Müller, Heinrich - Von der Hilfe Gottes im Kreuz.

Müller, Heinrich - Von der Hilfe Gottes im Kreuz.

Ich bin Gott so nahe als ein anderer.

Liebe Seele, was fürchtest du dich denn vorm Kreuz? Bist du Gott so nahe als andere, so ist er dir auch so nahe als andern. Alle Kinder Gottes ruhen unter einem Herzen, und sitzen alle in einem Schooß, sind Gott gleich nahe. Du klagst über groß Leiden. Ich frage, weißt du denn Keinen, der das gelitten hätte, was du leidest? Ja sagst du, der und der. Nun gut, so gib dich zufrieden. Bist du Gott so nahe als der und der, so bist du auch dem Kreuz so nahe als der und der. Du hast viel Feinde. David hat auch geklagt. Ach Herr, wie sind meiner Feinde so viel. Ps. 3, 1. Du und David seid Gott gleich nahe. Ist dir das nicht eine Freude? Dich überfallen Leibesschmerzen. Wie voll Schmerzen war Hiob? Du und Hiob seid Gott gleich nahe. Ist das nicht tröstlich? Du klagst mit Zion: Der Herr hat mich verlassen, der Herr hat mein vergessen. Ps. 22, 2. Jesus, Gottes Sohn hat auch gerufen am Kreuz: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen. Matth. 27,46. Jesus und du seid Gott gleich nahe. Das lautet gewiß am tröstlichsten. Mein Kreuz versichert mich, daß ich Gott so nahe sei als Jesus. Wie könnt ich näher sein? Je näher in Gott dem Herzen Jesu, je mehr der Schmerzen Jesu. Du sprichst: ich muß verzagen. Warum denn? Bist du nicht Gott so nahe, als ein anderer ist? Ist dir nicht Gott in diesem Kreuz mit seinem Trost so nahe, als andern? Ist wohl je ein Heiliger verzagt? Dich kränken deine Sünden; Hiskias kränkten seine auch; Hiskias rühmt: Du hast dich meiner Seele herzlich angenommen, und meine Sünde hinter dich zurückgeworfen. Jes. 38, 17. Du wirst auch noch einmal so rühmen können, bist du doch Gott so nahe als Hiskias. Du leidest Hungersnoth. Elias litt sie auch. Gott konnte einen Raben finden, der dem Elias Speise brächte; er kann auch einen Raben finden, ein frommes Herz erwecken, das sich deiner annehme. Bist du ihm doch so nahe als Elias. Kein Kreuz soll mich verzagt machen. Hat doch vor mir kein Kind Gottes im Kreuz verzagen dürfen. Gott hat noch immer Hilfe geschafft. Ich bin ihm so nah als ein anderer. Er ist noch der alte fromme Gott. Sein Herz ist nicht verändert, noch seine Hand verkürzt.

Ach Gott, du bist noch heut so reich,
Als du bist gewesen ewiglich,
Mein Vertrauen steht ganz zu dir.

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