Major, Charles Forsyth - Das Gesetz Gottes, erklärt in der evangelischen Kapelle zu Straßburg - Ehre Vater und Mutter.

Major, Charles Forsyth - Das Gesetz Gottes, erklärt in der evangelischen Kapelle zu Straßburg - Ehre Vater und Mutter.

2 Mos. 20, 12.
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebst im Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.

Mit den eben vorgelesenen Worten gehen wir zur Betrachtung der auf der zweiten Gesetzestafel verzeichneten Gebote über. Ehe wir aber das Einzelne ins Auge fassen, halten wir es für zweckmäßig, nochmals einen Blick auf den inneren Zusammenhang sämtlicher zehn Gebote zu werfen, um daraus den Unterschied der beiden Gesetzestafeln recht deutlich hervorgehen zu lassen. Wir haben schon im letzten Vortrage die manchen Ansichten unserer Zeit entgegen tretende Behauptung ausgesprochen, dass die Entheiligung des Sonntages größere Sünde sei, als die Übertretung irgendeines der auf der zweiten Gesetzestafel verzeichneten sechs Gebote. Die Wahrheit dieser Behauptung drängt sich dem Forscher auf, wenn er, vom neutestamentlichen Standpunkt ausgehend, in umgekehrter Ordnung die zehn Gebote, ihrem wesentlichen Inhalte nach, an seiner Seele vorübergehen lässt.

Die Lehre Jesu und der Apostel geht überall von der Behauptung aus, dass vor Gott nicht allein die böse Tat, sondern auch die böse Lust Sünde sei, weil Gott das Herz ansieht, und ein Richter ist der innersten Gesinnung. Davon kann sich jeder überzeugen, der die Bergpredigt aufmerksam liest. Ebenso finden wir, dass die zehn Gebote Mosis mit der bösen Lust schließen, wodurch sie, nachdem sie in das Innerste des Menschen hineingedrungen und ihm das letzte Feigenblatt, womit er etwa seine Blöße zudecken möchte, abgerissen haben, ihn elend, jämmerlich, arm, blind und bloß dem Evangelio überliefern, welches ihn allein heilen kann von allen seinen Gebrechen.

Dieses und noch vieles andere wird anschaulich werden, wenn wir einmal den Inhalt der zehn Gebote gleichsam von unten auf bis zu ihrem höchsten Gipfel verfolgen1).

„Zuletzt wird verboten:

X. die böse Lust, wenn sie auch nicht als Tat zum Vorschein käme, dann:
IX. die Verletzung des Nächsten an seinem guten Namen,
VIII. die Verletzung des Nächsten an seinem Eigentum,
VII. die Verletzung des Nächsten an seinem teuersten Eigentum, sofern er Ehegatte ist,…
VI. die Verletzung des Nächsten an seinem Leben,
V. die Verletzung desjenigen Lebens, das Jedem vorzugsweise heilig sein soll, des elterlichen.“

„Hier scheinen wir nun auf der Spitze dieser Leiter zu stehen; denn gibt es wohl noch eine größere Verruchtheit, als die des Vater und Muttermordes? Ja, es gibt etwas noch Schlimmeres, nämlich: die Ruchlosigkeit dessen, der von keinem Herrn und von keinem Gesetze wissen, der sich folglich Nichts will gebieten, noch verbieten lassen. Dieser Anmaßung musste also zuerst entgegengewirkt, es musste zuerst die Autorität des Gesetzgebers, der dies Gesetz erlässt, festgestellt, und was man diesem schuldig sei, ausgesprochen werden. Dies. geschieht nun in den vier ersten Geboten, deren erstes ihn als denjenigen proklamiert, dem Jeder als seinem König und Gott zu gehorchen habe, während die drei anderen dreierlei Art von Huldigung fordern, die ihm Jeder zu leisten schuldig ist.“ So gefasst, erscheint das Übertreten der sechs letzten Gebote als einfache Versündigung gegen den Nächsten, dagegen die Übertretung der vier ersten als ruchlose Versündigung an Gott selbst. Die Kraft dieser Auffassungsweise liegt schon darin angedeutet, dass in den Gesetzestafeln die vier ersten Gesetze als bestimmte Gebote des Heiligen auftreten, während die sechs letzten in Form des Verbots verfasst sind. Diese Kraft wird aber noch fühlbarer werden, wenn wir unsere Stufenleiter auf die einmal eingeschlagene Weise verfolgen.

Im Allgemeinen wird auf der ersten Gesetzestafel verboten die Ruchlosigkeit, dem, der seinem Volke diese Gesetze gibt, die ihm schuldige Achtung und Ehre zu versagen.

Im Einzelnen

IV. die Ruchlosigkeit, ihn nicht zu ehren durch äußern Dienst: die Entheiligung des Sonntages,
III. oder, was wichtiger, den Gottesdienst im Leben durch Entheiligung des Namens Gottes zu entfernen.
II. oder, was noch wichtiger ist, es an dem Gottesdienst im Herzen fehlen zu lassen: der Bilderdienst durch falsche Vorstellungen von dem einigen wahren Gott. Endlich
I. was das Ärgste ist, ihn ganz und gar nicht zu verehren; ja, überhaupt keinen Gott und kein Gesetz über sich anerkennen zu wollen.

Es erscheinen also diese vier Gebote: als das Höchste, was dem Menschen geboten werden, und darum ihre Übertretung als das größte Verbrechen, das der Mensch begehen kann, denn sie sind

I. das Gebot der Anerkennung des lebendigen Gottes, des Gottesdienstes im Herzen,
II. - III. des Gottesdienstes im Leben,
IV. des äußern Gottesdienstes.“

Dass diese Auffassungsweise die der Apostel war, beweist jene Stelle, da der Apostel Paulus ausführlich von dem Inhalt und der Einteilung des Gesetzes spricht: 1 Tim. 1,8-11. Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, so sein Jemand recht braucht, und weiß dies, dass dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten (also denen, die keinen Gesetzgeber und kein Gesetz über sich erkennen wollen, gegen welche Ruchlosigkeit die vier ersten Gebote gerichtet sind), und den Ungehorsamen (die sich nicht den wirklich bestehenden gesetzlichen Anordnungen, wie die der sechs letzten Gebote, unterwerfen wollen) namentlich

I. den Gottlosen, die überhaupt den Gott nicht anerkennen wollen, der sich den Menschen offenbart hat.
II. den Sündern, die keine herzliche innige Frömmigkeit achten wollen.
III. den Unheiligen, die ein heiliges Leben mit ihren unheiligen Werken beständig verleugnen und somit Gottes Namen entheiligen, nach dem sie genannt sind.
IV. den Ungeistlichen, unreinen, profanen Menschen, denen nicht einmal der äußere Gottesdienst mehr heilig ist, was sie durch die Verachtung und Entheiligung des Sonntags offen bekennen.
V. den Vatermördern und Muttermördern, denen, nach dem sie die erste Gesetzestafel verachtet haben, es nun auch eine Kleinigkeit ist, die innigsten Familienbande zu zerreißen.
VI. den Totschlägern, die gegen das sechste Gebot sündigen, nachdem ihnen das fünfte zu übertreten leicht geworden.
VII. den Hurern und Knabenschändern, die das siebente Gebot übertreten, dessen Verachtung schon zu Lamechs Zeiten mit dem Totschlag innig zusammen hing (1 Mos. 4, 19-24.).
VIII. den Menschendieben, die, wenn ihnen des Nächsten Leben und Eigentum nicht mehr heilig ist, auch bei guter Gelegenheit Menschenhandel zu treiben für eine ehrliche Hantierung ausgeben können, während er in der Tat der gröbste Diebstahl ist, den ein Mensch begehen kann.
IX. den Lügnern und Meineidigen, die falsches Zeugnis reden wider ihren Nächsten, dessen Ehre ihnen unbedeutend scheinen muss, nachdem sie sein Leben und Eigentum antasten gelernt.
X. Und so etwas mehr der heilsamen Lehre zuwider ist, nach dem herrlichen Evangelio, das mir anvertraut ist; und das des Herzens Gedanken und Begierden als Sünde vor dem heiligen Gott aufdeckt.“

Es war uns wichtig, ehe wir in unserer Betrachtung voranschreiten, diesen inneren Zusammenhang der Gesetzestafel auch von dieser Seite nachzuweisen, um unsere Behauptung, auf die uns alles ankommt, zu belegen, dass es sich hier von keinen willkürlichen Geboten handle, sondern von einem mit der Natur des Menschen und seinen innigsten, geistigen Bedürfnissen eng verwachsenen Sittengesetz, dessen Übertretung im Einzelnen, wie im Ganzen, schwere Sünde und höchste Ruchlosigkeit ist. Fragt man uns aber, warum wir einen so starken Nachdruck auf diesen oft wiederholten Satz legen, so antworten wir getrost: um euch zu beweisen, dass alle Menschen einen Heiland und Versöhner ihrer Sünden und natürlichen Ruchlosigkeit nötig haben; denn den verkündigt eben das herrliche Evangelium, welches den Dienern der Kirche Christi vertraut ist; wenn wir aber diese Not der Menschheit nicht gründlich einsehen, so kann uns nicht geholfen werden.

Wir wenden uns nun zu dem fünften Gebot, das die Reihe der sechs Verbote eröffnet, die wir auf der zweiten Tafel finden, und welchen Christus selbst die allgemeine Deutung gegeben hat: Liebe deinen Nächsten, als dich selbst.

Dass Vater und Mutter dem Menschen vor allen anderen Menschen am nächsten stehen, bedarf weiter keines Beweises; worin aber die Sünde gegen das fünfte Gebot eigentlich bestehe, welches ihre Strafe sei, und welcher Segen Gottes der Beobachtung dieses Gebots verheißen ist, das werden die drei Gegenstände unserer heutigen Unterhaltung sein.

I.

Es trägt viel zum Verständnis des Inhalts der zehn Gebote bei, wenn man auch das Verhältnis des einzelnen Gebots zu den übrigen erwägt und gleichsam das Gewicht untersucht, welches die Übertretung dieses oder jenes Gebots in der Waagschale des Gerichts austragen wird. Man kann dieses tun, ohne Gefahr zu laufen, jenem schon erwähnten Ausspruch des Apostels Jakobus Abbruch zu tun. Wir haben in dieser Beziehung schon die Behauptung aufgestellt, dass die Übertretung eines der vier ersten Gebote als eine arge Ruchlosigkeit erscheinen muss, während die der übrigen sechs als einfache Sünde gegen den Nächsten zu bezeichnen ist. Es herrscht aber hierin auch in der zweiten Gesetzestafel eine gewisse Ordnung, die durchaus nicht zu übersehen ist. Wir bemerken nämlich, dass, während die ganze zweite Tafel sich auf das Verhältnis der Menschen untereinander in ihrem bürgerlichen Leben bezieht, obenan dasjenige Verhältnis gesetzt ist, aus welchem alles übrige bürgerliche und Staatsleben hervorgewachsen ist. Daraus ergibt sich die einfache Wahrnehmung, dass in allen sechs Worten immer das gröbere, die Ordnung des geselligen Lebens am meisten bedrohende und deswegen am wenigsten zu duldende, Verbrechen zuerst verboten wird, und dann erst das verhältnismäßig geringere, das gesellschaftliche Recht und die Stellung des Nächsten weniger verletzende. Nach diesem Grundsatz erscheint die Übertretung des fünften Gebots als die schwerste Sünde, die der Mensch gegen seinen Nächsten begehen kann, als schwerer denn Mord, Hurerei und Diebstahl, die alle drei diesem Gebote nachgestellt sind. Ja, der Apostel Paulus bezeichnet dieses Gebot geradezu als ein Verbot des Vater- und Muttermordes (1 Tim. 1, 8.) und schärft seine Beobachtung den Christenkindern nachdrücklich ein mit den Worten: Ihr Kinder, seid gehorsam euern Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. Ehre Vater und Mutter; das ist das erste Gebot, das Verheißung hat: auf dass dirs wohl gehe und du lange lebst auf Erden (Eph. 6, 1-3.).

Um diese Auffassung des Gebots recht würdigen zu können, müssen wir uns einen Augenblick das Verhältnis von Eltern und Kinder zu einander recht denken; wir müssen uns versenken in das Geheimnis des Lebens und den ersten Faden desselben zu ergreifen suchen.

Unter den Segnungen, welche Gottes Vaterhand auf den Menschen gelegt hat, finden wir, gleich nach seiner Erschaffung, jenes heilige Wort: „Seid fruchtbar und mehrt euch,“ obenan. Mit diesem Wort ward in den Menschen eine Kraft Gottes gelegt, die sich fortgeerbt hat von Geschlecht zu Geschlecht; eine Kraft, aus der ein Gewächs entstanden, das Himmel und Erde umfasst; ein Same, der unzählig ist, wie der Sand am Meer und wie die Sterne am Himmel. Und alle diese hängen am geheimnisvollen Bande des Lebens, das sich vom Vater losreißt, um einen Sohn zu zeugen, der seinem Bilde ähnlich ist! (1 Mos. 5, 3.) Das Leben hängt am Leben wie der Tautropfen an dem Kelch einer Blume, auf der er über Nacht erzeugt worden. Er nimmt in den Strahlen der Morgensonne das liebliche Bild ihres Wesens in seinen klaren Spiegel auf, und spielt in tausendfarbiger Pracht auf ihrem Schoße. Würde die Sonne nicht so heiß scheinen, und wehten die rauen Winde nicht über den Erdkreis hin, so wäre aus der nächtlichen Vermählung des himmlischen Taues mit der irdischen Blume eine Pflanze entstanden, der an Farbenpracht kein Stern des Himmels zu vergleichen wäre. Nun aber scheint heiß die Sonne und der raue Nordwind stürmt daher, darum reißt sich der Tropfen los von dem Schoß seiner Mutter und sinkt in den Staub, aus dem er nicht als himmlischer Tau, sondern als irdische Blume wieder ersteht. Aber doch waltet ein Gesetz des Lebens auch in der sterblichen Natur des Menschen, und dieses Gesetz heißt Liebe, natürliche Liebe allerdings, aber auch sie kann ihren ursprünglichen Adel nicht ganz verleugnen, und trägt das zertrümmerte Bild ihrer Erstgeburt, als eine Anweisung auf bessere Zeiten, in der Tiefe des Busens mit herum, sich sehnend mit unbeschreiblich tiefer Sehnsucht nach dem himmlischen Bräutigam. Diese Sehnsucht spricht sich zuerst aus in der bräutlichen, dann in der ehelichen Liebe, nirgend aber deutlicher als in der pflegenden Liebe der Mutter und der erziehenden des Vaters zu ihren eigenen Kindern, denn sie pflanzet durch Selbstverleugnung in das Herz des Kindes jenes nicht ganz irdische Samenkorn der kindlichen Dankbarkeit und unbewussten Ehrerbietung. Das Kind ehrt in seinen Eltern, ohne es zu wissen, das Bild des himmlischen Vaters, wie der Tautropfen am Kelch der Lilie zugleich das Bild der irdischen Blume und der aufgehenden Sonne in sich spiegeln lässt.

Die erste sündhafte Verletzung dieses zarten Verhältnisses zwischen Kind und Eltern ist, wenn sie von den Eltern ausgeht, ein Mord der Sehnsucht nach einem besseren Leben in dem Herzen des Kindes, darum spricht Christus mit solchem Nachdruck: Wer ärgert dieser Geringen einen, die an mich glauben, dem wäre besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt würde, und er ersäuft würde im Meer, da es am tiefsten ist. Wehe der Welt der Ärgernisse halben! Es muss ja Ärgernis kommen; doch wehe dem Menschen, durch welchen Ärgernis kommt! (Matth. 18, 6. 7.)

Untersuchen wir aber gewissenhaft alle jene traurigen Erscheinungen unserer Zeit, da die meisten Familienbande zerrissen, und der Mensch durch unnatürlichen Undank und Pflichtvergessenheit gegen seine eigenen Erzeuger sündigt, und da durch sich vorbereitet zu jedem anderen Verbrechen, so müssen wir gestehen, dass dieses Wehe Christi zuerst die meisten Eltern selbst trifft. Das deutet auch der Heilige Geist damit an, dass er in jener schon angeführten Stelle unmittelbar auf die Ermahnung an die Kinder die Ermahnung an die Eltern folgen lässt: Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Vermahnung zum Herrn (Eph. 6, 4.). Ja, meine Freunde, würden die Eltern mehr erkennen, was ihnen in ihren Kindern für ein Gut anvertraut ist, und zu welchem Leben sie dieselben zu erziehen haben, so würden wir auch mehr Kinder finden, die den Segen des fünften Gebots ererbten, so würden wir mehr Familien finden, in denen das Wort Gottes mit Zucht und Vermahnung zum Herrn regierte. Denn durch dasselbe allein wird das ewige Leben in den Herzen unserer Kinder gepflanzt und gebaut, und jene kindliche Sehnsucht nach oben zum vollen Bewusstsein der Gotteskindschaft entwickelt. Aber in den meisten Fällen werden die Kinder ohne Blick auf die Ewigkeit empfangen und geboren und mit einem höchst sündhaften, Gottes vergessenen Blick auf diese Welt erzogen; und eben dadurch wird von den Eltern selbst des Kindes Seele gemordet und geopfert dem Götzen der Weltlust, der Weltehre, des Weltgeizes, der Welt-Verdammnis. O, wehe der Welt der Ärgernisse halben! Wehe, wehe den Eltern, die ihre Kinder der Welt opfern, und das höhere Leben aus Gott ersticken, morden, ehe es seine liebliche Knospe entfalten kann in den warmen Strahlen der ewigen Gnadensonne!

Dieses fürchterliche Wehe des großen Menschen- und Kinderfreundes durchzittert unser Familienleben auf eine schauderhafte Weise; es bricht aus den engen Banden der Familien hervor und zieht über den Erdkreis hin, als ein Zerstörer aller bürgerlichen Ordnung, als ein zermalmendes Gericht über Völker und Staaten. Hier ist kein Entrinnen, bis diese Sünde in ihrer Wurzel erkannt und laut bekannt wird. Die Sünde der Eltern nämlich an dem innersten Lebenskeime ihrer eigenen Kinder. Durch dieses Bekenntnis wird aber die Sünde der Kinder weder entschuldigt noch bemäntelt, sondern auch sie muss aufgedeckt und laut gerügt werden.

Wer auf das Fleisch sät, erntet von dem Fleisch Verderben. Nirgend wird dieser apostolische Ausspruch sichtbarer als in der Undankbarkeit, im Ungehorsam und im Mangel an Ehrerbietung überhaupt, womit für diese Welt allein erzogene Kinder ein fürchterliches Vergeltungsrecht der Sünde an ihren eigenen Eltern üben. Bemerkenswert ist es, dass der Apostel Paulus beim Aufzählen heidnischer Gräuel seiner Zeit das charakteristische Merkmal des Heidentums gibt: „den Eltern Ungehorsame,“ (Röm. 1, 30.) und dass er, den Christen zur Warnung, die gräulichen Zeiten, welche in den letzten Tagen kommen werden, wiederum also bezeichnet: „die Menschen werden sein den Eltern ungehorsam, undankbar, ungeistlich“ (2 Tim. 3, 1. 2.). Hiermit übereinstimmend und zu ernstem Nachdenken auffordernd ist die laute Klage aller Menschen unserer Tage, die sich nur irgendwie mit der Erziehung beschäftigen, darüber, dass dieser charakteristische Zug sich durch alle Lebensverhältnisse unserer Zeit hindurch zieht. Man untersuche genau das Familienleben, die Schulen, die höheren und niederen Anstalten; überall wird man die gleiche Klage hören: die Jugend will sich nicht erziehen lassen! Vergebens antworten die Christen aller Orten: ganz natürlich, denn ihr habt ja selbst mit allen euren verkehrten Ansichten und Methoden des innersten Lebens Keim getötet und das Prinzip der Zügellosigkeit ihnen eingepflanzt. Das wird als eine finstere Lebensansicht, als Schwärmerei und veraltete Orthodoxie verschrien, und die Zeit, im wunderbaren Widerspruch mit ihrer lauten Klage, spiegelt sich doch so gern in ihrem eigenen Gemächte, dass sie nichts höher erheben kann als ihre liebe Jugend. Da gibt es denn ein junges Frankreich, ein junges Deutschland, ein junges Italien und eine junge Schweiz. Überall schöne, viel versprechende Pflanzen, heißes Blut, edle Anlagen, hinreißende Beredsamkeit, tiefe Einsichten, hochstrebende Geister, himmelstürmende Helden! - aber undankbare Söhne, die nichts wissen von der Ehrfurcht gegen Vater und Mutter, die keinen Begriff haben von dem zarten Liebesleben, das sich im stillen Schoß der Familie allein entwickeln kann. Was ist aber diese Undankbarkeit, dieser jugendliche Trotz, diese eigenwillige Kraft, welche den leitenden Zaum des weisen Vaters zerreißt, und das sanfte Joch des kindlichen Gehorsams zerbricht?

Es ist dasselbe, teure Freunde, was der Apostel Vater- und Muttermord nennt (1 Tim. 1, 9.), denn es ist ein eigenwilliges Zerreißen der heiligsten Bande, die Gott zwischen Mensch und Mensch geknüpft hat, ein frevelhaftes Zertreten des Gesetzes der Ordnung einer höheren Welt, das Gott in die Brust des Menschen gepflanzt hat. Es ist ein Totschlag und Mord der väterlichen Autorität und ein verwegenes Auflehnen gegen den, von dem alle Vaterschaft den Namen trägt im Himmel und auf Erden (Eph. 3, 15.). Um euch von der Wahrheit meiner Behauptung zu überzeugen, bitte ich Jeden, sich zu erinnern, welche finstere Macht sein innerstes Leben durchwühlte, als er zum ersten Mal ungehorsam, trotzig und widerspenstig gegen seine Eltern wurde, im hellen Bewusstsein der Sünde, die er beging. Wer mich jetzt nicht versteht, den kann ich nicht weiter hierüber belehren!

Es findet sich also, dass die Sünde gegen das fünfte Gebot ausgeht von der Versündigung der Eltern gegen ihre eigenen Kinder, indem sie versäumen, dieselben für eine höhere Welt zu erziehen, dass sie aber überall hervortritt in dem in unseren Tagen nur zu sichtbaren Trotz der Jugend gegen elterliche und jede andere von Gott eingesetzte Autorität.

II.

Fragt man nun, welches die Strafe ist, die dieser Übertretung des fünften Gebots auf den Fuß folgt, so weisen wir zuerst hin auf den zerstückelten und zerrissenen Zustand der meisten Familien. Ist das nicht eine schmerzhafte Strafe, die die Menschen unserer Zeit erleiden müssen, dass nur in sehr seltenen Fällen ein glückliches und zufriedenes Familienleben sichtbar wird? Es ist das stille Glück des inneren Familienlebens eine solche Seltenheit geworden, dass man anfängt, da von wie von einer wunderbaren Erscheinung zu reden!

Überall Hader und Streit, überall Herrschaft der niedrigsten Leidenschaften, überall Unterdrückung und Ungerechtigkeit, die sich an den Schwächeren auslässt. Und wenn der Vater, die Mutter alt, arm, schwach und hinfällig werden, so sind sie es nur gar zu oft, die Ursache finden, sich über die lieblose Härte und unbarmherzige Verachtung ihrer eigenen Kinder zu beklagen. Ist das nicht eine harte Strafe, die auf dem Familienleben unserer Zeit lastet?

Aber das Gericht bleibt hier nicht stehen; es schreitet weiter und spricht sich auch im bürgerlichen Leben, in den Berührungen, welche mehrere Familien mit einander haben, aus. Dieselben Erscheinungen auch hier! Würden sie sich in den niederen Kreisen des Lebens allein bewegen, so könnten wir uns noch immer trösten und sagen: Friede, Friede! es hat keine Gefahr. Nun aber sehen wir dieses Feuer von unten hinauf und von oben herab steigen durch alle Stufen des Staatslebens hindurch und rechts und links mit verderblichen Flammen das Mark der Völker verzehren. Was die verschiedenen jungen Länder im Schilde führen, ist so bekannt, dass wir es hier nur andeuten dürfen, um verstanden zu werden. Welcher Geist aber in diesem wahnsinnigen Beginnen weht, ahnt man oft erst zu spät, obgleich er sich deutlich genug im oft versuchten Königsmord ausspricht. Wehe einem Lande, wo dieser Geist ohne Rückhalt losbrechen darf! Es wird zum Scheiterhaufen, der des Menschen Habe in Flammen aufgehen lässt, es wird zur Schlachtbank, auf welcher das edelste Blut des Volkes verspritzt wird, es wird zur Mördergrube, in der kein Rechtschaffener lange leben kann. Das ist die natürliche Strafe, die der Übertretung des fünften Gebots nacheilt, das der Fluch, den die Sünde in ihrem Gefolge führt. Ich habe hier nichts Neues gesagt. Die Geschichte aller Völker, und besonders des französischen Volkes seit 40 Jahren, hat es zur Genüge bewiesen, dass ich von der Wahrheit zeuge, und doch muss man sich in unseren Tagen wundern, wie wenige Leute diese Wahrheit erkennen und dem Übel auf die rechte Weise abzuhelfen bemüht sind. Aber auch diese Blindheit ist eine neue Strafe der alten Sünde. Ist es nicht, als ob der Schwindel der Zeit Alle, Alt und Jung, ergriffen hätte?

Ich werde zuweilen zum Sterbelager von Greisen gerufen. Sie erzählen mir mit lebhafter Schilderung und sichtbarer innerer Teilnahme die Gräuel der Revolution, die sie vor vierzig Jahren durchlebt haben, sie klagen sich allerdings an über die Teilnahme, die sie jenen Begebenheiten teils in der Gesinnung, teils mit der Tat geschenkt haben. Sie bekennen, dass sie in ihrer Jugend anders gelehrt und das Wort Gottes zu achten angehalten worden. Aber da ist keine Sehnsucht nach einem höheren Leben, da ist keine gründliche Reue und Buße, da ist kein herzliches Verlangen nach Vergebung zu spüren, sondern ein kaltes, flaches Räsonieren über Alles, auch über die heiligsten Wahrheiten, dass man mit tiefer Trauer erfüllt wird beim Anblick eines also zertrümmerten Menschenlebens.

Andere, deren Jugendjahre in die Schreckenszeiten fielen, wissen wenig oder gar nichts von den Grundwahrheiten der Bibel, und wenn in ihnen ein Verlangen nach Gott geweckt wird, so sieht man sich genötigt, ihnen einen regelmäßigen Unterricht, wie den kleinen Kindern, zu erteilen, der aber schwer haften will in den alten, wüsten Herzen und Köpfen. Und wie viele gibt es, die diesen Unterricht verlangen? Geht nicht die große Masse ohne alles Verlangen nach Gott dahin? Diese aber sind jetzt in der Kraft der Jahre und erziehen ihre Kinder in gleicher Gesinnung. Ist das nicht ein unberechenbarer Schade, der unserem Volksleben aus der Sünde wider das fünfte Gebot erwachsen ist? Wendet man sich aber zu dem jungen Geschlecht, zu den Leuten von zwanzig bis dreißig Jahren. Was trifft man bei ihnen? In welcher Zucht und Vermahnung sind sie erzogen? Haben sie von ihren Lehrern gelernt, die Gebote Gottes ehren? den Namen Jesu Christi, ihres Erlösers und Richters, heiligen, das Wort des Lebens über Ulles achten, und als Kinder Gottes in Christo Jesu den Vater im Himmel suchen in einem stillen, gottseligen Familienleben? Ich überlasse die Beantwortung dieser Fragen der Erfahrung jedes Einzelnen, die, wenn sie die Wahrheit bekennen will, wird zeugen müssen, dass unser gegenwärtiges bürgerliches Leben die traurigsten Narben an sich trägt eines allgemeinen Abfalls von Gott, der mit Verachtung der elterlichen Autorität begann, und mit Verachtung aller Herrschaft und Lästern der Majestäten (Jud. 8.) endete, wodurch es geschehen ist, dass wir so weit gekommen zu sein gestehen müssen, dass es einer reuevollen Rückkehr zu dem alten Wort bedarf: ehre Vater und Mutter, um ein neues Familienleben zu gründen auf Gottes heiligem Wort, aus dem Glück und Segen für alle Lebensverhältnisse allein erwachsen können, denn die Strafe drückt uns schwer. Das Land wankt und Alle, die darinnen wohnen. Die Ruhmredigen rühmen, die Gottlosen erheben hoch das Horn; sie reden halsstarrig: es habe keine Not, weder vom Aufgang, noch vom Niedergang, noch von dem Gebirge in der Wüste. Uber Gott ist Richter, der Diesen erniedriget und Jenen erhöhet. Denn der Herr hat einen Becher in der Hand mit starkem Wein, voll eingeschenkt, und spendet aus demselben; aber seine Hefen müssen schlürfen und saufen alle Gottlosen auf Erden. Ich aber will verkündigen ewiglich und lobsingen dem Gott Jakobs (Ps. 75.),

III.

Der Segen, den Gott der Beobachtung des fünften Gebots verheißen hat, lautet für das Israel des Alten Testaments so: auf dass du lange lebst in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt; was der Apostel für das Israel des Neuen Testaments also deutet: auf dass du lange lebest auf Erden; weil die Kirche Christi über den ganzen Erdkreis ausgebreitet ist und ihr alle Länder zur Wohnung angewiesen sind.

Ein langes irdisches Leben ist also die göttliche Verheißung, auf welche der Apostel besonders aufmerksam macht. Dass dieses lange Leben von innerem Frieden, Gesundheit und Wohlstand unzertrennlich gedacht werden muss, scheint uns unerlässliche Bedingung, sonst wäre es ja kein Segen, sondern ein Fluch; denn welcher Mensch wird sich ein langes Leben voller Unruhe und Sorgen, voller Krankheit und Schmerzen und unter dem Drucke der bittersten Armut wünschen? Wir wollen versuchen zu beweisen, wie dieser Segen sich als notwendige, natürliche Folge der Beobachtung des fünften Gebots in einer Familie und in einem Volk erhalten muss.

Eine gewissenhafte Befolgung des fünften Gebots setzt in einer Familie schon von selbst voraus, dass Zucht und Vermahnung zum Herrn als Hauptaufgabe des ganzen Familienlebens angesehen wird. Ohne diese Voraussetzung ist es unmöglich, dass dieses einzelne Gebot in seiner Tiefe und Bedeutung erkannt und beobachtet werde. Mit dieser Voraussetzung aber haben wir schon angegeben, dass die Glieder einer solchen Familie durch das Wort Gottes erzogen werden in der Erkenntnis des lebendigen Gottes, der sich in Christo, dem Sohne, den Menschen als Vater gegeben; diese Erkenntnis erzeugt durch den heiligen Geist eine herzliche, innige Frömmigkeit, oder den Gottesdienst im Herzen, den der Apostel nennt: das verborgene Leben mit Christo in Gott (Kol. 3, 3.); und aus ihr wächst als natürliche Frucht der Gottesdienst im Leben und die Heiligung des Namens Gottes in allen Lebensverhältnissen ohne Ausnahme. Diesen Gottesdienst bezeichnet der Apostel mit jenen herrlichen Worten: die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht (Gal. 5, 22, 23.). Endlich ergibt sich als ganz natürliche und notwendige Folge dieses inneren und Lebensgottesdienstes auch der äußere Gottesdienst, oder die Heiligung des Sonntages durch weises und treues Benutzen der Gnadenmittel, die Gott der Gemeine, die da ist der Leib Christi, gegeben hat. Diesen Gottesdienst bezeichnet der Apostel mit folgenden Worten: der Friede Gottes regiere in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid in Einem Leibe; und seid dankbar. Lasst das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit; lehrt und ermahnt euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern, und singet dem Herrn in euren Herzen. Und alles, was ihr tut, mit Worten oder mit Werken, das tut Alles in dem Namen des Herrn Jesu, und dankt Gott und dem Vater durch ihn (Kol. 3, 15 - 17.).

Also haben wir zugegeben, dass die vier ersten Gebote in einer solchen Familie beobachtet werden, und somit das richtige Verhältnis zu Gott durch das Wort der Wahrheit wieder hergestellt worden ist. Solche Menschen nennt der Apostel Gerechte, und lehrt, dass ihnen kein Gesetz gegeben ist (1 Tim. 1, 9.), nicht weil sie ohne Gesetz leben dürfen, sondern weil sie sein recht, d. h. seiner Bestimmung gemäß, brauchen. Also ist bei ihnen das Gesetz Göttes nicht aufgehoben, sondern in ihren Herzen, durch rechtes Verständnis, aufgerichtet (Röm. 3, 31.), d. h. hergestellt, und ihnen die Möglichkeit vermittelt dasselbe zu erfüllen. Sie tun den Willen Gottes, wie geschrieben steht: Wer den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit (1 Joh. 2, 17.).

Dieses ewige Leben aber tut, sich kund schon in der Zeit. Das Gesetz der Liebe Christi herrscht und regiert unter solchen Menschen und ordnet ihr ganzes Familienleben. Jede Leidenschaft wird vom Geist der Wahrheit, der in ihnen wohnt, bekämpft und überwunden, und ein kräftiges, gleichförmiges Streben nach oben prägt sich aus als Typus ihres ganzen Erdenlebens. Nun ist es bekannt, wie nichts mehr das Leben des Menschen abkürzt, als die Herrschaft und der Kampf der Leidenschaften. Wollust, Geiz, Ruhmsucht und das ganze Heer niederer Leidenschaften, die diese drei als Gefolge in das Familienleben einführen, sind die natürlichen Gifte, welche des geistigen wie des leiblichen Lebens Kraft zerstören. Wo aber diese alle durch das göttliche Gegenmittel, die Liebe, unschädlich gemacht werden, da ist es unmöglich, dass nicht auch das Leben im Leibe verlängert werden sollte. Nimmt man hinzu, dass der Gram über missratene Kinder, der so oft das Haupt der Eltern vor der Zeit ins Grab senkt, seinen nagenden Zahn an solche Familien nicht legen darf, und dass die zärtliche, sich selbst verleugnende Liebe, die nirgends gelernt wird, wie in der Nachfolge Jesu, jenes Beispiel treuer Sorgfalt für die Eltern, welches Jesus am Kreuze gab, unter allen Verhältnissen des Lebens zur Nachfolge erwählt, so lernt man das Wort Sirachs verstehen: Des Vaters Segen baut den Kindern Häuser (Sir. 3, 11.).

Dass in solchem Familienleben es auch nicht an äußerem Wohlstand, oder doch wenigstens an der Notdurft des Lebens ohne Sorgen nicht fehlen kann, scheint uns ebenso natürlich; denn erstens fällt alle jene unnötige Verschwendung von selbst weg, welche die meisten Familien zu Grunde richtet, und ferner liegt auf solchem Streben eine große Verheißung Gottes, die wir uns nur mit drei Stellen der Schrift ins Gedächtnis rufen wollen: Der Segen des Herrn macht reich ohne Mühe, sagt Salomo (Sprich. 10, 22.). Seinen Freunden gibt er‘s schlafend, lehrt David (Ps. 127, 2.). Und derjenige, der Salomo die Weisheit und David die Frömmigkeit geschenkt, ermahnt seine Jünger: Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach solchem Allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr des Alles bedürfet. Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches Alles zufallen (Matth. 6, 31-33.).

Denken wir uns nun dieses heilige Familienleben in einer Stadt ausgebreitet, so dass wenigstens die Hälfte der Einwohner daran Teil nehmen; welche Veränderungen müsste es im bürgerlichen Leben hervorrufen! Welche Ordnung in das Gemeinwesen hineintragen! Welchen rechtschaffenen, ehrlichen Erwerb den Einwohnern sichern! Welche Achtung denen gebieten, die von außen mit solchen Leuten zu tun hätten! Welches Zutrauen erwecken bei allen redlichen Leuten des Landes!

Denken wir uns endlich ein ganzes Land, in dem dieser Segen waltet. Wie müsste er nicht den gegenwärtigen Zustand der Dinge verändern!

Hier lasst uns abbrechen mit einer Verheißung des Wortes Gottes, die Jeder, dem der Glaube geschenkt ist, auf sein Vaterland anwenden mag. Ja, seine Hilfe ist nahe denen, die ihn fürchten, dass in unserem Lande Ehre wohne, dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen; dass Wahrheit aus der Erde sprieße, und Gerechtigkeit vom Himmel schaue. Ja, der Herr wird uns geben das Gute; so wird unser Land geben sein Gewächs, Gerechtigkeit wird vor seinem Angesicht wandeln und auf dem Wege auftreten (Ps. 85.). Amen.

1)
Anm. Wir folgen hierin dem trefflichen Aufsatz von Züllig in den Studien und Kritiken. Jahrgang 1837. erstes Heft, ohne alle Ansichten dieses Aufsatzes zu teilen.
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