Moody, Dwight Lyman - Auf der Waage gewogen

Moody, Dwight Lyman - Auf der Waage gewogen

Mein Text ist sehr kurz, er lautet: „Tekel“, das heißt: „Du bist auf der Waage gewogen und zu leicht erfunden.“ Im fünften Kapitel des Buches Daniel lesen wir die Geschichte des Königs Belsazar. Sie ist sehr kurz. Ein einziges Kapitel teilt uns alles mit, was wir von ihm wissen; nur ein Bruchstück seiner Laufbahn zieht an unserem Auge vorüber, freilich ein solches, wonach wir leicht das ganze Leben beurteilen können. Wir können diesen Irrstern nur kurze Zeit beobachten, und doch lernen wir seine Bahn kennen. Wir sehen sein Ende.

Es wird uns erzählt von einem üppigen Mal, welches Belsazar bereiten ließ. „Seine tausend Gewaltigen versammelte er um sich und soff sich voll mit ihnen. Und da er trunken war, hieß er die goldenen und silbernen Gefäße herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, daß der König mit seinen Gewaltigen, mit seinen Weibern und mit seinen Kebsweibern daraus tränken. Also wurden hergebracht die goldenen Gefäße, die aus dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem genommen waren; und der König, seine Gewaltigen, seine Weiber und Kebsweiber tranken daraus. Und da sie so soffen, lobten sie die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter. Eben zur selbigen Stunde gingen hervor Finger als einer Menschenhand, die schrieben gegen dem Leuchter über auf die getünchte Wand in den königlichen Saal. Und der König ward gewahr die Hand, die da schrieb. Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten, daß ihm die Lenden erschütterten, und die Beine zitterten.“ Welch ein Schreck durchfuhr die Glieder des königlichen Sünders, als er die Flammenschrift an der Wand gewahrte, um so mehr, als keiner seiner Weisen, Sternseher und Zauberer im Stande war, die Schrift zu lesen. Doch es gab einen Mann im Königreich, der mit der Schrift vertraut war, dieweil er den Schreiber kannte. Daniel, der Prophet des Höchsten, wurde herbeigerufen, und er las dem König die Schrift und gab ihm die Deutung. Das war kein Text für eine schmeichelhafte „Hofpredigt“; auch eignete sich Daniel nicht dazu, dem König des mächtigen, gewaltigen Babylon zu schmeicheln. Nein, mit unbestechlicher Wahrhaftigkeit hebt er an: Behalte deine Gaben selbst und gib dein Geschenk einem anderen; ich will dennoch dem König die Schrift lesen und anzeigen, was sie bedeutet.

Kurz war der Text, gewaltig die Auslegung, furchtbar die Ausführung, schrecklich die Erfüllung der Hofpredigt Daniels. Die Verhandlung ist schnell beendet, das Urteil ist gesprochen und vollzogen. In derselben Nacht wurde der lüsterne König von seinem Thron gestoßen. Cyrus zog ein in die Stadt. Man hörte den Fußtritt der Gewappneten, das Klingen der Waffen, das Triumphgeschrei der Sieger und in jener Nacht wurde das Blut des dem Gericht verfallenen Königs Belsazar mit dem beim Prunkmal in Strömen fließenden edlen Weines vermischt.

Laßt mich nun, meine Freunde, ein wenig stehen bleiben bei dem Wörtlein „Tekel“ - „Du bist in einer Waage gewogen“. Einige von euch pflegen an den Worten Gottes herum zu nörgeln. Du magst die Schrift kritisieren, solange alles gut bei dir steht. Wenn das Wetter schön ist, deine Gesundheit nichts zu wünschen übrig läßt und dein Geschäft rentabel ist, dann magst du fragen gleich Pharao: Wer ist der Gott, dessen Stimme ich hören müßte? Aber warte nur ein wenig, die Lage wird sich vollständig ändern, sobald Trübsal über dich hereinbricht.

Vorausgesetzt, die Stimme des Herrn riefe dir, mein Freund, in diesem Augenblick ein Halt auf deinem Wege zu. Würdest du bereit sein, dich auf der Waage der Gerechtigkeit wiegen zu lassen? Ich meine nicht, ob du bestehen kannst auf der Waage deines eigenen Urteils, sondern auf der Waage Gottes. Vorausgesetzt, Gott stellt dich jetzt vor die Waage, bist du bereit, hinaufzusteigen? Kannst du dich wiegen lassen nach dem Gesetz des Herrn?

Ich kann mir denken, daß etliche meiner Leser sagen werden: Wir wünschen nicht nach dem Gesetz gewogen zu werden, denn wir glauben nicht daran. Manche Leute scheinen heute der Meinung zu sein, das Gesetz habe ihnen nichts mehr zu sagen, das sei hinweggetan. Habt ihr denn nicht gelesen, was Jesus spricht: „Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn ich sage euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe, noch ein Titel vom Gesetze, bis daß es alles geschehe.“

Ich bin überzeugt, das heilige Gesetz Gottes hat heute noch genau dieselbe Bedeutung für jeden Sünder, die es hatte, als es unter Donner und Posaunenton dem Israel des alten Bundes gegeben wurde.

Man erzählt von einem verständigen Ungläubigen, der sich eines Tages vornahm, die Lehren der Bibel einmal gründlich kennen zu lernen. Er fing zu dem Zweck an, die Bibel selbst zu lesen und zwar begann er mit dem Anfang, dem ersten Buch Moses. Als er bis zur Gesetzgebung gekommen war, sagte er eines Tages zu einem Freund: „Ich nahm an, Moses sei ein Banditenhäuptling gewesen, der, um bei seinem Volksich die nötige Achtung zu verschaffen, das Märchen von einer Gesetzgebung erfunden habe. Aber nachdem ich dies Buch bis hierher gelesen habe, bin ich überzeugt worden von der Glaubwürdigkeit desselben. Ich hielt die zehn Gebote für Moralvorschriften, die jeder moralische Mensch zu geben im Stande sein müßte; aber nachdem ich mir das Gesetz einmal genauer angesehen habe, bin ich ganz anderer Meinung geworden. Da finde ich in der Tat keine Lücke, keinen Mangel, in dem auch kein Wort zuviel gesagt ist. Da kann der schärfste Verstand nichts Böses mehr zu verbieten finden, was dort nicht schon verboten wäre. Ich habe versucht, etwas hinzuzufügen, aber es ging nicht, das Werk ist perfekt, es ist ganz, es ist recht und gut.“

Wenn wir uns das Gesetz Gottes ansehen, werden wir uns bald davon überzeugen können, daß sich dasselbe vorzüglich zum Abwägen der Sünder eignet. Die Gebote gleichen zehn Gewichten, welche Gott in die Waagschale legt.

Das erste Gebot fordert von uns, daß wir den Herrn, unseren Gott, erkennen, seinen Namen ehren und ihm dienen. Das ist recht. Wenn er unser Schöpfer, Erhalter und Seligmacher ist, sind wir verpflichtet, ihn anzubeten und niemanden und nichts anderes.

Das zweite Gebot verbietet den Götzendienst und den Mißbrauch des Namens Gottes. Das dritte bestimmt eine Zeit zum Gottesdienst. - Jedes Innere muß ein Äußeres haben. Soll Gott angebetet werden, dann muß auch dafür Zeit vorhanden sein. Diese Zeit gibt Gott dem armen, geplagten Menschen. Den siebenten Teil seines Lebens hat der Mensch empfangen, um seinen Gott kennen lernen und preisen zu können. So hat nun niemand eine Entschuldigung, wenn er ferne von Gott bleibt, nachdem ihm Gott Gelegenheit und Zeit zur Buße gibt. Das vierte Gebot handelt von der Verwandtschaft und von unserer Stellung zu ihr.

Dann sind Verletzungen und Betrübungen unserer Nebenmenschen durch weitere Gebote untersagt. Und zwar sind die Vergehen gegen das Leben, gegen die Keuschheit, gegen das Eigentum und gegen den Charakter verboten. Mord, Ehebruch, Diebstahl und Verleumdung sind die schweren Sünden, gegen welche sich die letzten fünf Gebote wenden. Ich habe darüber nachgedacht, woher doch wohl Moses das Gesetz hätte nehmen können. Ich habe die Geschichte gelesen. Die Ägypter und die angrenzenden Völker waren Götzendiener; ebenso die Griechen und Römer. Kein Volk des Altertums hat etwas dem Gesetz Moses ähnliches. Woher konnte Moses, in einer Zeit allgemeiner Barbarei, solche wunderbar weisen und gerechten Gebote finden? Ist es denkbar, daß ein Mensch also seiner Zeit um Jahrtausende vorauseilen und ohne Offenbarung ein vollständig neues Lebenselement zur Darstellung bringen könnte? Wahrlich nein; das Gesetz Mose ist eine Offenbarung, eine Gabe und zwar eine Gnadengabe Gottes. Und nun, mein Freund, bist du bereit, dich wiegen zu lassen auf der Waage der Gerechtigkeit? „Du sollst nicht andere Götter neben mir haben.“ Hast du die Forderung dieses Gebotes erfüllt oder bist du bereit, sie zu erfüllen? Manche Leute glauben, sie könnten die Vergebung entbehren, wenn sie das Gesetz erfüllten. Gewiß, welcher Mensch das Gesetz erfüllt, der wird darinnen leben, aber hast du es erfüllt? Kannst du das Gewicht dieses Gebotes ertragen? Bist du mit Gott in Harmonie? Hast du keinen Gott als den lebendigen Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat? Liebst du ihn mehr als Vater und Mutter, Weib und Kind, mehr als Vermögen und Vergnügen?

Wenn Gott uns erschaffen hat, so hat er ohne Zweifel ein Anrecht an uns. Er kann fordern, daß wir ihn ehren und anbeten. Kannst du es ertragen, mit diesem Gebot gewogen zu werden? Ich glaube, wir haben in Europa eben so viele Götzen wie die Heiden in Indien, China oder Afrika. Du brauchst nicht in jene Heidenländer zu gehen, wenn du Menschen sehen willst, die sich vor Götzen beugen und die Abgötter anbeten und ihnen dienen. Kennst du den Götzen Geld? Ich frage nicht, ob du reich bist, auch nicht, ob du geizig bist, sondern ob du etwas von Geldliebe kennst. Wahrlich, unser ganzes Geschlecht geht in goldenen Ketten einher. Der Fürst und der Bettler, der Kaufmann und der Bauersmann, sie alle trachten nach Besitz, nach irdischen Schätzen, nach Geld und Gut. Mammon und immer wieder Mammon. Um seinetwillen wir Ehre, Wahrhaftigkeit, Ruhe, Friede, ja, alles, was den Menschen angenehm ist, in den Kauf gegeben. Um des Mammons willen führte England einst seine Opiumkriege. Um des Mammons willen trachten die europäischen Mächte danach, die Völker der Heiden zu unterjochen. Um des Mammons willen fließt unaufhörlich Blut auf Erden. Wahrlich, die Welt im allgemeinen dient dem Götzen Mammon mit großer Energie und mit bewundernswürdiger Ausdauer. Tausende sind bereit Leib und Leben, ja ihre ewige Seligkeit aufs Spiel zu setzen, wenn sie nur Geld gewinnen können. O mein Freund, untersuche ernstlich, ob du nicht auch ein Götzendiener bist, der dem Mammon seine Seligkeit zum Opfer bringt.

Hier ist ein anderes Gewicht: „Du sollst den Namen des Herrn deines Gottes nicht mißbrauchen!“ Ist ein Flucher bereit, sich mit diesem Gewicht wiegen zu lassen? Junger Mann, hast du heute Gottes Namen mißbraucht? Höre, was der Herr dazu sagt: „Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.“ Wie kommt es doch, daß die Menschen den Namen Gottes zum Fluchen mißbrauchen, da sie doch die Namen ihrer Eltern und Freunde hierzu nicht mißbrauchen würden? Wird nicht auch hierinnen offenbar die Feindschaft des natürlichen Herzens gegen Gott? Gott hat ein Gesetz gegeben und der Mensch beweist durch fortwährende Übertretung, wie wenig er nach dem Gesetzgeber und seinem Gesetz fragt. Du Flucher, steige auf die Waage und siehe, welch ein Gottesverächter du bist. Du wirst sehen, we du vor Gott verwerflich, auf ewig verloren bist.

Höre weiter. Hier ist ein Gewicht, auf welchem geschrieben steht: „Ehre Vater und Mutter, auf daß dir's wohl gehe und du lange lebest auf Erden.“ Kennst du dies Gebot? Bist du bereit, dich mit demselben wiegen zu lassen? Gibt es unter meinen Lesern nicht etliche, die ihre Eltern verunehrt, verachtet haben? Ich bin jetzt fünfzig Jahre alt, und wenn ich nichts anderes auf der Welt erfahren hätte, so habe ich doch dies erfahren, daß kein Mensch seine Eltern ungestraft verachtet. Wie viele junge Mädchen haben sich verheiratet gegen den Willen ihrer Eltern und haben sich so ihr Leben verbittert. Niemals sah ich ein Kind im Ungehorsam dahingehen, das nicht schwere Züchtigungen erfahren hätte. Das ist ein Gotteswort: „Ehre Vater und Mutter!“ Freilich wird sich die letzte Zeit dadurch auszeichnen, daß die Menschen Vater und Mutter verachten, und es scheint fast, als solle dies Kennzeichen des Antichristentums mehr und mehr hervortreten in unseren Tagen. O, wie viele Jünglinge achten ihre Eltern gering. Sie gehen ihren Vergnügungen nach und fragen nichts nach ihren armen Eltern, die ihrer Unterstützung dringend bedürfen. Mein Freund! Du kannst hier nicht vorbeikommen. Du mußt in die Waage hinein und den Wahlspruch göttlicher Gerechtigkeit über dich ergehen lassen. Es mag dir lächerlich erscheinen oder sehr unbequem, es kann alles nicht helfen. Gott hat geredet und an seinem Wort läßt sich nichts drehen noch deuteln.

Wie hast du deine Eltern behandelt? Wenn du mir dies der Wahrheit gemäß sagen willst, dann kann ich dir sagen, wie es dir auf Erden gehen wird. Ich habe vieles erlebt in meinem Leben, aber noch keinen Menschen fand ich, der seine Eltern mißachtete und dem es dann gut ging in seinem Leben. Wenn ich einen Jüngling mit Geringschätzung von seinem alten Vater oder von seiner armen Mutter reden höre, dann weiß ich, was ich von ihm selbst zu erwarten habe. Ich erinnere mich einer Familie aus Amerika, der Vater war ein Trinker, und die Mutter arbeitete Tag und Nacht, um sich und ihre vier Kinder zu ernähren. Durch ihren Fleiß brachte sie es dahin, einen ihrer Söhne auf die hohe Schule schicken zu können.

Eines Tages stand der Jüngling vor dem Hause, in dem seine Mutter seit einiger Zeit krankheitshalber Aufnahme gefunden hatte. Er sprach einige Worte mit ihr, als er aber in der Nähe einen Schulkameraden gewahrte, wandte er sich von der alten Frau ab. Er schämte sich seiner Mutter! Und als sein Freund fragte: Was ist das für eine alte Frau, mit der du vorhin sprachst? gab er zur Antwort: „Das ist meine Waschfrau!“

Junger Mann, wie stehst du zu deinen Eltern? Bedenke, daß Gott dich auf der Waage wiegen und dich über dein Verhalten zu Vater und Mutter zur Verantwortung ziehen wird.

Höre weiter! Hier heißt es: „Du sollst nicht töten.“ Da wird nun mancher denken: Das Gebot habe ich nicht übertreten. Bist du wirklich so sicher? Hast du auch gelesen, was Jesus sagt: Wer mit seinem Bruder zürnet, der ist ein Totschläger. Vielleicht befindet sich jemand unter meinen Lesern, der nicht imstande ist zu vergeben. Weißt du auch, daß du ein Totschläger bist? Denn wenn du dem Geist des Hasses in dir Raum gibst, dann pflegst du den Mordgeist, der so viel Unheil in der Welt angerichtet hat. Siehe, wir sind auch in diesem Stücke schuldig.

Ein anderes Gewicht: „Du sollst nicht ehebrechen!“ Ich wünschte, ich könnte hierüber schweigen, denn ich liebe es nicht, über die geheimen Sünden der Menschen zu reden; aber ich fühle, als wenn ich untreu wäre vor dem Herrn, wollte ich an diesem Pfuhl des Verderbens schweigend vorübergehen. Die Sünden des Fleisches drohen in unserer Zeit einer gewaltigen Sturmflut gleich alles Land zu überschwemmen. Und welch einen Jammer führt sie in ihrem Gefolge! Wie viele Jünglinge und Jungfrauen sind von dieser Pest in den Staub gerungen. Da liegen sie wie die Schlachtschafe und sind nicht mehr imstande, dem Verderben zu entrinnen. Wenn ein Mensch einmal diesen Weg betreten hat, dann eilen seine Schritte zur Hölle. Möge es Gott gefallen, unser Volk zu erwecken, daß es sich aufmache, um dem Verderben zu entrinnen, welches ihm durch die Sünden des Fleisches zuteil wird.

1. Mein Sohn, merke auf meine Weisheit, neige dein Ohr zu meiner Einsicht, 2 um Besonnenheit zu beobachten, und damit deine Lippen Erkenntnis bewahren. 3 Denn Honigseim träufeln die Lippen der Fremden, und glatter als Öl ist ihr Gaumen; 4 aber ihr Letztes ist bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert. 5 Ihre Füße steigen hinab zum Tode, an dem Scheol haften ihre Schritte. 6 Damit sie nicht den Weg des Lebens einschlage, schweifen ihre Bahnen, ohne das sie es weiß. 7 Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich, und weichet nicht ab von den Worten meines Mundes! 8 Halte fern von ihr deinen Weg, und nahe nicht zu der Tür ihres Hauses: 9 damit du nicht anderen deine Blute gebest, und deine Jahre dem Grausamen. Spr. 5,1-9

Freund, wenn du diesen Weg betreten hast, dann beschwöre ich dich bei deiner eigenen Seligkeit: Kehre um! Bedenke: „Wer auf das Fleisch säet, wird vom Fleisch das Verderben ernten.“ Tröste dich nicht damit, daß niemand etwas von deiner Schande weiß, oder, daß andere es noch schlimmer gemacht haben als du. Bedenke, daß Gott hineinblickt ins Verborgene, und daß er auch die geheimsten Sünden richten wird im Lichte seines heiligen gerechten Wortes. Bedenke, daß ohne Wiedergeburt kein Ehebrecher, kein Unreiner jemals das Reich Gottes sehen kann. Wenn du mit diesen Sünden die Waagschale Gottes besteigen mußt, wird das unerbittliche Urteil lauten, wie einst in jener Nacht in Babylon: „Man hat dich auf einer Waage gewogen und zu leicht erfunden.“

Meine Freunde! Wir alle ohne Ausnahme, ihr und ich müssen, vor dem Richterstuhl Gottes stehend, verstummen. Wir alle werden zu leicht erfunden, wenn wir auf der Waage der Gerechtigkeit gewogen werden. Aber gibt es denn keinen Weg zur Rettung?

Gottlob - es ist einer vorhanden. Hier ist Jesus von Nazareth, der Mann von Gott, mächtig in Taten und Worten. Der kann helfen. Er hat das ganze Gesetz gehalten. Er hat allen Anforderungen, die die Gerechtigkeit an uns stellen konnte, vollkommen Genüge geleistet. Er hat sein Blut zur Erlösung für die Welt am Fluchholz vergossen. Er hat eine völlige Erlösung geschaffen, eine ewige Errettung zustande gebracht. Sein Blut macht uns rein von aller Sünde. O, Sünder! Ich bitte dich, wage es nicht, dem gerechten Richter entgegen zu treten ohne in Christi Gerechtigkeit gehüllt zu sein.

Aber diese große Gnade ist dir heute noch zugänglich. Du kannst selig werden, wenn du willst. O, laß die kurze Gnadenzeit nicht unbenutzt vorüber gehen. Komme, wie du bist, glaube an den Herrn Jesum Christum, so bist du selig. Amen.

Quelle: Moody, Dwight Lyman - Lebensbrot

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