Worin besteht die Unerschütterlichkeit und Unangreifbarkeit des Heilsgrundes, der die Gerechtfertigten trägt? Nichts von alledem, was Gott durch sein Wort und seinen Geist in uns schafft, kann tragender Grund unseres Christenstandes sein. So gewiß aus der Wurzel der geschenkten Gerechtigkeit sich Geistesfrucht ergibt, so wenig darf doch die Frucht an die Stelle der Wurzeln treten. So gewiß auf der Grundlage der Rechtfertigung sich Lebensneuheit aufbaut, so wenig darf doch der Bau an die Stelle des Fundamentes treten.

Es gilt, die unerschütterliche Festigkeit des Heilsgrundes unversehrt zu erhalten. Darum sagen wir, daß nichts von alledem, was die Gnade in uns wirkt, jemals Grundlage unserer Rechtfertigung sein kann. Unsere Gerechtigkeit ist nach Luthers Wort „rein und gar außer uns gewonnen und soll allein auf Christus und sein Werk oder seinen Gang gesetzt werden, auf daß wir gewiß wissen, wo wir endlich sollen bleiben. Denn unser Glaube und alles, was wir haben mögen aus Gott, ist nicht genugsam, ja, es ist nicht rechtschaffen, es tue sich denn unter die Flügel dieser Gluckhenne und glaube festiglich, daß nicht wir, sondern Christus für uns Gottes Gerechtigkeit genug getan habe, und nicht um unseres Glaubens willen, sondern um Christi willen uns Gnade und Seligkeit gegeben wird.“

„Unsere Gerechtigkeiten
wachsen nicht mit unsrer Kraft,
weil ihr Grund vor unsern Zeiten
in dem Opfer Jesu haft't.“