß die Kräfte nachlassen.

Das Schlimmste ist Gleichgültigkeit.

Ich bin ganz getrost, wie alles auch werden mag. In dieser Zeit habe ich viel innere Hilfe erfahren. Das Entscheidende für uns alle ist: „Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid.“ Ich muß erst ganz kaputt gehen und zuschanden werden, um das zu verstehen. Darum sei ganz getrost. Er hilft Dir und Euch allen wunderbar.

Eine Woche ist nun wieder verstrichen und die innere Spannung, die in den ersten Tagen nach dem Termin angehalten hatte, läßt wieder nach. Ich bin sehr dankbar, daß ich mich auf das zeitliche Ende in der Stille hier vorbereiten darf. Da sehe ich von Tag zu Tag unerkannte Schwäche und Sünde. Und ich versuche, sie einfach Gott zu übergeben.

Wie alles auch kommen mag, wir wissen es nicht. Gott allein weiß es. Er hat mich hier nicht verlassen, sondern oft wunderbar errettet und gestärkt. Er wird Dich auch ganz gewiß nicht verlassen. Halte Dich ganz fest an ihn. Er ist auferstanden und lebt. Aber über all unsere Not, Anfechtung und Sünde dürfen wir uns in den Tod und der Auferstehung des Herrn getrösten. Das höre ich immer wieder, und das gilt auch für Euch.

Heute am Karfreitag steht der ganz große Trost des Kreuzes Jesu Christi unmittelbar vor unseren Augen. Das ist eine starke und ewige Gewißheit, daß er für unsere Sünden dahingegeben ist, und daß wir durch seine Wunden geheilt sind. Diese Gewißheit gibt er uns macht uns damit in der größten Trübsal fröhlich und reißt uns aus Angst und Qual. Das erfahre ich hier in ganz reichem Maße. Und daran und an nichts anderes dürft und sollt Ihr Euch auch halten.

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