Murray, Andrew - Mensch geworden uns zugut!

Murray, Andrew - Mensch geworden uns zugut!

Nachdem nun die Kinder Fleisch und Blut haben, ist er es gleichermaßen teilhaftig geworden, auf dass er durch den Tod die Macht nähme dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist dem Teufel, und erlöste die, so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mussten.
Heb. 2,14

In den Versen vorher wurde auf die Zusammengehörigkeit Jesu und seiner Brüder von der göttlichen Seite her hingewiesen. Sie kommen von einem her. Hier handelt es sich um die Zusammengehörigkeit von der menschlichen Seite her. Weil die Kinder Fleisch und Blut haben, hat auch er Fleisch und Blut angenommen. Für diese Fleischwerdung bestand mehr als ein Grund. Einmal sollte er uns durch den Tod von dem Tode erlösen. Dann sollte er als Herzog unserer Seligkeit, seiner menschlichen Natur nach, durch Leiden vollkommen gemacht werden. Zum dritten sollte er ein mitleidiger Hohepriester werden. In unserem Verse wird nur der erste Punkt behandelt: Er ist Mensch geworden, um sterben und uns von der Macht des Todes erlösen zu können.

So, wie die Kinder Fleisch und Blut haben, hat auch er Fleisch und Blut angenommen. Gott wollte viele Kinder zur Herrlichkeit führen; er wollte seinen Sohn aus diesem Grund zum Herzog und Führer machen. Dies werden zu können, erniedrigte sich der Sohn bis zur vollkommenen Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft mit ihnen. Ach, dass wir uns doch nie durch Gewöhnung an dieses Wunder verleiten lassen, dasselbe für klein zu halten! Dass der Sohn des ewigen Gottes Fleisch wurde, dass er vom Himmel auf diese Erbe herabstieg, um in dem Leib des Menschensohnes sein Erdenleben zu verbringen, ist in der Tat ein unbegreifliches Wunder. Und wenn ich dann weiter bedenke, dass der Sohn Gottes dies um meinetwillen tat, um mich zu gewinnen, um mich aus der Welt zu Gott und seiner Liebe zu bringen, o dann ziemt es sich doch für mich, dass ich ihm von ganzem Herzen folge und zu seiner Ehre lebe.

Und er tat dies alles, um dem, der die Gewalt des Todes hatte, das ist dem Teufel, diese Gewalt zu nehmen.

Der Teufel hatte die Gewalt des Todes. Diese Gewalt hatte er von Gott. Seine Gewalt war durch Gottes Gesetz gewiss gemacht. Gott hatte ja gesagt: Wer sündigt, muss sterben, wer den Willen des Satans tut, gerät unter seine Gewalt. Aus dieser Gewalt des Satans gab es nur einen Weg zur Rettung. Man musste dem Gesetz Genüge tun. Durch den Tod, dadurch, dass Jesus den Tod als Strafe an unserer Statt auf sich nahm, so dem Gesetz Genüge tat und das Recht, welches der Satan besaß beseitigte, hat er dem Teufel, der die Gewalt des Todes hatte, diese Gewalt genommen und ihn machtlos gemacht. Er hat uns aus seiner Gewalt erlöst. Wohl geht der Teufel heute noch umher wie ein brüllender Löwe; solange wir aber in Christus bleiben, ist er ein Feind, dem die Gewalt genommen ist, der nichts gegen uns vermag. Jesus hat den Teufel für die, welche in ihm bleiben, ohnmächtig gemacht. Der Teufel war der Gefängnishüter. Von dem Augenblick an, in dem Christus unsere Schuld bezahlt, sind wir frei, und hat der Satan nicht die geringste Macht mehr über uns. Christus nahm Fleisch und Blut an, um dies alles für uns zu erwerben.

„Und erlöste die, so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mussten.“ So stand es vielfach mit den Gläubigen des Alten Bundes. Christus hatte noch nicht das ewige Leben und die Unsterblichkeit ans Licht gebracht. Ein Christ aber, der wirklich im Glauben annimmt, was Gott darüber sagt, dass dem Teufel die Macht genommen sei, wird selbst von der Furcht vor dem Tod völlig erlöst. Christus tut sich einer Seele, die ihm stille hält, als Lebensfürst kund. Die Gewissheit des ewigen Lebens und die Freude an demselben, welche wir in Christus haben, wird so sehr Tatsache, dass die Todesangst sich in das Triumphlied verwandelt: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?“ Der Stachel des Todes ist die Sünde, und die Kraft der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unseren Herrn Jesus Christus!

Lieber Bruder! Liebe Schwester! Lebst du unter dem mächtigen, beseligenden Einfluss dieser Wahrheiten? Weil du Fleisch und Blut hast, hat auch Christus dasselbe angenommen, dir gleich zu werden. Lebst du nun in der Gewissheit dieser Zusammengehörigkeit? Durch seinen Tod hat er dir zugut dem Teufel die Macht genommen, so dass du, wenn du nur bei Christus bleibst, völlig seiner Macht entrückt bist und gänzlich von seiner Herrschaft frei. Fühlst du nun diese Freiheit? Er erlöst selbst von der Furcht vor dem Tod, indem er diese in Lebensfreude verwandelt. Genießt du sie? Oh, ich möchte dich und mich selbst immer wieder daran erinnern, dass der Sohn Gottes, der das alles für uns tat, doch ein Recht erworben hat, uns ganz und gar für sich zu haben.

Lebe darum doch ja nicht in der Selbstsucht, die ihn nur dazu haben will, dass er in der Not helfe, oder in der Doppelzüngigkeit, die ihm und der Welt zugleich die Ehre geben will! Er ist es doch wert, dass ihr zu ihm sagt: Nachdem du zu mir gekommen, mir völlig gleich zu werden und dich für mich zur Erlösung ganz und gar hingegeben, komme ich auch zu dir, dir gleich zu werden und mich deiner Verherrlichung völlig zu widmen. Lasst uns Gott bitten, dass er uns so deutlich erkennen lasse, was es sagen will, dass sich sein Sohn für uns in den Tod gegeben, dass es für unser Herz unmöglich werden muss, etwas anderes als Jesus und seine Liebe zu begehren.

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