Oehninger, Friedrich - Wahrheiten für unsere Tage - Berufung zum Reich Gottes

Oehninger, Friedrich - Wahrheiten für unsere Tage - Berufung zum Reich Gottes

Wie der Einzelne seine bestimmte Zeit der Berufung hat, so ganze Völker. Hierüber sagt Luther: „Gottes Wort und Gnade ist ein Platzregen, heute da und morgen dort. Die Griechen und Asiaten haben das Wort gehabt, und jetzt haben sie die Türken. Die Italiener haben's gehabt, und jetzt haben sie den Papst. Darum, ihr lieben Deutschen, kauft, dieweil der Markt vor der Tür ist.“

„Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.“ Man kann sich nicht einseitig an den Trost dieses Wortes halten und bloß das Wort „Sünder“ betonen, sondern soll auch das andere Wort „zur Buße“ wohl ins Auge fassen. Für die Sünde ist in Christo keine Gnade; Gnade gibt es nur für die Sünder, die von der Sünde lassen. Darum hat der bloße Umgang mit den Sündern an sich keinen christlichen Wert, es sei denn, es verbinde sich damit durch Wort oder Verhalten der Ruf zur Sinnesänderung. Wie sich um Christus Zöllner und Sünder sammelten, so sammelten sich um David, den Verfolgten, „alle Bedrängte und alle, die Schulden hatten, und alle, die missmutig waren, und er wurde ihr Anführer.“ 1. Sam. 22,2. Mit solchen Leuten werden des HErrn Kriege geführt! Was für ein Trost für uns!

Die geringe Gestalt und Ausbreitung des Evangeliums und Werkes Gottes wird oft diesem zum Vorwurf gemacht und als Entschuldigung für Abweisung der Berufung benutzt. Aber in dieser Einschränkung und Schwäche der göttlichen Sache liegt nicht ein Vorwurf für diese, sondern für die Menschen, die durch ihren Unglauben jene Einschränkung verschulden. Der Philosoph F. von Baader sagt hierüber: „Nachdem die Menschen alles taten, um den Strom der Manifestation einzudämmen, warfen sie dieser eben diese Einengung oder Partikularisierung vor.“ - Es ist dem HErrn zunächst nicht um viele Leute zu tun, sondern um geprüfte und treue Leute.

Immer wieder kommt man durch Aufnahme des göttlichen Zeugnisses und entschiedene Nachfolge Christi wenigstens eine Zeit lang in Kollision mit dem ökonomischen Wohlstand und der zeitlichen Ehre und Ruhe, und eben diese Prüfung bestehen viele nicht. O des Undanks, sagt Hedinger zu Mat. 8,28-34, „die Säue behalten und Christum verweisen“

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autoren/o/oehninger/wahrheiten/oehninger_-_wahrheiten_fuer_unsere_tage_-_19.txt · Zuletzt geändert: von aj
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