Müller, Heinrich - Der Friede Gottes

Müller, Heinrich - Der Friede Gottes

Der Friede Gottes regiere in euren Herzen, zu welchem ihr berufen seyd in Einem Leib, und seyd dankbar! Kol. 3, 15.

Der selige Scriver besuchte eines Tags eine hochbetagte Wittwe auf ihrem Siechlager. Dieselbe war eine der Wenigen, welche im dreißigjährigen Kriege bei der grausamen Zerstörung Magdeburgs übrig geblieben war, hatte aber gleichfalls viel Mühsal und Elend durchzumachen gehabt. Dennoch fieng sie aus eigener Bewegung an: „Ach, mein lieber Beichtvater! wie viel Liebe und Barmherzigkeit hat doch unser Gott an mir mein Lebetag gethan! Er hat, was er mir in meinem Taufbunde verheißen, treulich gehalten; Er hat mich herzlich geliebt, reichlich versorgt und in keiner Noth verlassen. Ich bin bei der blutigen Eroberung der Stadt um meinen Mann, um mein Haus und meine Güter gekommen, und habe nichts als mein Leben davon gebracht; Er hat sich aber meiner hernach treulich angenommen und es mir nie am Nothwendigen mangeln lassen. Zwar hat er mir niemalen Ueberfluß gegeben, mich auch in mancherlei Trübsal noch späterhin gerathen lassen, allein ich weiß, daß dieses auch ein Theil seiner Liebe und Güte ist.“ Darauf erhob sie die Hände und schlug sie mit Freuden zusammen und sagte: „Herr Jesu Christ, dir Lob ich sage für deine Wohlthat all, Die du mir alle meine Tage erzeigt hast überall.“

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/m/mueller_h/heinrich_mueller_andachten_der_friede_gottes.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain